TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 14. Juni 2011

RAUS!

Immer und immer wieder taucht die Frage auf „wie kann es nur angehen, daß so viele Leute noch an der Kirche hängen und freiwillig Mitgliedsbeiträge in Milliardenhöhe zahlen?“

Eine simple Antwort gibt es nicht.
2000 Jahre Erfahrung mit PR und der generelle Hang der Menschen zur Unwissenheit spielen eine Rolle.

Wir leben in einer Welt der Entwicklungs-Ungleichzeitigkeit.
Während in einigen Teilen Afrikas das Leben genau wie vor 100 Jahren vor sich geht, der Ochsenkarren das gängige Transportmittel ist und Schwiegertöchter für den Gegenwert von einer paar Ziegen eingekauft werden, hat in Teilen Asiens jemand auf den Turbo gedrückt.
China war noch vor 20, 30 Jahren quasi ein Entwicklungsland, ging dann aber in ein technisches Zeitraffer über und hat im atemberaubenden Tempo Deutschland als Exportweltmeister hinter sich gelassen.

Ähnlich verhält es sich auch mit den Erkenntnissen über den real existierenden Kirchismus.

In der „säkularen Szene“, den atheistischen Blogs und vielen humanistischen Büchern weiß man längst mehr über die rechtliche und finanzielle „Situation“ als unter Kirchgängern.

Priester, die Kinder vergewaltigen, bischöfliche Abgesandte in Rundfunkräten und hunderte von Millionen Euro, die aus den Landeshaushalten in die Taschen der Diözesen geleitet werden, sind für „unsereins“ alte Hüte.

Die strammen Kirchgänger wissen auch nicht viel über diese Hintergründe; würden sie aber im Zweifelsfall gutheißen.

Bischöfe sitzen aber deswegen so fest im Sattel, weil sie auf die Majorität der Menschen zählen können, die ohnehin kein Interesse an diesen Zusammenhängen haben.

Jeder, der sich als Atheist zu erkennen gibt, kennt die Situation, gefragt zu werden „was hast Du denn gegen die Kirche? Ich bin ja auch nicht wirklich gläubig; aber die tun doch so viel Gutes mit der Kirchensteuer!“

Den Text, den man darauf antwortet, kann ich schon singen.
Die Kirchen übernehmen für ihre Kindergärten, Krankenhäuser und Altenheime gerade mal 0 - 10% der Kosten. Die Theologenausbildung, die Bischofsgehälter und vieles andere mehr werden sogar ganz ohne einen Cent aus Kirchensteuermitteln vollständig vom Staat übernommen. Etc.

Es ist ein lästiges, nervendes und mühsames Geschäft diese Dinge immer wieder erklären zu müssen.
Wie oft habe ich schon in weit aufgerissene Augen geblickt, weil mein Gegenüber gar nicht glauben konnte, daß beispielsweise die Gehälter von Bischöfen von den Länderfinanzministern übernommen werden.

Indem man diese Dinge aber immer wieder verbreitet, versetzt man der Kirche schwere Schläge.
Transparenz und Fakten fürchten sie wie der Teufel das Weihwasser, da Erkenntnisgewinne der Kirchenmitglieder immer potentielle finanzielle Verluste für die Großkirchen sind.

Wer erst mal weiß, daß von seinen Kirchenmitgliedsbeiträgen 90% in der kirchlichen Binnenverwaltung versickern und bei den sozialen Zwecken kaum was ankommt; wer erst mal weiß, daß er genau darüber von den Kirchen grundsätzlich belogen wird, ist schon kurz davor auszutreten.
Und jeder Austritt bedeutet finanzielle Einbußen.

Wer aber ein soziales Gewissen hat, sollte das den Kirchen überlassene Geld besser direkt an soziale Einrichtungen spenden.

Außerordentlich zu begrüßen ist daher die von IBKA, gbs und BfG initiierte Kampagne „Kirchenaustrittsjahr.

Sie kennen die Warnungen: Wenn die Kirchen nicht wären, würde der Sozialstaat zusammenbrechen. Ohne die Kirchensteuer könnte das Netz an Krankenhäusern, Kindergärten und Sozialstationen nicht aufrecht erhalten werden. Und wer aus der Kirche austritt, verhält sich als unsozialer „Trittbrettfahrer“. Doch der Heiligenschein trügt: Im Hinblick auf die Finanzierung ist in sozialen Einrichtungen, auch wenn „Kirche“ draufsteht, nur selten „Kirche“ drin. Krankenhäuser und Altenheime werden nicht aus der Kirchensteuer finanziert, sondern aus den Töpfen der Sozialversicherungen. Bei anderen Einrichtungen wie Kindergärten ist die kirchliche Beteiligung an den Kosten gering. Insgesamt geben die beiden großen Kirchen nur rund 10% ihrer Kirchensteuereinnahmen für öffentliche soziale Zwecke aus – Tendenz fallend. Dafür lassen sie sich von der öffentlichen Hand alljährlich in Milliardenhöhe bezuschussen, sogar zahlreiche Bischöfe beziehen ihr Gehalt durch das jeweilige Bundesland. Wenn Sie keine religiöse Bindung an die Kirche haben und nur aus sozialem Verantwortungsbewusstsein Mitglied geblieben sind, müssen sie sich also kein schlechtes Gewissen machen lassen, wenn Sie aus der Kirche austreten. Im Gegenteil. Selbst wenn Sie nur die Hälfte der gesparten Kirchensteuer direkt sozialen Einrichtungen zukommen lassen, haben Sie deutlich mehr für das Allgemeinwohl getan. Mit einem Kirchenaustritt bleibt Ihnen Netto mehr in der Tasche, Sie haben die Freiheit zu entscheiden, welches Projekt Ihre Spende am dringendsten braucht, und können so viel Gutes tun. Helfen Sie beim Aufbau einer gerechteren Gesellschaft. Treten Sie jetzt aus der Kirche aus und unterstützen Sie soziale Einrichtungen direkt!
(kirchenaustrittsjahr.de)


Die Kampagne sammelt unter anderem Geld für Zeitungsanzeigen mit diesem Motiv:

Die beiden großen Kirchen und ihre Sozialkonzerne sind in Zeitungen und Zeitschriften allgegenwärtig. Nicht nur durch die Berichterstattung, auch mittels Werbung können sie sich und ihre Aktivitäten präsentieren. Anzeigen aus dem säkularen Spektrum sind hingegen eher selten. Dies ein bisschen zu ändern, ist das Ziel der zweiten Runde des Kirchenaustrittsjahres. Dafür soll die folgende Anzeige in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen geschaltet werden.

Die Anzeigen sehen so aus:



Dieses Anliegen möchte ich hiermit auch unterstützen und bitte daher ebenfalls um Spenden für den guten, sozialen Zweck.





Die Kampagne wird wie folgt begründet:

Warum austreten?

Viele Menschen bleiben in der Kirche, obwohl sie sich längs von ihr entfremdet haben und mit dem Christentum nur noch wenig am Hut haben. Dennoch schaffen es viele nicht, die Kirche zu verlassen. Dabei gibt es sehr viele gute Argumente über den eigenen Schatten zu springen und dabei lässt sich auch noch eine Menge Geld sparen.

Die Finanzen der Kirchen

Die Kirchen sind anders als gerne behauptet weder arm noch geben sie ihr Geld primär für mildtätige Zwecke aus. Experten schätzen, dass lediglich 10% der Kirchensteuer für öffentliche soziale Zwecke ausgegeben werden. So werden Krankenhäuser und Altenheime zu hundert Prozent durch den Staat und die Sozialversicherungen getragen. Auch bei den Kindergärten sind die Kirchen knausrig. Man erzieht zwar im kirchlichen Sinne, lässt aber den Staat in der Regel 80-100% der Kosten übernehmen. Ähnliches gilt auch für die kirchlichen Privatschulen, die ebenfalls bis zu 100% vom Staat finanziert werden. Das meiste Geld gibt die Kirche für eigenes Personal aus. Runde 2/3 der Kirchensteuereinnahmen werden hierfür verwendet. Die Gehälter der Pfarrer und Bischöfe sind dabei fürstlich. Ein Pfarrer verdient etwa 4000 Euro im Monat, ein Bischof etwa 7500 Euro und Erzbischöfe und Kardinäle um die 10.000 Euro. Lustigerweise lässt sich die Kirche die Bischofsgehälter oft auch noch durch den Staat bezahlen. Pflegekräfte in kirchlichen Einrichtungen dagegen werden häufig mit Hungerlöhnen abgespeist.

Wirklich mehr Netto vom Brutto



Wer aus der Kirche austritt, kann unter Umständen viel Geld sparen. Die Kirchensteuer, die auf dem Lohnzettel zwischen all den Sozialabgaben meist kaum beachtet wird, ist nicht unerheblich. Mitunter ließe sich mit dem über die Jahre gesparten Geld eine Wohnung oder ein kleines Häuschen finanzieren. Damit Sie eine Vorstellung davon gewinnen, wie viel Geld Sie sparen können, haben wir vier Musterrechnungen zusammengestellt. Da die Kirchen, wie bereits dargestellt, nur einen Bruchteil Ihrer Kirchensteuereinnahmen für soziale Zwecke verwenden, müssen Sie sich kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Statt Kirchensteuer zu zahlen, spenden Sie einfach direkt an soziale Organisationen. So gewinnen letztlich Alle!

Beispielrechnungen:

(Die Musterrechnungen erfolgen auf der Basis des bayrischen Kirchensteuersatzes. Sie sollen Größenordnungen vor Augen führen. Die tatsächliche Ersparnis kann aufgrund weiterer steuermindernder Faktoren individuell abweichen. In vielen Fällen sind auch Spenden an Stiftungen, gemeinnützige Vereine und Gesellschaften steuerabzugsfähig, was wir hier aber nicht berücksichtigt haben. Nähere Informationen erhalten Sie von Ihrem Steuerberater.)

Beispiel 1: Bruttoverdienst 25.000 Euro im Jahr, Single, keine Kinder

Kirchensteuerzahler

Einkommen: 25.000 EUR
Sozialabgaben: -5.043 EUR
Lohnsteuer: -2.929 EUR
SolZ: -161 EUR
Kirchensteuer: -235 EUR
Erstattung EST-Veranl.: 43 EUR

Einkommen: 16.675 EUR

Direktspender

Einkommen: 25.000 EUR
Sozialabgaben: -5.043 EUR
Lohnsteuer: -2.929 EUR
SolZ: -161 EUR
Kirchensteuer: 0 EUR
Nachzahlung EST-Veranl.: -18 EUR

Einkommen: 16.848 EUR

Ein Austritt bringt 173 Euro Netto mehr in der Tasche. Wenn Sie davon 50% direkt für soziale Zwecke spenden, bleiben Ihnen 86,50 Euro mehr Netto im Jahr und trotzdem kommt etwa das Vierfache in den sozialen Einrichtungen an (verglichen mit dem „Sozialanteil“ der zuvor gezahlten Kirchensteuer).


Beispiel 2: Bruttoverdienst 32.000 Euro im Jahr, Ehepaar, keine Kinder

Kirchensteuerzahler

Einkommen: 32.000 EUR
Sozialabgaben: -6.456 EUR
Lohnsteuer: -2.034 EUR
SolZ: -18EUR
Kirchensteuer: -163 EUR
Erstattung EST-Veranl.: 238 EUR

Einkommen: 23.567 EUR

Direktspender

Einkommen: 32.000 EUR
Sozialabgaben: -6.456 EUR
Lohnsteuer: -2.034 EUR
SolZ: -18EUR
Kirchensteuer: 0 EUR
Erstattung EST-Veranl.:192 EUR

Einkommen: 23.684 EUR

Ein Austritt bringt 117 Euro Netto mehr in der Tasche. Wenn Sie davon 50% direkt für soziale Zwecke spenden, bleiben Ihnen 58,50 Euro mehr Netto im Jahr und trotzdem kommt fast das Vierfache in den sozialen Einrichtungen (verglichen mit dem „Sozialanteil“ der zuvor gezahlten Kirchensteuer).


Beispiel 3: Bruttoverdienst 50.000 Euro im Jahr, Ehepaar, 2 Kinder

Kirchensteuerzahler

Einkommen: 50.000 EUR
Sozialabgaben: -9.534 EUR
Lohnsteuer:-6.274 EUR
SolZ: -144EUR
Kirchensteuer: -213 EUR
Erstattung EST-Veranl.: 75EUR

Einkommen: 33.910 EUR

Direktspender

Einkommen: 50.000 EUR
Sozialabgaben: -9.534 EUR
Lohnsteuer: -6.274 EUR
SolZ: -144EUR
Kirchensteuer: 0EUR
Erstattung EST-Veranl.: 9EUR

Einkommen: 34.057 EUR

Ein Austritt bringt 147 Euro Netto mehr in der Tasche. Wenn Sie davon 50% direkt für soziale Zwecke spenden, bleiben Ihnen 73,50 Euro mehr Netto im Jahr und trotzdem kommt fast das Vierfache in den sozialen Einrichtungen an (verglichen mit dem „Sozialanteil“ der zuvor gezahlten Kirchensteuer)


Beispiel 4: Bruttoverdienst 50.000 Euro im Jahr, Ehepaar, keine Kinder

Kirchensteuerzahler

Einkommen: 50.000 EUR
Sozialabgaben:-9.646 EUR
Lohnsteuer:-6.242 EUR
SolZ:-343 EUR
Kirchensteuer:-500 EUR
Erstattung EST-Veranl.:146EUR

Einkommen: 33.415 EUR

Direktspender

Einkommen: 50.000 EUR
Sozialabgaben:-9.646 EUR
Lohnsteuer:-6.242 EUR
SolZ:-343 EUR
Kirchensteuer: 0 EUR
Erstattung EST-Veranl.:0EUR

Einkommen: 33.769 EUR

Ein Austritt bringt 354 Euro Netto mehr in der Tasche. Wenn Sie davon 50% direkt für soziale Zwecke spenden, bleiben Ihnen 177 Euro mehr Netto im Jahr und trotzdem kommt mehr als das Dreifache in den sozialen Einrichtungen an (verglichen mit dem „Sozialanteil“ der zuvor gezahlten Kirchensteuer.


Die Schatten der Vergangenheit

Der Historiker Karlheinz Deschner hat mit seiner auf 10 Bände angelegten Kriminalgeschichte des Christentums sehr eindrucksvoll dargelegt, dass die Geschichte des Christentums eine überaus blutige Angelegenheit ist. Auch wenn die bewusst einseitige Darstellung Deschners nicht unumstritten ist, so kann dennoch nicht bezweifelt werden, dass die Kirchen für unendlich viel Leid verantwortlich sind. Nachdem man in spätrömischer Zeit an die Macht gekommen war, sorgte man für die Vernichtung heidnischer Kultur und missionierte mit Waffengewalt.

Die Blutspur der Römisch-katholischen Kirche zog sich durch das gesamte Mittelalter und gipfelte in den Kreuzzügen und der Inquisition. Die Neuzeit brachte mit Luthers Reformation zwar zunächst die Trennung der Kirche, die Verbrechen gingen jedoch weiter. Hexenverbrennungen, die Vernichtungsfeldzüge bei der Eroberung der neuen Welt und der Dreißigjährige Krieg prägten diese Epoche. Zudem bekämpften die Kirchen die Aufklärung und den aufkommenden Humanismus mit allen Mitteln. Unsere heutigen „westlichen Werte“ wie Freiheit, Gleichheit und Solidarität sind keine christlichen Erfindungen, sondern sie wurden in blutigen Kämpfen gegen diese errungen!

Auch an den Verbrechen des 20. Jahrhunderts waren die Kirchen keinesfalls unbeteiligt. Es war der Vatikan, der die Hitlerregierung als Erstes anerkannte. Die deutschen Pfarrer und Bischöfe beider Kirchen unterstützen oder tolerierten bis auf wenige Ausnahmen die Nationalsozialisten. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass der Judenhass seine Wurzeln im Christentum hat.

Die Rolle der Frau

Bis heute werden Frauen in der Katholischen Kirche nicht als gleichberechtigt anerkannt. Sie dürfen keine Priester werden und sind somit von Entscheidungsprozessen weitgehend ausgeschlossen. Die der Frau primär zugedachten Aufgaben sind mit Kinder, Kirche, Küche immer noch passend umschrieben.

Die Evangelische Kirche bemüht sich dagegen um Gleichberechtigung, Frauen dürfen Pfarrerin und Bischöfin werden. Die Wahl Margot Käßmanns zur Ratsvorsitzenden der EKD sollte hierfür ein Symbol sein. Nach ihrer Alkoholfahrt und dem daraus resultierenden Rücktritt ist die Evangelische Kirche allerdings nun wieder in Männerhand.

Demokratie und Kirche

Die Katholische Kirche ist undemokratisch organisiert und streng hierarchisch gegliedert. Weder können Gemeinden ihre Pfarrer oder Bischöfe wählen noch gibt es echte Mitbestimmungsmöglichkeiten. Einrichtungen wie das Zentralkomitee der deutschen Katholiken sind letztlich nur ein demokratisches Feigenblatt. Die Schäfchen haben ihrem Bischof und dem Papst ohne Widerspruch zu folgen.

Die Evangelische Kirche bietet ihren Mitgliedern zwar deutlich mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten, aber letztlich gilt auch hier das Wort des Pfarrers mehr als das der Gläubigen.

Sexualmoral

Die Sexualfeindlichkeit innerhalb der Katholischen Kirche ist nach wie vor aktuell. Selbst Masturbation wird immer noch als Sünde verdammt. Beim Sex vor oder außerhalb der Ehe spricht man offiziell von „Unzucht“. Sex innerhalb der Ehe darf ebenfalls nicht freizügig ausgeübt werden, sondern hat sich am Keuschheitsgebot auszurichten. So steht im Katechismus auf der Website des Vatikans: „Unkeuschheit ist ein ungeregelter Genuss der geschlechtlichen Lust oder ein ungeordnetes Verlangen nach ihr.“ Es gilt also immer noch: Sex bitte nur zur Fortpflanzung und bitte keinen Spaß dabei empfinden! Folgerichtig sind auch immer noch künstliche Methoden der Schwangerschaftsverhütung verboten. Bemerkenswert ist auch, dass wiederverheirateten Paaren die Kommunion verweigert wird. Mitunter hat die Kirche auch keine Skrupel Wiederverheiratete, die in kirchlichen Institutionen beschäftigt sind, zu entlassen.

In Punkto Sexualmoral präsentiert sich die Evangelische Kirche deutlich liberaler. Die grundsätzliche Sexualfeindlichkeit des Christentums ist aber auch hier noch längst nicht überwunden. So wird die Liberalität in diesem Bereich auch immer wieder hinterfragt und ist ein Hauptkritikpunkt konservativer Protestanten.

Sexueller Missbrauch

Die Katholische Kirche hat während des Missbrauchsskandals 2010 ihr wahres Gesicht offenbart. Der Umgang mit den zahlreichen bekannt gewordenen Fällen, bei denen Kinder von Geistlichen missbraucht worden sind, ist zu Recht von verschiedenen Seiten kritisiert worden. Zumal es auch Versuche führender katholischer Vertreter gab, die Fälle herunterzuspielen. Die evangelische Kirche hat sich hier kaum besser verhalten. Auch hier galt lange Zeit das Motto Verschleiern, versetzen, vergessen. Ob die Kirchen aus den Vorfällen wirklich etwas gelernt haben, wird die Zukunft zeigen.

Diskriminierung Homosexueller

Homosexuelle Lebensweisen werden von der Katholischen Kirche nicht akzeptiert. Der Katechismus spricht hier eine deutliche Sprache. Homosexuellen soll demnach „ mit Achtung, Mitleid und Takt zu begegnen“ sein. Homosexuelle sind zudem zur Keuschheit aufgerufen. Wer als Homosexueller noch Mitglied der Katholischen Kirche ist, sollte wissen, dass man Sie oder Ihn für abartig hält.

Die Evangelische Kirche ist auch hier wie bei der Sexualmoral deutlich liberaler. Hier wird mehrheitlich Homosexualität nicht als Sünde gebrandmarkt. Unumstritten ist dies aber keineswegs.

Kirchen und Kondome

Tagtäglich sterben tausende Menschen an AIDS. Dennoch fällt der Katholischen Kirche nichts Besseres ein, als weiterhin Enthaltsamkeit zu predigen. Joseph Ratzinger, dessen Kirche weltweit einen enormen Einfluss hat, könnte dazu beitragen, das Sterben zu beenden. Dennoch hält man an der menschenverachtenden Politik fest. In der Evangelischen Kirche werden Kondome dagegen in der Regel nicht abgelehnt. Verpönt ist deren Verwendung allerdings in einigen evangelischen Freikirchen, die von der EKD zum Teil hofiert werden.

Diskriminierung von Anders- und Nichtgläubigen

Die Diskriminierung von Anders- und Nichtgäubigen ist in beiden Kirchen zu finden. So erfreuen sich konfessionelle Schulen vor allem deshalb so großer Beliebtheit, weil sich dort nur wenige Kinder mit Migrationshintergrund finden. Mitunter werden sogar Schulen extra gegründet, um privilegierten Sprösslingen ein Aufwachsen ohne allzu viele Ausländer zu ermöglichen.

Als Arbeitgeber diskriminiert die Kirche ebenfalls Andersgläubige. Mitarbeiter der Kirchen und deren Sozialeinrichtungen müssen Mitglied christlicher Kirchen sein. Das Antidiskriminierungsgesetz greift für die Kirchen nicht.

Die Kirchen unterhalten auch immer noch Inquisitoren, die inzwischen meist Weltanschauungsbeauftragte oder Sektenbeauftragte genannt werden. Ihre Aufgabe ist es Andersdenkende zu überwachen und darauf hinzuwirken, dass nicht zu viele Schäfchen abtrünnig werden.

Sehr üblich ist vor allem in der Katholischen Kirche, das Beschimpfen und Verunglimpfen von Ungläubigen. Erst kürzlich hat Joseph Ratzinger die säkulare Bewegung - unter Missachtung der historischen Fakten -mit dem Nationalsozialismus verglichen.

4 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

Was noch fehlt, ist die Tatsache, dass die Kirche eben nicht "Deutsch" ist. Sie ist unabhängig und wird vom Vatikan aus geleitet.

Das nun gerade wir Deutschen der Kirche helfen, ihre Interessen wahrzunehmen, findet sicher auch niemand richtig.

Es ist geradezu widerlich, dass niemand hierzulande die Wahl hat. Krchensteuern sind Pflicht. Das muss auch unbedingt geändert werden. Wo ist das Freiheit?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Der Käßmann-Verein wird aber nicht ferngesteuert.
Die sind von ganz allein so doof.

Und ob die RKK sich Rom unterwirft, oder nicht, ist für mich moralisch betrachtet auch egal.

Außerdem ist Ratzi ja sowieso Deutscher, wie seine Vorliebe für Holocaustleugner zeigt.

LGT

Anonym hat gesagt…

Noch eine kleine Anmerkung zur Einleitung: In den ärmsten Ländern Afrikas geht es den Menschen nicht so wie vor 100 Jahren sondern auf Grund des medizinischen Fortschrittes und fehlender Ressourcen materiell gesehen schlechter als den Höhlenmenschen vor 10.000 Jahren!

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@anonym.

My fault.

Da hast Du natürlich RECHT.

LGT