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Sonntag, 18. Juli 2010

Die Christen des Tages - Teil XXVIII und XXIX

Für einen Konfessionslosen erscheint es auf den ersten Blick unverständlich weshalb intelligente erwachsene Menschen, die sich selbst als einigermaßen liberal ansehen von der protestantischen zur katholischen Kirche konvertieren.

Ein berühmtes Beispiel ist die überaus brillante Theologin Prof Uta Ranke-Heinemann, Tochter des Bundespräsidenten Gustav Heinemann, die im Alter von 25 Jahren in die katholische Kirche übertrat (ihre Konversion erfolgte „auf der Suche nach der großen Toleranz … aber bei den christlichen Kirchen führt jeder Konfessionswechsel immer nur vom Regen in die Traufe“).

Es gibt sogar eine ganze Reihe Pfarrer mit Ehefrau und Kindern, die komplett konvertieren und eine Sondergenehmigung vom Pontifex Maximus erhalten, die sie vom Zölibat entbindet.

Wieso sollte aber jemand „auf der Suche nach Toleranz“ in die Sekte mit dem Frauenverbot, dem Zölibat und dem absoluten Herrscher übertreten?
Diese Frage beantwortet sich, wenn man sich ausführlicher mit jemand unterhält, der seine Kindheit in einem streng protestantischen oder gar pietistischen Pfarrershaushalt verbrachte.
Das tägliche Leben kann dort derartig freudlos, streng, spartanisch, puritanisch und reglementiert sein, daß einem die barocke Lebenswelt der Katholiken mit ihrer Opulenz, dem Pomp und vor allem dem Verzeihen in der Beichte paradiesisch erscheint.
Im Rheinischen Katholizismus läßt man auch mal die Sau raus, feiert und zecht.
Am Sonntag wird einem vergeben.

Wie erzählt Jürgen Becker immer?

Treffen sich Samstagabend zwei Kölner. Einer mit der Bibel in der Hand erzählt freudestrahlend er ginge jetzt in den Puff“
Der andere fragt „und dann nimmst Du die Bibel mit?“
- „Ja - VIELLEICHT bleibe ich ja über Nacht!“

Das genau geht bei bibeltreuen Protestanten nicht.
Deswegen hat Beate Uhse in Flensburg schon immer wesentlich mehr ihrer Sex-Spielzeug-Pakete in katholische Gegenden verschickt.

Tatsächlich ist „Verzeihen“ ein Wesensmerkmal vieler Katholiken.
Ein netter Zug, das muß man schon sagen. Allerdings wird das „Verzeihen“ nicht grundsätzlich betrieben, sondern man verzeiht vordringlich sich selbst, während bei Fremden gegenüber - insbesondere, wenn sie keine Katholiken sind - erheblich strengere Maßstäbe anlegt.
Auch das ist in diesem Sinne typisch katholisch: Die Doppelmoral - mal hier Fünfe gerade sein lassen, mal dort umso strenger verurteilen.
Ein Protestant legt die Maßstäbe tendenziell gleichmäßiger an.

So kommt es, daß protestantische Bischöfe wie Jepsen oder Käßmann aus Gründen zurück treten, die für einen katholischen Bischof nur eine lächerliche Petitesse wären.
Niemand wird bestreiten, daß Mixa erheblich mehr auf dem Kerbholz hat, als die beiden genannten Bischöfinnen.
Jepsen fürchtete um ihre Glaubwürdigkeit, bevor überhaupt konkret wurde worum es ging - und zog Konsequenzen.

Die katholischen Amtsbrüder Zollitsch, Mixa und Müller sind hingegen schon lange der mehrfachen dreisten öffentlichen Lüge überführt worden und nur einer fiel.

Aber auch der Augsburger Kinderquäler trat nicht etwa aus eigener Einsicht ab, sondern nur auf massiven Druck von allen Seiten.
Er selbst hatte sich schließlich schon lange verziehen - „mein Herz ist rein!“.

Die unterschiedlichen Maßstäbe lassen sich an den Christen des Tages XXVIII und XXIX verdeutlichen:

No XXVIII ist Erzbischof Zollitsch, der wie schon erwähnt mehrfach log - Skydaddy hat das vorbildlich heraus gearbeitet - und gegenüber päderastischen Brutalo-Priestern voller Milde agierte.

Es geht um Pfarrer Franz B., den Fall Oberharmersbach.
B. hatte in mindestens 22 nachgewiesenen Fällen kleine Jungs sexuell mißbraucht.
Das Erzbistum war ab 1991 informiert und der damalige Personalreferent Zollitsch dachte voller Mitleid und Vergebung an den Täter. Die Opfer waren ihm herzlich egal.

So sollte zum Beispiel die Gemeinde Oberharmersbach nicht über wesentliche Details des Skandals informiert werden: "Eine solche Aufklärung hätte zudem … nur noch den Sinn eines Racheaktes gegenüber einem alten und kranken Mann … Eine solche nachträgliche Rache nützte niemandem und würde einen Menschen ohne Not in den Ruin oder gar Tod treiben", schreibt Zollitsch.
(Report Mainz)

No XXXIX ist der Berliner Weihbischof Matthias Heinrich, der auf eine Bundesratsinitiative Klaus Wowereits reagierte.
Der Bürgermeister regte an, die Ehe grundsätzlich auch für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen und damit zu Argentinien, Spanien, Benelux und Skandinavien aufzuschließen.
Hier ist katholisches Verzeihen nicht angezeigt; hier läßt der Kirchenfürst seinen Vorurteilen freien Lauf und diffamiert Millionen Menschen.

In der BZ vom 15. Juli 2010 polterte er los:

Mogelpackung. So sagt man hierzulande, wenn der Inhalt einer Verpackung nicht dem entspricht, was außen draufsteht. Als Mogelpackung betrachte ich denn auch einen Antrag, den der Regierende Bürgermeister vor wenigen Tagen in den Bundesrat eingebracht hat.
[…] Zur Ehe braucht es Mann und Frau. Und jedes Kind hat das Recht auf Mutter und Vater. Schon in diesem Sinne ist die Ehe sozusagen eine geschützte Marke. Nach biblischer Auffassung hat Gott den Menschen geschaffen als Mann und Frau. Das ist die Grundlage der ehelichen Gemeinschaft. Nur so kann und darf der Mensch mitwirken an der Weitergabe des Lebens. Ehe und Familie dienen also der Kultur des Lebens. Und wo Vater oder Mutter gänzlich fehlen, fehlt dem Kind eine entscheidende Erfahrung der Menschlichkeit, die nun einmal aus einer weiblichen und einer männlichen Dimension besteht. Das ist keine Glaubensfrage, sondern empirische Psychologie.

Hakenkreuznet ist entzückt:
Der dekadente Berliner Homo-Bürgermeister gibt sich verfassungsfeindlichen Umtrieben hin. Wenigstens tritt ihm noch ein Bischof entgegen.

Der ehe- und kinderlose Kirchenfürst trampelt damit auf Millionen Kindern, die von alleinerziehenden Müttern oder Vätern aufgezogen werden, genauso herum, wie auf den Myriaden glücklichen Kindern, die in sogenannten Patchworkfamilien aufwachsen.

Fast unnötig zu erwähnen, daß sich der Hüter der Moral diametral gegen die bekannten Fakten stellt.

So erschien kürzlich eine US-Studie über bei lesbischen Paaren aufwachsende Kinder.

In der Zeitschrift „Pediatrics“ berichten die Autoren der Studie, dass sie auf viele Übereinstimmungen im Sozialverhalten und in der Entwicklung gestoßen seien. Zu ihrer Überraschung hätten die Lesben-Kinder jedoch in einigen Punkten sogar signifikant besser abgeschnitten als ihre Altersgenossen aus Normalfamilien. So erzielten sie in puncto Selbstwert, Vertrauen und schulische Leistung bessere Werte. Außerdem neigten Kinder von zwei Müttern weniger zu Aggression und Regelbrüchen.
(Spiegel - Smarte Kinder bei Homo-Eltern)

Aber was interessiert schon einen Bischof die Wahrheit, wenn er seiner Leidenschaft zur Hetze und Diffamierung nachgehen kann?

Gegenüber friedlichen Normalbürgern, die heiraten wollen, gibt es kein Verzeihen.

Bei pädophilen Priestern, die Kinder vergewaltigen, ist man hingegen großzügig und mag sie nicht verurteilen.

1 Kommentar:

jakebaby hat gesagt…

Immer wieder bitter, wenn ausgerechnet von Institutionen wie Politik/Kirche auf 'Dinge wie Rechte/Menschlichkeit verwiesen wird.

Gerade da Beide, auch gerne gemeinsam, fuer uebelstes Unrecht und Unmenschlichkeit der Menschheitsgeschichte Model stehen.

Die staendige Erstarkung dieses fatalen Models seit Beginn des
21sten Jahrhunderts zermuerbt mich zusehendst. ... Klaustrophopbie

Gruss
Jake