Mittwoch, 29. September 2010
Die tödlichste Gefahr der US-Armee
In Afghanistan und im Irak kam es bekanntlich nicht ganz so, wie es die Experten des Weißen Hauses prophezeit hatten.
Jubelnde Einheimische, die begeistert von den GIs Blumen werfen und dann über Nacht ihre Länder in säkulare Demokratien à la Deutschland und Japan verwandeln, waren in der Realität eher selten.
Am nächsten kam dem Bild noch der Irakische Journalist Muntadar al-Zaidi im Dezember 2008, der allerdings statt Blumen lieber seine Schuhe warf.
"Ein Abschiedskuss von den Menschen des Irak, du Hund" und "Dieser hier ist von den Witwen, den Weisen und den Getöteten im Irak." waren die Abschiedsworte an George W. Bush.
Während aber der potus und Commander in Chief nur Stunden später des lästige Land zwischen Euphrat und Tigris in seiner komfortablen Air Force One wieder verlassen konnte, mußte das Soldatenfußvolk die Bush-Politik weiter ausbaden.
Und so wird bis heute beinahe täglich in Amerikas Kriegen gestorben.
Die häufigste Todesursache bei US-Soldaten ist eine Unerwartete.
Al Kaida, Sprengfallen, die Taliban oder Saddams ominöse Massenvernichtungswaffen folgen erst auf den Plätzen.
Nein, die meisten US-Soldaten werden von US-Soldaten gekillt.
Die Kombination auf Hightech-Waffen, potenzierter Feuerkraft und immer jüngeren und unerfahrenen Soldaten, die plötzlich in einem Krieg ausgesetzt werden, den sie nicht verstehen, kristallisiert sich immer mehr als Kollektiv-Suizid-Strategie der US-army heraus.
Mehr als die Hälfte der Toten auf amerikanischer Seite sterben durch „friendly fire“.
Wenn auch die amerikanischen Soldaten nicht besonders klug und nicht sonderlich erfolgreich kämpfen, so können sie immerhin noch prima Euphemismen erfinden.
Versehentlich abgemurxte Zivilisten werden als „Collateral damage“ (~ Kollateralschaden. Also nebensächliches Geschehen.) verniedlicht.
In der Regel trifft es ohnehin „nur“ arme Einheimische, deren Angehörige sich eher selten von amerikanischen Top-Schadensersatz-Anwaltskanzleien vertreten lassen.
Ungünstig ist es allerdings, wenn diplomatische Einrichtungen “kollateral beschädigt“ werden, wie zum Beispiel am 8. Mai 1999 in Belgrad, als einige SFOR-Raketen mit „chirurgischer Präzision“ in die Botschaft Chinas einschlugen und drei Menschen töteten.
Beim „freundlichen Feuer“ handelt es sich um unbeabsichtigtes Töten eigener Soldaten, aufgrund schlechter Sichtverhältnisse, mangelnder „Freund-Feind-Erkennung“, Suff, Unfähigkeit, Leichtsinn und anderer Fehlleistungen.
Ein bekannter Fall ist der Tod des US-Football-Spielers Pat Tillman, der einen 3,6-Millionen-Dollar-Vertrag sausen ließ, um 2002 lieber zusammen mit seinem Bruder Kevin in den Irak zu gehen.
Eine Heldengeschichte, die das amerikanische Volk elektrisierte, entspann sich und wurde ins Absurde gehyped, als ausgerechnet die Tillmans an der Befreiung der US-Soldatin Jessica Lynch beteiligt sind.
Sportheld trifft heroische Soldaten-Heldin.
Jessica Lynch wird anschließend zur Erbauung der amerikanischen Öffentlichkeit als altruistische Kämpferin ohne Furcht dargestellt - eine Geschichte, die durch und durch erlogen war, wie sich später rausstellt. What else is new about the american Iraq-policy?
Pat Tillman stirbt Anfang 2004 in Afghanistan.
Es folgt ein bizarres und makabres Vertuschungsmanöver, denn weder Pentagon noch Weißes Haus wollen eingestehen, dass der Tod des prominenten Soldaten durch „Friendly Fire“ eintrat. Erst später erfahren die Angehörigen und die Öffentlichkeit die bittere Wahrheit sowie die Tatsache, dass nicht zuletzt grob fahrlässiges Verhalten anderer Soldaten zu den fatalen Ereignissen führte.
(www.kultur-in-bonn.de)
„Grob fahrlässig“ waren die Vorgänge allemal - Pat Tillman wurde bei Tag in einem Jeep durch eine Schlucht geschickt.
Statt eines Konvois, bildeten die Offiziere mehrere einzelne Ziele - Kevin Tillman folgte aufgrund eines direkten Befehls erst mit großem Abstand.
Es war also zumindest eine offensichtliche Todesfalle, in die Pat Tillman von seinen Vorgesetzen geschickt wurde.
Gerichtsmedizinische Untersuchungen ergaben später, daß der Sportheld sogar aus nächster Nähe erschossen wurde.
Was war da los? Hatte Tillmans Ermordung womöglich damit zu tun, daß er sich zu einem radikalen Kritiker der US-Militäraktion entwickelt hatte, daß er, der Atheist, womöglich bei seiner Rückkehr keine freundlichen Worte für die Christlichen Krieger im Weißen Haus finden würde?
Es darf spekuliert werden.
Die Geschichte hat der Top-Journalist Krakauer in einem investigativen Buch zusammengestellt.
Jon Krakauer: Auf den Feldern der Ehre. Die Tragödie des Soldaten Pat Tillman. 446 Seiten. Piper Verlag, München 2009. 19,95 Euro.
Krakauer ging auch dem „Phänomen freundliches Feuer“ nach und kam zu schockierenden Ergebnissen:
„Laut der umfassendsten Untersuchung der amerikanischen Kriegsopfer (Tote sowie Verwundete) konnten 21 Prozent der Opfer im Zweiten Weltkrieg auf Freundbeschuss zurückgeführt werden. In Vietnam waren es 39 Prozent und im ersten Golfkrieg 52 Prozent.“
Die GOP-Verteidigungsminister Rumsfeld und Gates sollten offensichtlich die Ausbildung der Soldaten dringend intensivieren und verbessern.
Daß sie es versäumen konnten, obwohl die massive medizinische Unterversorgung, das rasante Ansteigen der Suizid-Zahlen der US-Soldaten und der vierte-Welt-Siff im „Walter Reed“ (Walter Reed Army Medical Center) lange bekannt sind, dürfte an der sozialen Struktur der Soldaten liegen.
Schwarz, arm, aus prekären Verhältnissen stammend, ungebildet, jung, extrem gläubig - das sind die Jungs, die überwiegend für Amerika sterben.
Niemand also, um den sich Washington besonders schert.
Jubelnde Einheimische, die begeistert von den GIs Blumen werfen und dann über Nacht ihre Länder in säkulare Demokratien à la Deutschland und Japan verwandeln, waren in der Realität eher selten.
Am nächsten kam dem Bild noch der Irakische Journalist Muntadar al-Zaidi im Dezember 2008, der allerdings statt Blumen lieber seine Schuhe warf.
"Ein Abschiedskuss von den Menschen des Irak, du Hund" und "Dieser hier ist von den Witwen, den Weisen und den Getöteten im Irak." waren die Abschiedsworte an George W. Bush.
Während aber der potus und Commander in Chief nur Stunden später des lästige Land zwischen Euphrat und Tigris in seiner komfortablen Air Force One wieder verlassen konnte, mußte das Soldatenfußvolk die Bush-Politik weiter ausbaden.
Und so wird bis heute beinahe täglich in Amerikas Kriegen gestorben.
Die häufigste Todesursache bei US-Soldaten ist eine Unerwartete.
Al Kaida, Sprengfallen, die Taliban oder Saddams ominöse Massenvernichtungswaffen folgen erst auf den Plätzen.
Nein, die meisten US-Soldaten werden von US-Soldaten gekillt.
Die Kombination auf Hightech-Waffen, potenzierter Feuerkraft und immer jüngeren und unerfahrenen Soldaten, die plötzlich in einem Krieg ausgesetzt werden, den sie nicht verstehen, kristallisiert sich immer mehr als Kollektiv-Suizid-Strategie der US-army heraus.
Mehr als die Hälfte der Toten auf amerikanischer Seite sterben durch „friendly fire“.
Wenn auch die amerikanischen Soldaten nicht besonders klug und nicht sonderlich erfolgreich kämpfen, so können sie immerhin noch prima Euphemismen erfinden.
Versehentlich abgemurxte Zivilisten werden als „Collateral damage“ (~ Kollateralschaden. Also nebensächliches Geschehen.) verniedlicht.
In der Regel trifft es ohnehin „nur“ arme Einheimische, deren Angehörige sich eher selten von amerikanischen Top-Schadensersatz-Anwaltskanzleien vertreten lassen.
Ungünstig ist es allerdings, wenn diplomatische Einrichtungen “kollateral beschädigt“ werden, wie zum Beispiel am 8. Mai 1999 in Belgrad, als einige SFOR-Raketen mit „chirurgischer Präzision“ in die Botschaft Chinas einschlugen und drei Menschen töteten.
Beim „freundlichen Feuer“ handelt es sich um unbeabsichtigtes Töten eigener Soldaten, aufgrund schlechter Sichtverhältnisse, mangelnder „Freund-Feind-Erkennung“, Suff, Unfähigkeit, Leichtsinn und anderer Fehlleistungen.
Ein bekannter Fall ist der Tod des US-Football-Spielers Pat Tillman, der einen 3,6-Millionen-Dollar-Vertrag sausen ließ, um 2002 lieber zusammen mit seinem Bruder Kevin in den Irak zu gehen.
Eine Heldengeschichte, die das amerikanische Volk elektrisierte, entspann sich und wurde ins Absurde gehyped, als ausgerechnet die Tillmans an der Befreiung der US-Soldatin Jessica Lynch beteiligt sind.
Sportheld trifft heroische Soldaten-Heldin.
Jessica Lynch wird anschließend zur Erbauung der amerikanischen Öffentlichkeit als altruistische Kämpferin ohne Furcht dargestellt - eine Geschichte, die durch und durch erlogen war, wie sich später rausstellt. What else is new about the american Iraq-policy?
Pat Tillman stirbt Anfang 2004 in Afghanistan.
Es folgt ein bizarres und makabres Vertuschungsmanöver, denn weder Pentagon noch Weißes Haus wollen eingestehen, dass der Tod des prominenten Soldaten durch „Friendly Fire“ eintrat. Erst später erfahren die Angehörigen und die Öffentlichkeit die bittere Wahrheit sowie die Tatsache, dass nicht zuletzt grob fahrlässiges Verhalten anderer Soldaten zu den fatalen Ereignissen führte.
(www.kultur-in-bonn.de)
„Grob fahrlässig“ waren die Vorgänge allemal - Pat Tillman wurde bei Tag in einem Jeep durch eine Schlucht geschickt.
Statt eines Konvois, bildeten die Offiziere mehrere einzelne Ziele - Kevin Tillman folgte aufgrund eines direkten Befehls erst mit großem Abstand.
Es war also zumindest eine offensichtliche Todesfalle, in die Pat Tillman von seinen Vorgesetzen geschickt wurde.
Gerichtsmedizinische Untersuchungen ergaben später, daß der Sportheld sogar aus nächster Nähe erschossen wurde.
Was war da los? Hatte Tillmans Ermordung womöglich damit zu tun, daß er sich zu einem radikalen Kritiker der US-Militäraktion entwickelt hatte, daß er, der Atheist, womöglich bei seiner Rückkehr keine freundlichen Worte für die Christlichen Krieger im Weißen Haus finden würde?
Es darf spekuliert werden.
Die Geschichte hat der Top-Journalist Krakauer in einem investigativen Buch zusammengestellt.
Jon Krakauer: Auf den Feldern der Ehre. Die Tragödie des Soldaten Pat Tillman. 446 Seiten. Piper Verlag, München 2009. 19,95 Euro.
Krakauer ging auch dem „Phänomen freundliches Feuer“ nach und kam zu schockierenden Ergebnissen:
„Laut der umfassendsten Untersuchung der amerikanischen Kriegsopfer (Tote sowie Verwundete) konnten 21 Prozent der Opfer im Zweiten Weltkrieg auf Freundbeschuss zurückgeführt werden. In Vietnam waren es 39 Prozent und im ersten Golfkrieg 52 Prozent.“
Die GOP-Verteidigungsminister Rumsfeld und Gates sollten offensichtlich die Ausbildung der Soldaten dringend intensivieren und verbessern.
Daß sie es versäumen konnten, obwohl die massive medizinische Unterversorgung, das rasante Ansteigen der Suizid-Zahlen der US-Soldaten und der vierte-Welt-Siff im „Walter Reed“ (Walter Reed Army Medical Center) lange bekannt sind, dürfte an der sozialen Struktur der Soldaten liegen.
Schwarz, arm, aus prekären Verhältnissen stammend, ungebildet, jung, extrem gläubig - das sind die Jungs, die überwiegend für Amerika sterben.
Niemand also, um den sich Washington besonders schert.
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6 Kommentare:
Wo ist das Problem?
Besser die bringen sich um als andere, schließlich werden sie auch dafür bezahlt. Dumm gelaufen, von niemandem zu morden gezwungen worden.
@ Anonym: Das ist so ziemlich der zynischste Kommentar, den ich mir zu diesem Thema überhaupt vorstellen kann.
@ Tammox:
„Laut der umfassendsten Untersuchung der amerikanischen Kriegsopfer (Tote sowie Verwundete) konnten 21 Prozent der Opfer im Zweiten Weltkrieg auf Freundbeschuss zurückgeführt werden. In Vietnam waren es 39 Prozent und im ersten Golfkrieg 52 Prozent.“
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Ich hab mal gegoogelt und kann also auf meine Daten keine Garantie geben, aaaaber:
Deine Statistik suggeriert, das friendly fire für US-Soldaten immer gefährlicher würde. Allerdings sind im Vietnam-Krieg ca. 58.000 US-Soldaten umgekommen, im ersten Golfkrieg (ich schätze mal, es ist das gemeint, was Wikipedia als zweiten Golfkrieg kennt, oder?) nicht einmal vierhundert. Wenn man in beiden Kriegen jeweils ungefähr 500.000 eingesetzte Soldaten annimmt, kommt man darauf, dass für einen US-Soldaten die Chance durch eigene Kameraden unzukommen, im Vietnamkrieg 200 mal HÖHER war als im Golfkrieg. Nur ist die Wahrscheinlichkeit, von Feind getötet zu werden halt noch stärker gesunken.
Diese Interpretation (wenn sie denn richtig ist) wäre insofern nicht verwunderlich, als das man mit Investitionen in die Rüstung (und die entsprechende Industrie hat ja keine kleine Lobby) sicher deutlich effektiver an der "Tod durch Feind" als an der "Tod durch Freund" Schraube drehen kann.
Schöne Grüße
QuakediQuak
@ Anonym - ja, das ist eine zynische Bemerkung, der ich allerdings auch zuneige! Wieso Mitleid mit den Soldaten haben, wenn die so doof sind freiwillig in so einen illegalen und ungerechtfertigten Krieg zu ziehen?
Das stimmt aber für die USA nur teilweise, weil die US-Soldaten oft kaum Alternativen haben. Sie kommen weitüberwiegend aus den allerärmsten Schichten, aus ländlichen Gegenden ohne Jobs. Dort gibt es keinerlei soziale Absicherung. Derzeit sind sogar 50 Millionen Amerikaner nicht krankenversichert; viele leben in „Tent-cities“ (Zeltstädten), weil sie ihre Häuser verloren haben, Millionen hungern und werden durch Essensmarken am Leben erhalten. In vielen Gegenden Amerikas ist Dritte Welt. Wen nun so ein junger Mann auch noch als Teenager ein Kind zeugt und plötzlich eine Familie zu versorgen hat, ist oftmals die Army die einzige Möglichkeit, um eine Krankenversicherung für das Baby und das Kind zu bekommen. So richtig „freiwillig“ muß die Entscheidung nach Afganstan zu gehen also nicht sein - wenn man dann auch noch die extreme Bildungslosigkeit mit einbezieht.
@ QuakediQuak.
Du hast mich gewissermaßen erwischt. Ich kenne die Zahlen aus dem US-Fernsehen und bin beim Rechercheiren auf das Buch von dem - allerdings sehr seriösen und glaubwürdigen - Jon Krakauer gestoßen.
Ich habe im Moment auch keine offiziellen Statistiken dazu.
Die absoluten Todeszahlen gehen natürlich zurück - dafür steigen die Zahlen der Verletzten und der Soldaten mit schweren psychischen Schäden).
Zuverlässige Daten über den jetzigen Irakkrieg verfolge ich immer bei
http://icasualties.org/Iraq/Index.aspx
Demnach sind offiziell bisher 4742 US-Soldaten und knapp 50.000 Irakische Soldaten ums Leben gekommen und 32.000 US-Soldaten verwundet worden.
In Afghanistan sind es bisher 2115 Tote der Westlichen Truppen insgesamt und gut 7000 US-Verwundete.
Also ist es auch in absoluten Zahlen nicht unerheblich, wenn man annimmt, daß über die Hälfte von den eigenen Leuten gekillt wurde.
Was ich aber eigentlich kritisiere, ist der verlogene Umgang mit dem Thema - unter allen Umständen versucht die US-Regierung (und die Obama-Leute sind da nicht viel besser als Bushs Leute) die vielen Suizide und die Toten durch friendly fire zu verschleiern.
LGT
"Was ich aber eigentlich kritisiere, ist der verlogene Umgang mit dem Thema - unter allen Umständen versucht die US-Regierung (und die Obama-Leute sind da nicht viel besser als Bushs Leute) die vielen Suizide und die Toten durch friendly fire zu verschleiern."
Und genau da wollte ich mit meinem Hinweis ansetzen:
Ich habe den Bill-Maher-Clip angesehen und schon vermutet, dass Du zumindest dieselbe Quelle hast, wie er. Aber gerade wenn man die Verlogenheit der Gegenseite anprangert, muss man sich eben auch selbst besoders der Aufrichtigkeit befleissigen. Und dann ist die Art und Weise, wie Maher diese Zahlen präsentiert absolut der falsche Weg. Dazu dann noch die Suggestivfrage an Richard Tillman, was da wohl der Grund sei (auf die er auch prompt die gewünschte Antwort 'Es liegt an der Ausbildung' bekommt - höchst fragwürdig, wenn man bedenkt, dass zu Zeiten des Vietnamkrieges in den USA noch die Wehrpflicht bestand). Wenn jede Partei unseriös mit Ihren Informationen umgeht ist die Frage, wem man glaubt, am Ende eben wieder eine Glaubensfrage und lässt damit die Diskussion um die Sinnhaftigkeit des Krieges zu einer Showeinlage verkommen, was eigentlich nicht im Sinne eines echten Kriegsgegners sein kann. Ich meine, dass die friendly fire Toten bei dieser Diskussion keine Rolle spielen sollen, sie sind vielmehr- ähnlich wie im heute von dir geposteten Eintrag- eine Nebenwirkung von 'überhaupt fire'. Für die US-Regierung scheinen sie mir nur in sofern ein Problem zu sein, als dass durch den großen Unterschied in der Ausrüstung der Kriegsparteien sich das Helden- Unfälle-Verhältnis in der US_Armee sehr öffentlichkeitsunfreundlich cerschoben hat. Aber was ist die Alternative- ein Batallion Keulenträger hinschicken zwecks baldiger 'Kanonisierung'?
Schöne Grüße
QuakediQuak
Zu den Opfern: Tote/Verletzte..etc. gab es auch schon andere Statistiken. http://jakester-express.blogspot.com/search?q=US+veteranen (hab ich nicht selbst gefaelscht:) http://www.libertyforlife.com/military-war/millions_US_troops_dead_disabled.htm
Klasse Jake! Danke für die Links. Das sieht doch schon ganz anders aus als 400 Tote. Das hätte ich mir auch kaum vorstellen können.
@ QuakediQuak,
das Problem ist aber, daß das US-Militär eine Bringschuld hat. Nach dem Golf-Krieg von Papa-Bush hatten die Amerikaner ja eine extreme Zensur eingeführt. Unabhängige Journalisten gibt es gar nicht mehr - wer überhaupt aus dem Kampfgeschehen berichten durfte, konnte dies nur als „embeded journalist“. Dabei handelt es sich um also handverlesene linientreue Presseleute, die aber dennoch all ihr Material erst dem Militär vorlegen müssen, bevor es verwendet werden kann.
Es ist also gewissermaßen unmöglich für unabhängige Quellen alles zu dokumentieren, wenn die Armee alles so streng zensiert und geheim hält. Wenn man also beispielsweise durch Veteranenorganisationen, die sich zuhause um die Rückkehrer kümmern, vollkommen andere Eindrücke bekommt, als die offiziellen Meldungen suggerieren, muß man dem Verteidigungsministerium schon mal widersprechen.
Ich habe das B uch von dem Krakauer noch gar nicht. Das muß ich noch nachlesen; ich kenne nur ein paar winzige Auszüge aus dem Internet.
Aber er wird sich die Zahlen ja kau mausgedacht haben und muß irgendwelche Quellen nennen.
Wenn ich das finde, trage ich es hier nach.
LGT
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