TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 2. Juni 2011

Religiotie und Moderne

Sowohl in der Causa Osama bin Laden als auch in der Causa Dominik Strauss-Kahn lassen sich recht gut die unterschiedlichen Rechtsauffassungen zwischen Amerika und Europa aufzeigen.

Westlich des Atlantiks ist immer noch der altertümliche Rache- Gedanke allgegenwärtig.

Wir kennen das aus der Bibel - eine der Kernaussagen dieses Konglomerats des Schreckens, das so viel Tod und Verwüstung über den Planeten gebracht hat.

Schade um Schade, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er hat einen Menschen verletzt, so soll man ihm wieder tun.
3. Mose 24.20

Dein Auge soll sie nicht schonen; Seele um Seele, Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.
5. Mose 19.21

Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.
2. Mose 21.24

Das führt dazu, daß eine New Yorker Staatsanwaltschaft den lediglich VERDÄCHTIGEN IWF-Präsidenten, der immerhin noch als unschuldig gilt, schon mal a priori maximal demütigt, ihn in Handschellen und unrasiert der Presse zur maximalen Vorverurteilung präsentiert.

Anders als beispielsweise in Deutschland braucht sich die Staatsanwaltschaft auch nicht um entlastendes Beweismaterial zu kümmern - sie geht von der Schuld aus und versucht den Angeklagten fertig zu machen.
Ist der mutmaßliche Delinquent zufällig steinreich, kann er sich eine große Anwaltskanzlei mieten, die mit der Staatsanwaltschaft und der Polizei gleichzieht, indem sie ebenfalls eine Armee von Ermittlern, Detektiven und Anwälten losschickt, um Unschulds-Indizien zu suchen.
Im Gerichtssaal kommt es dann zu den vielfach aus amerikanischen TV-Serien bekannten Schlachten, in den gute Chancen für Freisprüche bestehen.

Blöd nur, wenn man zufällig arm ist und keine Millionen für Heere von Anwälten übrig hat - dann landet man ganz schnell als einer von 2,5 Millionen Amis im Knast oder gar in der Todeszelle.


Das führt dazu, daß Amerikaner glücksselig auf den Straßen tanzten, nachdem der US-Präsident die moralisch verquere „brought to justice“-Rede über die Ermordung Osama bin Ladens gehalten hatte.
Eigentlich geistig gesund aussehende Menschen verkündeten, daß sie das erste mal seit dem 11. September 2001 wieder glücklich wären.
So als ob auch nur ein einziger Toter der Anschläge von damals jetzt weniger tot wäre.
Dieser Rache-Wahn führt dazu, daß die USA als einziges westliches Land regelmäßig die Todesstrafe durchführt und trotz erdrückender gegenteiliger Beweise (= höchste Kriminalitätsrate) stur glaubt, die Todesstrafe schrecke vor Kriminalität ab.
Selbstverständlich ist genau das Gegenteil der Fall. Staatliche Tötungen relativieren das Mord-Tabu und stacheln zu noch mehr Brutalität auf.

Die Gehirnwäsche ist aber so weit verbreitet, daß regelmäßig Opfer von Verbrechern als Zuschauer von Exekutionen fungieren und anschließend behaupten sie könnten nun ruhiger schlafen, nachdem sie zugesehen hätten, wie jemand gekillt wurde.

Daß damit dessen vollkommen unschuldige Angehörige auf übelste Art mit bestraft werden - auch Mörder haben Kinder, Eltern und Geschwister - wird komplett ausgeblendet.

Als quasi noch am Abend des 11. Septembers 2001 Kabul bombardiert wurde, telefonierte ich mit einer Freundin in Washington, die ganz aufgelöst forderte „DER Taliban muß weg.“
(Wer oder was die Taliban waren, wußte sie gar nicht; sie hielt DEN Taliban damals für eine Person).
Meinen Einwand, daß dafür doch nun nicht unschuldige Zivilisten in Kabul getötet werden sollten, weil die schließlich nichts für die rauchenden WTC-Trümmer könnten, wurde mit einem Todschlagargument weggefegt: „Na und? Die Leute im WTC waren ja auch alle unschuldig“

Sowas nennt man „Spirale der Gewalt“.
Einer tut etwas Unrechtes, woraufhin sich der andere berechtigt fühlt ebenfalls etwas Unrechtes zu tun - Auge um Auge, Zahn um Zahn.

Dabei lehnt Jesus genau diese Logik strikt ab.

38 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.
39 Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.
43 Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.
44 Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen,
(Matthäus 5)

Aber das ist ja das Schöne an der Bibel - man kann das Gegenteil der Lehren „der Herrn“ tun und sich dennoch auf Gottes Wort berufen.

Die Spirale der Gewalt treibt seltsame Blüten.

Die Ideologie der Bewaffnung, Gegengewalt, Abschreckung und der Präventionsschläge führt auch zu den berühmten Politallianzen nach dem Motto „der Feind meines Feindes ist mein Freund.“
So stand die amerikanische Politik immer wieder auf der Seite von grausamsten Diktatoren und Unterdrückern.
Es waren die USA höchstselbst, die Osama bin Laden aufrüsteten, weil er ihnen als Werkzeug gegen die damals als noch böser angesehenen Russen diente.

Ronald Reagan verbündete sich mit Saddam Hussein gegen Ayatollah Khomeini.

Das Erstaunliche an der zutiefst inhumanen Rache-Ideologie ist die Hartnäckigkeit, mit der nach wie vor an sie geglaubt wird.
Dabei sprechen die Desaster in Korea, Vietnam, Afghanistan und im Irak eine eindeutige Sprache.
Längst sind in George W. Bushs Rachefeldzügen viel mehr Amerikaner ums Leben gekommen, als beim Anschlag vom 11.09.2001.

Mit dem neuen US-Präsidenten Obama ist der Wehretat sogar noch weiter angestiegen.

Man hat nicht den Eindruck, daß mit Teheran an einer friedlichen Lösung gearbeitet wird und Amerikas engster Freund, Israel, setzt unverdrossen auf brutale Härte, die erst in die jetzige Situation geführt hat.
Auch nur leiseste Zweifel an der Jerusalemer Haltung aus dem Oval Office führen sofort dazu, daß sämtliche Teebeutler, Republikaner und Evangelikale in Amerika über ihren eigenen Präsidenten herfallen.

Schon nichtkriegerische Vokabular („Diplomatie, Anerkennung der Hamas, Zweistaatenlösung,..) bringt sie zur Weißglut und läßt den Bellizismus neu entflammen.

Wozu Kriegseinsätze führen können, erleben Angela Merkel und Guido Westerwelle derzeit in Afghanistan.

Immer öfter kommen Särge vom Hindukusch zurück, die dann die abstoßenden Betroffenheitsrituale in Gang setzen.
Minister mit zerknitterten Mienen auf Kirchenbänken bei Soldatenbeerdigungen, das Verurteilen der Anschläge als „feige“ (was könnte eigentlich weniger feige als ein Selbstmordanschlag sein?) und das Versprechen man stünde 100%ig zur Truppe.

Mir fällt dann immer der berühmte „Soldatenkönig“ ein; der Hohenzollern-Herrscher Friedrich Wilhelm I., König in Preußen und Markgraf von Brandenburg, Erzkämmerer und Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches (1688-1740).
Jener legendär-brutale Vater Friedrich des Großen, der Preußen sagenhaft aufrüstete.
Weniger bekannt ist die Tatsache, daß er so sehr von seinen hübsch uniformierten Soldaten begeistert war, daß er nie einen Krieg führte - er hatte schlicht Angst davor, daß seine dekorativen Militärs demoliert würden.

Nachfolger Friedrich II, der noch legendärere schwule Schöngeist, Komponist, Flötist und Philosoph war das diametrale Gegenteil - er benutzte Hunderttausende Preußen als Kanonenfutter und zettelte einen brutalen Krieg nach dem nächsten an.

Gegen Soldatenfreunde wie Friedrich Wilhelm I. habe ich nichts einzuwenden - sollen sich doch Merkel, Guttenberg oder de Maizière mit poppigsten Armeen in den buntesten Uniformen amüsieren.
Solange sie nicht in Kriege geschickt werden, ist das halb so wild.

Ich habe gelegentlich schon zugestanden, daß bei Entscheidungen für Kriegseinsätze - Jugoslawien, Libyen z.B. - durchaus ehrenwerte Motive eine Rolle gespielt haben.

Und bevor jemand darauf hinweist:
Ja natürlich müssen die Deutschen der Roten Armee und anderen dankbar sein, daß sie militärisch gestoppt wurden. Sehr schlau angestellt haben sie sich allerdings nicht - immerhin ließen sie bis 1945 nicht von ihrem Treiben ab und ergaben sich erst, als Deutschland wirklich in Schutt und Asche lag.

Nicht daß das ein angemessener Vergleich wäre, aber in Afghanistan kämpft die Bundeswehr schon vier Jahre länger als der gesamte Zweite Weltkrieg dauerte und in einem sind sich alle Militärs einig: Die Lage ist kontinuierlich immer schlimmer geworden.
Regelmäßig werden Zivilisten bei NATO-Bombardements getötet.

Allein rund 140 beim berühmten Kundus-Tanklaster-Einsatz, der Minister Jung das Amt kostete.

Der letzte Kinder-Killereinsatz ist er vier Tage her.

Die NATO übernimmt die Verantwortung für einen Luftangriff, bei dem im Süden Afghanistans auch viele Kinder getötet worden waren. Afghanistans Präsident Karsai hatte den Tod der Zivilisten äußerst scharf verurteilt.
Er entschuldige sich "von ganzem Herzen bei den Familien und Freunden der Getöteten", sagte der Kommandeur der Internationalen Schutztruppe ISAF, US-Generalmajor John Toolan am Montag (30.05.2011). Er bat die Afghanen um Vertrauen und forderte sie auf, die eigenen Sicherheitskräfte weiter zu unterstützen. Toolan zufolge wurden bei dem Angriff in der Provinz Helmand insgesamt neun Zivilisten getötet. Die afghanischen Behörden sprechen dagegen von 14 Toten, darunter zehn Kinder und zwei Frauen.
(Deutsche Welle 30.05.11)

Innerhalb einer Woche gab es zwei Anschläge mit deutschen Todesopfern und was sagt unser Verteidigungsminister dazu?

De Mazière hält an Afghanistan-Strategie fest.
Deutsche Soldaten sind mehr denn je dem Terror ausgesetzt. Gefahr droht zunehmend durch vermeintlich Verbündete. Doch während die Taliban ihre Strategie verändert haben, hält der deutsche Verteidigungsminister an seiner fest.
[…] Umgekehrt steigern die Anschläge aus den eigenen Reihen das Misstrauen zwischen Isaf und afghanischer Armee. Das Vertrauen in die Waffenbrüder war schon vorher begrenzt. Zu oft liefen gemeinsam geplante Operationen ins Leere, weil die Taliban gewarnt worden waren. Die deutsche Führung ging dazu über, afghanische Kommandeure und Einheiten erst im letzten Moment einzuweihen. Dennoch scheiterte manche Operation an der mangelnden Disziplin der Afghanen und ihrer ungenügenden Ausbildung. Die schlechte Bezahlung in der Armee trägt das Ihre dazu bei, dass die aus Drogengeldern üppig finanzierten Taliban und lokale Warlords sich Informationen oder gleich den ganzen Mann kaufen können.
„Von uns wendet denen keiner seinen Rücken zu“, sagen viele deutsche Soldaten über ihre afghanischen Partner. Steigt das Misstrauen weiter, gerät die Taktik des „Partnering“ in Gefahr. Dass Isaf- Truppen und Afghanen gemeinsam kämpfen, ist aber eine tragende Säule im Gesamtkonzept, weil bis auf Weiteres keiner von beiden imstande ist, Gebiete zu erobern und zu halten. De Maizière lehnt denn auch eine Abkehr von diesem Vorgehen ab.
(Tagesspiegel 02.06.11)

Die Gewaltspirale wird weiter eskalieren.

Statt endlich zu erkennen, daß einer damit anfangen muß nicht auf Gegenschläge und Rache zu setzen, rücken erste CDU-Politiker nun geistig an die Seite der amerikanischen Philosophie der „massive response“ - als ob nicht gerade die militärische Übertreibung zu dem jetzt herrschenden Desaster geführt hätte.

CDU-Experte Ernst-Reinhard Beck fordert nun allen Ernstes VERGELTUNG.

In Berlin wurden Rufe nach einer Gegenoffensive laut. "Der Anschlag kann nicht ohne Folgen bleiben", sagte Unions-Verteidigungsexperte Ernst-Reinhard Beck (CDU). Es müsse "ein entsprechender Gegenschlag" erfolgen.
(Abla 30. Mai 2011)

Aus dem Bundestag kamen allerdings Forderungen nach Reaktionen auf die Attacke der Taliban. «Der Anschlag kann nicht ohne Folgen bleiben», sagte Unions-Verteidigungsexperte Ernst-Reinhard Beck (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. Nach einer solchen Attacke müsse «ein entsprechender Gegenschlag gegen die Taliban-Organisation in dieser Provinz» erfolgen. «Das wird nicht von heute auf morgen gehen, aber ich denke, dass wir verstärkt offensiv gegen die oppositionellen Kräfte vorgehen müssen.»
Beck sprach von einer «Eskalation der Ereignisse im Regionalkommando Nord». Ähnlich äußerte sich die FDP-Expertin Elke Hoff. «Die Brutalität wird in den nächsten Monaten noch zunehmen», prognostizierte sie. «Die Moral der Soldaten ist noch sehr hoch.
(Greenpeace Magazin 30. Mai 2011)

Der 65-Jährige Oberst der Reserve Beck aus Sigmaringen ist ein echter Haudrauf und liebt das Militärische.

Eine Debatte um die Rechtsverfassung der Welt, um Moral und christliche Werte hat begonnen. Und was hat das mit Reutlingen zu tun? Ganz einfach: Neben der unglücklichen Äußerung ihrer Kanzlerin Angela Merkel („Ich freue mich darüber, dass es gelungen ist, Bin Laden zu töten.“) hat die CDU die Kommentierung der Kommandoaktion der US-Armee ihrem Spezialisten Ernst-Reinhard Beck überlassen. Und das, obwohl der Reutlinger Wahlkreisabgeordnete und verteidigungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion auch nicht gerade für mäßigende Worte bekannt ist, wenn es um sein Leib-und-Magen-Thema Militär geht.
Zuletzt hatte er sich bei einer Fraktionssitzung zum Leben auf dem Bundeswehr-Ausbildungsschiff „Gorch Fock“ in die Nesseln gesetzt. „Ein Kriegsschiff ist kein Mädchenpensionat“, sagte er und sorgte damit für kräftiges Rauschen im Blätterwald.
(tagblatt.de 7.05.2011)

Wenn sich diese Fraktion in der Afghanistanpolitik durchsetzt, haben wir das Schlimmste am Hindukusch noch vor uns.

24 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

Also ob es bei der Todesstrafe um reine Rache geht, wage ich mal zu bezweifeln. Abschrecken kann die Todesstrafe wirklich nicht. Menschen sind impulsiv und handeln nicht immer überlegt. Das liegt aber mehr an dem Umgang miteinander.

Und da ist jede Gesellschaft durchsetzt von Neid, Missgunst und Feindseligkeiten. Diese menschlichen Eigenschaften prägen unsere Kultur. In dem Maße deutlicher, je offener man sich damit auseinandersetzt. Amerika als TV-Nation scheißt die Jugend mit Gewalt zu. Mich wundert es jedenfalls nicht, dass die Welt voller Rambos und Terminatoren ist. Die Kälte unter uns ist ja nicht auszuhalten.

Schlimmer ist es nur, wenn du aus einer ärmeren Familie kommst. Das ist nicht selten in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft. Hier jedenfalls, lernst du den Alkohol, Drogen und seine Folgen kennen. Die Ablehnung, den Hass und die Willkür von elterlichen Säufern oder Fixern, tötet jede soziale Ader in dir. Du erlebst nichts als Scheiße. Und das ist es dann auch, was du jeden Tag aufs Neue aufsaugst. Sowas prägt einen. Das kann man auch nicht mit Gesetzen in den Griff bekommen. Aber mit Moral sicher auch nicht, TAMMOX. Moral hat für solche Menschen auch nur eine untergeordnete Bedeutung. Die lachen auch nicht mehr, wenn man ihnen eine Million schenkt. Deren Leben ist gelaufen. Und das wissen die auch.

So jedenfalls, sieht der Sud aus, welcher Mörder und Vergewaltiger hervorbringt. Das ist richtiger Abschaum. Und auch, wenn die kaum was dafür können, dass deren Umfeld sie wie Dreck behandelt hat - der Staat kümmert sich auch nicht darum.

Nur, wenn er dann Forderungen aufstellen kann, ist plötzlich jeder wieder für den Anderen verantwortlich. Absurd ist das.

Ich war früher mal gegen die Todesstrafe. Ich habe an das Gute im Menschen geglaubt. Mittlerweile weiß ich, dass auch das Böse im Menschen steckt. Und auch, wenn das bedeutet vor der Moral zu kapitulieren. Manmchmal ist es einfach besser, einen kranken Ast abzusägen, wenn der Baum überleben soll. Denn man kann nicht jede Wunde heilen. Schonmal gar nicht, wenn man permanent die Augen zumacht und wegsieht.

Da ist der Amerikaner dann mit "God bless" immer fein raus. Das ist deren Version von LMAA. Und genauso, sieht die Gesellschaft aus. Eigentlich sind wir alle Konkurrenten. Aber wir tun alle so, als wäre das nicht so.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Über den Grat gehe ich nicht. Todesstrafe lehne ich immer und grundsätzlich ab. Kein Menschen hat das Recht über das Leben eines anderen Menschen zu bestimmen. Basta.

Und dann komme noch hinzu, daß natürlich immer wieder Unschuldige unter den Hingerichteten sind.

Und rückgängig machen kann man nun mal eine Hinrichtung nicht.

In den USA reichen zudem schon Indizienbeweise.

Aber selbst mit DNS-Tests noch und nöcher, weiß man nie 100% sicher, ob nicht doch im Labor geschlampt wurde, Proben vertauscht oder Beweise platziert wurden. All das kommt nun mal vor, weil es menschlich ist.
LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Solange die Leute sich nicht dafür schämen, dass sie sich einen Mercedes kaufen, während Kinder in sozialen Brennpunkten verwarlosen, ist die Frage pro oder contra Todesstrafe bedeutungslos.

Ein Streit darüber, wird das Problem nicht lösen. Das wollte ich eigentlich sagen.

Einzig helfen, könnte eine unabhängige Presse, die das Problem an der Wurzel erkennt und dafür sorgt, dass die Gesellschaft umdenkt und das dann auch Konsequenzen hat.

Aber das wird ein Traum bleiben. Weil eine freie Presse nur solange existiert, wie sie dem Kapitalismus nicht im Weg ist. Und selbst, wenn: Nur die Moral, macht uns nicht zu besseren Menschen.

Denn am Ende, ist sich selbst jeder der Nächste. Und warum soll einer was für Asi seine Kinder tun? Was hat der für Andere getan?

Homer Simpson hat gesagt…

Über den Grat gehe ich nicht. Todesstrafe lehne ich immer und grundsätzlich ab. Kein Menschen hat das Recht über das Leben eines anderen Menschen zu bestimmen. Basta.

Ich sehe das differenzierter. Wenn jemand einen unschuldigen Menschen tötet, ist er aus meiner Sicht nicht mehr unschuldig. Durch die Todesstrafe, tötet man jedenfalls keinen Unschuldigen.

Warum in Amerika viele Unschuldige hingerichtet werden, hat auch andere Gründe.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Das ist aber nicht differenziert, sondern anmaßend, wenn DU meinst das Recht zu haben zu entscheiden, wer leben darf und wer nicht.

Ich lehne es grundsätzlich ab, daß Menschen sich darüber ein Urteil erlauben dürfen, weil ein Mensch nie mehr wert ist als ein anderer.
Schon allein deswegen, weil sich unsere humanitären Überzeugungen in einem evolutionären Prozess befinden. Was man heute als extrem verdammenswert ansieht, kann ja morgen schon als ganz unproblematisch erachtet werden.

Über Jahrtausende war Sklaverei eine absolut anerkannte und selbstverständliche Sache.
Das sehen wir jetzt erheblich kritischer.

Dafür war auch über Jahrtausende Homo-Liebe ein Grund Leute zu killen - das sehen wir jetzt überhaupt nicht mehr kritisch. Etc, etc.

Es gibt also keine absolute Moral.
Aber ein Todesurteil ist ABSOLUT und somit unmöglich.


LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Der Tod existiert nicht. Jedenfalls nicht erlebbar.

Mit der Todesstrafe sagt der Mensch: Mit dir, wollen wir nicht leben. Und ich finde, dass Menschen dazu auch das Recht haben.

Klar würde ich keine Homosexuellen zum Tode verurteilen. Aber sadistische Kindermörder schon. Da geht es nicht um Rache oder Schuld. Ich möchte einfach nicht, dass so einer in meinem Lebensraum existiert. Ich würde auch kein Wolfsrudel in meiner Nachbarschaft haben wollen. Die würde ich genauso abknallen, wenn sie Kinder anfallen.

Falsch wäre es nur, solche Täter zu tolerieren. Wo endet das? Dann könnte ja jeder tun, was immer er wollte. Dann wäre ein Mladic kein Kriegsverbrecher, sondern ein unschuldiger Mensch, der durch falsche Erziehung zu dem wurde, was er ist. Aber dem ist ja nicht so.

Menschen haben auch Verantwortung für sich und ihren Charakter. Sind wir uns darüber einig?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Also wie weit man für sich und seine Taten verantwortlich ist, ist wissenschaftlich HÖCHST umstritten. Jeden Tag kommen Neurowissenschaftler und Genetiker da zu neuen Erkenntnissen.

Verbrecherische Taten muß man deswegen noch lange nicht tolerieren.

Und wenn ein Mensch offenbar ein Verbrecher ist, dann muß der Staat sogar dafür sorgen, daß „wir“ nicht mehr mit ihm zusammen leben. Dafür gibt es ja Gefängnisse.
Ein Grund denjenigen umzubringen ist das noch lange nicht.

Ein Staat, der sagt, ich habe mehr Moral und mehr Rechte als andere und darf deswegen Leute zum Tode verurteilen, ist automatisch in der Sekunde kleinen Deut besser als diejenigen, die er beispielsweise wegen Mord hinrichtet.


LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Diese Sichtweise ist mir fremd. Da muss ich erstmal darüber nachdenken.

Als Mensch definiere ich mich doch über mein Verhalten. Und Kinder totqüalen, gehört sicher nicht in das Verhaltensrepertoire eines Lebewesens, dass die Bezeichnung Mensch tragen dürfte.

War Adolf Hitler ein Mensch? Warum feiern und Ehren wir Stauffenberg & Co?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, aber Du hast nicht das Recht zu definieren was die Bezeichnung „Mensch“ verdient.

Wenn Du für die Todesstrafe bist, mußt Du es klaglos akzeptieren, daß Du vielleicht auch mal per Giftspritze getötet wirst.

Schuldig oder unmenschlich mußt Du dafür nicht sein - es gibt schließlich immer mal Justizirrtümer.
Nur rückgängig kann man es nicht machen.


Hitler ist keine Frage von Todesstrafe oder nicht. Da bleibt ja nur die Alternative „Tyrannenmord“, weil Stauffenberg und Co ihn nicht hätten ins Gefängnis stecken können.

Wenn aber in einem Rechtsstaat jemand ein Kind totquält, kann man denjenigen ohne weiteres für immer wegsperren und so aus dem Verkehr ziehen.

Theoretisch kann ja 25 Jahre später durch neue Beweismethoden doch noch rauskommen, daß ihn jemand gelinkt hat und er unschuldig war.


Wenn kleinere Tyrannen als Hitler getötet werden - Saddam Hussein zum Beispiel, hat das verdächtig oft was damit zu tun, dass die Siegermächte (in dem Fall die USA und George W. Bush) gar kein Interesse daran haben, was derjenige noch hätte ausplaudern können.
Ich bin mir auch ziemlich sicher, daß die USA schon deswegen sehr froh sind, daß bin Laden nicht mehr lebt - seine Verbindungen zur CIA etc wären in einem öffentlichen Prozess zur Sprache gekommen und dabei hätte Amerika nicht gut ausgesehen.

Homer Simpson hat gesagt…

Das mit dem Wegsperren macht man ja schon. Aber das funktioniert nicht. Die Welt macht es nicht besser.

Man muss dafür sorgen, dass die Leute so nicht werden. Und wenn sie es sind, hilft nur für immer aus der Gesellschaft nehmen.

Bei Hitler hast du wohl recht. Schuld hatten aber auch die Deutschen. Genauso, wie Amerika auch an der Existenz von Leuten wie bin Laden Schuld hat.

Ansich müsste man jeden Staat, jede Organisation von "Macht" verbieten. Aber wo bleiben dann Sicherheit und Ordnung? Man kann ja nichtmal heute Nachts mit der U- oder S-Bahn fahren, ohne Angst vor Pöbeleien und Angriffen zu haben.

Warum wird unsere Gesellschaft immer Gewalttätiger? Doch wohl nur, weil immer der Gewalttätige hinterher gut dasteht. Das muss man als Gesellschaft ausgleichen. Ich bin für Härte. Gut, die Todesstrafe, muss nicht unbedingt sein. Aber einen Bin Laden oder Hitler oder Gadafi, kann man nicht einsperren. Und sieh dir Mladic an. Der ist auch noch stolz auf seine Taten und hält sich für einen Befreier oder so.

Und selbst unschuldig getötet zu werden, ist wohl richtig scheiße. Das kommt aber (in einem echten Rechtsstaat) eher selten vor. Hinzu kommt, dass wenn man weiter so lasch mit Verbrechen umgeht, werde ich sowieso auf offener Strasse erstochen oder totgeschlagen. Das Gute ist, man stribt je Leben nur einmal. Ich weiß nicht genau, wofür ich bin. Aber ich könnte schon Grenzen aufzeigen, nachdem ich Menschen auch dann töten würde, wenn sie noch niemanden ermordet hätten. Tyrannen z.b. oder Kinderschänder und Vergewaltiger. Letztere würde ich mindestens kastrieren lassen. Die Evolution sondert sowas ja leider nicht aus. Im Gegenteil, deshalb gibt es ja auch so viele davon.

Anonym hat gesagt…

http://de.wikipedia.org/wiki/Recht_auf_körperliche_Unversehrtheit

Ein Glück, dass die Väter und die Mutter unseres Grundgesetzes Anstand hatten

QuakediQuak

Homer "got a gun" Simpson hat gesagt…

Ja und ich, habe ein Riesending in der Hose. Und wenn ich angepöbelt werde, lasse ich meinen Anstand da, wo er ist.

Anonym hat gesagt…

Ihre (hochgradig subtile) Unterstellung, ich wolle hier nur 'den Dicken raushängen lassen' nehme ich zur Kenntnis; Fakt ist :
1. Nach Ihrer Logik hätte diesert Mann:
http://www.youtube.com/watch?v=LdezIIfGLM4

nie mehr Sex mit seiner Frau

2. Roland Koch wollte bestimmte Kriminelle abschieben, Sie wollen bestimmte Kriminelle verstümmeln, ich finde Verstümmeln schlimmer als Abschieben. Und da wird es dann halt deutlich; oder um im Genitalbereich zu bleiben:

Doch die Kastraten klagten,
Als ich meine Stimm erhob;
Sie klagten und sie sagten:
Ich sänge viel zu grob.

;)

Grüße

QuakediQuak

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Homer:
„Das mit dem Wegsperren macht man ja schon. Aber das funktioniert nicht. Die Welt macht es nicht besser.“

????
Das finde ich ein absolut sinnvolles und effektives Konzept - wer eine Gefahr für seine Mitmenschen ist, wir weggesperrt.

Wenn man stattdessen alle umbrächte, wäre das jedenfalls eine Welt in der ICH ganz bestimmt nicht leben will.

Ich bestreite außerdem, daß unsere Gesellschaft gewalttätiger wird. Im Gegenteil - wir sehen doch gerade, daß die Art von Gewalt gegen Kinder, die vor 30, 40 Jahren noch völlig normal und akzeptiert war, daß nämlich Lehrer und Priester Kinder verprügeln durften, wen nsie nicht spurten, inzwischen total geächtet ist.
Vor gerade mal 20 Jahren lief die Diskussion darüber, daß man Vergewaltigung in der Ehe unter Strafe stellen sollte.
Das war da noch der Untergang des Abendlandes für die CDU, wenn auf einmal die Frau nicht mehr „ihren ehelichen Pflichten nachgehen“ müsse.
Darüber sind wir hinweg - GLÜCKLICHERWEISE.

Und was Sexualmorde an Kindern betrifft - so ist ebenfalls völlig unstrittig, daß die Zahl der Delikte seit den 1950ern kontinuierlich rückläufig ist.
Es KOMMT UNS NUR SO VOR; als ob das immer mehr würde, weil jetzt jeder einzelne Fall in tausend Boulevardmagazinen durchgekaut wird. Früher wurde das einfach dezent verschwiegen.

Jugendgewalt ist etwas anderes. Damit kenne ich mich zwar nicht so gut aus und weiß keine Zahlen. Aber ich bin zu 99,9% sicher, daß Gewaltprävention bei Jugendlichen keine Sache des Strafrechts ist, sondern eine soziale und edukative Frage ist.
Wenn natürlich Hunderttausende Jugendliche ohne Schulabschluß rumlaufen, keinen Job finden und ihnen nur suggeriert wird, daß sie keinen gesellschaftlichen Sinn haben, wundert es mich wenig, daß es zu Problemen mit Jugendgewalt kommt.



Mehr:
http://www.bka.de/pks/pks2010/download/pks2010_imk_kurzbericht.pdf
Danke QuakediQuak, guter Hinweis.
Ich bin ja ein riesengroßer Reschke-Fan und sehe sowieso immer Panorama.

Natürlich ist unser Strafrechtssystem alles andere als perfekt.
Ich glaube auch nicht, daß es überhaupt perfekte Lösungen geben kann - wie man bei Kachelmann und Strauss-Kahn sieht, liegt es ja in der Natur der Sache bei Vergewaltigungen, daß es dann meistens zwei unterschiedliche Darstellungen gibt, die sich gegenseitig ausschließen.
Die Chance, daß einem von beidem - also einem Vergewaltigungsopfer oder einem zu Unrecht beschuldigtem Vergewaltiger Unrecht angetan wird, ist IMMER vorhanden.

Das wäre ja der menschlichen Psychologie extrem unangemessen, wenn es in solchen Fällen stets klare und zackige Urteile gäbe.

Umso wichtiger, daß man niemanden umbringt. Zu Unrecht eingesperrte kann man wenigstens noch mal wieder raus lassen.

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

@TAMMOX: Du bist die Stimme der Vernunft. Ich sehe immer nur die Gewalt und was ich dagegenhalten kann. Unsere Regierung, tut da einfach zu wenig bis gar nichts.

jakebaby hat gesagt…

Na endlich!!! .... Ich dachte schon 'diesmal knickt er nicht ein.' ...

und wie kurz und billig! .. ts ts ....

Gruss
Jake

jakebaby hat gesagt…

"Man hat nicht den Eindruck, daß mit Teheran an einer friedlichen Lösung gearbeitet wird und Amerikas engster Freund, Israel, setzt unverdrossen auf brutale Härte, die erst in die jetzige Situation geführt hat.
Auch nur leiseste Zweifel an der Jerusalemer Haltung aus dem Oval Office führen sofort dazu, daß sämtliche Teebeutler, Republikaner und Evangelikale in Amerika über ihren eigenen Präsidenten herfallen." .... Genau!

Schon mal was von einem Bush gehoert? ... Ich nicht!!
Der konnte sagen und tun was er wollte und daran erinnert sich seit Obama kaum mehr jemand, ... 'cause Bush is not Black. ... etc.

Es konnte auch schon immer jeder Politiker, wann immer danach lustig die '67-Karte zuecken .. weltweit. Das ist schlichtweg ein vielgenutztes und gebrauchtes, anerkanntes Argument einer Loesung dieser Scheisse.

Der 'Nigger darf das nicht!! Basta
Und natuerlich hat er an Allem schuld!

Und Obama?
Konnt ich noch nie ausstehen.
Pompoeser und umfangreicher kann man gezielte Luegen nicht mehr vekaufen. ... schon klar, .. ansonsten waer er auch kaum President geworden ... aber auch dies war nicht unbedingt auf seinen Mist gewachsen. Ein gekaufter Betrueger allererster/letzter Klasse.

What the Fuck, kommt er mit seinen '67ger Spruechen, waehrend Berserker Bibi schon im Flieger sitzt.
Und er wusste mit 1000%iger Sicherheit, schon vor seiner Rede, dass er ein paar Stunden spaeter auf den Knien und Schwanzlutschend einbrechen tut.
So, what the Fuck???

"Obama wuerde nicht mal merken, wenn ihn ein Lama anrotzt. Und interessieren wuerde es ihn auch nicht.
Puppen merken sowas unter Anderem nicht.

Obama ist der ProtoTyp der lobbyistischen Kampagneure. Alles was er sagt, sagt er nur um es gesagt zu haben.
Fuers garantierte Einknicken braucht er keine lange Bank.
Wie im Fall Netanjahu als auch zuvor knixt er im 24′Stunden-Takt.

Ein billigstes Hebelchen kontrapolitisch, rechtsbefreiter Exekutiven.
Dessen ist er sich schon bewusst, bevor er spricht.
Dies wurde ihm schon bewusst gemacht, als man ihm den Job aufdrueckend nahelegte.
Yes We Can? … Hell No!! .. I just have to be an intentional lying Sack of Shit!!
Who the Fuck has’nt??"
http://www.binsenbrenner.de/wordpress/2011/05/31/bibi-und-die-jojos/

"Sie waren dort, die Mitglieder der höchsten Legislative der größten Supermacht der Welt und sprangen auf und nieder wie so viele JoJos, applaudierten alle paar Minuten oder Sekunden wild zu den unverschämtesten Lügen und Verdrehungen von Benjamin Netanjahu."

Alles beim Alten ... und der Planet braucht Eines ganz sicherlich Nicht ....

Gruss
Jake

jakebaby hat gesagt…

.... Mensch

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Nochmal zu Homer:

„Unsere Regierung, tut da einfach zu wenig bis gar nichts“

Also daß die Regierung irgendwas am Strafrecht dreht und verschärft will ich auch gar nicht. Das ist nur Sand in die Augen, um die Hardliner zu erfreuen. Bringt nichts gegen Jugendgewalt.

Wenn die Leute rumjammern, daß man auf Bahnhöfen eins übergezogen bekommt von Aggro-Jugendlichen, die schon mittags vollgetankt Passanten bedrohen, ist das eindeutig eine Frage der Sozialpolitik und Bildungspolitik. Da brauchen wir Tonnenweise zusätzlicher Jugendbetreuer, Pädagogen, Sozialarbeiter, Kitabetreuer, Lehrer, etc, die FRÜHZEITIG bei solchen prekären Familien eingreifen und nicht erst NACHDEM ein Blag das 50. Mal Polizeiauffällig geworden ist und schon mit einem Bein im Knast steht - dann ist eh schon das Kind im Brunnen.

Da tut die Regierung schon was - und zwar GENAU DAS FALSCHE, indem sie Mittel kürzt.

@ Jake:

Der Hammer war ja, daß Obama zunächst einmal durchaus etwas Härte gegen Israel zeigte und öffentlich sagte, daß das mit den Siedlungen nicht so der Hit wäre, daß es da mal einen Stopp geben könnte.

Das hat Jerusalem ja schon durchaus sehr geärgert.

Und dann war Israel (7,5 Mio Einwohner, 21.000 qkm Fläche) beleidigt.

Daraufhin ist Amerika (311 Mio Einwohner, 9.600.000 qkm Fläche) gleich mit den Knien schlotternd eingeknickt und hat einseitig seine Forderung nach Siedlungsstopp zurück genommen.

Nach großem starken Mann im Weißen Haus, dem mächtigsten Mann der Welt, klingt das in der Tat nicht so ganz!

LGT

Homer Simpson hat gesagt…

Mittlerweile stelle ich mir die Frage, wo Notwehr anfängt. Soll ich warten, bis sich eine Gang vor mir aufbaut, bis ich reagiere? Guck dir die Nummer mir den Rockern an. Die bedrohen in Gegenwart der Polizei Journalisten, die sie Filmen.

Wie Rocker ticken, weiß jeder. Die gehen nach dem Motto vor: Was wollen die denn machen.

Wehrt sich jemand, wird es persönlich. Da bekommt dann auch der Polizeichef ungebetenen Besuch. Wer will schon pöbelnde Rocker in seinem Vorgarten? Die treten wie eine Guerilla auf. Da kann man nur organisiert dagegen vorgehen. Aber jeder, der das versuckt, muss irgendwann nachgeben. Die sind eben einfach nicht zu greifen.

In der Frage der Todesstrafe, verstehe ich deine Bedenken. Die habe ich auch. Aber es kann nicht sein, dass wir Rücksicht auf Leute nehmen, die selbst keine Rücksicht nehmen. Wer das Leben und die Rechte Anderer missachtet, hat diese Privilegien nicht verdient.

Komm jetzt nicht mit Auge um Auge. Das hat mit Rache nichts zu tun. Wenn wir Mörder am Leben lassen, haben die im Überlebenskampf einen klaren Vorteil. Und die, die sich aus Respekt an Regeln unserer Gemeinschaft halten, haben das Nachsehen. Und das kann niemandem egal sein.

Wer sich in Verbrecherorganisationen einbringt, macht das bewußt. Dem ist unsere Gemeinschaft egal. Der respektiert unsere Regeln nicht. Sieht man unsere Regierung, kann man das sogar noch verstehen. Was aber nicht geht, ist Anarchie und willkürliche Gewalt.

Genauso handeln Vergewaltiger und Kinderschänder. Ihnen fehlt der Respekt vor Anderen. Das wird sich schonmal gar nicht ändern, wenn man die in Watte packt. Härte hilft zwar auch nicht. Aber auf lange Sicht, wirkt sich das Positiv auf die Gesellschaft aus. Die Respektlosen, sterben langsam aus.

Wir als Gesellschaft müssen uns fragen, wie wir leben wollen. Entweder in Anarchie, oder einer kranken Demokratie. Alternativen dazu, gibt es momentan nicht.

QuakediQuak hat gesagt…

"Soll ich warten, bis sich eine Gang vor mir aufbaut, bis ich reagiere?"

Soll ich warten bis die Kopftuchfrau neben mir explodiert oder ihr Turbanfreund seine Kalaschnikov rausholt? Einen unangeleinten Hund schieß' ich doch auch über den Haufen bevor er mein Bein erreicht.

"Wie Rocker ticken, weiß jeder. Die gehen nach dem Motto vor: Was wollen die denn machen."

Und die Punker scheißen sowieso auf alles und die Rapper begehen Verbrtechen blos um bei ihren Homiefreunden anzugeben.

"Aber es kann nicht sein, dass wir Rücksicht auf Leute nehmen, die selbst keine Rücksicht nehmen."

Recht ist schließlich, was dem Volke nützt!1!!!

" Wenn wir Mörder am Leben lassen, haben die im Überlebenskampf einen klaren Vorteil."

Gerade langfristig, denn welche Frau träumt nicht davon, ihre Gene mit denen eines Gewaltverbrechers zu kreuzen?

"Wer sich in Verbrecherorganisationen einbringt, macht das bewußt. Dem ist unsere Gemeinschaft egal. Der respektiert unsere Regeln nicht."

Es ist ja schließlich nicht so, dass wir auf diesem Planeten eine abgehängte Unterschicht hätten, die kaum andere Möglichkeiten zum Überleben hat als sich in kriminellen Gruppen zu Organisieren, diese ganzen Dealer und Mohnbauern leben wie die Könige und lachen über das ehrliche Fußvolk.

" Härte hilft zwar auch nicht. Aber auf lange Sicht, wirkt sich das Positiv auf die Gesellschaft aus. Die Respektlosen, sterben langsam aus."

Die Amis zum Beispiel sind nach Jahrhunderten mit der Todesstrafe zu einem Volk von Hippies geworden, während Feiglingländer wie Schweden zu regelrechten Mördergruben verkommen.


Heil Homer

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Homer:

Organisiertes Verbrechen wie es Rockerbanden teilweise durchführen, ist doch sowieso in jeder Hinsicht strafbar.
Das ist eine Frage der Polizeiarbeit und Staatsanwaltschaft das zu unterbinden. Aber kein grundsätzliches politisches Problem.
Außer vielleicht einem Finanzpolitischen, wenn der Polizei zu sehr die Mittel gekürzt sind.

Im Übrigen glaube ich zu 100% an das Gewaltmonopol des Staates.
Er ist der einzige, der Kindervergewaltiger und prügelnde Banden unschädlich zu machen hat, indem sie eingesperrt werden.

Wenn Du aber Dir selbst das Recht einräumst, auch gewalttätig sein zu dürfen gegen diejenigen, die Dir zufällig am meisten auf den Senkel gehen, dann sind die Türen offen zur allgemeinen Selbstjustiz. Dann kommt morgen jemand und sagt ihm gefallen Programmierer oder Bremer nicht und haut die alle um.

Nein, das geht alles überhaupt nicht.

Und QuakediQuak hat völlig Recht:
Die Länder, die dieses archaische „wie du mir, so ich dir“-Recht haben, drakonische Strafen verhängen und wo die ganze Nation bewaffnet ist, sind die Gewalttätigsten!
Es passiert genau das Gegenteil von dem, was Du Dir versprichst: Die Gewalt wird nicht etwa „ausgemerzt“ oder „ausgerottet“, sondern steigert sich exponentiell, weil alle denken, daß man lieber zuerst schießen sollte.
Wenn der Tod als Strafe erst mal allgemein akzeptiert ist, gibt es auch umso mehr Leute, die sich einbilden Leute erschießen zu dürfen, weil sie es nach deren rein subjektiver Ansicht „verdient“ haben.

Alle internationalen Vergleiche sprechen eine eindeutige Sprache - die Länder mit weniger brutalem Strafrecht haben auch erheblich geringere Kriminalität.

QuakediQuak verweist auf Schweden und ich hatte schon mal Bastøy erwähnt - das ist extrem eindrucksvoll.
LGT

Liest Du hier:

http://tammox.blogspot.com/2010/07/ein-volk-besteht-aus-idioten.html

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ein Teilzitat:

Das Volk hat gerade bei Kriminalität den ganz falschen Riecher und verlangt chronisch nach härteren Strafen.
Ein psychologischer Abgrenzungsreflex, der aus Furcht resultiert.
Wenn man dem nachgibt, bekommt man Verhältnisse wie in den USA.
Dort werden Sheriffs und Staatsanwälte vom Volk gewählt. Natürlich gewinnen dann die harten Hunde, die drakonische Strafen verlangen und möglichst brutale und unangenehme Haftbedingungen herstellen.
Im Ergebnis sitzen bald drei Millionen Amerikaner hinter Gittern.
Tendenz stark ansteigend. Es gibt Berechnungen, nach denen in 50 Jahren die eine Hälfte der Amerikaner im Knast sitzt und die Andere in der Gefängnisindustrie arbeitet.
Tolle Aussichten.
Unter den US-Bedingungen der hoffnungslosen Überfüllung und ständigen Demütigung in Gefängnissen wird dann eine regelrechte Desozialisierung erreicht.

Rückfallquote nach der Entlassung mindestens 90%.

Den diametral entgegengesetzten Weg geht Norwegen.
Der letzte WELTSPIEGEL erhellte diesbezüglich.

Die im Oslo-Fjord gelegene Insel Bastøy verfügt nicht nur über einen der schönsten Strände Norwegens, sondern fungiert gleichzeitig als vermutlich schönstes Gefängnis der Welt.
112 Insassen - allesamt Schwerverbrecher- leben hier bewacht von insgesamt fünf Vollzugsbeamten in solchen Zuständen, daß der US-Filmemacher Michael Moore sein dort gedrehtes Material nie ausstrahlte.
Er ist überzeugt davon, daß kein Amerikaner das glauben würde:

Bastøy ist ein offenes Gefängnis. Nach der Arbeit kann Martin mit seinem Freund Kjetil, der hier sonst die Kühe füttert, über die ganze Insel streifen. 18 Tage pro Jahr, verrät ein Insasse, dürfe er sogar da rüber. Urlaub also, da drüben, vier Kilometer entfernt, in der Freiheit. Doch Freiheit - die gibt es in Norwegen auch im Knast: "Bei schönem Wetter gehen wir Baden. Wenn das Wetter nicht so doll ist, spielen wir Billard oder Tischtennis. Oder wir gehen ins Fitness-Studio. Wir können in unserer Freizeit viele verschiedene Sachen machen."
Keine Mauern, keine Gitter, keine Wachen. Martin und Kjetil leben hier zusammen mit sechs anderen Gefangenen in einer Art WG. Jeder hat sein eigenes Zimmer, kann es ausschmücken, wie es ihm gefällt. Und wie in jeder WG, muss jeder einmal zum Putzen ran. So will es der Chef von Bastøy, Gefängnis-Direktor Arne Nilsen. Die Kriminellen sollen aber bitte nicht mehr gestraft werden als unbedingt nötig: "Wir stellen die Insassen ganz in den Mittelpunkt. Menschlichkeit steht im Zentrum. Wir geben ihnen die Chance, sich zu entdecken, Selbstvertrauen zu entwickeln und ihren Lebensstil zu ändern."
(NDR)

Rückfallquote der ehemaligen Bastøy-„Insassen“ unter zehn Prozent!

Eine Resozialisierung von der man in Amerika Lichtjahre entfernt ist.

Genauso weit entfernt wie die Möglichkeit, daß ein Gefängniskonzept wie Bastøy jemals genehmigt würde, wenn man das Volk dazu befragte.

Stefan Wehmeier hat gesagt…

(Genesis 2,15-17) Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte. Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

Wer nicht weiß, was Gerechtigkeit ist, darf auch nicht wissen, was Ungerechtigkeit ist, um eine Existenz in "dieser Welt" ertragen zu können. Zu diesem Zweck gibt es die Religion, die so erfolgreich war, dass sie die systemische Ungerechtigkeit der Erbsünde bis heute aus dem allgemeinen Bewusstsein der halbwegs zivilisierten Menschheit ausblenden konnte, während das Wissen seit langer Zeit zur Verfügung steht, um diese "Mutter aller Zivilisationsprobleme" endgültig zu eliminieren:

(Matthäus 5,38-42) Ihr habt gehört, dass gesagt ist: "Auge um Auge, Zahn um Zahn." Ich aber sage euch, dass ihr nicht widerstreben sollt dem Übel, sondern: wenn dich jemand auf deine rechte Backe schlägt, dem biete die andere auch dar. Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand nötigt, eine Meile mitzugehen, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.

Herzlich Willkommen im Himmel auf Erden:
http://www.deweles.de/willkommen/cancel-program-genesis.html