TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 28. Juli 2011

Falsches Handling Teil II

Nun steht es nur noch 12:2 für die Schwarzgelben beim Dr.-Titel-Fälschen!

Um Ordnung in die Sache zu bringen, hier noch mal die 14 Namen, um die es bisher geht.

Siegfried Haller (SPD) (?) Leiter des Leipziger Amtes für Jugend, Familie und Bildung

Uwe Brinkmann (SPD) ehemaliger Juso-Chef Hamburgs

Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ehemaliger Polit-Gott

Veronica Saß (Parteilos?) Edmund Stoibers (CSU) Tochter

Silvana Koch-Mehrin (FDP) Europaabgeordnete

Jorgo Chatzimarkakis (FDP) Europaabgeordneter

Margarita Mathiopoulos (FDP), Westerwelle-Beraterin

Bijan Djir-Sarai (FDP) Bundestagsabgeordneter


Kai Schürholt (CDU) Bürgermeisterkandidat Landau

Matthias Pröfrock (CDU) Landtagsabgeordneter BW

Andreas Kasper (CDU), viele regionale Parteiämter in NRW


Bernd Althusmann (CDU) Niedersächsischer Kultusminister und Präsident der Kultusministerkonferenz (KMK)

Roland Wöller (CDU) Sachsens Kultusminister

Johannes Hahn (ÖVP) EU-Kommissar für Regionalpolitik


A posteriori aus der Liste herausnehmen werde ich hiermit Siegfried Haller (kein Politiker) und Veronica Saß (kein politisches Amt; sie kann ja nichts dafür wer ihr Vater ist).

(Nicht mitgezählt sind bisher die nicht unbedingt selbstgeschriebenen Promotionen:
Für die bürgerliche Aura der größeren Kompetenz wird einiges getan. So schmücken sich ungleich mehr Konservative mit Dr.-Titeln.
Natürlich sind fast alles sogenannte „Klasse 2-Promotionen“, wie die von Ministerin Kristina Schröder (Hilfe von ihrem Bundestagsmitarbeitern) , Staatssekretär Ole Schröder (Kristinas Ehemann, promovierte an einer dubiosen Fern-Uni in Südafrika in Jura) und Guido Westerwelle (Fern-Uni Hagen, möglicherweise mit größerer Hilfe seines Vaters), bei denen zum einen nicht sicher ist wer alles daran mitgewirkt hat und bei denen zum anderen niemals auch nur in Erwägung gezogen wurde eine akademische Laufbahn damit zu begründen.)

Damit steht es nun offiziell 11:1 beim Dr.-Fälschen für Schwarzgelb.

Rot hat lediglich einen Fall (und auch das ist ein sehr unbekanntes Parteimitglied).

Vor drei Wochen hatte die ZEIT berichtet, Althusmann habe in seiner Doktorarbeit vielfach fremdes geistiges Eigentum verwendet, ohne dies in der notwendigen Weise kenntlich zu machen. Die ZEIT berief sich dabei auf ein Gutachten, das sie nach einem Anfangsverdacht in Auftrag gegeben hatte. Seitdem läuft die Diskussion, ob es sich bei Althusmanns Zitationsweise nur um Pfusch oder bereits um Betrug handelt.
(ZEIT, 27.07.11)

Kultusminister Wöller, 41, wird zur Last gelegt, in seiner im Jahr 2002 abgeschlossenen Doktorarbeit längere Passagen aus der Magisterarbeit eines Studenten übernommen zu haben, ohne diese stets als Zitate zu kennzeichnen. Der Christdemokrat, der zurzeit Urlaub macht, reagierte mit einer schriftlichen Stellungnahme auf die Verdächtigungen. Der zufolge gab es bereits in 2008 Plagiatsvorwürfe gegen Wöller.
(SZ 28.07.11)

Erschreckend ist aber, daß die beiden neuesten Fälle, die beiden Kultusminister Althusmann und Wöller, nach all den Monaten der Promotionsdiskussion nach wie vor REIN GAR NICHTS gelernt haben und unter Erzeugung maximaler Politikerverdrossenheit geradezu Adolf-Sauerland-artig an ihren Posten kleben.
Salamitaktik, Dementieren, Vertuschen.

Bisher hat lediglich Uwe Brinkmann (der von allen Erwischen am wenigstens plagiierte) ohne Umschweife kapituliert und den Dr.-Titel schuldbewußt „abgegeben“.

Die Schwarzgelben legen eine verblüffende Dreistigkeit an den Tag, erfinden immer mehr abwegige Ausreden und akzeptieren, wie im Fall Koch-Mehrin, noch nicht mal das endgültige Urteil ihrer Uni.

Das Erstaunliche ist, dass es nach wie vor genau einen Mechanismus der Aufklärung gibt: Schlaflose Menschen im Internet knöpfen sich eine Arbeit vor, pflücken sie auseinander, markieren verdächtige Stellen - und wenn sie genug zusammen haben, wirft die entsprechende Uni den Prüfungs- und der enttarnte Politiker den Dementier-Apparat an.
Selbstanzeigen sind bisher ebenso wenig überliefert wie Nachuntersuchungen, die irgendeine Uni - womöglich aus Scham über ihre offenbar laxen Prüfungskriterien - selbst initiiert hätte. Man sitzt es aus und duckt sich weg in der Hoffnung, übersehen zu werden. So kann es lange dauern, bis der Letzte der Plagiatoren gefunden sein wird.

(SZ 28.07.11)

Ausgerechnet als KULTUS-Minister sollten sie sich mehr als andere Politiker ihrer Vorbildfunktion gewahr sein.

Anlaesslich der Ankuendigung eines formellen Plagiatsverfahrens gegen den niedersaechsischen Wissenschaftsminister Bernd Althusmann durch die Universitaet Potsdam erklaert der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:
Es ist Bernd Althusmann offenbar nicht gelungen, die gegen ihn erhobenen Plagiatsvorwuerfe zu entkraeften. Dabei hatte er hierzu eine ausfuehrliche Stellungnahme und sogar ein Gegengutachten an die Universitaet Potsdam uebermittelt. Trotz dieser Einlassungen hat die Universitaet Potsdam jetzt ein formelles Plagiatsverfahren eingeleitet.
Althusmann sollte in dieser Situation ein Einsehen haben und nicht nur sein Amt als Vorsitzender der Kultusministerkonferenz, sondern auch das Amt des Wissenschaftsministers aufgeben. Denn beide Aemter haben eine grosse Vorbildfunktion und duerfen im Interesse von Wissenschaft und Amtsautoritaet nicht weiter durch die gravierenden Taeuschungsvorwuerfe beschaedigt werden.
Sollte Althusmann stur bleiben, steht David McAllister als Ministerpraesident des Landes Niedersachsen in der Verantwortung, eine klare Entscheidung zu treffen.
(PM 28.07.2011)


Was für eine groteske Lächerlichkeit, daß gerade zwei Diebe geistigen Eigentums und Fälscher über Hochschulen und Bildung zu befinden haben.

Althusmann, der derzeit auch Vorsitzender der Kultusministerkonferenz (KMK) der Länder und des Bundes ist, wies die Plagiatsvorwürfe zurück und bezeichnete sie als "inszeniert". Er räumte lediglich ein, seine Dissertation könnte "mögliche handwerkliche Fehler" enthalten. Dabei gehe es aber nur um die genaue Zitierweise.
(STERN 27.07.11)

„Willkommen in der Bananenrepublik Deutschland“ möchte man sagen, wenn das nicht so eine Beleidigung für die ehrenwerte Nation Costa Rica wäre!

2 Kommentare:

satirgay hat gesagt…

Weltgrösstes BANANENanbauLAND ist Indien!
Weltgrösste BANANENanbauREPUBLIK ist China.
Costa Rica folgt, weit abgeschlagen mit lächerlichen knapp 2 Mio. Tonnen, erst auf dem 10. Platz.

Wissen ist Macht.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

OK, damit hast Du zwar FAKTISCH Recht, aber die Klischees sind andere!

Indien ist bekannt für seine Bollywood-Filme und China für sehr breitschultrige stark behaarte Schwimmerinnen.
Diese Länder kann ich also in der Bananen-Metaphorik nicht gebrauchen!

;)

LGT