TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 23. Oktober 2007

Wir Klimasiffbirnen im Netz

Gartner sitzt in Connecticut, ist internationaler Marktforscher mit 4000 Mitarbeitern, rund einer Milliarde Dollar Umsatz und kann Verblüffendes zum Thema Technologie herausfinden. Laut einer Studie vom 31.August - Implementing PC power management policies can reduce CO2 emissions by 50%. – (ID Number: G00150423) ist das ganze Internet ein einziger Klimakiller!
Das Datennetz saugt den Strom schneller weg als Godzilla, wenn er auf einen Atomkraftwerk hockt. Die NYTimes hat das gleich in anschauliche Beispiele umgerechnet:
Eine einzige Such-Anfrage bei Google verbrauche so viel Strom wie eine 11-Watt-Energiesparlampe pro Stunde. Selbst ein virtuelles Leben ist nicht unbedingt umweltfreundlich: Eine Figur in "Second Life" frisst durchschnittlich 1752 Kilowattstunden pro Jahr - das ist mehr als mancher echte Mensch im Jahr verbraucht, zum Beispiel in Indien.
Die Zahlen mögen ein bisschen vage zu verifizieren sein, aber auch hierzulande kommt man zu ähnlichen Ergebnissen, wie zum Beispiel die Süddeutsche heute wiedergibt:
Basierend auf Daten des Prognos-Instituts und des Umweltbundesamtes haben Klimaforscher errechnet, dass der Stromverbrauch des Internets einen CO2-Ausstoß von 4 Millionen Tonnen pro Jahr verursacht, allein in Deutschland.
Erschreckend – da sitzt man fröstelnd zuhause, weil man umweltbewußterweise die Heizung nicht andreht und schon gar nicht die Atmosphäre mit Kerosinaustößen terrorisieren will und dennoch jagt man nichtsahnend die Kohlendioxidmoleküle mit jedem Klick am PC schneller in die Luft als eine australische Schafsherde pupsen kann.
Der strengste Anti-Aviat googelt ein bisschen und SCHWUPPS hat man dennoch gleichgezogen: Da in Deutschland knapp 80 Prozent des Strombedarfs durch herkömmliche Energie gedeckt werden, sei das Internet für 2 bis 3 Prozent des gesamten Kohlendioxid-Ausstoßes verantwortlich - und damit so schädlich wie der Flugverkehr.
Neben den kleinen heißlaufenden Kisten zuhause auf dem Schreibtisch, sind insbesondere die Rechenzentren ineffizient – zu viele kleine Rumpelbuden betreiben das Internet, statt auf große kompakte stromsparende Einheiten zu setzen. Die Suchmaschinen sind dabei die allerschlimmste Pest, wie die PC-Welt herausfand:
Google gilt als einer der größten Umweltsünder. Das Unternehmen betreibt weltweit zigtausende Server - die genaue Zahl wird geheim gehalten - alle auf Basis einfacher normaler PC-Systeme, jeder mit eigenem Prozessor und Festplatten, übereinander gestapelt in riesigen Schränken. Google soll bereits in seinem neuen Firmencampus in The Dalles, Oregon, an einer neuen Serverfarm von gewaltigem Ausmaß arbeiten, berichtet das Web-Magazin Wired. The Dalles sei nur gewählt worden, weil ein riesiger Staudamm billige Energie und Kühlwasser im Überfluß liefere. Früher wurde hier Aluminium erzeugt.

Werde der derzeitige auf fossilen Brennstoffen und Atomenergie beruhende Strom-Mix beibehalten, sei das Internet im Jahr 2010 für 18,5 Millionen Tonnen CO2 und mehr als 27 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verantwortlich, befürchtet Greenpeace.
Das Wuppertal Institut, eine Klimaforschungseinrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen, geht in einem Szenario für das Jahr 2010 davon aus, dass das Internet in Deutschland mehr als 30 Milliarden Kilowattstunden Strom verbrauchen wird. Davon entfällt der größte Teil auf PCs, der Rest verteilt sich auf Server, Provider und Datenleitungen für Onlinehandel und Mailverkehr.
Das Öko-Institut in Freiburg zückte ebenfalls die Rechschieber und gelangte zu der gruseligen Zahl, daß 20 1000MW-Kraftwerke laufen müssen, um den weltweiten Strombedarf des Internets zu befriedigen.
Und die Datenmenge wächst exponentiell: Verdoppelt sich alle zwei Jahre – so produziert heute allein YouTube einen Datenverkehr, der so groß ist, wie der gesamte Internetdatenverkehr im Jahr 2005!

Es wird Zeit sch nach den Öko-Alternativen umzusehen – Email-Accounts, die auch Servern laufen, die ohne Atomstrom auskommen, bietet Greenpeace an.
Werde der derzeitige auf fossilen Brennstoffen und Atomenergie beruhende Strom-Mix beibehalten, sei das Internet im Jahr 2010 für 18,5 Millionen Tonnen CO2 und mehr als 27 Tonnen hochradioaktiven Atommüll verantwortlich, befürchtet Greenpeace.
Let’s go green.
Dann mal los- besorgt Euch alle eine Öko-Mailadresse!

Und noch was – mein Blog ist vorbildlich, da hier weiß auf schwarz geschrieben wird! Mark Ontkush, der Betreiber des Öko-Blogs EcoIron, hat ausgerechnet, daß man 3000 Megawattstunden Strom dadurch sparen könnte, weil die Monitore für das lichtintensiveres weiß mehr Energie verbrauchen!
Hab’ ich’s mir doch gedacht:
Schwarzsehen ist GUT!