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Freitag, 5. Oktober 2007

Schlimm und schlimmer.

Deutschland, das Land der Dicken und Dumpfen bekommt eine Pisakeule nach der nächsten übergezogen. Kein europäisches Land hat eine so geringe Quote von Hochschulwilligen.
Die konservativen Landsregierungen hängen verbissen an der dreigliedrigen Selektionsschule. Dabei haben die Hauptschüler ohnehin heute kaum noch eine Chance auf dem Arbeitsmarkt, weil sie ein katastrophales Image mit sich schleppen müssen – wer will schon einen Azubi, der offensichtlich für einen vielversprechenderen Schulweg nicht in Frage kam?
Man kann nes allerdings noch wesentlich schlechter treffen, als nur einen Hauptschulabschluß zu haben – wenn man nämlich auch dort zwischen die Maschen gerutscht ist und gar keinen Abschluß hat.
Das trifft in Deutschland derzeit auf 60.000 – 70.000 Schüler JÄHRLICH zu!
Zwei Drittel davon sind Jungs – das Problemgeschlecht in Bildungsfragen. Diese 70.000 Jugendlichen pro Jahr hat das deutsche antisoziale und antidemokratische Auslesensystem schon vor dem Erreichen der Volljährigkeit mit dem Stempel „Du bringst es nie zu was“ versehen. Jedes Jahr 70.000 fast sichere Hartz-IV-für-Immer-Existenzen mehr, die von CDU-Bildungspolitikern vom Arbeitsleben ausgeschlossen werden.

Es gibt natürlich regionale Unterschiede. So hat Hamburg, das seit 2001 CDU-regiert ist, weil diese einen BILDUNGS-Wahlkampf führte, inzwischen den unangefochten letzten Platz erklommen.
Dazu berichtet gar die stramm konservative „Welt“, die die CDU stets unverblümt gepuscht hat, folgendes:
Hamburg ist trauriger Spitzenreiter in Deutschland, in keiner anderen Metropole liegt die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss so hoch. Doch in einzelnen Quartieren der Hansestadt ist die Lage noch wesentlich dramatischer. In Lurup und Altona-Nord stehen bis zu 33,4 Prozent der Hauptschüler mit leeren Händen da. Besonders Jugendliche mit Migrationshintergrund sind betroffen.
Man würde gerne dazu neue Daten haben und wissen wie sich diese enormen Zahlen aufgeschlüsselt nach Stadtteilen und Schulformen erklären – aber da die Schulsenatorin noch nicht einmal weiß, wie viele Lehrer es überhaupt in Hamburg gibt und sich bei den nach Berlin weitergeleiteten Zahlen auch schon mal um 1000 Stellen verrechnet, ist es wohl ein auswegsloses Unterfangen ausgerechnet bei der Schulbehörde Antworten zu erwarten.
Die Hamburger Schulpolitikerin Britta Ernst von der SPD ist dennoch zu echter Empörung fähig: „Wenn der Senat die Situation in den Stadtteilen nicht kennt, weil er keine Daten erhebt, wird er das Auseinanderdriften der Stadt nicht wirksam bekämpfen können“, so Ernst. Die Behörde will die Anregung aufgreifen und eine Aufschlüsselung der Schulabbrecherzahlen im Laufe dieses Schuljahres vorlegen, kündigte ihr Sprecher Alexander Luckow an. Naja, die CDU regiert ja auch erst sechs Jahre – so schnell kann man wohl nicht davon ausgehen, daß sich jemand in der Schulbehörde mit Schulpolitik beschäftigt
Daß der Hauptschulabschluß – diesmal ist der Bestandene gemeint – komplett ausgedient hat, wissen Schulexperten und offenbar auch die Eltern, teilte dieGEW-Vizevorsitzende Marianne Demmer der Deutschen Presse-Agentur dpa mit. Er sei «heute nur noch eine Beruhigungspille, damit Schulpolitiker nicht zugeben müssen, dass jährlich ein Viertel der jungen Leute die Schule ohne Perspektive verlässt». Im Gegensatz zu vielen Kultusministern hätten die Eltern diese Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt längst erkannt. Nach repräsentativen Befragungen wünschten sich nur noch neun Prozent der Eltern für ihr Kind den Hauptschulabschluss. 91 Prozent wollten dagegen mindestens die Mittlere Reife - auch Realschulabschluss oder Fachoberschulreife genannt.
Aber so lange die selben Leute bei Wahlen immer schön das Kreuz bei der CDU machen, kann sich die Situation auch nicht bessern.

Solange verdummen wir weiter.

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