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Montag, 29. Oktober 2007

Die Amis!

Das mit der Begrüßung der US-Soldaten im Irak mit Blumen und Jubelchören hat ja bekanntlich nicht so recht geklappt. Offenbar konfabulieren sich die US-Diplomaten die Realität gerne so hin, wie sie sie gern hätten und werden zuweilen ganz böse von der echten Wirklichkeit gepackt.
Aber ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Schlimmer geht es schließlich nimmer, nachdem der aller oberste amerikanische Diplomat - nämlich der Außenminister - vor dem aller obersten Gremium der internationalen Gemeinschaft – nämlich den UN-Sicherheitsrat – rumlog, daß sich dort noch heute die Balken verbogen halten.
Bevor GWB das Weiße Haus verlässt, scheinen die ein oder anderen Republikaner in Washington gerne mal wieder einen Krieg anfangen zu wollen.
Nach dem Motto „alle guten Dinge sind drei“. Afghanistan und Irak sind nun militärisch ins absolute Chaos gezogen und in schlimmerer Verfassung denn je; vielleicht klappt es ja beim dritten Versuch.
Zumindest aber möchte Bush den iranischen Präsidenten mal richtig demütigen und zur Umkehr zwingen. Dabei wiederholt sich die Geschichte in gewisser Weise also doch:
So wie die US-Unterstützung und Aufrüstung Saddam und die Taliban erst stark gemacht haben, so ist der kraftstrotzende Gang des Ahmadineschad auch unmittelbare Folge der US-Nahostpolitik. Die beiden Klammern in Ost und West, die den Iran eindämmten hat Bush ja nun einmal weggeräumt.
Sehr viele direkte Verbündete außer Syrien. hat Teheran immer noch nicht (wohl aber mehr und mehr die Sympathien der Massen).
Hier agiert die amerikanische Diplomatie nach bekannten Muster: Sie wählt den undiplomatischsten und schlechtesten Weg – wie auch Joschka Fischer just in seiner SZ-Außenansicht konstatierte.
Für ihn sei es vollkommen unverständlich, wieso sich die Amerikaner weigerten mit Syrien in direkte Gespräche zu treten – nachdem das immerhin im Falle von Libyen ganz undogmatisch geklappt habe.
Im Bemühen den äußeren Druck auf den Iran zu erhöhen, erreichen die Amis derzeit also genau das Gegenteil:
Die wattige Wabbel-Merkel kann sich zu keinem Wirtschaftsboykott durchringen, die Türken wurden vom US-Kongress zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt mit einer Armenien-Resolution vor den Kopf gestoßen und bisherige US-Verbündete werden in eine „Achse der Auflehnung“ (DIE ZEIT) gepresst.
Was könnte dem Iran mehr nützen, als ein Krieg zwischen der Türkei und dem Nordirak an seiner Westgrenze? Was kann die US-Regierung am wenigsten gebrauchen derzeit? Eine militärischen PKK-Konflikt.
Falls die Türkei die US-Nachschubwege in den Irak blockieren sollten, hat die US-Armee ein weiteres gigantisches Problem.
Von WO aus will eigentlich Bush noch den Iran angreifen?
Bei seinem Teheran-Besuch hat Putin es in einem Handstreich fertig gebracht den Amis einen Irankrieg gewaltig zu erschweren. Putin und Ahmadineschad diktierten den Anrainer des Kaspischen Meeres – Aserbajdschan, Kasachstan und Turkmenistan – eine gemeinsame Erklärung:
»Iran darf Atomenergie zu friedlichen Zwecken erzeugen. «
Und: »Keine Angriffshandlungen gegen ein Land am Kaspischen Meer vom Boden eines kaspischen Staates.«
Womit Washington beim Aufbau einer Anti-Iran-Koalition auch auf den US-Verbündeten Aserbajdschan nicht mehr zählen darf. Da die Zielsetzung Amerikas so vollkommen absurd ist, muß man ja eigentlich froh sein, daß ihre Diplomaten so extrem stümpern, daß es nahezu unmöglich wird sich durchzusetzen.
Zunächst einmal kommt aber das dicke Ende nun auf einige Diplomaten selbst zu – also nicht mehr immer nur auf die armen Jungs, die als Soldaten in den Irak geschickt werden. In der Bagdader Botschaft sind 250 Stellen unbesetzt. Keiner will – verständlicherweise – in solch auswegsloser und gefährlicher Position arbeiten. Condi verfährt nun allerdings auch mit ihren Leuten etwas gröber – sie werden eben nicht mehr gefragt.
Nun heißt es Zwangsverpflichtung.
Es gibt bessere Arbeitsstätten als das unruhige arabische Land. Das US-Außenministerium hat mitgeteilt, angesichts der wachsenden Zahl offener Stellen in seiner Botschaft in Bagdad werde es künftig Diplomaten zum Dienst im Irak verpflichten Diese Stellen müssten bis Mitte 2008 besetzt werden. Zwischen 200 und 300 Diplomaten seien bereits als mögliche Kandidaten im Blick und würden am Montag ein entsprechendes Schreiben erhalten, fügte der Personalchef hinzu. Wenn es binnen zehn Tagen keine Bewerbungen gebe, würden die Diplomaten von einem Ausschuss ernannt.

1 Kommentar:

ZOYA SHU hat gesagt…

great blog! i did mine only yesterday. there is nice video on peace and inquiry on magic mushrooms, but it is not very to the point. :)