Montag, 27. Juni 2011
Ein Flop mehr - what else is new?
2009, nach der Bundestagswahl, hatte sich die K.O.alition entschieden unbedingt die allgemeine Wehrpflicht beizubehalten.
Sie sei ein „echtes Erfolgsmodell“ und nur die generelle Verpflichtung führe zum demokratischen Bürger in Uniform. Nur so werde garantiert, daß sich keine elitäre Staat-im-Staate-Truppe bilde.
Nur einige Monate später fand der inzwischen schmählich in der Versenkung verschwundene Kriegsminister zu Guttenberg, dies alles gelte nun nicht mehr und die Freiwilligenarmee sei eine feine Sache.
Auf einen 180°-Schwenk mehr oder weniger kam es nicht an bei den Schwarzen. Es ist ohnehin die einzige Kontinuität der Regierung Merkel, daß heute ultimativ Gefordertes schon morgen in sein Gegenteil verkehrt wird.
Seehofer hätte gerne die Wehrpflicht beibehalten. Nicht aus grundsätzlichen demokratietheoretischen Erwägungen, sondern um die vielen Kasernen in Bayern zu erhalten und die FDP zu ärgern.
Seehofer beugte sich dann aber dem telegenen Baron. Nicht weil dessen Argumente ihn überzeugt hätten, sondern weil er ein zu gewaltiges demoskopisches Gewicht auf die Waagschale brachte.
Super-Gutti hätte damals den CSU-Chef im Handstreich entfernen und sich selbst inthronisieren lassen können. Seehofer ist aber nur mutig, wenn er auf Schwächeren rumhacken kann und wagt es nie einen Stärkerem ans Bein zu pinkeln.
Die Umstellung der Armee auf Freiwilligkeit führte Guttenberg so durch wie er auch seine Dr.-Arbeit plante: Große Worte und keinerlei Eigenleistung dahinter.
Nachfolger de Maizière fand ein einziges Organisationschaos vor. Woher denn nun die Freiwilligen kommen sollten, wie man sie anwerben und bezahlen könnte und wie die Verwaltung umgebaut werden soll, hat der denkerische Phlegmat aus Adelskreisen nicht bedacht.
Der peinliche Baron war aber keineswegs eine singulär-problematische Gestalt der Bundesregierung, sondern eher der Durchschnitt bezüglich mieser handwerklicher Regierungsarbeit und gröbster Versäumnisse im Alltag.
Ministerküken Kristina Schröder, die ebenfalls auf nicht eben koschere Weise zu ihrem Dr.-Titel kam (sie ließ weite Teile der bei Prof. Falter eingereichten Arbeit von den Mitarbeitern ihres Bundestagsbüros durchführen), steht ihrem Ex-Kollegen in nichts nach.
Die Kehrseite der Armee ist nämlich der Zivildienst. Nur durch den Militär-Ersatzdienst ist es sozialen Einrichtungen möglich ihre Arbeit adäquat durchzuführen.
In Altenheimen, Pflegeheimen, Kinderhospizen, Sozialdiensten und Behinderten-Einrichtungen geht nichts ohne „Zivis“.
Nun ja, es GINGE schon, wenn dieser Staat bereit wäre den „Dienst an den Nächsten“ auch angemessen zu bezahlen. Aber Behinderte und Demente haben keine Lobby wie Apotheker oder Zahnärzte oder Hoteliers, die beständig von den Regierungsspitzen die Milliarden zugeschoben bekommen.
Aber was gehen FDP und CDU schon sozial Bedürftige an? Das ist die Doppelmoral à la Schwarzgelb: Rösler und Schavan beispielsweise sitzen (bzw saßen) im ZK der Katholiken in Deutschland und in Regierungen, die bei den Behinderten, Kranken und Alten zu Gunsten der Millionäre streicht.
Schon als Ministerin im Kabinett des Erz-Christen Christian Wulff haben Familienministerin von der Leyen und Wirtschaftsminister Rösler erst mal das Landesblindengeld gestrichen.
Definitiv fehlen jetzt aber die Zivis und es war und ist Kristina Schröders Aufgabe dafür Ersatz zu finden.
Wenig überraschend: Sie ist dabei genauso erfolglos wie Guttenberg mit den Berufssoldaten.
Aber nicht nur, daß Zivis, Leute im „freiwilligen sozialen Jahr“ und Bundesfreiwilligendienst-Selbstverpflichtete nur lumpige Entlohnung weit unter dem Hartz-IV-Satz erhalten, nein, Schröder hat es auch verschlafen die Regelung überhaupt bekannt zu machen.
Attraktiv ist es sowieso nicht. Außer für diejenigen, die Studieren wollen und ob der völlig verfehlten Schavanschen Hochschulpolitik erst einmal Wartesemester sammeln müssen, bevor sie die Chance bekommen einen Studienplatz zu ergattern.
Wer nicht gerade tief durchdrungen von Altruismus ist und zufällig vorher im Lotto gewonnen hat, kann der Bundesfreiwilligendienst finanziell nicht locken.
Das Taschengeld soll maximal 330 Euro betragen. Hinzu kommen Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung. Die jeweilige Höhe des Geldes kann jedoch von Träger zu Träger variieren und hängt auch vom Umfang der Tätigkeit des Freiwilligen ab. Das Geld, was der Freiwillige erhält, ist kein Gehalt im arbeitsrechtlichen Sinn. Es ist mehr eine Aufwandsentschädigung; denn bei dem Freiwilligendienst handelt es sich um ein Ehrenamt. Der Bundesfreiwilligendienst wird vom Bund pauschal mit 200 Euro im Monat pro Platz gefördert. Für so genannte Benachteiligte erhöht sich die Förderung um 50 Euro im Monat. Zu beachten ist, dass während des BFD in aller Regel kein Anspruch auf Kindergeld besteht. (Das ist im FSJ anders.)
(bundes-freiwilligendienst.de)
Und nun, in drei Tagen soll es losgehen.
Aber ÜBERRASCHUNG: So gut wie niemand will mitmachen.
Nein, die jungen Leute stehen nicht Schlange, wie sich das Frau Schröder gedacht hat (falls sie ihren Hutständer überhaupt jemals zum Denken benutzen sollte).
Bei den Johannitern gibt es überhaupt noch keinen BFDler. „Zwei Interessenten haben aber mal angefragt“, sagt Verena Goetz, die Sprecherin. Und Anne Romanski von der AWO Hamburg: „Die jungen Leute haben bisher noch nicht mal wahrgenommen, dass dieser neue Dienst kommt.“
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von 35000 BFD-Stellen bundesweit sind bislang kaum mehr als 1000 besetzt. Pro Woche kommen lediglich 250 Bewerber hinzu. Zum Teil raten die Wohlfahrtsverbände ihnen aber sogar, statt des BFD lieber ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) zu absolvieren. Dahinter steckt die nach Ansicht vieler Experten „dilettantische Art“, wie die Bundesregierung den BFD vorbereitet hat.
Hauptproblem: das Kindergeld.
„Bis heute ist nicht entschieden, ob Jugendliche einen Anspruch auf Kindergeld haben, wenn sie in den BFD eintreten“, sagt Christoph Künkel, Direktor des Diakonischen Werks Hannover. Dagegen ist beim FSJ klar geregelt, dass Kindergeld weiter gezahlt wird. Im Schnitt hat ein FSJler also 184 Euro mehr. Inzwischen beeilt sich zwar das Bundesfamilienministerium, diesen handwerklichen Fehler ungeschehen zu machen. Die Korrektur des Gesetzes wird aber nicht vor dem 1. November in Kraft treten können.
(Olaf Wunder 27.06.11)
Tja, nun haben die Pflegebedürftigen das Nachsehen.
Dann kommt eben keiner mehr, der ihnen beim Waschen hilft, der für sie einkauft oder die Tabletten zuteilt.
Jemand in der Merkel-Truppe hat mal wieder verpennt.
Business as usual.
Sie sei ein „echtes Erfolgsmodell“ und nur die generelle Verpflichtung führe zum demokratischen Bürger in Uniform. Nur so werde garantiert, daß sich keine elitäre Staat-im-Staate-Truppe bilde.
Nur einige Monate später fand der inzwischen schmählich in der Versenkung verschwundene Kriegsminister zu Guttenberg, dies alles gelte nun nicht mehr und die Freiwilligenarmee sei eine feine Sache.
Auf einen 180°-Schwenk mehr oder weniger kam es nicht an bei den Schwarzen. Es ist ohnehin die einzige Kontinuität der Regierung Merkel, daß heute ultimativ Gefordertes schon morgen in sein Gegenteil verkehrt wird.
Seehofer hätte gerne die Wehrpflicht beibehalten. Nicht aus grundsätzlichen demokratietheoretischen Erwägungen, sondern um die vielen Kasernen in Bayern zu erhalten und die FDP zu ärgern.
Seehofer beugte sich dann aber dem telegenen Baron. Nicht weil dessen Argumente ihn überzeugt hätten, sondern weil er ein zu gewaltiges demoskopisches Gewicht auf die Waagschale brachte.
Super-Gutti hätte damals den CSU-Chef im Handstreich entfernen und sich selbst inthronisieren lassen können. Seehofer ist aber nur mutig, wenn er auf Schwächeren rumhacken kann und wagt es nie einen Stärkerem ans Bein zu pinkeln.
Die Umstellung der Armee auf Freiwilligkeit führte Guttenberg so durch wie er auch seine Dr.-Arbeit plante: Große Worte und keinerlei Eigenleistung dahinter.
Nachfolger de Maizière fand ein einziges Organisationschaos vor. Woher denn nun die Freiwilligen kommen sollten, wie man sie anwerben und bezahlen könnte und wie die Verwaltung umgebaut werden soll, hat der denkerische Phlegmat aus Adelskreisen nicht bedacht.
Der peinliche Baron war aber keineswegs eine singulär-problematische Gestalt der Bundesregierung, sondern eher der Durchschnitt bezüglich mieser handwerklicher Regierungsarbeit und gröbster Versäumnisse im Alltag.
Ministerküken Kristina Schröder, die ebenfalls auf nicht eben koschere Weise zu ihrem Dr.-Titel kam (sie ließ weite Teile der bei Prof. Falter eingereichten Arbeit von den Mitarbeitern ihres Bundestagsbüros durchführen), steht ihrem Ex-Kollegen in nichts nach.
Die Kehrseite der Armee ist nämlich der Zivildienst. Nur durch den Militär-Ersatzdienst ist es sozialen Einrichtungen möglich ihre Arbeit adäquat durchzuführen.
In Altenheimen, Pflegeheimen, Kinderhospizen, Sozialdiensten und Behinderten-Einrichtungen geht nichts ohne „Zivis“.
Nun ja, es GINGE schon, wenn dieser Staat bereit wäre den „Dienst an den Nächsten“ auch angemessen zu bezahlen. Aber Behinderte und Demente haben keine Lobby wie Apotheker oder Zahnärzte oder Hoteliers, die beständig von den Regierungsspitzen die Milliarden zugeschoben bekommen.
Aber was gehen FDP und CDU schon sozial Bedürftige an? Das ist die Doppelmoral à la Schwarzgelb: Rösler und Schavan beispielsweise sitzen (bzw saßen) im ZK der Katholiken in Deutschland und in Regierungen, die bei den Behinderten, Kranken und Alten zu Gunsten der Millionäre streicht.
Schon als Ministerin im Kabinett des Erz-Christen Christian Wulff haben Familienministerin von der Leyen und Wirtschaftsminister Rösler erst mal das Landesblindengeld gestrichen.
Definitiv fehlen jetzt aber die Zivis und es war und ist Kristina Schröders Aufgabe dafür Ersatz zu finden.
Wenig überraschend: Sie ist dabei genauso erfolglos wie Guttenberg mit den Berufssoldaten.
Aber nicht nur, daß Zivis, Leute im „freiwilligen sozialen Jahr“ und Bundesfreiwilligendienst-Selbstverpflichtete nur lumpige Entlohnung weit unter dem Hartz-IV-Satz erhalten, nein, Schröder hat es auch verschlafen die Regelung überhaupt bekannt zu machen.
Attraktiv ist es sowieso nicht. Außer für diejenigen, die Studieren wollen und ob der völlig verfehlten Schavanschen Hochschulpolitik erst einmal Wartesemester sammeln müssen, bevor sie die Chance bekommen einen Studienplatz zu ergattern.
Wer nicht gerade tief durchdrungen von Altruismus ist und zufällig vorher im Lotto gewonnen hat, kann der Bundesfreiwilligendienst finanziell nicht locken.
Das Taschengeld soll maximal 330 Euro betragen. Hinzu kommen Unterkunft, Verpflegung und Dienstkleidung. Die jeweilige Höhe des Geldes kann jedoch von Träger zu Träger variieren und hängt auch vom Umfang der Tätigkeit des Freiwilligen ab. Das Geld, was der Freiwillige erhält, ist kein Gehalt im arbeitsrechtlichen Sinn. Es ist mehr eine Aufwandsentschädigung; denn bei dem Freiwilligendienst handelt es sich um ein Ehrenamt. Der Bundesfreiwilligendienst wird vom Bund pauschal mit 200 Euro im Monat pro Platz gefördert. Für so genannte Benachteiligte erhöht sich die Förderung um 50 Euro im Monat. Zu beachten ist, dass während des BFD in aller Regel kein Anspruch auf Kindergeld besteht. (Das ist im FSJ anders.)
(bundes-freiwilligendienst.de)
Und nun, in drei Tagen soll es losgehen.
Aber ÜBERRASCHUNG: So gut wie niemand will mitmachen.
Nein, die jungen Leute stehen nicht Schlange, wie sich das Frau Schröder gedacht hat (falls sie ihren Hutständer überhaupt jemals zum Denken benutzen sollte).
Bei den Johannitern gibt es überhaupt noch keinen BFDler. „Zwei Interessenten haben aber mal angefragt“, sagt Verena Goetz, die Sprecherin. Und Anne Romanski von der AWO Hamburg: „Die jungen Leute haben bisher noch nicht mal wahrgenommen, dass dieser neue Dienst kommt.“
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Von 35000 BFD-Stellen bundesweit sind bislang kaum mehr als 1000 besetzt. Pro Woche kommen lediglich 250 Bewerber hinzu. Zum Teil raten die Wohlfahrtsverbände ihnen aber sogar, statt des BFD lieber ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ (FSJ) zu absolvieren. Dahinter steckt die nach Ansicht vieler Experten „dilettantische Art“, wie die Bundesregierung den BFD vorbereitet hat.
Hauptproblem: das Kindergeld.
„Bis heute ist nicht entschieden, ob Jugendliche einen Anspruch auf Kindergeld haben, wenn sie in den BFD eintreten“, sagt Christoph Künkel, Direktor des Diakonischen Werks Hannover. Dagegen ist beim FSJ klar geregelt, dass Kindergeld weiter gezahlt wird. Im Schnitt hat ein FSJler also 184 Euro mehr. Inzwischen beeilt sich zwar das Bundesfamilienministerium, diesen handwerklichen Fehler ungeschehen zu machen. Die Korrektur des Gesetzes wird aber nicht vor dem 1. November in Kraft treten können.
(Olaf Wunder 27.06.11)
Tja, nun haben die Pflegebedürftigen das Nachsehen.
Dann kommt eben keiner mehr, der ihnen beim Waschen hilft, der für sie einkauft oder die Tabletten zuteilt.
Jemand in der Merkel-Truppe hat mal wieder verpennt.
Business as usual.
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12 Kommentare:
Echte Führung und richtige Politik, sieht wirklich anders aus. Früher gab es den sog. Job des Verwesers. Das sind eigentlich Stellvertreter. Und als rechte Hand, wäre sie sicher ideal. Möglich, dass Kohl sie deshalb so schätzte. Sie tat stets, wie ihr aufgetragen wurde. Aber sie braucht eben den starken Anführer vor sich, der die Richtung bestimmt. Selbst ist sie nicht in der Lage, ein Problem zu lösen. Eigentlich ist das Verhalten typisch für eine Frau. Während Männer versuchen, ein Problem zu lösen, bitten Frauen meist um Hilfe. Kein Wunder also, dass die Regierung nichts auf die Reihe bekommt. Ohne Plan, ohne Konzept, ist Politik unmöglich. Merkel tut stets, was man von ihr erwartet. Mal ist es Ackermann, mal der Urnenpöbel, der die Richtung vorgibt.
Was wir also erleben, ist die Merkelsche Verwesung.
Na für die Analyse „typisch Frau“ wirst Du Dir aber nicht gerade überall Beifall einholen!
Ich finde Merkel eigentlich eher unweiblich. Sie hat doch eine knallharte Macht-Denke. Ihr ist absolut alles egal und sie zahlt jeden Preis, wenn sie dafür im Chefsessel sitzen kann.
Ohne Überzeugungen, ohne Moral und ohne Scham.
Gemeinhin gilt das doch eher als männliches Verhalten.
LGT
Nee, das ist kein Macho-Spruch gewesen. Frauen sind wirklich so. Das ist bewiesen. Männer hingegen, versuchen immer alles selbst zu lösen. Das macht uns ja zu Einzelkämpern.
Merkel kann eines glaube ich sehr gut. Sie kann Menschen verbal in die Ecke stellen bzw. "abkanzeln". Sie hat eine deutlich ausgeprägte Tendenz zur Provokation und Beleidigung. Ich glaube, dass sie auch deshalb in der CDU gefürchtet ist. Wer wird schon gern vor aller Augen runtergemacht!?
So jedenfalls, schätze ich sie ein. Die hat Haare auf den Zähnen und dazu, fehlt ihr jeder Respekt. Damit ist sie in der CDU schon richtig aufgehoben. Bedauerlich ist, dass die Wähler sowas mitmachen.
Andererseits ist Merkel aber so gar keine Furie.
Sie läßt ja absolut alle Vorwürfe an sich abprallen und ist nicht zu beleidigen (Das gegenteil von Guido!)
Zickenkrieg mit Merkel kann man sich gar nicht vorstellen..
LGT
PS: Und noch als Ergänzung zum eigentlichen Thema:
PRESSEMITTEILUNG der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
NR. 0568
Datum: 28. Juni 2011
Fehlstart für den Bundesfreiwilligendienst
Zum Start des Bundesfreiwilligendienstes am 1. Juli erklären Kai Gehring, Sprecher für Jugendpolitik, und Britta Haßelmann, Parlamentarische Geschäftsführerin:
Die Startprobleme des handwerklich schlecht gemachten und überstürzt eingeführten Bundesfreiwilligendienstes waren vorhersehbar. Sie können nur überwunden werden, wenn Ungleichbehandlungen der Dienste und Intransparenz beseitigt sowie endlich attraktive Anreize für alle Freiwilligendienstleistende geschaffen werden.
Die Hau-Ruck-Aktion der Bundesregierung hat die junge Generation eher verunsichert als informiert. Das muss jetzt nachgeholt werden. Allein für das Jahr 2011 plant das Familienministerium 2,5 Millionen Euro für Werbekampagnen im Bundesfreiwilligendienst auszugeben. Dies steht in keinem Verhältnis zu Mittelkürzungen um bis zu 20 Prozent in diesem Haushaltsjahr für andere engagementfördernde Maßnahmen etwa im strukturellen und pädagogischen Bereich. Wirkungsvoller als Plakatkampagnen wäre die direkte Ansprache Jugendlicher durch aktive oder ehemalige Freiwilligendienstleistende.
Auch für ältere Menschen ist der Bundesfreiwilligendienst keine Lösung. Ende des Jahres läuft der Freiwilligendienst aller Generationen aus, ohne eigenes Anschlusskonzept.
Das läuft ähnlich gut, wie das Bildungspaket. Nun will man schon wieder teuer prüfen lassen, wie man da was verbessern kann. Dabei ist das Bildungspaket als reine Luftnummer längst enttarnt.
Es reicht ja nicht aus, Kindern den Mitgliedsbeitrag in einem Sportverein zu sponsorn, wenn kein Geld für Sportbekleidung und notwendige Veranstaltungen wie Auswärtsspiele zu bewilligen. Und Essen, müssen die Kids auch noch.
Aber Musikunterricht, ist doch schon was. Das ist in Hochhaus-Vierteln auch total angesagt. Da hat die ganze Nachbarschaft etwas davon. Wenn man sich bei deinen Nachbarn beliebt machen will, geht nichts über das Üben auf einem Musikinstument.
Um das festzustellen, bemüht man jetzt wieder teure Experten. Vermutlich dieselben, die vorher aubaldovert hatten, wie das Bildungpaket aussehen muss, damit es angenommen wird.
Ich bin sicher, dass das Bildungspaket spätestens in 5 Jahren zum Erfolg wird. Zumindest in der Erinnerung von CDU-Leuten, die wieder nach der Macht greifen.
Eines verspreche ich dir, TAMMOX. Wenn die Grünen sich nicht klar gegen eine Ehe mit den Bonzen aussprechen, wähle ich sie nicht. Dan mache ich mein Kreuz lieber bei den Piraten ;).
Wollen wir mal hoffen, daß es nicht soweit kommt!
Ich frage mich nur, ob die Grünen wohl Angst vor ihren Wählern haben, wenn sie mit der Merkel ins Bett hüpfen.
Manchmal habe ich den Eindruck solche Grünenwähler (wie in BW zB) hätten gar nichts gegen eine KOalition mit der CDU...
Gruselgrusel.
LGT
Ach zur Not, lösen sich die Grünen einfach auf und dann treten sie in die CDU ein. Spätestens jetzt, seit dem Ökowandel der CDU, kann man das als Grüner, ohne jeden Gesichtsverlust machen. Wäre da nicht die Tradition, das Kapital, Bonzen und der schlechte Ruf der CDU. Wem das alles nichts ausmacht - guten Christen wie Kretschmann etwa - kann ja gern gehen.
Wie gesagt, ich bin als Wähler auch nicht unbedingt an die Grünen gekettet. Ich habe ja früher SPD gewählt. Morgen könnte ich auch Piraten wählen. Also ich bin nur solange bei den Grünen, wie die noch ein bonzenfeindliches Profil haben. Da rücken die Piraten ja schon ordentlich nach. Wenn also der Grüne Parteivorsitz auf die Idee kommt, sich an die CDU anzunähern, gebe ich das scheue Reh und bin weg.
Dann bleibt aber immer noch das generelle Problem, daß die Piraten, so wie es bisher aussieht, nirgendwo ins Parlament kommen. Damit wäre dann Deine Stimme verschenkt und die CDU hat es noch leichter eine Mehrheit zu bekommen.
Wie man es macht, ist es also falsch.
LGT
Nein, so darf man nicht denken. Die Falschen, bekommen dann eine Stimme weniger. Es wäre also eine Stimme weniger für Schwarz-Grün.
Diese Wahlsysteme, die allesamt demokratisch sein sollen, fördern ja diese "Not oder Elend"-Wahlen, wo man nur noch die Wahl zwischen zwei großen Blöcken wählen kann. Dem Diktat, muss man sich auch mal verweigern. Ich wähle keine CDU-Freundliche Partei.
Die CDU ist die Partei, welche am intensivsten mit der Wirtschaft verquickt ist. Wenn wir hier keine "Food Inc." ala USA haben wollen, darf man die nicht wählen. Die Lobbyisten der Banken, Energieriesen, Umweltverschmutzer, sitzen doch schon in Kontrollfunktionen. Dagegen kann man nur Eines machen: Immer wieder Parteien wählen, die sich mit den Etablierten anlegen.
Die Grünen sind mir schon fast zu abgerundet.
Neinnnnnnn - Du mußt die MÖGLICHE Regierungsalternative zu Schwarz-Grün betrachten. Das wäre dann also irgendwas mit SPD (und vielleicht LINKE). Wenn Du die dann NICHT wählst; also NICHT SPD (und deine Stimme aus dem Parlament wegwirfst zu den Piraten) hat es SCHWARZ um eine Stimme leichter (mit den Grünen) einen Mehrheit zu bilden.
LGT
Du willst doch nur, dass ich SPD wähle. KEINE CHANCE! Ich wähle lieber gar nicht oder vergeude meine Stimme, als dass ich nochmal die SPD wähle. Denn verraten kann ich mich selber.
OK, ich verstehe. Du willst lieber die CDU an der Regierung. Muß ich so akzeptieren.
;)
LGT
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