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Dienstag, 9. Oktober 2007

Tetrahydrogestrinon


Ach wie überraschend! Speedy Gonzalez Marion Jones, die 2000 auf einmal abging wie Asterix auf Zaubertrank und bei der Olympiade in Sydney Gold über 100, 200 und 4x400 Meter gewann, sowie Bronze über 4x100 Meter und im Weitsprung holte – war bis oben hin mit Steroiden vollgepumpt und gibt nun weinend all ihre Medaillen zurück.
Wie doof von ihr – nun hat sie 7 Jahre erfolgreich gelogen und verdrängt und gibt auf einmal alles zu?
War doch alles bisher ganz UNAUFFÄLLIG!

Man weiß doch – erwischt werden nur die, die zu doof sind sich die nicht nachweisbaren Substanzen zu besorgen.
Aber manchmal ist der liebe Gott doch wirklich zu Scherzen aufgelegt:

Da Jones nun abtritt, rückt ausgerechnet die Ex-Silbermedaillengewinnerin Ekaterini Thanou auf den Gold-Rang. Die Gute wollte damals so unbedingt dringend bei der nächsten Olympiade – nämlich in ihrer Heimat Griechenland – gewinnen.
Dazu saugte sie sich scheinbar mit dermaßen vielen Chemikalien voll, daß ihr poröses Resthirn leider nicht mehr daran dachte, daß die Dopingkontrollen kommen und man gute Ausreden braucht.
Wie ein Dreijähriger, der beim Griff ins Bonbonglas ertappt wird, blieb ihr mitsamt ihrem Landsmann Kostas Kenteris nur übrig schmachvoll in den Fluchtmodus zu wechseln und in James Bond-Manier aus dem olympischen Dort zu türmen.
Cool, das ist so ungefähr das Verhalten eines Autofahrers, der bei einer Alkoholkontrolle seinen blanken Hintern zeigt und dann Vollgas gibt – nur eben coram publiko vor 2 Milliarden Zuschauern als prominenteste griechische Sportlerin vor heimischer und antiker Kulisse.
Nun ja, erst schien es auch für Mr und Mrs Kimble auch nicht gut zu enden. Kenteris und sie bekamen zweijährige Sperren und statt Gold in Athen nur Schmach in Schimpf und Schande.
Aber Dreistheit siegt: Drei Jahre später bekommt sie doch noch Gold für ihren Lauf bei der Olympiade davor! (Kenteris hattte schon Gold für die 200 m in Sydney)
So’n Mist – wenn sie das geahnt hätte! Da hätte sie gemütlich ungedopt in Athen eine halbe Stunde hinter den anderen Raketen-Elsen ins Ziel latschen können, hätte nicht die peinliche Lafontaine-Nummer abziehen müssen und GOLD wäre eben mal nachträglich per Sportgerichtsbeschluß eingetrudelt.
Hinterher ist man immer schlauer!

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