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Dienstag, 18. September 2007

Hurra - wir verblöden!

Manchmal bin ich doch wirklich prophetisch:
Was ich gerade mal vorgestern unter dem Stichwort „Meritokratie“ beschrieb, wird heute durch den neuesten Bildungsbericht der OECD bestätigt: Mal wieder eine schallende Ohrfeige für Deutschland – wir sind gleich um 12 Plätze weiter abgerutscht.
In keinem anderen Land hängt die Bildung so sehr vom Wohlstand der Eltern ab – alle Armen werden schon extrem früh auf einen minderen der an die zehn verschiedenen deutschen Bildungswege aussortiert.
Beim der neuen europäischen Superökonomie Irland gibt das dagegen praktisch GAR KEINEN Zusammenhang der Akademiker mit der sozialen Schicht der Elternhäuser.
Die Deutschen tun auf politischer Ebene immer noch alles, um den Weg zu Uni zu erschweren:
Als „verblüffend“ und „besorgniserregend“ bezeichnete es der Pariser OECD-Generalsekretär Angel Gurría, dass in Deutschland nur 21 Prozent der 15-Jährigen für sich ein Studium überhaupt in Betracht ziehen. Im OECD-Schnitt sind dies 57 Prozent.
Eine Katastrophe was die CDU-Landespolitiker da anrichten.
Zudem ist ja auch noch die Stelle des Bundesbildungsministers faktisch vakant. Theoretisch sitzt da zwar eine Badenwürttembergische Bizarra namens Schavan auf dem Sessel – aber falls sie zufällig vor einem Jahr ins Koma gefallen sein sollte, hätte das auch niemand bemerkt.
So langsam bin selbst ich Pessimist ernsthaft verblüfft darüber, daß wir nun schon seit Jahren eine Pisa-Keule nach der nächsten übergebraten bekommen, daß Fachleuten vollkommen klar ist was zu tun wäre, um die Situation zu verbessern – aber wir rutschen immer nur weiter in den Gulli, weil sich die CDU-Bildungspolitiker einfach seit Dekaden eine Auszeit nehmen.

Wie könnte es also besser werden?

Theoretisch natürlich durch Wahlen, indem also BESSERE Politiker auf die entsprechende Sessel gehievt werden. Nur leider ist das Wahlvolk inzwischen eben auch so komplett verdummt, daß die CDU inzwischen in Umfragen 10 – 15 % vor der SPD liegt und sich darin der unbedingte Beharrungswille des teutonischen Urnenpöbels manifestiert.

Also eher ein Anstoß von oben?

Nur von wem? Merkel mischt sich bekanntlich niemals in politische Dinge ein und wenn ein Aktenstapel auch noch mit dem Angie-Unwort „Reformplan“ gekennzeichnet ist, kriegt sie offenbar einen anaphylaktischen Schock und lässt Derartiges dann im Schacht Konrad einbetonieren.

Wer könnte sonst Feuer unter dem Arsch der politisch-edukativen Klasse entfachen?

Theoretisch vielleicht der Präsident, aber die Stelle ist ja leider auch gerade nicht besetzt – außer eben von diesem ehemaligen Sparkassenfunktionär Horst K., der allerdings pawlowsch’ auf Angie geprägt ist und schon vor ihrer Kanzlerschaft nur damit auffiel, sich trotz seiner Verpflichtung zur parteipolitischen Neutralität zu wünschen, daß „hoffentlich bald Angela Merkel Kanzlerin ist“.
Ich empfehle dazu einen Blick auf die Titelseite der Süddeutschen Zeitung von heute – da heißt es in großen Lettern:
„Präsident ohne Widerhall“.
Soll heißen: Noch nicht mal mehr die aufgeregte Berliner Medienwelt reagiert auf den Merkel-Epigonen im Schloß Bellevue. Es interessiert schlicht niemanden, was er sagt und so bekommt er auch keinerlei Presseaufmerksamkeit mehr.
Der arme Mann – im Gegensatz zu seinem Namensvetter, der sich unter dem Pseudonym „Guildo Horn“ Gehör verschafft – hat Horst K. I leider keinerlei Redebegabung.

Was natürlich leicht ungünstig für ein politisches Amt ohne Macht ist, bei dem es nur auf die Weisheit und Überzeugungskraft der Worte ankommt!
Als satirisches Objekt der Teleprompteropfer hat Köhler gut gedient, aber nun sollte er auch mal wieder abtreten – schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

Summa summarum: Es gibt keinen Ausweg, keine Hoffnung auf Besserung. Deutschland wird zunehmend geistig pauperisieren, bis wir uns alle dem Gerichtsshow-glotzenden Prekariat angeschlossen haben.

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