Sonntag, 19. Juni 2011
Die ewig nervende Frage
Kann man den Grünen, Obama, der SPD noch was Positives abgewinnen?
Ich meine, ja.
Das oberste Prinzip ist für mich die Frage nach dem kleineren Übel. Wenn man sich nämlich die Alternativen ansieht - Herrn Mappus in Stuttgart, Bürgermeister Ahlhaus in Hamburg, Guido und Angie in Berlin - dann ja, verdammt noch mal JA, dann sind die SPD- und Grünen-Kandidaten nicht nur das kleinere Übel, bei dem man zähneknirschend sein Kreuz machen kann, sondern ein echtes MUSS.
Beschäftigt man sich mit bräunlich-korrupten gewohnheitsmäßigen Lügnern Roland Koch und Volker Bouffier, dann wird in Relation dazu selbst die Inkarnation der Langeweile, Thorsten Schäfer-Gümbel zu einer echten Lichtgestalt, die man persönlich auf Händen in die Hessische Staatskanzlei tragen möchte.
Noch nie war mir Barack Obama so sympathisch wie Anfang der Woche, als ich auf CNN die zweistündige TV-Debatte der Republikaner aus New Hampshire ansah.
Einfach unfassbar was die inzwischen noch weiter nach Rechtsaußen gerutschten sieben GOPer da ablieferten.
Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts: Sagt, Obama habe die USA «verraten». Auch wegen seiner Gesundheitsreform. Doch hat Romney bei vielen seine Glaubwürdigkeit verloren, weil er als Gouverneur eine ganz ähnliche Reform durchsetzte!
Newt Gingrich, während des Sex-Skandals der grosse Gegenspieler von Ex-Präsident Bill Clinton: Er donnert, die USA müssten endlich die «Obama-Depression» überwinden. Tönt gut. Aber seine Parteifreunde fragen sich, was Gingrich eigentlich konkret zu bieten hat.
Michele Bachmann, Abgeordnete aus Minnesota: Rühmt sich, sie sei die Erste gewesen, die gegen Obamas Gesundheitsreform protestiert habe. Das mag aus ihrer Sicht logisch sein. Denn im «Spiegel»-Interview brüstet sie sich damit, dass sie ein «Rückgrat aus Titan» habe. Für sie ist klar: Obama ist eine Eintagsfliege.
Ron Paul, Abgeordneter aus Texas: Will die US-Truppen in Irak und Afghanistan per sofort zurückholen. Ist unzufrieden mit der Anti-Inflations-Politik der US-Zentralbank. Will diese daher gleich abschaffen. Das aber dürfte selbst staatskritischen Konservativen «too much» sein.
Rick Santorum, Ex-Senator aus Pennsylvania: Verdammt die «unterdrückerische» Politik Obamas, schwört, die amerikanische Wirtschaft von ihren «Handschellen» zu befreien.
Tim Pawlenty, Ex-Gouverneur von Minnesota: Hat sich auf ein ganz spezielles «Verbrechen» von Barack Obama eingeschossen. Der Präsident sei ein «Miesmacher», der die USA «als einen Staat unter anderen» sehe. Statt als Führungsmacht dieser Welt. Das dürften viele Konservative gern hören. Ob das reicht, um Obama auszuhebeln?
Herman Cain, Geschäftsmann, reich geworden mit Pizza-Restaurants: Will die Mehrwert-Steuer wieder abschaffen. Ist gegen muslimisches Recht (Scharia) in den USA.
(Blick.ch)
Dabei fehlte Sarah Palin, die enthirnte Ballerfrau, die fest daran glaubt die Erde wäre erst 6000 Jahre alt und man könne jedes Problem mit Waffen lösen.
OB die Mutter von Tuck, Tock, Tick, Trick und Track überhaupt antritt, weiß man immer noch nicht.
Den Beweis, daß Frauen sogar noch abscheulicher und brutaler als republikanische Teebeutel-Männer sein konnten, erbrachte stattdessen Michel Bachmann.
Die Fanatikerin will Amerika direkt ins Mittelalter führen.
Sie ist streng religiös (protestantisch), sie ist vielfache Mutter (mit fünf eigenen Kindern und 23 Pflegekindern), sie ist gegen homosexuelle Ehen, sie bestreitet, dass es eine Klimakatastrophe gibt (und lässt ihre Kampagnen von der Ölindustrie finanzieren), sie kritisiert die "viel zu große Regierung", und sie verteidigt die Weltmacht der USA. Beim Krieg in Libyen kritisiert sie, dass Obama "die Führung an Frankreich abgegeben" habe. Zum Iran sagt sie, die Diplomatie sei "eine Option", ein "nuklearer Schlag" eine andere.
(Dorothea Hahn 14.06.11)
Beinahe jeder Satz Bachmanns war eine abenteuerliche Hetze gegen alles „Unamerikanische“: Ausländer, Schwule, Atheisten, Muslime, Steuern, Sozialleistungen, Wissenschaft, Ökologie, …
Sie sieht die Vereinigten Staaten als Christliche Theokratie, die es wieder zu errichten gelte.
"Bachmann studied with John Eidsmoe, who she recently described as 'one of the professors who had a great influence on me.' Bachmann served as his research assistant on the 1987 book Christianity and the Constitution, which argued that the United States was founded as a Christian theocracy...Eidsmoe, who hung up the phone when asked for an interview, is a contentious figure. Last year, he withdrew from speaking at a Wisconsin Tea Party rally after the Associated Press raised questions about his history of addresses to white-supremacist groups. In 2010, speaking at a rally celebrating Alabama's secession from the Union, he claimed that Jefferson Davis and John C. Calhoun understood the Constitution better than Abraham Lincoln."
(HuffPo)
Natürlich lügt Bachmann, wenn sie den Mund aufmacht. Sie ist ja schließlich Teebeutlerin.
So rühmt sie sich bei jeder Gelegenheit 5 Kinder und 23 Pflegekinder aufgezogen zu haben. Das erfordert allerdings eine großzügige Auslegung der Fakten.
Bachmann often says she has "raised" 23 foster children. That may be a bit of a stretch. According to the Minnesota Department of Human Services, Bachmann's license, which she had for 7 1/2 years, allowed her to care for up to three children at a time. According to Kris Harvieux, a former senior social worker in the foster care system in Bachmann's county, some placements were almost certainly short term. "Some of them you have for a week. Some of them you have for three years, some you have for six months," says Harvieux, who also served as a foster parent herself. "She makes it sound like she got them at birth and raised them to adulthood, but that's not true."
(thedailybeast.com 14.06.2011)
Während ich mit Gänsehaut auf dem Rücken und weit aufgerissenen Augen in die Tischkante biss, wurde mir beim Gedanken an den derzeitigen Präsidenten ganz warm um Herz.
Was für ein intelligenter, gemäßigter Mann mit sozialem und ökologischem Gewissen Obama doch ist!
Alle Kandidaten scheinen sich auf dieselbe Strategie zu verlegen, nämlich den Kurs des Präsidenten zu revidieren: Steuersenkungen an erster Stelle, gewaltige Haushaltskürzungen an zweiter. Es dürfe keine Tabus geben, meinten einige, eine Privatisierung der Renten müsse debattiert werden. Kürzungen im Wehretat sind freilich tabu für die aufrechten Republikaner. Mitt Romney zum Beispiel gibt sich als Wirtschaftsexperte, qualifiziert als früherer Geschäftsmann und Investor, der Firmen sanierte. Der Staat habe sich herauszuhalten und den Markt gewähren zu lassen, dann werde alles gut. Dass alle sieben radikal Abtreibungen ablehnen und ihren christlichen Glauben als Leitsystem ihrer Politik beschrieben, versteht sich von selbst. Es gab große Visionen zu hören wie jene von Newt Gingrich, der den USA eine Mondbasis und fünf Raumstationen zugetraut hätte, wenn die Nasa nicht an bürokratischer Sklerose erkrankt wäre. Michelle Bachmann, Liebling der Tea Party und Sarah Palin an Aggressivität und wildem Geschichtsrevisionismus ebenbürtig, machte aus ihrer Redezeit am meisten.
(Uwe Schmitt 15.06.11)
Ja, IN DER RELATION ist Obama ein richtig Netter.
Zu dumm, daß man darüber hinaus trotzdem erfährt wie seine Politik in der Praxis aussieht. Dazu nur das aktuellste Beispiel.
Das unabhängige Center for Public Integrity in Washington deckte auf, daß Obama hunderten Spendern für seinen Wahlkampf lukrative Posten in der Regierung verschaffte.
Je mehr Geld man an die Demokraten gespendet hatte, desto wichtiger und einflussreicher der Job, mit dem Obama den finanziellen Einsatz belohnt.
A new study by the Center for Public Integrity found that nearly 200 of the president's donors landed plum government jobs and advisory posts, won millions of dollars in federal contracts for their businesses and attended elite White House meetings.
(abcnews.com 15.05.2011)
Bevor Obama Präsident wurde, hatte er noch in der 2007er Presidential announcement speech genau diese Praxis in aller Schärfe verdammt.
He said, quote, "The cynics and the lobbyists and the special interests" have "turned our government into a game only they can afford to play. They write the checks and you get stuck with the bills. They get the access while you get to write a letter.” He said, “the time for that politics is over.”
(abcnews.com 15.05.2011)
Aber was schert Obama schon sein dummes Geschwätz von gestern?
200 solche Pöstchen hat der potus inzwischen als Belohnung verteilt.
So durfte der Top-Manager einer Telekommunikationsfirma, der über 500 000 Dollar an Spenden organisiert hatte, sogar als Chef des Rekrutierungsbüros im Weißen Haus über Einstellungen in Präsidentennähe entscheiden. Zugleich konnte seine Firma millionenschwere öffentliche Aufträge verbuchen. Die Praxis ist nicht neu in den USA, Botschafterposten gelten seit langem als Belohnung für Großspender. Der derzeitige US-Statthalter in Berlin zum Beispiel, Phil Murphy, war zuvor Investmentbanker und Schatzmeister der Demokraten. Ausgerechnet Obama, der stets beteuerte, nicht käuflich zu sein, hat nun schon mehr Großspender eingestellt als Vorgänger George W. Bush in acht Regierungsjahren.
(Spiegel 20.06.2011)
Ich meine, ja.
Das oberste Prinzip ist für mich die Frage nach dem kleineren Übel. Wenn man sich nämlich die Alternativen ansieht - Herrn Mappus in Stuttgart, Bürgermeister Ahlhaus in Hamburg, Guido und Angie in Berlin - dann ja, verdammt noch mal JA, dann sind die SPD- und Grünen-Kandidaten nicht nur das kleinere Übel, bei dem man zähneknirschend sein Kreuz machen kann, sondern ein echtes MUSS.
Beschäftigt man sich mit bräunlich-korrupten gewohnheitsmäßigen Lügnern Roland Koch und Volker Bouffier, dann wird in Relation dazu selbst die Inkarnation der Langeweile, Thorsten Schäfer-Gümbel zu einer echten Lichtgestalt, die man persönlich auf Händen in die Hessische Staatskanzlei tragen möchte.
Noch nie war mir Barack Obama so sympathisch wie Anfang der Woche, als ich auf CNN die zweistündige TV-Debatte der Republikaner aus New Hampshire ansah.
Einfach unfassbar was die inzwischen noch weiter nach Rechtsaußen gerutschten sieben GOPer da ablieferten.
Mitt Romney, Ex-Gouverneur von Massachusetts: Sagt, Obama habe die USA «verraten». Auch wegen seiner Gesundheitsreform. Doch hat Romney bei vielen seine Glaubwürdigkeit verloren, weil er als Gouverneur eine ganz ähnliche Reform durchsetzte!
Newt Gingrich, während des Sex-Skandals der grosse Gegenspieler von Ex-Präsident Bill Clinton: Er donnert, die USA müssten endlich die «Obama-Depression» überwinden. Tönt gut. Aber seine Parteifreunde fragen sich, was Gingrich eigentlich konkret zu bieten hat.
Michele Bachmann, Abgeordnete aus Minnesota: Rühmt sich, sie sei die Erste gewesen, die gegen Obamas Gesundheitsreform protestiert habe. Das mag aus ihrer Sicht logisch sein. Denn im «Spiegel»-Interview brüstet sie sich damit, dass sie ein «Rückgrat aus Titan» habe. Für sie ist klar: Obama ist eine Eintagsfliege.
Ron Paul, Abgeordneter aus Texas: Will die US-Truppen in Irak und Afghanistan per sofort zurückholen. Ist unzufrieden mit der Anti-Inflations-Politik der US-Zentralbank. Will diese daher gleich abschaffen. Das aber dürfte selbst staatskritischen Konservativen «too much» sein.
Rick Santorum, Ex-Senator aus Pennsylvania: Verdammt die «unterdrückerische» Politik Obamas, schwört, die amerikanische Wirtschaft von ihren «Handschellen» zu befreien.
Tim Pawlenty, Ex-Gouverneur von Minnesota: Hat sich auf ein ganz spezielles «Verbrechen» von Barack Obama eingeschossen. Der Präsident sei ein «Miesmacher», der die USA «als einen Staat unter anderen» sehe. Statt als Führungsmacht dieser Welt. Das dürften viele Konservative gern hören. Ob das reicht, um Obama auszuhebeln?
Herman Cain, Geschäftsmann, reich geworden mit Pizza-Restaurants: Will die Mehrwert-Steuer wieder abschaffen. Ist gegen muslimisches Recht (Scharia) in den USA.
(Blick.ch)
Dabei fehlte Sarah Palin, die enthirnte Ballerfrau, die fest daran glaubt die Erde wäre erst 6000 Jahre alt und man könne jedes Problem mit Waffen lösen.
OB die Mutter von Tuck, Tock, Tick, Trick und Track überhaupt antritt, weiß man immer noch nicht.
Den Beweis, daß Frauen sogar noch abscheulicher und brutaler als republikanische Teebeutel-Männer sein konnten, erbrachte stattdessen Michel Bachmann.
Die Fanatikerin will Amerika direkt ins Mittelalter führen.
Sie ist streng religiös (protestantisch), sie ist vielfache Mutter (mit fünf eigenen Kindern und 23 Pflegekindern), sie ist gegen homosexuelle Ehen, sie bestreitet, dass es eine Klimakatastrophe gibt (und lässt ihre Kampagnen von der Ölindustrie finanzieren), sie kritisiert die "viel zu große Regierung", und sie verteidigt die Weltmacht der USA. Beim Krieg in Libyen kritisiert sie, dass Obama "die Führung an Frankreich abgegeben" habe. Zum Iran sagt sie, die Diplomatie sei "eine Option", ein "nuklearer Schlag" eine andere.
(Dorothea Hahn 14.06.11)
Beinahe jeder Satz Bachmanns war eine abenteuerliche Hetze gegen alles „Unamerikanische“: Ausländer, Schwule, Atheisten, Muslime, Steuern, Sozialleistungen, Wissenschaft, Ökologie, …
Sie sieht die Vereinigten Staaten als Christliche Theokratie, die es wieder zu errichten gelte.
"Bachmann studied with John Eidsmoe, who she recently described as 'one of the professors who had a great influence on me.' Bachmann served as his research assistant on the 1987 book Christianity and the Constitution, which argued that the United States was founded as a Christian theocracy...Eidsmoe, who hung up the phone when asked for an interview, is a contentious figure. Last year, he withdrew from speaking at a Wisconsin Tea Party rally after the Associated Press raised questions about his history of addresses to white-supremacist groups. In 2010, speaking at a rally celebrating Alabama's secession from the Union, he claimed that Jefferson Davis and John C. Calhoun understood the Constitution better than Abraham Lincoln."
(HuffPo)
Natürlich lügt Bachmann, wenn sie den Mund aufmacht. Sie ist ja schließlich Teebeutlerin.
So rühmt sie sich bei jeder Gelegenheit 5 Kinder und 23 Pflegekinder aufgezogen zu haben. Das erfordert allerdings eine großzügige Auslegung der Fakten.
Bachmann often says she has "raised" 23 foster children. That may be a bit of a stretch. According to the Minnesota Department of Human Services, Bachmann's license, which she had for 7 1/2 years, allowed her to care for up to three children at a time. According to Kris Harvieux, a former senior social worker in the foster care system in Bachmann's county, some placements were almost certainly short term. "Some of them you have for a week. Some of them you have for three years, some you have for six months," says Harvieux, who also served as a foster parent herself. "She makes it sound like she got them at birth and raised them to adulthood, but that's not true."
(thedailybeast.com 14.06.2011)
Während ich mit Gänsehaut auf dem Rücken und weit aufgerissenen Augen in die Tischkante biss, wurde mir beim Gedanken an den derzeitigen Präsidenten ganz warm um Herz.
Was für ein intelligenter, gemäßigter Mann mit sozialem und ökologischem Gewissen Obama doch ist!
Alle Kandidaten scheinen sich auf dieselbe Strategie zu verlegen, nämlich den Kurs des Präsidenten zu revidieren: Steuersenkungen an erster Stelle, gewaltige Haushaltskürzungen an zweiter. Es dürfe keine Tabus geben, meinten einige, eine Privatisierung der Renten müsse debattiert werden. Kürzungen im Wehretat sind freilich tabu für die aufrechten Republikaner. Mitt Romney zum Beispiel gibt sich als Wirtschaftsexperte, qualifiziert als früherer Geschäftsmann und Investor, der Firmen sanierte. Der Staat habe sich herauszuhalten und den Markt gewähren zu lassen, dann werde alles gut. Dass alle sieben radikal Abtreibungen ablehnen und ihren christlichen Glauben als Leitsystem ihrer Politik beschrieben, versteht sich von selbst. Es gab große Visionen zu hören wie jene von Newt Gingrich, der den USA eine Mondbasis und fünf Raumstationen zugetraut hätte, wenn die Nasa nicht an bürokratischer Sklerose erkrankt wäre. Michelle Bachmann, Liebling der Tea Party und Sarah Palin an Aggressivität und wildem Geschichtsrevisionismus ebenbürtig, machte aus ihrer Redezeit am meisten.
(Uwe Schmitt 15.06.11)
Ja, IN DER RELATION ist Obama ein richtig Netter.
Zu dumm, daß man darüber hinaus trotzdem erfährt wie seine Politik in der Praxis aussieht. Dazu nur das aktuellste Beispiel.
Das unabhängige Center for Public Integrity in Washington deckte auf, daß Obama hunderten Spendern für seinen Wahlkampf lukrative Posten in der Regierung verschaffte.
Je mehr Geld man an die Demokraten gespendet hatte, desto wichtiger und einflussreicher der Job, mit dem Obama den finanziellen Einsatz belohnt.
A new study by the Center for Public Integrity found that nearly 200 of the president's donors landed plum government jobs and advisory posts, won millions of dollars in federal contracts for their businesses and attended elite White House meetings.
(abcnews.com 15.05.2011)
Bevor Obama Präsident wurde, hatte er noch in der 2007er Presidential announcement speech genau diese Praxis in aller Schärfe verdammt.
He said, quote, "The cynics and the lobbyists and the special interests" have "turned our government into a game only they can afford to play. They write the checks and you get stuck with the bills. They get the access while you get to write a letter.” He said, “the time for that politics is over.”
(abcnews.com 15.05.2011)
Aber was schert Obama schon sein dummes Geschwätz von gestern?
200 solche Pöstchen hat der potus inzwischen als Belohnung verteilt.
So durfte der Top-Manager einer Telekommunikationsfirma, der über 500 000 Dollar an Spenden organisiert hatte, sogar als Chef des Rekrutierungsbüros im Weißen Haus über Einstellungen in Präsidentennähe entscheiden. Zugleich konnte seine Firma millionenschwere öffentliche Aufträge verbuchen. Die Praxis ist nicht neu in den USA, Botschafterposten gelten seit langem als Belohnung für Großspender. Der derzeitige US-Statthalter in Berlin zum Beispiel, Phil Murphy, war zuvor Investmentbanker und Schatzmeister der Demokraten. Ausgerechnet Obama, der stets beteuerte, nicht käuflich zu sein, hat nun schon mehr Großspender eingestellt als Vorgänger George W. Bush in acht Regierungsjahren.
(Spiegel 20.06.2011)
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6 Kommentare:
Das sind die "Zugeständnisse" von denen ich schonmal sprach. Eben darum, ist das Wahlsystem in den USA so undemokratisch. Ohne Kohle geht mal nix. Und am Ende, entscheidet nicht der Wähler, sondern Wahlmänner über den Wahlsieger.
Schlimm fand ich auch diese Debatte im TV. Da waren (bis auf diese eine Schlaftablette)Kopien von Westerwelle zu sehen. Tausend Ideen, Kritik ohne Ende, ein Ziel: Präsident werden um jeden Preis.
Das erinnert mich an meinen Onlinemanager-Spiel. Manche geben so viel für ihre Spieler aus, dass sie schon bald nach dem Aufstieg, finanziell ausbluten. So hat man keine Chance, langfristig zu managen. Irgendwann, kommt man aus den Schulden nicht mehr raus.
Aber genau das wollen die wahren "Mächtigen". Das sind Banken, die den Staaten Kredite geben. Bald ist man so abhängig, dass man nicht mehr Regieren kann. Dann ist man der Ausbeutung wehrlos ausgeliefert. Und wer nicht mitspielen will, wird wie Griechenland ausgegenzt und bekommt keinen Kredit mehr. Jetzt muss man sein Tafelsilber verscherbeln und soiale Sicherungen streichen. Die Banken sagen Danke!
Und dennoch gibt es eben schlimme Politiker und noch viel Schlimmere, die man möglichst aus den Schaltzentralen der macht abwählen sollte.
LGT
(Ist eigentlich ein Jake-Thema. Der müßte jetzt eigentlich mal eingreifen und mich fertig machen....)
Ich sehe die Zustände in den USA immer mehr in einem historischen Kontext der Wiederholung.
Das Imperium ist erledigt. Die "Kaiser" sind nur noch schlecht und korrupt, die "Identität", der Bezug der Bevölkerung dazu, ruiniert und seine Macht nach aussen gebrochen.
Der einzige Problemfaktor besteht darin, dass die USA wohl leider nicht wie die Sowjetunion friedlich von der Bühne verschwinden werden.
Und mit diesen Irren, die derzeit ans Ruder wollen, muss man sich ernsthaft Sorgen machen, dass dieses Land am Ende seines Weges als Grossmacht, noch die ganze Menschheit mit in den Abgrund reissen wird.
Denn ABC-Waffen in diesem Masstab hatten die Römer, Spanier, Briten, Franzosen und Deutschen allesamt noch nicht, als ihren Grossmacht-Fieberträumen endgültig der Stecker gezogen wurde.
Der Nordstern.
..sehe ich auch so, Nordstern!
Es ist geradezu paradox. Solange die USA vor lauter Kraft gar nicht laufen konnten, wie unter Ronald Reagan und Bush Sr, haben sie zwar ab und an mal ein kleineres Land überfallen, aber waren so zufrieden „die Sieger der Geschichte“ zu sein, daß sie sich eigentlich nicht so richtig für den Rest der Welt interessierten.
Inzwischen werden die USA relativ gesehen immer schwächer. Was ich natürlich begrüße. Aber daß nun China und Indien auf einmal so viel zu melden haben und die US-Wirtschaft nicht in Gang kommt, führt zu starken Minderwertigkeitskomplexen. Und Afghanistan und Irak lassen sich auch nicht gewinnen. Selbst die Republikaner glauben ja wohl nicht wirklich daran, daß man den Iran mal so eben militärisch besiegen könnte.
Und hier wird es gefährlich - aus psychologischen Gründen.
Die GOPer sind ein bißchen wie angebissene Löwen. Während die US-Macht schwindet, wollen sie natürlich umso mehr beweisen wie mächtig sie noch sind.
Und da das wirtschaftlich nicht mehr geht, bleibt dann nur noch das Militär. Und zwar die Massenvernichtungswaffen. A, B und C.
Denn konventionell können sie ja auch nichts mehr reißen, wie man die letzten zehn Jahre gesehen hat. Selbst das marode Wüstenreich Gadaffis kriegen sie ja nicht klein.
Aber die Atomwaffen sind noch ein echter Trumpf.
Man muß dabei bedenken, daß Palin und Bachmann noch viel irrer als Jon McCain sind. Die sind gefährlich, weil sie so blöd sind.
Insofern drücke ich wirklich Obama dringend die Daumen wiedergewählt zu werden, da bei ihm die Chance ein paar Atombomben auf Teheran oder Islamabad zu werfen noch signifikant kleiner ist!
LGT
"Change Back"
"I'll keep my Gunns, my Money and my Freedom, .... and you keep your Change" (BumperSticker)..one of em
Ja ich war letzte Woche wieder im Biblebelt-Tristate-Kern Georgia/Tennessee/NorthCarolina.
Absolut geile Gegend.
Fette, dichte, alte Waelder, Widfluesse/Baeche, Seeen, Wasserfaelle, spaerlich bewohnt(Im Vergleich zu meinem County zB. 1:10).... lots of Churches ....
Meine Frau hasst Obama wie die Pest. Und die ist noch halbwegs normal drauf. Sie hat ihn gewaehlt und es war das erste Mal, dass sie ueberhaupt gewaehlt hat.
Ich gebe mir daran nicht allzuviel Schuld, da ich damals, von wem auch immer gefragt, zwar Obama favorisierte, wenn ich denn Waehlen MUESSTE, .... aber immer ausdruecklich betonte, dass er ein politischgewohntes Arschloch ist und sein wird. For Granted!!
Ich vermag nicht zu beurteilen, ob sich Obama um die Wiederwahl sorgen muss.
Das ist natuerlich total subjektiv, da viele Amis nicht meinen Eindruck teilen, dass die jetzigen RepPraesi-Kandidaten die uebelste Freakshow der diesbezueglich amerikanischen Geschichte verkoerpern. Die tun ja im Schaedel weh!!!
Um dich 'fertig zu machen' halte ich Obama fuer ebenso gefaehrlich, wie diese verbloedeten RepPenner.
Umfangreicher will man wohl kaum mehr einknicken wollen.
Und die einstige Hoffnung, nicht nur Amerikas, exposed und verbleibt als fuer was er vorgesehen war. Ein gekaufter Praesi-Darsteller.
In untergebenem Wissen und Absicht.
Absicht auch die Reps ins Boot zu holen. Geteilter Scheiss ist halber? Scheiss.
Wenn er all dies zuvor nicht wuesste, waere er so bloed wie er korrupt ist.
Von seinen politischen Gegnern in beiden Lagern als auch seinen buergerlichen Gegnern abgesehen, sind seine schwersten Verluste unter all denen die ihn in guter Hoffnung zum Praesident machten.
Ich weis, .. welcher Politiker luegt und bricht seine Versprechen nicht, wenn er dann dran ist.!!
Darin ist Obama der absolute Prototyp auf allen Ebenen. Und wenn er gegangen wird, dann von all den Leuten, die sich zurecht betrogen fuehlen.
Und jetzt muss ich meiner Frau nahelegen, besser nicht zu waehlen, wenn nicht Obama.
Warum ich ihn und ansonsten nicht waehlen wuerde, wird er meiner Meinung nach noch unter Beweis stellen.
Gruss
Jake
Hi Jake - da bist Du ja endlich wieder!
„ dass die jetzigen RepPraesi-Kandidaten die uebelste Freakshow der diesbezueglich amerikanischen Geschichte verkoerpern. Die tun ja im Schaedel weh!!!“
Allerdings.
Ich habe wenig übertrieben: Als ich die sieben Wahnsinnigen alle zusammen sah - die Sendung dauerte auch noch zwei Stunden! - hat mich sogar rein körperlich das Grauen gepackt.
Dabei ist man ja einiges gewöhnt aus Amiland.
Aber die sind…..da fehlen mir tatsächlich die Worte.
„Um dich 'fertig zu machen' halte ich Obama fuer ebenso gefaehrlich, wie diese verbloedeten RepPenner.“
Ja, das macht mich fertig.
Ich halte von Obama auch nichts. Und ich bin noch nicht mal enttäuscht, da ich gar nichts von ihm erwartet hatte. Aber mit der debil-revisionistischen Aggressivität einer Michel Bachmann kann er nicht mithalten.
Ich denke schon, daß die Wahrscheinlichkeit, daß ER mit Atombomben irgendwie einen Krieg anzettelt signifikant kleiner als bei einer Präsidentin Bachmann oder Palin ist.
Insofern: Liebe Jake-Frau: Sperr‘ den Alten im November 2012 ein, nimm eine ganze Packung VOMEX, halt‘ Dir die Nase zu, geh‘ zum nächsten Wahllokal und kreuze bei „Democrats“ an.
Ich werde es auch tun und anschließend an schlimmen Magengeschwüren leiden.
Aber besser mit Magengeschwüren blutend verrotten, statt auf der Stelle an Augen- und Ohrenkrebs sterben, wenn Bachmann in den Oval Office einzieht und ich wüßte, ich hätte es mit meiner Stimm e verhindern können.
LGT
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