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Mittwoch, 14. Juli 2010

Der Christ des Tages - Teil XXVII

Der Jesuit Jorge Mario Kardinal Bergoglio, 74, ist Erzbischof von Buenos Aires und kämpft den Kampf seines Lebens.
Der Südamerikaner ist nicht irgendein Kardinal - er galt als papabil.
Beim letzten Konklave erhielt er Gerüchten zufolge im ersten Wahlgang 10, im zweiten Wahlgang 35 und im dritten Wahlgang 40 Stimmen und bat dann entnervt seine Unterstützer lieber für Ratzinger zu stimmen.
Vom Regen in die Traufe.
Zum Glück für den lieben Gott hat Kollege „Heiliger Geist“ das damals im Konklave so gewuppt, denn auf dieses Weise kann der Beinahe-Papst Bergoglio in Argentinien 2010 tapfer die Unmoral abwenden.

Es ist schon schlimm wie die südamerikanischen Parlamentarier den Artikel 172 vergewaltigen wollen.

Konkret geht es um eine Änderung des Artikels 172 im argentinischen Zivilgesetzbuch. Zukünftig soll es heißen: "Die Ehe soll die gleichen Anforderungen und Auswirkungen haben, unabhängig davon, ob die Partner des gleichen oder unterschiedlichen Geschlechts sind."
[…] Die Gesetzesvorlage geht auf die Initiative der beiden unabhängigen Abgeordneten Silvia Augsburger und Vilma Ibarra aus dem Jahr 2005 zurück, der sich die Regierung und Teile der Opposition angeschlossen haben.
(taz)

Die Mitte-Links-Regierung unter der peronistischen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner hatte mit ihrer klaren Mehrheit im Abgeordnetenhaus das Gesetz bereits im Mai 2010 gebilligt. Im Senat verfügt sie aber nur über 35 Sitze, während die Opposition auf 37 Mandate kommt.

Daß es überhaupt so weit kommen konnte, erklärt der Christ des Tages sehr einfach - Satan persönlich habe den Gesetzestext formuliert.

In dem Protestaufruf bezeichnete der Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Bergoglio, das Vorhaben als "destruktives Streben im Plan Gottes". Héctor Aguer, Erzbischof von La Plata, sprach von "einem kulturellen Krieg gegen das Christliche in unserem Volk".
(taz)

Nun ist es immer wieder lustig, wenn Männer, die in Kleidern rumlaufen und Frauen meiden über die Notwendigkeit der Heterosexualität schwadronieren.

Pädophilie ist das Risiko einer zwangszölibatären und monosexuellen Kirche, der in 2000 Jahren zwar die Vertreibung der Frauen aus allen Machtpositionen, aber nicht die Entsexualisierung des Menschen gelingen konnte.
(Prantl)

Die Gefahren der monosexuellen Gesellschaft formulierte der Spaß-Kardinal ausgerechnet in einem Brief an die homogen lebenden Karmelitinnen seiner Erzdiözese.

Die Lebensentwicklung vieler Kinder ist in Frage gestellt, denen schon zu Beginn ihres Lebensweges die menschliche Reifung vorenthalten wird, von der Gott wollte, daß sie durch Vater und Mutter geschieht.


Der kinderlos und unter Männern lebende Kardinal Bergoglio wendet sich ausgerechnet an ebenfalls strikt Kinder- und ehelose Personen, um ein Gesetz zu verhindern, das natürlich niemanden etwas wegnähme und auch keine einzige Familie in irgendeiner Weise schädigen würde:

Deshalb wende ich mich an Sie und bitte um Ihr Gebet und Opfer. Das sind nach den Worten der Heiligen Theresa die beiden unbesiegbare Waffen. Schreien Sie zu Gott, er möge den abstimmenden Senatoren seinen Heiligen Geist senden. Die Senatoren mögen sich an das Naturrecht und das göttliche Gesetz halten und sich nicht durch Irrtum oder politische Umstände leiten lassen. Beten Sie für die Senatoren und ihre Familien. Der Herr möge sie ihnen nahe sein, sie stärken und aufrichten. Beten sie, daß sie das größte Gut für das Vaterland vollbringen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist es nicht beklemmend und zunehmend befremdend dass die katholische Kirche in der letzten Zeit über fast nichts anderes redet als über die Homosexualität? Es scheint als ob dieses Thema, das doch gar keines ist, das einzige Mittel wäre welches die Probleme der katholischen Kirche zumindest temporär kaschieren könnte.

Wenn das so ist, wäre es ein bedauernswert primitives Armutszeugnis.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

„Befremdend“ schon irgendwie - aber andererseits auch nicht so schlecht. Denn damit dokumentiert die RKK nur umso stärker, daß sie in völlig abwegige Sphären abgeglitten ist.
Sie beißt da auf einem Thema rum, das keinen Menschen interessiert.
Das zweite Thema sind ja noch die „Ungeborenen Leben“ - auch so eine Herzensangelegenheit der hardcore-Christen.

Wenn man mal in den UN-World-food-report sieht, erfährt man, daß alle fünf Sekunden (!) auf der Welt ein Kind unter zehn Jahren verhungert. Insgesamt sterben PRO TAG 100.000 Menschen an Hunger oder den mittelbaren Folgen des Hungers.
Alle vier Minuten verliert ein Mensch sein Augenlicht wegen Vitamin-A-Mangel.

ETC ETC PP.

Ich will damit nur sagen: Eine WAHRHAFT moralische Autorität hätte ja allerhand Themen, die sie den ganzen Tag anprangern könnte.
Die selbsternannten Hüter der Mora interessieren sich aber nicht dafür, sondern verbeißen sich in ihre abseitigen Randthemen.
Umso besser - dann erkennen vielleicht mehr Leute, daß sie möglichst schnell aus der RKK austreten sollten.

LGT