TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 4. Oktober 2007

Rüttgers out of order.

Schon atemberaubend, was sich so tut in der Staatskanzlei von Düsseldorf nachdem der ökonomische Reformer und knallharte Organisierer Steinbrück abgewählt wurde.
Nun sitzt dort der oberste Arbeiterführer Jürgen R., der unbedingt noch Lafontaine und Gysi links überholen möchte. Man könnte zwar denken, daß das seiner Parteichefin Angela M. nicht gefällt, aber das werden wir nie genau rausfinden, da sich die Uckermarkerin prinzipiell nicht in innenpolitische Dinge einmischt.
Außer den Besuchen bei Udo Waltz scheint sie ja keine besondere Beziehung zu Berlin zu haben.
Schlecht für Deutschlands immer noch notwendige Reformen – gut für Klein Jürgen mit dem Sprachfehler:
ER kann in Ruhe Amok laufen und politisch rumrandalieren, soviel er möchte.
Inzwischen charakterisieren auch Wohlmeinende die Zustände seiner Staatskanzlei mit: Pannen, Personalprobleme und politische wie taktische Dummheiten.
Da in der CDU generell aber nie die verantwortlichen Köpfe abgesäbelt werden, musste zunächst einmal Bauernopfer Staatskanzleichef Hans-Heinrich Grosse-Brokhoff gefeuert werden. Als nächste Maßnahme soll schon der dritte Regierungssprecher berufen werden: Zunächst war der ehemalige CDU-Sprecher Thomas Kemper frustriert vom Intrigenstadl in der Staatskanzlei zu den Düsseldorfer Stadtwerken geflüchtet.
Nun soll Nachfolger Andreas Krautscheid zum NRW-Europaminister befördert werden. "Readymix" - so sein Spitznahme - hatte im letzten Jahr als eifriger Parteisoldat Schlagzeilen gemacht, weil er im CDU-Ortsverein Bad Honnef vor der Ausweisung von Bauland gewarnt haben soll, um die CDU-Mehrheit im Rat nicht durch Zugezogene zu gefährden.
Ähnlich wie bei GWB verlassen die Ratten das sinkende Schiff:
Ende des Monats wird Rüttgers "Feuerwehrmann" in der Staatskanzlei, Bundesratsminister Michael Breuer, auf einen lukrativen Stuhl zum Rheinischen Sparkassenverband wechseln.
Ebenso herrscht in der zweiten Reihe Hauen und Stechen – Wrestling ist nichts dagegen: Rüttgers trennte sich zeternd und pöbelnd vom Chef vom Dienst, Norbert Ness. Auch Abteilungsleiter Edmund Heller ging empört über die internen Machtkämpfe schneller als Jürgen gucken konnte.
Nur zu verständlich, daß nun der offene Krieg mit dem Personalrat aufgefochten werden muß, der partout nicht einsehen will, dass viele der 30 Vertrauten, die Rüttger in seine Regierungszentrale geholt hat, im Hauruck-Verfahren vorzeitig befördert werden sollen.
Zu lästig ist doch die NRW-Politik: Noch nicht mal eine Befragung im Kinderforum überstand Rüttgers ungerupft: Zwar wurden ihm stetig wunderbare „Stützfragen“ eines 9-Jährigen gestellt, die er perfekt vorbereitet beantwortete, aber dann kam leider doch noch raus, daß es sich bei dem Gefälligkeitsfrager aus der Grundschule um den Sohn des Sprechers des NRW-Schulministeriums handelte.

Ungerecht finde ich allerdings, daß nun auch noch Rüttgers' Redenschreiber Claudius Rosenthal gegangen wurde!!!
Natürlich war es nicht wirklich höflich von ihm unter dem Pseudonym Reinhard T. Kneitling in der sogenannten "Neckar-Prawda" über Öttinger her zu ziehen, aber immerhin entspricht die Charakterisierung der BW-Regierung, die Zombi-Günter in der Stuttgarter Regierungszentrale in „seinem Blatt“ BW-Woche las, doch der Wahrheit:
"Schlecht beraten, schlecht informiert und schlecht vernetzt - das ist die Figur, die Oettinger in Berlin abgibt."
Das ging allerdings nun auch Jürgen Rüttgers zu weit – Wahrheiten werden unter CDU-MP’s nicht toleriert und so ist Rosenthal nun ein anderes Ministerium umgezogen worden.

Ich überlege welches Ministerium wohl für so was Exotisches in Frage kommt.....


NACHTRAG (22.10.07):
Ein paar nette Zitate:

Rüttgers als Oppositionschef im NRW-Landtag 2002: „Sie fragen immer die Opposition: Was würden sie denn machen? Sie können das in den 20 Punkten der Empfehlung der 5 Weisen nachlesen: (...)Sechstens: Arbeitslosengeld auf 12 Monate befristen, um Anreize zur Arbeitsaufnahme zu erhöhen!“

2003 beschließt die rot-grüne Bundesregierung genau dies.

Rüttgers als NRW-Ministerpräsident im Okt 2006: „Hartz IV hat einen Kardinalfehler: Es hat ganze Arbeitsbiographien dadurch entwertet, dass die Leistungen nicht mehr daran geknüpft sind, wie lange jemand in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt hat. Deshalb muß die Hartz-Gesetzgebung geändert werden – nach dem Prinzip: Wer mehr einzahlt, muß auch mehr bekommen.

Rüttgers Okt 2007: „Wer hier nicht handelt, hat ein Glaubwürdigkeitsproblem und verspielt das Vertrauen der Menschen!“

Keine Kommentare: