Donnerstag, 30. Juni 2011
Leidensfähigkeit - Teil III
Es könnte alles so schön sein in Hamburg.
Nach zehn Jahren, ENDLICH, haben wir mal wieder eine Regierung, die mir gefällt. Absolute SPD-Mehrheit passt sowieso am besten zu unserer schönen Hansestadt.
Nach der dunklen Dekade des CDU-Senats ist auch viel zu tun.
Besonders freut es mich, daß auch der Baumfäll-Wahn der Grünen Umwelt- und Stadtentwicklungssenatorin Anja Hajduk (2008-2010) von meinen heißgeliebten Sozis nun langsam wieder behoben wird.
Denn das viele Grün ist der Stolz der Hamburger.
Mit dem Flugzeug in Hamburg zu landen ist etwas Schönes. Zwar ist der Urlaub damit in der Regel vorbei, der Blick, der sich beim Landeanflug bietet, lässt den Betrachter dennoch frohlocken. Vor allem, wenn der Pilot die Einflugschneise über die Innenstadt wählt. Aus der Luft ist Hamburg nämlich vor allem eines: grün. Natürlich auch blau, klar, und der Rathausmarkt und die Messehallen fallen von oben auch sofort auf, aber vor allem sieht man grün. Den vielen Parks und Gärten sei Dank - und den Straßenbäumen. 250.000 Stück stehen in der Hansestadt. Eine Menge Holz.
(Abla 30.06.2011)
Es gibt allerdings 2500 „Lücken", wo nämlich CDU- oder GAL-Senatoren Bäume abhacken ließen und „vergaßen“ wieder aufzuforsten.
Die SPD startet nun ein großes Programm, um den Frevel der Schwarz-Grünen Zeit zu beheben. 2011 Bäume werden aus Mitteln der Stadt neu gepflanzt.
Aber dabei soll es noch lange nicht bleiben.
In einer vorbildlichen Mitmach-Aktion werden die Hamburger involviert weiteres „raumübergreifendes Großgrün“ (Behörden-Deutsch) zum Leben zu verhelfen.
Man kann im Internet Stadtorte vorschlagen und für bestimmte Bäume Spenden.
Sobald ein Baum die Summe von 500 Euro an Spenden erreicht, garantiert die Stadt Hamburg die Pflanzung und legt noch einmal die gleiche Summe drauf, da ein Baum inklusive Pflanzung im Durchschnitt 1.000 Euro kostet. Die Aktion läuft bis Ende November.
(umwelthauptstadt.hamburg.de)
Aber bevor ich jetzt noch anfange zum Kurt-Schuhmacher-Haus zu rasen, um dort auf die Knie zu fallen, erinnert mich mein Bezirksbürgermeister Markus Schreiber leider daran, was es auch für Typen bei der SPD gibt.
Nämlich die spießigen Apparatschicks, für die man sich einfach nur schämt.
Schreiber ist der Inbegriff eines wichtigtuerischen Kommunalpolitikers, dessen kleinbürgerliche Bürokraten-Seele einzig und allein dazu taugt die von ihm Regierten zu schikanieren.
Der Bezirksamtschef von Hamburg-Mitte hat bisher schon eine beeindruckene Liste von Peinlichkeiten aufzuweisen, die ich auch schon am 03. Januar 2010 und am 21. Januar 2010 ausführlich würdigte.
Unglücklicherweise ist der kleine König immer noch im Amt und kann weiter seine Schildbürgerstreiche abziehen.
Wie ein Kleinkind im Sandkasten echauffiert sich Schreiber über die Außengastronomie der hippsten und angesagtesten Straße seines Bezirks, nämlich der berühmten „Langen Reihe“ in St. Georg.
Die Vorstellung, daß ein Stuhlbein vor einem Café womöglich drei Zentimeter auf einem ÖFFENTLICHEN GEHWEG stehen könnte, bringt ihn um den Schlaf.
Ausgerechnet in dem alternativen und schwulen Künstler-El Dorado „Lange Reihe“, setzt Schreiber nun deutsche Bürokratie in hoher Potenz durch.
Sein zweiter Streich; denn schon das „Portugiesenviertel direkt am Hafen ließ Schreiber blau einkringeln. Penibel ließ der Amtschef eine dunkelblaue Linie entlang des Gehweges aufzeichnen, über die kein Stuhl geschoben werden darf. Sonst setzt es was.
Gelassenheit, Lebensfreude und südländische Leichtigkeit machen den Charme der Langen Reihe aus. Das Flair zeigt sich in der sommerlichen Hitze besonders üppig: Überall stehen Tische und Stühle auf den Wegen. Neben den vielen bunten Geschäften und der angenehmen Abwesenheit von Filialisten machen Dutzende von Gaststätten, Bistros und Lokalen die Lange Reihe zu einer der schönsten Altbaustraßen Hamburgs. Doch bald ist Schluss mit südlicher Lässigkeit. Das Amt schlägt mit bürokratischer Akkuratesse zu. Und zwar mit dem Pinsel: Am 4. Juli werden die ersten blauen Begrenzungsstriche auf den Gehwegen gezogen, die die Wirte wie im Portugiesenviertel in die Schranken weisen sollen. Die armdicken Linien markieren dann auf den Zentimeter genau, wo die sogenannten Sondernutzungsbereiche der Gastronomen liegen.
[…] Wie akkurat Gastronomie auf den Fußwegen funktionieren kann, zeigt sich jetzt im Portugiesenviertel am Hafen, wo vor wenigen Tagen die blauen Striche nachgemalt wurden: Dicht gedrängt stehen die Tische in der blauen Zone, die auch schon zur Mittagszeit von vielen Touristen belegt ist. "Der Kontrolleur vom Bezirksamt Mitte kommt eigentlich jeden Tag" erklärt Denise Alves von der Gaststätte M Portugal. Es ist das einzige Lokal, das seine Stühle bewusst über die Begrenzung stellt. "Der Bezirk hat den Platz einfach eingeschränkt, und wir verhandeln noch", heißt es. Die Situation im Portugiesenviertel ist eine andere als an der Langen Reihe in St. Georg, denn das Viertel ist ein Touristenmagnet, und der Verlockung, ein paar umsatzsteigernde Tische mehr aufzustellen, können die Wirte wohl nicht widerstehen. "Ja", sagt Carlos Nobre vom Restaurant Porto, "früher haben hier alle übertrieben."
(Abla 04.Juni 2011)
Noch abgedrehter ist Schreibers Vorgehen gegen Obdachlose, die unweit des berühmten Bismarckdenkmals beim Kiez unter der Kersten-Miles-Brücke übernachten.
(Bildergalerie)
Schon im Dezember 2010 kündigte er an "hart durchzugreifen".
Sauer über die geplante Vertreibung ist Sebastian (30) aus Polen: "Hier ist gut schnorren. Wir stören doch niemanden, halten alles sauber." Schützenhilfe bekommen die Leute von der Obdachlosenunterkunft Herz Ass. Sozialarbeiterin Luisa Salewski (29): "Solche Plätze müssen akzeptiert werden. Die Menschen haben keine Möglichkeit, woanders hinzuziehen, und meist keinen Anspruch auf staatliche Leistungen."
(Mopo 30.12.2010)
Nun ist es soweit. 100.000 Euro ließ der durchgedrehte Bezirksamtsmann dafür springen die Fläche unter der Brücke obdachlosophob umzugestalten.
Ein künstlicher Bach und viele einbetonierte Steinklumpen sollen die Wohnungslosen daran hindern hier zu nächtigen.
Die skurrile Maßnahme war vollkommen nutzlos. […] Gelagert hatten die Obdachlosen auf den Dächern von Bunkern unter der Brücke. Die Weltkriegs-Schutzräume ließ Schreiber aufwendig abbrechen. Dann schafften Arbeiter Felssteine heran, die auf der neu geschaffenen unebenen Fläche ausgelegt wurden. Außerdem entstand auf behördliche Weisung eine Art Bachlauf, der bei starkem Regen Wasser führt. Doch die Obdachlosen ließen sich nicht abschrecken, lagern nun zwischen den Steinen. Bei Regen sitzen sie am Rand des „Bachs“, trinken Bier und werfen Stöckchen ins Wasser. Von der MOPO darauf angesprochen sagt Schreiber: „Dann müssen wir eben noch mehr Steine aufstellen.“
(Mopo 30.06.11)
Für 100.000 Euro Baumzuschuss könnte Hamburg 200 große Staßenbäume pflanzen lassen.
Aber nicht mit Schreiber; der betoniert lieber ein paar Quadratmeter unter einer Brücke extra obdachlosenfrei.
Für seinen Vorstoß bekommt der Bezirksamtsleiter nun heftig Schelte. „Menschenverachtend“, findet Sozialarbeiter Stephan Karrenbauer von „Hinz&Kunzt“ die „Vergrämungstaktik“. Er sagt: „Schreiber sollte seine Kreativität besser dafür einsetzen, Obdachlose unterzubringen.“ Als Beispiel dafür, wie prekär die Situation für Wohnungslose ist, nennt Karrenbauer die Situation in der Übernachtungsstätte „Pik As in der Neustadt: „Die ist für 190 Leute ausgelegt, aktuell sind da aber 250 Menschen.“
(Mopo 30.06.11)
100000 Euro für eine unverständliche und vollkommen nutzlose Maßnahme in den Sand gesetzt. Hamburg hat es ja. Nein, natürlich nicht. Die Stadt ist tief in den roten Zahlen. Bezirksamtsleiter Schreiber klagt am lautesten über fehlende Gelder in seinem Bezirk. Vielleicht sollte er einfach aufhören, sechsstellige Summen zu verschleudern.
(Thomas Hirschbiegel, 30.06.11)
(Bildergalerie)
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14 Kommentare:
Also das mit den blauen Linien, finde ich eine gute Idee. Hier im Bremer Viertel (wo ich wohne) kommt es vor, dass die den gesamten Fußweg zustellen. Da kommt man dann kaum vorbei. Dazu, stellen dann manche noch Werbeklapptafeln in den Weg. Das ist mal richtig nervig, wenn man einfach mal Schlendern geht. Grenzen müssen da einfach sein, wenn die Toleranz allzusehr ausgenutzt wird.
Das mit den Obdachlosen ist natürlich nicht nett. Die Kohle, hätte man sicher besser verwendet. Allerdings wissen Städte genau, warum sie nicht allzu "Pennerfreundlich" sind. Viele von denen, ziehen dann nämlich einfach um.
Um das "Problem" zu lösen, müsste man alles umkrempeln. Der verschmierte Kapitalismus müsste weg - weltweit! Sonst funktioniert es nicht.
Klar ist das utopisch. Noch! Was her muss, sind mehr kluge Köpfe in Entscheidungspositionen. Klug meint hier aber nicht eingebildete Kompetenz, wie die von Steinbrück & Co, sondern ein starkes moralisches Rückgrad. Es dürfen keine Kompromisse mehr gemacht werden. Bankenrettung und so. damit hat man mehr Schaden angerichtet, als dass man was gerettet hat. Jetzt werden sich die Bänker noch rücksichtsloser bedienen. Vati hilft ja...
Blau ist nicht eben meine Lieblingsfarbe, aber die armdicken blauen Begrenzungen finde ich 'geil.
Erinnert mich ein wenig an Springbreak-Daytona, wo Heerschaaren besoffener Youngsters vor den Kneipen an den Randsteinen die adlerauegigen Bullen necken, indem sie allerweil mit den Fussspitzen die Strasse tippen und somit fuer Public Intoxication dingfest gemacht werden koennen, da die Strasse nicht mehr zur legalen Drinking-Zone der Kneipe zaehlt. ....
..
Den Kampf gegen Penner und anderes Gesindel kann man auch billiger gestalten.
ZB. die FIFA zeigt, wie einfach das ist, ganze Staedte fuers Leder Sauebern zu lassen, und auch Frankreich hatte diesbezueglich grandiose Ideen auf Landes und BundesEbene.
http://jakester-express.blogspot.com/2008/02/soziales-europa.html
What the Fuck!!
Offensichtlich verwirrt'neurotisch'cholerische, Asoziale Penner wie Schreiber gehoeren nur eins, ... Abgeschrieben!
Gruss
Jake
Daß auf einmal alles auf blaue Begrenzungslinien stehen…..
Also ich finde das einfach nur kleinkariert.
Wenn tatsächlich „ALLES“ mit Stühlen zugestellt sein sollte, so daß kein Passant mehr vorbei kommt, reicht es ja wohl auch, wenn die Herren vom Bezirksamt da mal hingehen und sagen, daß man ein bißchen Platz lassen muß.
Außerdem ist die Lange Reihe sowieso anders.
Ich kaufe da manchmal bei einem bestimmten Bäcker brot und habe NOCH NIE erlebt, daß man da als Fußgänger nicht durchkommt.
In any case.
In einigen U-Bahn-Stationen Hamburgs gibt es übrigens eine lang bewährte Penner-Anwohner und zwar mit klassischer Musik!
Ich habe sogar schon mal irgendwo gelesen welche Komponisten besonders wirksam sind. Ich glaube Beethoven.
So eine Lautsprecherbox unter der Brücke wäre vermutlich billiger als EUR 100.000.
Wobei sich die Frage stellt, wenn bei DER Brücke überhaupt stört, wenn darunter ein paar Leute schlafen…..
Ich finde solche Maßnahmen jedenfalls höchst unlocker und nicht Großstadtgemäß.
Übrigens sind vor zehn oder 15 Jahren mal LIVE-Peepshows auf der Reeperbahn verboten worden.
Das war auch so eine Sache!
Huch SEX AUF DEM KIEZ! Fiel da auf einmal irgendeinem Deppen in einer Behörde ein - das ginge ja gar nicht.
Daß die Reeperbahn aber schon seit 200 Jahren das größte Rotlichtviertel Europas ist, hat keiner bedacht. Ich frage mich ja auch, was in den hunderten von Bordellen getrieben wird. Na hoffentlich kein SEX (Igittigitt)!
Sonst kommt Markus Schreiber noch auf die Idee das zu verbieten.
LÄCHERLICH.
In einigen Stadtvierteln ist es eben nicht so wie in einem klinisch reinen schwäbischen Dorf. So what? Da muß man ja nicht hingehen, wenn man keinen Huren begegnen will.
Ein paar Millionen Besucher jedes Jahr scheinen es aber anders zu sehen…
LGT
Also das mit den Stühlen und Tischen ist ein echtes Problem. Bei schönem Wetter wollen natürlich alle irgendwo ein Eis essen gehen und vielleicht noch einen Kaffee trinken. Dann sind die Gehwege voll. Und die Wirte, stellen so viel raus, wie möglich. Auch weil sich kaum ein Gast in den meist unklimatisierten Räumen aufhalten will.
Logisch, dass Wirte da so viel wie möglich aufstellen. Und wenn das Amt kommt, diskutieren die noch darüber, wieviel Platz ihnen zusteht. Und jedsmal müsste man sich dort mit Zollstock hinstellen und beweisen, dass die Stellfläcke überschritten wurde. Sind die Kontrolleure weg, stellt man frech wieder dort auf.
Ich hätte kein Problem damit, wenn man noch genug Platz hätte. Aber ich erinnere mich an Situationen, da hatten die wirklich nur 50cm Platz gelassen. Das ist einfach nicht okay. Am manchen Stellen, kann man auch keine Trische aufstellen. Weil der Gehweg weniger als 2m breit ist. Das interssiert die Wirte aber nicht. Die denken nur an ihren Profit. Nicht, dass ich denen den nicht gönne. So oft haben wir nicht so tolles Wetter. Aber wo es halt nicht geht, da sollte das auch nicht gemacht werden. Der Wirt, macht immernoch seinen Schnitt. Manche bekommen den Hals nur nicht voll genug. Dafür müssen dann alle mit Behinderungen leben. Das ist asozial.
Natuerlich mag ich keine Blauen oder sonstige 'Linien. ... Dummerle!
Ich bin eigentlich nur zum Schlafen
im Haus und auch da nicht immer.
Damit gehoere ich dann gar nicht zur Regel, da die Idioten hier sich schon bei jedem Sonnenstrahl ueber die Hitze beschweren und wenns dann unter 20grad/celsius geht under der unerbittlichen Kaelte leiden. .. ernsthaft!!(allzuviele Amis sind totalverwoehntverweicht weinerliche Pisserchen)
Nichts schoener als der Flair eines Strassencaffes/Biergarten/sonstig Outside.(ansonsten an meinem Pool)
Zu den allgemeinen AntiPenner-Campagnen krieg ich dann immer Zustaende, vor Allem, wenn mit der Vertreibung nicht auch nur irgendwelche Alternativen zur weiteren Unterbringung dieser armen Schweine auch nur angedacht sind.
Das wuerd ich mir dann gerne in aller Ausfuehrlichkeit erklaeren/justifizieren lassen, da es fuer jedes einzelne Wort ne Backpfeife gaebe.
Ich bin gegen Pruegelstrafe, ... Ausnahmen for Granted!!
Gruss
Jake
@ Homer - für mich sind das keine Probleme, bei denen man mit deutscher Gründlichkeit und Akuratess vorgehen muß.
Kannst Du Dir vorstellen, daß in Italien oder Frankreich oder sonstigen sonnigen Ländern. Wo viel draußen gegessen wird, jemand schnurgerade Linien auf den Bürgersteig malt, um die Wirte daran zu hindern die Stühle drei Zentimeter zu weit in Richtung Straße zu rücken?
Wenn Deine Theorie stimmen würde, daß sich die Wirte sowieso nicht an die Anweisungen des Ordnungsamtes halten, dann werden sie ja auch kaum eine Linie auf dem Boden als Heiligtum welches nicht überschritten werden darf, erachten.
@ Jake:
Ja, das ist eben immer die „Penner-Politik“: Aus den Augen aus dem Sinn.
Das hatten wir hier in Hamburg 2001, als CDU-Ole diese rechtsradikale Koksnase Schill zum Innensenator machte. Der hat als erstes mal die „Drogenszene am Hauptbahnhof“ zerschlagen lassen, indem er andauernd mit großem Polizeiaufwand die Kleinstdealer mit ein oder zwei Gramm Marihuana weg jagen lassen hat. Erst sind sie immer wieder gekommen und irgendwann wurde es ihnen zu doof immer abzuhauen und den ganzen Tag gejagt zu werden.
Was kam dann?
Die Drogenszene hat sich über die ganze Stadt verteilt, weil sich die Dealer überall in abgelegeneren Vierteln Nischen gesucht haben, die nicht so überwacht werden.
Daran hatte Schill nämlich nicht gedacht, daß die Süchtigen trotzdem Drogen nehmen, wenn ihre Dealer nicht mehr am Hauptbahnhof konzentriert sind.
Am Ende hat dann die Polizei richtig gejammert und sich bei Schill beschwert, daß sie nun VIEL MEHR Arbeit hätten und viel mehr Personal brauchten, um die vielen kleinen Drogenspots in der Stadtverteilt zu überwachen. Vorher war es nämlich nicht nur für die Drogensüchtigen, sondern auch für die Polizei viel besser: Da wußte man wo die ganz genau sind und konnte alles im Auge behalten.
Das war mal eine typische Sinnlos-Politik.
Wenn man was gegen die offene Heroin-Szene machen will und aber weiß, daß es tausende Schwerstabhängige gibt, dann muß man denen selbst medizinisches Heroin kontrolliert verabreichen und sie entkriminalisieren.
Einfach die Dealer aus der Innenstadt wegzujagen nützt natürlich NULL! Das hätte ich denen auch vorher sagen können. Das HAT auch Rotgrün vorher schon anders gemacht. Aber das war ja 2001 die CDU und die FDP. Die sind rationalen Überlegungen nicht zugänglich und können nur mit Haudrauf-Ideologie Politik machen.
LGT
Wenn Deine Theorie stimmen würde, daß sich die Wirte sowieso nicht an die Anweisungen des Ordnungsamtes halten, dann werden sie ja auch kaum eine Linie auf dem Boden als Heiligtum welches nicht überschritten werden darf, erachten.
Es geht nur darum, dass die ersten 10 Mal, wenn sie erwischt werden, einen auf Doof machen und sotun, als haben sie die Regeln nicht richtig verstanden. Die nächsten 5 Mal, waren es gar die Kunden selbst, die die Tische verschoben haben - und der Kellner ist so neu, dass er das nicht gesehen haben kann. Und die nächsten 10 Mal, wird um jeden Zentimeter gefeilscht.
Also ich finde nicht, dass die Linien stören. Die gehören irgendwann zum Stadtbild. Wichtig ist nun aber, dass kein Wirt sich rausreden kann. Die Bedienung muss und kann das sehen. Denn wenn du draußen Tische hast, musst du auch draußen bedienen, abräumen und kassieren.
Stell dir vor, du bist vom Ordnungsamt. In jedem Laden, musst du dir die selben Ausreden anhören. Jedesmal musst du dem Wirt glasklar vorrechnen, dass du im Recht bist. Also ehrlich, da sind die Linien ein einfaches und ideales Mittel dagegen. Ich finde es gut.
Ich hatte hier im Viertel auch schon ärger. Ein Nachbar meinte, er könne Abends nach seiner Arbeit, bis in die Nacht hinein sein Haus renovieren. Ich lebe in einem Wohnviertel und hier leben viele Familien mit Kindern. Er wollte sich damit rausreden, dass das hier ein industrielles Mischgebiet wäre. Aber das habe ich klargestellt.
Die Sache ist die: Er arbeitet bis 22 Uhr, weil er meint, das wäre rechtens. Der nächste arbeitet dann bis 22.15 Uhr. Und irgendwann, schleifen die Leute ihre Diehlen bis 3 Uhr morgens.
Was ich sagen will ist - irgendwo muss eine Grenze sein. Und Tolerant, kann man gern sein. Ein Auge zudrücken geht auch. Aber eben nur bei Dingen, die nicht jeder mitbekommt. Ansonsten, wird die Toleranz zur Selbstverständlichkeit. Und da hat man dann ruckzuck Verhältnisse, wie auf dem Basar.
„Stell dir vor, du bist vom Ordnungsamt.“
Ich habe ja sehr viel Phantasie. Aber DAS kann ich mir nicht vorstellen. Den Job würde ich nie im Leben machen. Da schlafe ich lieber mit den Polen zwischen den betonklumpen unter einer Kiezbrücke.
Das ist das Allerletzte für mich, wenn man wichtigtuerisch umherstreift und anderen Leuten sagt, was sie zu tun haben.
Jedenfalls sind wir die letzten 100 Jahre auch ohne blaue Linien ausgekommen und das sollte schon allein deswegen so bleiben, weil das total lächerlich aussieht. Was sollen denn die Touristen von HH denken?
„Und da hat man dann ruckzuck Verhältnisse, wie auf dem Basar.“
Das fände ich SUPER! Ich habe damit zwar nicht sehr viel Erfahrung, aber immerhin war ich mal in dem berühmten Basar von Istanbul. Istanbul ist sowieso eine meiner Traumstädte, aber der Basar ist davon noch ein besonderes Highlight.
Das ist einfach TOLL. Ich wünschte sowas gäbe es auch hier. Dann würde ich nirgendwo anders mehr einkaufen.
LGT
Ich war noch nicht da. Aber wenn ich zu Fuß hier in der Stadt unterwegs bin, will ich vor Allem nicht behindert werden. Und auf dem Basar in Istanbul, würden auch blaue Linien nicht viel am Flair ändern. Oder?
Ach FUSSGÄNGER!
Warum legst Du Dir nicht so einen kleinen Elektrogolfwagen zu?
Den könntest Du mit stabilen Stoßstangen, die mit NATO-Draht umwickelt sind, vershen und dann rammst Du alle nervigen Leute auf dem Fußweg weg.
Ich hätte das gerne für Kaufhäuser und Einkaufzentren.
Da liebe ich ja diese Grüppchen von phlegmatischen, übergewichtigen Teenagerinnen, die immer zu dritt oder zu viert eingehakt im Weg rumstehen oder schleichen.
Gerne fahren sie auch Rolltreppen rauf und bleiben dann oben erst mal im Weg stehen, so daß man kaum noch an ihnen vorbei kommt, wenn man hinter ihnen ging.
LGT
Warum legst Du Dir nicht so einen kleinen Elektrogolfwagen zu?
Den könntest Du mit stabilen Stoßstangen, die mit NATO-Draht umwickelt sind, vershen und dann rammst Du alle nervigen Leute auf dem Fußweg weg.
Du hältst mich wohl für ein krankes Schwein!? Das ist mir viel zu brutal. Ich verwende lieber einen Elektro-Schocker! Dann kann man den lästigen Pöbel leicht zur Seite rollen. :D
Gute Idee - vielleicht wäre das auch die Lösung für die Probleme im Portugiesenviertel und in der Langen Reihe.
Statt umständlich Linien zu ziehen und jeden Tag Beamte vom Ordnungsamt patroulieren zu lassen, könnte doch Markus Schreiber einfach Hochleistungs-Taser an Touristen ausgeben.
Dann schießen sie sich beim Schlendern durch die Stadt den Weg frei…..
LGT
Jetzt hast du es verstanden! :D
Da frage ich mich wo dies noch hin führen soll, denn solche Makierungen sehen nicht schön aus und ich denke das es da auch andere Lösungen gibt. Hoffentlich wird das nicht in anderen Städten fortgesetzt.
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