Montag, 17. September 2007
Alles fließt.
Seit 1986 habe ich ein SPIEGEL-Abonnement und wie wohl die meisten treuen Leser über Dekaden, gehöre ich zu denen, die sich einfach den Montag nicht ohne die neue Ausgabe vorstellen können.
(Respektive inzwischen Sonntag)
Leider ist die Zeit des begeisterten Lesens schon länger vorbei. In den 90ern begann es, daß sich wohl viele fragten, wie sich die Redaktion derart an Randthemen, wie z.B. Stolpes angeblichen Stasi-Kontakten aufgeilen konnte. Nach weit über 100 Artikeln zu dem Thema habe ich immer noch nicht die Relevanz begriffen – natürlich war Stolpe als einer der höchsten evangelischen Kirchenrepräsentanten Gegenstand der Stasiaufmerksamkeit.
So what?
Richtig ärgerlich wurde es für mich, als ab dem Jahr 2000 plötzlich wie besessen auf Fischer und Schröder eingedroschen wurde.
Man konnte meinen, daß es sich eine Privatkrieg von Gabor Steingart gegen Rot/Grün handelte und die Grenzen der Seriosität wurden dabei deutlich unterschritten.
Aus der Zeit haben ich mindestens ein Magengeschwür, aber trotzdem:
Ein Abbestellen des Abos kommt nicht in Frage.
Inzwischen sehe ich aber einneues Spiegelproblem:
Im Umfeld der veränderten Medien ist er einfach langsam geworden!
Hatte er noch vor genau 20 Jahren die einsame Speerspitze in der Aufklärung des Mega-Polit-GAU’s Barschel gegeben, trottet er nun leider öfter mal hinterher. Jüngstes Beispiel: In der Ausgabe von heute wird zwei volle Seiten über den Skandal um die pädophile Vertuschung durch Bischof Müller berichtet; ich zitiere:
Der Fall im Bistum Regensburg könnte sich zu einem der schwersten Sex-Skandale unter den deutschen Katholiken ausweiten.
Ähhh, ja und????
Nach der Lektüre von zwei Seiten hatte ich nicht eine einzige neue Information! Seit Wochen wird das lang und breit in den Tageszeitungen diskutiert; ich selbst habe genau die Fakten schon in meinem Posting vom letzten Freitag genannt und sogar die Ultraschnarchnasen bei Kreuznet haben die Vorgänge in Riekofen voller Mitleid mit dem Kinderschänder am 04.09.2007 besprochen.
Wie man hört soll der SPIEGEL-Verlag ja sehr weit in den Verhandlungen über den Kauf der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND fortgeschritten sein. Der britische Mutterverlag will den 50%-Anteil (den Rest hält Co-Spiegel-Besitzer Bertelsmann) eher heute als morgen loswerden.
Nun ja, Herrn Gabor wird es freuen; ist doch die FTD stramm auf CDU-Linie und gab als erste deutsche Tageszeitung 2002 eine direkte Wahlempfehlung für die Bundestagswahl – sie rief ausdrücklich zur Wahl von Stoiber auf.
Genützt hat’s bekanntlich nicht – denn das Berliner Spiegel-Büro hetzte noch weitere drei Jahre gegen Schröder.
Finanziell muß man sich um den SPIEGEL wohl auch keine Sorgen machen – zwar ist die FTD chronisch defizitär aber angeblich sollen die Kassen des SPIEGEL ja prall gefüllt sein; kürzlich traute sich Herr Aust ja sogar zu gleich den dicken brocken Pro7-Sat1 zu schlucken.
Um dem aber etwas Positives abzugewinnen: Möglicherweise führt das Einverleiben einer Tageszeitung beim SPIEGEL ja wieder zu etwas mehr Aktualität und man muß nicht mehr die Geschichten über kinderfickende Pfaffen Wochen später lesen – nachdem sogar Nichtjournalisten und Internet-Simplixe wie ich darüber geschrieben hatten.
(Respektive inzwischen Sonntag)
Leider ist die Zeit des begeisterten Lesens schon länger vorbei. In den 90ern begann es, daß sich wohl viele fragten, wie sich die Redaktion derart an Randthemen, wie z.B. Stolpes angeblichen Stasi-Kontakten aufgeilen konnte. Nach weit über 100 Artikeln zu dem Thema habe ich immer noch nicht die Relevanz begriffen – natürlich war Stolpe als einer der höchsten evangelischen Kirchenrepräsentanten Gegenstand der Stasiaufmerksamkeit.
So what?
Richtig ärgerlich wurde es für mich, als ab dem Jahr 2000 plötzlich wie besessen auf Fischer und Schröder eingedroschen wurde.
Man konnte meinen, daß es sich eine Privatkrieg von Gabor Steingart gegen Rot/Grün handelte und die Grenzen der Seriosität wurden dabei deutlich unterschritten.
Aus der Zeit haben ich mindestens ein Magengeschwür, aber trotzdem:
Ein Abbestellen des Abos kommt nicht in Frage.
Inzwischen sehe ich aber einneues Spiegelproblem:
Im Umfeld der veränderten Medien ist er einfach langsam geworden!
Hatte er noch vor genau 20 Jahren die einsame Speerspitze in der Aufklärung des Mega-Polit-GAU’s Barschel gegeben, trottet er nun leider öfter mal hinterher. Jüngstes Beispiel: In der Ausgabe von heute wird zwei volle Seiten über den Skandal um die pädophile Vertuschung durch Bischof Müller berichtet; ich zitiere:
Der Fall im Bistum Regensburg könnte sich zu einem der schwersten Sex-Skandale unter den deutschen Katholiken ausweiten.
Ähhh, ja und????
Nach der Lektüre von zwei Seiten hatte ich nicht eine einzige neue Information! Seit Wochen wird das lang und breit in den Tageszeitungen diskutiert; ich selbst habe genau die Fakten schon in meinem Posting vom letzten Freitag genannt und sogar die Ultraschnarchnasen bei Kreuznet haben die Vorgänge in Riekofen voller Mitleid mit dem Kinderschänder am 04.09.2007 besprochen.
Wie man hört soll der SPIEGEL-Verlag ja sehr weit in den Verhandlungen über den Kauf der FINANCIAL TIMES DEUTSCHLAND fortgeschritten sein. Der britische Mutterverlag will den 50%-Anteil (den Rest hält Co-Spiegel-Besitzer Bertelsmann) eher heute als morgen loswerden.
Nun ja, Herrn Gabor wird es freuen; ist doch die FTD stramm auf CDU-Linie und gab als erste deutsche Tageszeitung 2002 eine direkte Wahlempfehlung für die Bundestagswahl – sie rief ausdrücklich zur Wahl von Stoiber auf.
Genützt hat’s bekanntlich nicht – denn das Berliner Spiegel-Büro hetzte noch weitere drei Jahre gegen Schröder.
Finanziell muß man sich um den SPIEGEL wohl auch keine Sorgen machen – zwar ist die FTD chronisch defizitär aber angeblich sollen die Kassen des SPIEGEL ja prall gefüllt sein; kürzlich traute sich Herr Aust ja sogar zu gleich den dicken brocken Pro7-Sat1 zu schlucken.
Um dem aber etwas Positives abzugewinnen: Möglicherweise führt das Einverleiben einer Tageszeitung beim SPIEGEL ja wieder zu etwas mehr Aktualität und man muß nicht mehr die Geschichten über kinderfickende Pfaffen Wochen später lesen – nachdem sogar Nichtjournalisten und Internet-Simplixe wie ich darüber geschrieben hatten.
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