Sonntag, 26. Juni 2011
Der Christ des Tages - Teil LI
Es gibt eine bestimmte Kategorie von blonden extrem beliebten Vorzeige-TV-Frauen, die bei mir auf der Stelle Brechdurchfall auslösen.
Offenbar ist mein Geschmack nicht Massen-kompatibel.
Nina Ruge, Veronika Ferres und Maria Furtwängler sind solche Vögel, die in mir die ernsthafte Bestrebung womöglich schwul zu werden auslösen.
Ist das auch schon mal jemanden aufgefallen, daß alle drei Blondhirne mit besonders widerlich-windigen Multimillionären verheiratet sind?
Ruge ist verpaart mit dem schwer reichen Vorstandsvorsitzenden der Linde AG Wolfgang Reitzle, Ferres ist die Frau an der Seite des dubiosen AWD-Abzockers Carsten Maschmeyer und die Furtwänglerische teilt mit Hubert Burda das Ehebett.
Alle drei Männer treiben beruflich solche Dinge, daß eine halbwegs sympathische Frau einen großen Bogen um sie machen sollte.
Während Maschmeyer für das Unglück einiger Tausend Menschen verantwortlich ist und Reitzle durch Gehaltsrekorde und knallharten Pro-Atomkurs auf sich aufmerksam macht, ist Burda eine dramatische Bedrohung für die Allgemeinbildung des Volkes.
Seine Blätter wie BUNTE und FOCUS treiben dem Leser die Tränen in die Augen; so stramm einseitig ist der rechte Kurs, den er in Millionen-Auflagen unter das Volk bringt.
Er ist zwar nicht rechtsradikal, sondern „nur“ ein entschiedener Anhänger Schwarzgelbs, aber dafür werden Anstand und Wahrheit in seinen Blättern komplett ausgeblendet.
Letzten Montag, dem 20. Juni 2011, beging ich den ca einmal alle zwei Jahre vorkommenden Frevel einen FOCUS zu kaufen.
Ächtz, stöhn….
Gott gib Hirn vom Himmel, würde man beten, glaubte man an Gott.
Aber in Ermangelung Gottes kommt da nichts vom Himmel.
Gleich im Editorial malt die neue Ikone der rechten Journalisten, Focus-Chef Wolfram Weimer ob des Atomausstiegs den Sozialismus an die Wand.
Man muß sofort an die aktuelle „Titanic“ denke, welche in dem Artikel „Meinungsmaschinen im Test“ über Weimer schreibt:
„Genau wie Fleischhauer schlägt auch er schnell in den roten Bereich aus und bietet Denkmuster mit klaren Kontrasten. Als Bonus gibt es die mechanische Islam-Sirene. Weimers Metapherngenerator ist Teil eines bewährten Betriebssystems.“
Und tatsächlich; als ob er die Titanic nachträglich bestätigen wollte, schreibt der Ober-Focussler in seinem „Memo des Chefredakteurs“ dramatisierend vom „handstreichartigen“ Vorgehen der Politik, „als ob es kein Eigentumsrecht mehr gäbe“.
Er diagnostiziert den „Abschied von der Marktwirtschaft“, von „umfänglichen Enteignungen“ und „umfänglicher Planwirtschaft“.
Nun würden „grüne Bürokraten“ nach Art „der Fünfjahrespläne der DDR“ in „Zentralministerien“ die „Öko-Planwirtschaft“ durchprügeln.
Der „solar existierende Sozialismus“ sei ausgebrochen.
Etwas später lesen wir ausgerechnet über die auf Beerdigung peinlich im Minirock auffallende deutsche Präsidentin-Gattin, sie sei eine „wandelnde Imagekampagne“, die stets „bella Firgura mache“.
An der Spitze einer Neumissionierungsbewegung steht die tätowierte Bettina. Die Ehefrau des Bundespräsidenten ruft dazu auf religionsunmündige Kinder ohne daß sie sich wehren können zwangszutaufen.
Gemeinsam mit Bundespräsidentengattin Bettina Wulff startete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, gestern in Hannover die bundesweite Aktion "Willkommen in Gottes Welt".
Um kirchenferne Eltern zur Taufe ihrer Kinder zu bewegen, will die Kirche in Geburtsstationen, Krippen und Bildungsstätten Bücher und CDs mit religiösem Inhalt verteilen. Bundesweit sollen 70000 Buchbeutel verschenkt werden.
Sie enthalten das Bilderbuch "Weißt Du wie die Sternlein stehen?", eine Broschüre zur Taufe und dem Beten mit Kindern sowie eine CD mit religiösen und weltlichen Kinderliedern. "Die evangelische Kirche richtet sich mit dieser Initiative an die, die nicht oder nicht mehr zur Gemeinde gehören und sich anstiften lassen wollen", sagte Schneider.
(Mindener Tageblatt 25.01.2011)
Damit will die evangelische Kirche Eltern zu einer christlichen Erziehung ihrer Kinder bewegen.
(NDR.de)
Überschrift der Wulff-Festspiele des Focus:
„Ein FLOG macht den Unterschied“.
FLOG? Jahaha, dazu muß man die Wulff-Lobhudelei durchlesen und wird in alter BUNTE-Tradition, die einst den Ausdruck „FILA“ für Christoph Ahlhaus’ Ehefrau in die Welt setzte, bald aufgeklärt.
Über FILA (=FIrst LAdy of Hamburg) lachen wir heute noch.
Das hat dem CDU-Amtsinhaber bei der Wahl die letzten Sympathien gekostet.
Bei Burda geht man weiter den Weg der anglifizierten Kürzel und bejubelt nach FILA nun FLOG (=First Lady Of Germany)
Aber zum absoluten Tiefpunkt der geistigen Verblödung gelangt man erst auf Seite 58 (Focus 25/2011).
Hier darf der österreichische Psychiater Raphael M. Bonelli erklären, weswegen Religionskritik so häufig in Aggression umschlage.
Den Wiener Facharzt für Psychiatrie küre ich hiermit zum „Christen des Tages Nr. 51.“
Bonelli erklärt mir nämlich Seiten meines Charakters, die ich bisher noch gar nicht kannte.
Bonelli weiß, weshalb ich, der Atheist, Joseph Ratzinger nicht mag.
Ich dachte bisher das habe etwas mit seiner extrem diskriminierenden Politik zu tun, daß er ultrarechte Kreise hofiert, daß er mit Antisemiten flirtet und Nichtkatholiken Bosheit attestiert.
Aber nein, weit gefehlt, Bonelli weiß es besser:
Ich bin seiner Ansicht nach nur deswegen Atheist, weil ich geisteskrank bin und psychotisch-aggressiv ein Trugbild verteidige!
Opus-Dei-Mann Bonelli muß als Leiter des Instituts für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie (RPP) wissen was er sagt.
Er diagnostiziert Atheisten wie mir „drei narzisstische Kränkungen der Postmoderne, die die irrationalen antireligiösen Affekte mancher Zeitgenossen erklären könnten“.
Der Orginaltext ist nicht online, aber dennoch als Screenshot hier nachzulesen.
Ich zitiere im Folgenden aus einem nahezu wortgleichen Text Bonellis aus der Wiener Zeitung, der vier Tage vor dem Focus erschien. (Auch das noch - Burda kupfert auch noch ab)
Die erste Kränkung auf die ich also mit Aggressivität reagiere, ist demnach die Tatsache, daß Gott eben nicht wie Nietzsche einst sagte, „tot ist“, sondern lebendig sei.
Die erste Kränkung ist die unübersehbare Lebendigkeit der totgehofften Religion. Vor 150 Jahren verkündete Friedrich Nietzsche stolz, dass Gott tot sei. Angesichts des weltweiten Booms des Religiösen muss man jedoch ganz trocken konstatieren, dass er sich da wohl geirrt hatte. Entgegen den mainstreamigen Verkündigungen ordnen sich weltweit immer mehr junge und gebildete Menschen einem transzendenten Prinzip unter, statt sich dem Zeitgeist willig zu unterwerfen.
(WZ 16.06.2011)
"In die Abwehr der schmerzhaften Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, wird viel Kraft investiert", stellt Bonelli fest. Diese Abwehrkräfte könnten als antireligiöse Affekte und Handlungen wahrgenommen werden.
Noch viel schmerzhafter, weil bedrohlicher, wird aber die moralische Instanz erlebt, die den Glaubensgemeinschaften innewohnt. Die heutzutage gehandelten alternativen Ethikangebote sind farblos und inhaltsleer - und damit beliebig, verbiegbar und schmerzfrei. Sie dienen höchstens zur billigen Selbsterhöhung. Dafür steht ein wahrhafter Gottesglaube nicht zur Verfügung. Die monotheistischen Religionen degradieren den selbst zu Gott gewordenen modernen Menschen zum Geschöpf und nehmen ihn mit unmanipulierbaren Normen in die Pflicht. Damit decken sie seine verdrängte Schuld auf, weil sie mit ihren Geboten den Finger in seine Wunde legen. Es kränkt ihn, nicht unfehlbar zu sein und sich verantworten zu müssen.
Für die dritte Kränkung des antireligiösen Menschen hilft ein Bild aus der innerfamiliären Psychodynamik: die eifersüchtige Aggression manches Pubertierenden auf jüngere Geschwister, die sich deswegen notgedrungen mit den Eltern verbündet haben. Denn der ambivalente Halbwüchsige sehnt sich nach der elterlichen Liebe, die er ausschlägt. Analog dazu empfindet der Antireligiöse Neid und Eifersucht darüber, dass der Gläubige bei Gott Liebe, Sicherheit und Geborgenheit findet, jedoch er selbst sich einsam durch die graue und grausame Welt schlagen muss. Die Kränkung besteht darin, gottlos zu sein, obwohl man sich unbewusst nach Transzendenz sehnt. Kain hat aus diesem Grund Abel erschlagen.
(WZ 16.06.2011)
OK, ich habe ja schon einige religiöse Fanatiker erlebt, aber dies ist eine der Top-Leistungen der Irrsinns.
Ein studierter Mediziner und Psychiater erklärt Gott zur Realität und die Nichtakzeptanz der Realität somit zur krankmachenden Realitätsflucht.
Gefährdet sind insbesondere Menschen, bei denen sich eine starke Diskrepanz zwischen idealisiertem Selbstbild und der Realität entwickelt hat. Bedrohlich wird besonders der Hinweis auf die Wirklichkeit empfunden, da die Wahrheit über sich selbst als schmerzhaft mit Mühe ins Unterbewusstsein verdrängt wird.
(rpp2011.org 18.06.2011)
Die Wahrheit, daß nämlich der liebe Gott existiert und lebendig ist - Darfur, Ruanda 1994, Auschwitz, etc sind ja bekannte Belege dafür - ist für mich demnach so schwer beiseite zu schieben, daß ich davon krank werde.
Die Renaissance des Religiösen wird als bedrohlich erlebt, da das idealisierte Selbstbild des postmodernen Menschen vorgibt, die Transzendenz nicht mehr zu benötigen. In diese narzisstische Falle ist auch Sigmund Freud selbst getappt, insofern er hier auch Kind seiner Zeit, des 19. Jahrhunderts, war. In die Abwehr der Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, wird viel Kraft investiert, sodass diese Abwehrkräfte als antireligiöse Affekte wahrgenommen werden können. Da diese irrational und daher unbegründbar sind, verlieren sie sich häufig in einer überzogenen Affektivität im Sinn einer emotionalen Aufgeregtheit und Betroffenheit, um sich der rationalen Diskussion zu entziehen.
(rpp2011.org 18.06.2011)
Nachdem ich den Focus gelesen habe, muß ich doch mal den SPIEGEL loben.
Ja, es tut mir leid, daß ich mich mehrfach kritisch über das Hamburger Nachrichtenmagazin geäußert habe.
In Relation zum Burda-Pendant ist der SPIEGEL pures Gold.
In der Ausgabe von morgen stehen einige ganz nüchterne Tatsachen über die schwarzgelbe Regierung, die ich jedenfalls nicht bestreite:
Dies ist kein erfahrenes Kabinett von hohem spezifischem Gewicht. Da sind die Grünschnäbel Philipp Rösler, Gesundheitsminister Daniel Bahr, Familienministerin Kristina Schröder und Innenminister Hans-Peter Friedrich, da sind die nahezu Unsichtbaren, Verbraucherministerin Ilse Aigner, Forschungsministerin Annette Schavan und Verkehrsminister Peter Ramsauer, da ist das infernalische Duo Guido Westerwelle und Dirk Niebel, das Deutschland irrlichternd in der Welt vertritt, der eine als Außen-, der andere als Entwicklungshilfeminister. Und ganz oben ist da Angela Merkel, die nichts stiften kann, keinen gemeinsamen Geist, kein Klima der Verbundenheit. Mit ihrer Haltung der ironischen Distanz bleibt nahezu jeder in ihrem Kabinett ein Einzelner. Das einzige große Projekt dieser Regierung hat ein Tsunami gestiftet, es ist der Atomausstieg. Schwarz-Gelb kann sich nicht erneuern, Schwarz-Gelb bleibt immer das, was es nie sein sollte, eine Regierung der Fehlschläge. Schwarz-Gelb hat auch das Ansehen Deutschlands in dieser Welt nahezu ruiniert.
(Aus der SPIEGEL-Titelgeschichte vom 27.06.2011)
Hach, ist das wohltuend nach der Locus-Lektüre.
Offenbar ist mein Geschmack nicht Massen-kompatibel.
Nina Ruge, Veronika Ferres und Maria Furtwängler sind solche Vögel, die in mir die ernsthafte Bestrebung womöglich schwul zu werden auslösen.
Ist das auch schon mal jemanden aufgefallen, daß alle drei Blondhirne mit besonders widerlich-windigen Multimillionären verheiratet sind?
Ruge ist verpaart mit dem schwer reichen Vorstandsvorsitzenden der Linde AG Wolfgang Reitzle, Ferres ist die Frau an der Seite des dubiosen AWD-Abzockers Carsten Maschmeyer und die Furtwänglerische teilt mit Hubert Burda das Ehebett.
Alle drei Männer treiben beruflich solche Dinge, daß eine halbwegs sympathische Frau einen großen Bogen um sie machen sollte.
Während Maschmeyer für das Unglück einiger Tausend Menschen verantwortlich ist und Reitzle durch Gehaltsrekorde und knallharten Pro-Atomkurs auf sich aufmerksam macht, ist Burda eine dramatische Bedrohung für die Allgemeinbildung des Volkes.
Seine Blätter wie BUNTE und FOCUS treiben dem Leser die Tränen in die Augen; so stramm einseitig ist der rechte Kurs, den er in Millionen-Auflagen unter das Volk bringt.
Er ist zwar nicht rechtsradikal, sondern „nur“ ein entschiedener Anhänger Schwarzgelbs, aber dafür werden Anstand und Wahrheit in seinen Blättern komplett ausgeblendet.
Letzten Montag, dem 20. Juni 2011, beging ich den ca einmal alle zwei Jahre vorkommenden Frevel einen FOCUS zu kaufen.
Ächtz, stöhn….
Gott gib Hirn vom Himmel, würde man beten, glaubte man an Gott.
Aber in Ermangelung Gottes kommt da nichts vom Himmel.
Gleich im Editorial malt die neue Ikone der rechten Journalisten, Focus-Chef Wolfram Weimer ob des Atomausstiegs den Sozialismus an die Wand.
Man muß sofort an die aktuelle „Titanic“ denke, welche in dem Artikel „Meinungsmaschinen im Test“ über Weimer schreibt:
„Genau wie Fleischhauer schlägt auch er schnell in den roten Bereich aus und bietet Denkmuster mit klaren Kontrasten. Als Bonus gibt es die mechanische Islam-Sirene. Weimers Metapherngenerator ist Teil eines bewährten Betriebssystems.“
Und tatsächlich; als ob er die Titanic nachträglich bestätigen wollte, schreibt der Ober-Focussler in seinem „Memo des Chefredakteurs“ dramatisierend vom „handstreichartigen“ Vorgehen der Politik, „als ob es kein Eigentumsrecht mehr gäbe“.
Er diagnostiziert den „Abschied von der Marktwirtschaft“, von „umfänglichen Enteignungen“ und „umfänglicher Planwirtschaft“.
Nun würden „grüne Bürokraten“ nach Art „der Fünfjahrespläne der DDR“ in „Zentralministerien“ die „Öko-Planwirtschaft“ durchprügeln.
Der „solar existierende Sozialismus“ sei ausgebrochen.
Etwas später lesen wir ausgerechnet über die auf Beerdigung peinlich im Minirock auffallende deutsche Präsidentin-Gattin, sie sei eine „wandelnde Imagekampagne“, die stets „bella Firgura mache“.
An der Spitze einer Neumissionierungsbewegung steht die tätowierte Bettina. Die Ehefrau des Bundespräsidenten ruft dazu auf religionsunmündige Kinder ohne daß sie sich wehren können zwangszutaufen.
Gemeinsam mit Bundespräsidentengattin Bettina Wulff startete der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Präses Nikolaus Schneider, gestern in Hannover die bundesweite Aktion "Willkommen in Gottes Welt".
Um kirchenferne Eltern zur Taufe ihrer Kinder zu bewegen, will die Kirche in Geburtsstationen, Krippen und Bildungsstätten Bücher und CDs mit religiösem Inhalt verteilen. Bundesweit sollen 70000 Buchbeutel verschenkt werden.
Sie enthalten das Bilderbuch "Weißt Du wie die Sternlein stehen?", eine Broschüre zur Taufe und dem Beten mit Kindern sowie eine CD mit religiösen und weltlichen Kinderliedern. "Die evangelische Kirche richtet sich mit dieser Initiative an die, die nicht oder nicht mehr zur Gemeinde gehören und sich anstiften lassen wollen", sagte Schneider.
(Mindener Tageblatt 25.01.2011)
Damit will die evangelische Kirche Eltern zu einer christlichen Erziehung ihrer Kinder bewegen.
(NDR.de)
Überschrift der Wulff-Festspiele des Focus:
„Ein FLOG macht den Unterschied“.
FLOG? Jahaha, dazu muß man die Wulff-Lobhudelei durchlesen und wird in alter BUNTE-Tradition, die einst den Ausdruck „FILA“ für Christoph Ahlhaus’ Ehefrau in die Welt setzte, bald aufgeklärt.
Über FILA (=FIrst LAdy of Hamburg) lachen wir heute noch.
Das hat dem CDU-Amtsinhaber bei der Wahl die letzten Sympathien gekostet.
Bei Burda geht man weiter den Weg der anglifizierten Kürzel und bejubelt nach FILA nun FLOG (=First Lady Of Germany)
Aber zum absoluten Tiefpunkt der geistigen Verblödung gelangt man erst auf Seite 58 (Focus 25/2011).
Hier darf der österreichische Psychiater Raphael M. Bonelli erklären, weswegen Religionskritik so häufig in Aggression umschlage.
Den Wiener Facharzt für Psychiatrie küre ich hiermit zum „Christen des Tages Nr. 51.“
Bonelli erklärt mir nämlich Seiten meines Charakters, die ich bisher noch gar nicht kannte.
Bonelli weiß, weshalb ich, der Atheist, Joseph Ratzinger nicht mag.
Ich dachte bisher das habe etwas mit seiner extrem diskriminierenden Politik zu tun, daß er ultrarechte Kreise hofiert, daß er mit Antisemiten flirtet und Nichtkatholiken Bosheit attestiert.
Aber nein, weit gefehlt, Bonelli weiß es besser:
Ich bin seiner Ansicht nach nur deswegen Atheist, weil ich geisteskrank bin und psychotisch-aggressiv ein Trugbild verteidige!
Opus-Dei-Mann Bonelli muß als Leiter des Instituts für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie (RPP) wissen was er sagt.
Er diagnostiziert Atheisten wie mir „drei narzisstische Kränkungen der Postmoderne, die die irrationalen antireligiösen Affekte mancher Zeitgenossen erklären könnten“.
Der Orginaltext ist nicht online, aber dennoch als Screenshot hier nachzulesen.
Ich zitiere im Folgenden aus einem nahezu wortgleichen Text Bonellis aus der Wiener Zeitung, der vier Tage vor dem Focus erschien. (Auch das noch - Burda kupfert auch noch ab)
Die erste Kränkung auf die ich also mit Aggressivität reagiere, ist demnach die Tatsache, daß Gott eben nicht wie Nietzsche einst sagte, „tot ist“, sondern lebendig sei.
Die erste Kränkung ist die unübersehbare Lebendigkeit der totgehofften Religion. Vor 150 Jahren verkündete Friedrich Nietzsche stolz, dass Gott tot sei. Angesichts des weltweiten Booms des Religiösen muss man jedoch ganz trocken konstatieren, dass er sich da wohl geirrt hatte. Entgegen den mainstreamigen Verkündigungen ordnen sich weltweit immer mehr junge und gebildete Menschen einem transzendenten Prinzip unter, statt sich dem Zeitgeist willig zu unterwerfen.
(WZ 16.06.2011)
"In die Abwehr der schmerzhaften Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, wird viel Kraft investiert", stellt Bonelli fest. Diese Abwehrkräfte könnten als antireligiöse Affekte und Handlungen wahrgenommen werden.
Noch viel schmerzhafter, weil bedrohlicher, wird aber die moralische Instanz erlebt, die den Glaubensgemeinschaften innewohnt. Die heutzutage gehandelten alternativen Ethikangebote sind farblos und inhaltsleer - und damit beliebig, verbiegbar und schmerzfrei. Sie dienen höchstens zur billigen Selbsterhöhung. Dafür steht ein wahrhafter Gottesglaube nicht zur Verfügung. Die monotheistischen Religionen degradieren den selbst zu Gott gewordenen modernen Menschen zum Geschöpf und nehmen ihn mit unmanipulierbaren Normen in die Pflicht. Damit decken sie seine verdrängte Schuld auf, weil sie mit ihren Geboten den Finger in seine Wunde legen. Es kränkt ihn, nicht unfehlbar zu sein und sich verantworten zu müssen.
Für die dritte Kränkung des antireligiösen Menschen hilft ein Bild aus der innerfamiliären Psychodynamik: die eifersüchtige Aggression manches Pubertierenden auf jüngere Geschwister, die sich deswegen notgedrungen mit den Eltern verbündet haben. Denn der ambivalente Halbwüchsige sehnt sich nach der elterlichen Liebe, die er ausschlägt. Analog dazu empfindet der Antireligiöse Neid und Eifersucht darüber, dass der Gläubige bei Gott Liebe, Sicherheit und Geborgenheit findet, jedoch er selbst sich einsam durch die graue und grausame Welt schlagen muss. Die Kränkung besteht darin, gottlos zu sein, obwohl man sich unbewusst nach Transzendenz sehnt. Kain hat aus diesem Grund Abel erschlagen.
(WZ 16.06.2011)
OK, ich habe ja schon einige religiöse Fanatiker erlebt, aber dies ist eine der Top-Leistungen der Irrsinns.
Ein studierter Mediziner und Psychiater erklärt Gott zur Realität und die Nichtakzeptanz der Realität somit zur krankmachenden Realitätsflucht.
Gefährdet sind insbesondere Menschen, bei denen sich eine starke Diskrepanz zwischen idealisiertem Selbstbild und der Realität entwickelt hat. Bedrohlich wird besonders der Hinweis auf die Wirklichkeit empfunden, da die Wahrheit über sich selbst als schmerzhaft mit Mühe ins Unterbewusstsein verdrängt wird.
(rpp2011.org 18.06.2011)
Die Wahrheit, daß nämlich der liebe Gott existiert und lebendig ist - Darfur, Ruanda 1994, Auschwitz, etc sind ja bekannte Belege dafür - ist für mich demnach so schwer beiseite zu schieben, daß ich davon krank werde.
Die Renaissance des Religiösen wird als bedrohlich erlebt, da das idealisierte Selbstbild des postmodernen Menschen vorgibt, die Transzendenz nicht mehr zu benötigen. In diese narzisstische Falle ist auch Sigmund Freud selbst getappt, insofern er hier auch Kind seiner Zeit, des 19. Jahrhunderts, war. In die Abwehr der Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, wird viel Kraft investiert, sodass diese Abwehrkräfte als antireligiöse Affekte wahrgenommen werden können. Da diese irrational und daher unbegründbar sind, verlieren sie sich häufig in einer überzogenen Affektivität im Sinn einer emotionalen Aufgeregtheit und Betroffenheit, um sich der rationalen Diskussion zu entziehen.
(rpp2011.org 18.06.2011)
Nachdem ich den Focus gelesen habe, muß ich doch mal den SPIEGEL loben.
Ja, es tut mir leid, daß ich mich mehrfach kritisch über das Hamburger Nachrichtenmagazin geäußert habe.
In Relation zum Burda-Pendant ist der SPIEGEL pures Gold.
In der Ausgabe von morgen stehen einige ganz nüchterne Tatsachen über die schwarzgelbe Regierung, die ich jedenfalls nicht bestreite:
Dies ist kein erfahrenes Kabinett von hohem spezifischem Gewicht. Da sind die Grünschnäbel Philipp Rösler, Gesundheitsminister Daniel Bahr, Familienministerin Kristina Schröder und Innenminister Hans-Peter Friedrich, da sind die nahezu Unsichtbaren, Verbraucherministerin Ilse Aigner, Forschungsministerin Annette Schavan und Verkehrsminister Peter Ramsauer, da ist das infernalische Duo Guido Westerwelle und Dirk Niebel, das Deutschland irrlichternd in der Welt vertritt, der eine als Außen-, der andere als Entwicklungshilfeminister. Und ganz oben ist da Angela Merkel, die nichts stiften kann, keinen gemeinsamen Geist, kein Klima der Verbundenheit. Mit ihrer Haltung der ironischen Distanz bleibt nahezu jeder in ihrem Kabinett ein Einzelner. Das einzige große Projekt dieser Regierung hat ein Tsunami gestiftet, es ist der Atomausstieg. Schwarz-Gelb kann sich nicht erneuern, Schwarz-Gelb bleibt immer das, was es nie sein sollte, eine Regierung der Fehlschläge. Schwarz-Gelb hat auch das Ansehen Deutschlands in dieser Welt nahezu ruiniert.
(Aus der SPIEGEL-Titelgeschichte vom 27.06.2011)
Hach, ist das wohltuend nach der Locus-Lektüre.
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8 Kommentare:
Also nach dem Lesen des Bonelli-Artikels, kann ich meinen krankhaften Narzissmus wirklich spüren.
Die These: Ungläubige müssen krank sein, weil es Gott gibt, ist auch schlüssig. Zumindest solange, wie man vor seinem Bewußtsein verdrängen kann, dass es für diese Annahme, nicht einen Beweis gibt. Schwieriger wird es jedoch zu verdrängen, dass alle Indizien gegen eine solche Annahme sprechen.
Als Christ, muss man sich ja schon wie ein Idiot fühlen, wenn man wissenschaftliche Dokumentationen anschaut, in denen abstruse Bibelgeschichten auf ihre historische Wirklichkeit untersucht und revidiert werden. Da hat man natürlich das Bedürfniss, etwas zu kompensieren. Immerhin steht man da als Religiot auf der Verliererseite.
Wer nicht genügend Dummheit und Denkfaulheit von zuhause aus mitbringt, hat es eben schwer ein Religiot zu sein.
Es gibt eine empirisch wohl dokumentierte Korrelation zwischen Intelligenz und Religiösität. Je niedriger der IQ, desto größer die Gläubigkeit.
Insofern bin ich bei der Gläubigkeit leider arg gehandicaped. Zu allem Übel habe ich auch noch einen Uni-Abschluß. Da sieht es natürlich schlecht aus mit der Leichtgläubigkeit bei mir.
Für den Psychologen Satoshi Kanazawa, der an der London School of Economics lehrt, passen die Daten ins Bild: Intelligenz erlaube es den Menschen, sich anders zu verhalten, als es die Evolution in ihnen angelegt habe, argumentiert er in Social Psychology Quarterly. Ihre höhere Geistesleistung gibt ihnen die Freiheit, neue Wege im sozialen Zusammenleben zu suchen.
Sie können wegen ihrer Intelligenz eher Ressourcen für Menschen aufwenden, die nicht mit ihnen verwandt sind, und sind eher für staatliche Wohlfahrt, die höhere Steuern erfordert.
Kanazawas Daten passen gut zu einer britischen Langzeitstudie:
Unter gut 6000 Menschen, die im April 1970 zur Welt kamen und von Forschern seither begleitet werden, neigen die intelligenteren eher dazu, Grüne oder Liberaldemokraten zu wählen als Konservative oder die Labour Party.
Stumpf einer Tradition zu folgen und die Gegebenheiten nicht zu hinterfragen erfordert logischerweise weniger Intelligenz.
Da passt es nur zu gut ins Bild, daß Atheisten
ebenfalls schlauer als Gläubige sind.
Unter den befragten Amerikanern hatten die "überhaupt nicht religiösen" einen IQ von 103 und die "sehr religiösen" einen IQ von 97.
LGT
Der Unterschied ist nicht größer? Lediglich 6 Punkte? Da fühle ich mit meinem IQ (um 130) nun noch sicherer vor transzendentralen Erfahrungen.
Apropos - einmal hatte ich sowas Ähnliches. Ich habe mal eine Oblate mit einem Smilie drauf konsumiert. An dem Tag, dachte ich schon fast, ich könne Gott wirklich sehen.
Vielleicht hat man vergleichbare Oblaten auch unter frühen Christen verteilt. Dazu noch einen ordentlichen Schluck Wein, dann bekommt man bestimmt noch ein paar Flügel dazu.
Da man schon damals gern Weihrauch vebrannte oder mit durch Pflanzen verunreinigten Ziegendung heizte, könnte da auch der Grund für den verfassten Quatsch in der Bibel zu finden sein. Und wer weiß schon, ob der Verfasser des Artikels - dieser Bonelli - nicht vorher auch was konsumiert hat. Psychologen, haben ja durchaus Zugang zu sowas.
"OK, ich habe ja schon einige religiöse Fanatiker erlebt, aber dies ist eine der Top-Leistungen des Irrsinns."
Ja doch!!
Ohne Muttern alle Schrauben locker.
Da kommt ja letzendlich noch Helmuts Genialitaet voll zum Tragen!!
"„Bonellis Wirklichkeit ist leider anders als die Realität.“"
Als religiotisch, para'b'normaler Psychologe schleudert er Neurologie sicherlich Weihwasser und Kruzifix entgegen, wenn er schon schon mal geisteskrank und psychotisch-aggressiv ein Trugbild verteidigt! ;-)
What a weird fucked up Fucker!!
gruss
Jake
FILA
FLOG
FUCK
First Unsympathetic Christian Kink
(Mist, dass man Cunt nicht mit K ..)
Gruss
Jake
@Jake/Homer:
Erinnert irgendwie mal wieder alles an „Einer FLOG (hihi) übers Kuckucksnest“
Mit solchen Psychiatern und Neurologen wie Bonelli ist es sicher besser die Irren raus zulassen und stattdessen die Ärzte einzusperren.
Das Bonelli nicht alle Nadeln an der Tanne hat, dürfte ja außer Frage stehen. Aber daß er dann auch noch so dermaßen UNSYMPATHISCH sein muß. Diese Arroganz ist doch sagenhaft.
Wer nicht glaubt, was ich sage, ist geisteskrank.
Nun haben wir ja noch Glück diesen Aggro-Wahn nur ZU LESEN.
Aber mir tun die armen Unschuldigen Leid, die vielleicht wirklich einen kompetenten Arzt brauchen und dann aus Versehen bei so einem Religioten landen.
Kann da nicht die Ärztekammer einschreiten und den aus dem Verkehr ziehen? Ich möchte nicht wissen, was der für Neuroleptika verabreicht, wenn er hört, daß ein Patient nicht an Gott glaubt!
Haha, FILA, FLOG, FUCK!
Fool
First oafishly obnoxious Loser!
Da hilft nur noch ein Holz-FLOG ins Herz.
LGT
Auf den Purschen sollte man die Plagiat-Jaeger ansetzen und danach eine Sammelklage ankurbeln.
Der Dreck den er da loslaesst, liegt nun wirklich jenseits der Beleidigung.
"In die Abwehr der Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, ...."
"krankmachenden Realitätsflucht"
"billige Selbsterhöhung"
"Die Kränkung besteht darin, gottlos zu sein, obwohl man sich unbewusst nach Transzendenz sehnt."
.....etc.
'Natuerlich sehnt man sich unbewusst nach Transzendenz, da ja jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt.'
Da FLOG mir glatt das Blech wech.
Gruss
Jake
Ja, das sind schon Schwallersätze, auf die man erst mal kommen muß:
„"In die Abwehr der Realität, dass jedem Menschen eine natürliche Religiosität innewohnt, ....“
Echt abgefahren! Wie der die Erkenntnisse so locker-FLOGgich raushaut…
LGT
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