Dienstag, 2. Oktober 2007
Fehlkalkulationen
1965 dachte der gewitzte Notar Andre-François Raffray aus Arles ein tolles Geschäft gemacht zu haben. Er selbst war gerade 47 Jahre geworden und fand seine Traumwohnung, die er der 90-jährigen Besitzerin auf Leibrente abkaufte.
Er zahlte ihr 2.500 Franc monatlich und musste nun nur noch warten bis die Noch-Eigentümerin endlich das Zeitliche segnen würde, um die Wohnung zu übernehmen. 90 Jahre alt – wie lange konnte das schon noch dauern?
Schien doch ein Schnäppchen zu sein für die Wohnung.
Blöd für M. Raffray war allerdings, daß es sich bei der Wohnungseigentümerin um Jeanne Louise Calment (* 21. Februar 1875 in Arles, Frankreich) handelte. Eine freundliche zierliche Dame, die keine besonderen Auffälligkeiten zeigte. Verwitwet seit 1942 hatte die betagte Dame bereits ihre Tochter überlebt und auch ihren einzigen Enkel – einen Arzt – durch einen Motorradunfall verloren.
Sie selbst dachte allerdings nicht ans Sterben und lebte fröhlich und nahezu vollkommen gesund weiter, bis Andre-François Raffray im Dezember 1995 im Alter von 77 Jahren verstarb. Bis dahin hatte er die Wohnung ca. drei mal komplett abgezahlt – inzwischen gut 900.000 Franc. Als Trost blieb ihm nur, daß er von seiner Mieterin kurz vor SEINEM altersbedingten Tod zu ihrem 120. Geburtstag eingeladen wurde.
Sie spendete Trost: „Im Leben macht man manchmal schlechte Geschäfte.“ Raffray’s Witwe musste allerdings die weiteren Leibrentezahlungen übernehmen und diese noch 30 Monate bezahlen, bis Jeanne Louise Calment am 4. August 1997 in Arles starb. Sie erreichte die bis dato längste menschliche Lebensspanne, die auch durch wissenschaftliche Untersuchungen verifiziert werden konnte:
122 Jahre, 5 Monate und 14 Tage. Ein spezielles Altersrezept konnte sie nicht vorweisen – immerhin gab sie mit 117 Jahren das Rauchen auf, kehrte jedoch ein Jahr später wieder zum Glimmstängel zurück. Endgültig Schluss war im Alter von 119 Jahren. Laut ihrem Arzt spielten dabei keine gesundheitlichen Aspekte, sondern viel mehr Calments Stolz eine Rolle. Infolge ihrer Blindheit war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst eine Zigarette anzuzünden, und sie hasste es, andere um Hilfe zu bitten. Forscher schreiben Calments Langlebigkeit ihrem stressfreien Alltag zu.
Tja, den Stress dürfte dafür Notar Raffray gehabt haben – monatlich beim Tätigen der Überweisung.
Er zahlte ihr 2.500 Franc monatlich und musste nun nur noch warten bis die Noch-Eigentümerin endlich das Zeitliche segnen würde, um die Wohnung zu übernehmen. 90 Jahre alt – wie lange konnte das schon noch dauern?
Schien doch ein Schnäppchen zu sein für die Wohnung.
Blöd für M. Raffray war allerdings, daß es sich bei der Wohnungseigentümerin um Jeanne Louise Calment (* 21. Februar 1875 in Arles, Frankreich) handelte. Eine freundliche zierliche Dame, die keine besonderen Auffälligkeiten zeigte. Verwitwet seit 1942 hatte die betagte Dame bereits ihre Tochter überlebt und auch ihren einzigen Enkel – einen Arzt – durch einen Motorradunfall verloren.
Sie selbst dachte allerdings nicht ans Sterben und lebte fröhlich und nahezu vollkommen gesund weiter, bis Andre-François Raffray im Dezember 1995 im Alter von 77 Jahren verstarb. Bis dahin hatte er die Wohnung ca. drei mal komplett abgezahlt – inzwischen gut 900.000 Franc. Als Trost blieb ihm nur, daß er von seiner Mieterin kurz vor SEINEM altersbedingten Tod zu ihrem 120. Geburtstag eingeladen wurde.
Sie spendete Trost: „Im Leben macht man manchmal schlechte Geschäfte.“ Raffray’s Witwe musste allerdings die weiteren Leibrentezahlungen übernehmen und diese noch 30 Monate bezahlen, bis Jeanne Louise Calment am 4. August 1997 in Arles starb. Sie erreichte die bis dato längste menschliche Lebensspanne, die auch durch wissenschaftliche Untersuchungen verifiziert werden konnte:
122 Jahre, 5 Monate und 14 Tage. Ein spezielles Altersrezept konnte sie nicht vorweisen – immerhin gab sie mit 117 Jahren das Rauchen auf, kehrte jedoch ein Jahr später wieder zum Glimmstängel zurück. Endgültig Schluss war im Alter von 119 Jahren. Laut ihrem Arzt spielten dabei keine gesundheitlichen Aspekte, sondern viel mehr Calments Stolz eine Rolle. Infolge ihrer Blindheit war sie nicht mehr in der Lage, sich selbst eine Zigarette anzuzünden, und sie hasste es, andere um Hilfe zu bitten. Forscher schreiben Calments Langlebigkeit ihrem stressfreien Alltag zu.
Tja, den Stress dürfte dafür Notar Raffray gehabt haben – monatlich beim Tätigen der Überweisung.
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