TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Samstag, 24. Juli 2010

Ein bißchen Schwund ist immer.

Wenn es um PAAAArty, Feiern, Grölen und Saufen geht, sind die Deutschen immer ganz groß.
Derzeit rockern in Duisburg bei der Loveparade zwischen 500.000 (Polizeiangaben) und 1,4 Millionen halbnackte Irre auf Drogen rum.

Das sind möglicherweise dreimal so viele Menschen an einem Tag, wie insgesamt nach dem über Monate in allen Medien geführten Kampf um die Hamburger Primarschule insgesamt zur Wahl gingen.
Am 18. Juli 2010 stimmten 491 600 Hamburger ab.

Aber in Hamburg ging es ja auch nur um die Zukunft der Kinder und den Bildungsstandort Deutschland.
Das ist selbstverständlich weniger interessant, als sich zu tumben Computer-beats kollektiv zu hämmern und debil posierend der Welt darzulegen, daß am deutschen Wesen die Welt verwesen soll.

Und ein ordentlicher Massenwahn ist gegen Störungs-Petitessen immun; läßt sich nicht von unbedeutenden Randereignissen die gemeinschaftliche Feierlaune der enthirnten Jugend verderben.

Bei der Loveparade in Duisburg hat es einen dramatischen Zwischenfall gegeben. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, kam es vor dem Veranstaltungsgelände zu einer Massenpanik in einem Tunnel. Dabei wurden nach WDR-Angaben mindestens 15 Menschen getötet. Etwa Hundert wurden verletzt.
(Tagesschau)

Ein Dutzend Loveparadler ist im kritischen Zustand und könnte ebenfalls demnächst die ganz große Parade gen Himmel zum liebenden Lieben Gott antreten.

Nun, die Beerdigungsunternehmer wird es freuen und es gibt ohnehin zu wenig Lehrstellen im Moment.

Die Paaaaaaaaaaaaaarty wurde dementsprechend auch nicht unterbrochen.

Der Partybetrieb ist dennoch weiter im Gange.
[…] Trotz der tragischen Unglücksfälle geht das Techno-Spektakel teilweise noch weiter. Im Norden des Geländes dröhne die Musik noch aus den Wagen, berichtete der Sprecher des Malteser Hilfsdienstes, Kai Vogelmann.
(SZ)

Man soll sich auch nicht den Spaß verderben lassen.

Wozu auch; Ein Dutzend Tote sind bei der Teilnehmerzahl lediglich 0,1 Promille der Masse.

Das tritt sich fest.


PS: Das war ein Not-Posting. Arge technische Probleme bei Tammox. Bin derzeit meines normalen Browsers und aller bookmarks beraubt.

6 Kommentare:

Dirk hat gesagt…

Angst vor neuer Panik

Laut Stadtverwaltung entschloss sich der Krisenstab, aus Sicherheitsgründen die Loveparade zunächst nicht abzubrechen. Die Notausgänge des Geländes wurden aber geöffnet.

Das zum ersten, der Artikel ist zwar von grad eben, aber ich hab schon in von tagesschau.de veröffentlichen Nachrichten, die vor deinem Blogeintrag kamen, ähnliche Stellungnahmen gelesen. Und: dass sich die Nachricht keineswegs schnell verbreitet hat (Handynetz überlastet, was auch glaubwürdig ist).

Und zweitens: ich kann auch jedes Wochenende zu "tumben Computer-beats kollektiv [..] hämmern" und zwar ohne einen einzigen Blogeintrag von dir zu verpassen.

Der Vergleich zum Hamburger Volksentscheid ist doch auch ein wenig eigenartig. Bei knapp 2 Millionen Einwohnern (wie viele Stimmberechtigte?), kann man doch nicht so viel Beteiligung erwarten wie bei einem riesigen Festival - mit Einzugskreis, der über Deutschland hinaus geht.

Ein Pyrrhussieg für die dumme Unterschicht? Wohl kaum!

Jakester hat gesagt…

Schlimme Sache, ... aber solche 'Unfaelle koennen nun mal passieren bei solchen Massen.
Ich habe kurz Wiki zur Loveparade ueberflogen, und ansonsten gehts da ja eigentlich 'relativ 'gesittet zu.
"It was held as a political demonstration for peace and international understanding through love and Music."
Ob dass dann noch jemand weis oder interessiert?

Bei dem Thema bin ich ich selbst auch extrem vorbelastet.
Es gab ein paar Gruende aus Deutschland zu 'Fluechten.
Einer war Techno.

Als Techno zusaetzlich im ehh unmusischen Deutschland Mitte 80ger einschlug, hatte diese ploetzlich allgegenwaertige Scheisse einen allumfassend negativen Einfluss auf meinen 'Seelenfrieden.
Dieser verkackte deutsche Techno war so dermassen primitiv einfaltslos, dass ihm anfaenglich nichts besseres einfiel als irgendwelche beschissenen Heimatlieder/Schlager durchzumutieren.

Dieser Schwachsinn kam dann so dermassen gut an, dass man ihm fast nirgends mehr entfliehen konnte und in Folge dessen grub man dann noch die alten Schlagerstars aus und es plaerrte einem tatsaechlich wieder Marmor , Stein und Eisen und Marianne Rosenberg in die Fresse. (Rudi Ratlos laesst gruessen)
35 Mill. Quote bei Gehirnfrass wie zB. 'Im Krug zum grünen Kranze' machten meine Paranoia perfekt.
Unter diesen bemitleidenswerten Massen waren wohl auch die meisten derer zu finden, die auch abstritten wiederholt Kohl zu waehlen.

Und dieser Verbloedungskollos eskalierte seit meiner 'Flucht um ein Vielfaches.
"Hilfe - da brauche ich auch eine Rekalibrierung." und darf mich Oberclown und Tammox anschliessen.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Dirk - gestern kam wohl mein Sarkasmus nicht ganz raus. Natürlich meinte ich den Eintrag nicht 100%ig ernst.
Tatsache ist, daß ich schwer mit meinem Browser und meinem Schreibprogramm kämpfte und nur nebenher eine kurze Online-Phase nutze, um überhaupt etwas posten zu können.

Ganz und gar möchte ich mich von dem Inhalt aber nicht distanzieren - denn der „Einzugsbereich“ war zwar in Duisburg größer, aber dafür hatten die Hamburger auch Monate Zeit abzustimmen und wurden auch massiv dazu aufgefordert.

Eine ironisches Highlight waren einige Youtube-Videos, die ich gestern Abend auf einem anderen PC sah - dort war noch spätabends penetrant eine Werbung vorgeschaltet, die für die „Ganz und gar außergewöhnliche Loveparade 2010“ Stimmung machte.
Das kann man als „wahr“ bezeichnen.

@ Jake - abgesehen davon, daß ich COMPUTER HASSE, möchte ich mich noch insofern anschließen, als ich ja auch ein alter Sack bin.
Ich habe aber durchaus eine Vergangenheit und war mehr als die allermeisten in meinem Alter abends „auf der Piste“. Für mich heute unvorstellbar - aber wahr: Damals gehörte ich sogar zu den passionierten Tänzern, die stets erst wenn es schon wieder hell wurde, völlig ausgelaugt und durchgeschwitzt nachhause torkelten.

Mir ging es aber auch so, daß ich mit dem Aufkommen von Techno geflohen bin.
Vereinzelt wurde ich noch gezwungen mir das einmal anzusehen und verbrachte sogar einige Stunden im „E-Werk“ und im „Tresor“, als das die angesagten Technotempel Berlins waren. Aber dazu mußte ich schon quasi mit vorgehaltener Waffe gezwungen werden.
Spaß macht das nicht.
Wobei ich die Anfänge, als man plötzlich nach Chicagoer housemusic auch acid-house und ähnliches hörte, noch erträglich fand.
Der absolute Alptraum - bis heute unübertroffen - war für mich auch, als plötzlich von jedem noch so blöden Kinderlied („Lied der Schlümpfe“ u.ä.) von primitivsten Vorstadt-Gören wie „Blümchen“ (Jasmin Wagner) Techno-Versionen erschienen.
Das waren triftige Suizid-Gründe!

Andererseits bin ich auch froh und glücklich darüber, daß meine Teen- und Twen-Phase zufälligerweise nicht mit Techno zusammenfiel. So kann ich nun gemütlich direktemang zur Volksmusik übergehen und mir den lieben langen Tag die Wildecker Herzbuben und das Naabtal-Duo reinziehen.
Das Gehirn ist mir praktischerweise ohnehin schon durch die tägliche Polit-Lektüre genügend erweicht worden.
Das erspart auch enorme Kosten - ich brauche kein Extasy.

LGT

Tammo Oxhoft hat gesagt…

PS.

Der letzte DJ, der je bei eienr Loveparade aufgelegt hat, war offenbar "DJ Basti Schwarz", der gestern in Duisburg um 18.00 Uhr begann.

Er beschreibt das so:



sueddeutsche.de:
Als Du angekommen bist, wusstest Du aber noch nicht, was da gerade passiert war?

Schwarz:
Nein. Das ist ja so gegen fünf Uhr passiert und ich habe um kurz vor sechs angefangen. Ich kam aus Belgien mit dem Auto und der Fahrer hatte sich verfahren und wir mussten durch eine Menschenmenge. Danach konnte man das Auto wegschmeißen. Die haben Bierflaschen drauf zerkloppt, die haben das Auto verkratzt, Beulen reingeschlagen, gerufen: "Schlagt die Scheibe ein, schlagt die Scheibe ein." Da dacht' ich mir schon: "Um Gottes Willen, wo bin ich denn hier gelandet." Ich hab' mir dann das ganze Ding mal angeschaut und irgendwann festgestellt, dass auch die ganzen Lastwagen im Kreis fahren. Das hatte nichts mehr mit Parade zu tun. Das war wie ein großer, eingezäunter Affenzoo.



http://www.sueddeutsche.de/panorama/2.220/interview-mit-dj-basti-schwarz-ein-grosser-eingezaeunter-affenzoo-1.979389

Dirk hat gesagt…

hier mal klicken Nachrichten

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke Dirk.

Das habe ich gleich mal zu einem eigenen Posting aufgeblasen.

http://tammox-totlachen.blogspot.com/2010/07/pr-mechanismen.html

;)

LGT