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Montag, 24. September 2007

Bekannte Unbekannte

Daß Krankenhäuser krank machen schwant irgendwie den meisten Leuten und so geht man eigentlich nicht gerade wirklich gerne dahin.
Schon gar nicht als Patient.
Und überhaupt hat es dort so viele kranke Leute.
Meine Tante sagt immer: „Die beste Krankheit taugt nichts!“
Wie wahr.
Unpraktischerdings wird man aber nicht immer gefragt, ob man ins Krankenhaus möchte. Wer kommt auch schon bei Hirntumor, Beinbrüchen oder Herztransplantation alleine zu Hause mit dem „Erste Hilfe“-Kasten aus?
Gut, gut, es gibt ganz sicherlich Fälle, bei denen ein Fachmann gefragt ist.
Noch besser wäre es wenn auch andere Fachleute gefragt würden, wie z.B. die Jungs von der DGKH.
Die Krankenhaushygieniker! Inzwischen werden in Deutschlang jährlich annähernd eine Million Patienten mit multiresistenten Krankenhauskeimen verseucht.
50.000 Patienten (!!!!) sterben jährlich in Folge dieser Siff-Zustände.
Jeder, der mal durch die Flure eines Hospitals geht, kennt vermutlich die obligatorischen Zimmer mit den bösen vier Buchstaben „MRSA“ (multiresistente Staphylococcus aureus). Killerkeime, gegen die so gut wie kein Antibiotikum mehr hilft.
Laut der neuesten Studie „Krank im Krankenhaus“ der DGKH (in Zusammenarbeit mit der Allianz) stecken sich allein auf den Intensivstationen heutzutage 15 % aller Patienten mit diesen Keimen an. Durch wahllosen Antibiotikaeinsatz bei jedem kleinen Halskratzen in den letzten Dekaden, sind immer mehr von diesen frechen Teflon-Bazillen entstanden, die über eine Penicillintablette nur noch lachen.
Los wird man sie also nicht mehr – die Viecher sitzen in allen Ritzen oder in den Windungen der Beatmungsgeräte. Ein Hygieneprofessor empfahl als einzig geeignete Methode die Krankenhäuser wirklich MRSA-frei zu bekommen, die Kliniken zu sprengen, niederzubrennen und neu zu bauen. Da das vielleicht nicht gerade der praktikabelste Weg ist und für die JETZT kranken Patienten auch recht lästig wäre, müsste man wohl statt dessen versuchen in den vorhandenen Krankenhäusern möglichst hygienisch zu sein.
Aber wir sind ja jetzt also so Gewinn-orientiert. Da muß alles, das irgendwie personalintensiv ist eben auf der Strecke bleiben.
90 % der Krankenhäuser haben noch nicht mal einen zuständigen Hygieniker! Hinzu kommt, daß politische Komplettversager, wie zum Beispiels Hamburgs Bürgermeister gegen den Willen von ¾ der Hamburger einfach die gesamten Landsbetriebe Krankenhäuser an die Asklepios verscheuert hat.
Hauptsache privatisieren, Hauptsache sich aus der Verantwortung stehlen.
Für Hygiene sind zwar immer noch die Landesgesundheitsämter zuständig – aber was sind schon 50.000 Tote im Jahr? Das interessiert einen von Beust offenbar nicht im Geringsten. Auch die Bundespolitiker fetzen sich lieber über gesetzliche Eventualitäten und Flugzeugsabschüsse. THEORETISCHE Probleme eben. Da kann man sich so herrlich aufplustern. Wer will da schon ein lästiges Thema wie „nosokomialen Infektionen“ anfangen?
Das kostet Geld, Zeit und viel Personal.

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