Freitag, 7. September 2007
Dead Certain und viel FLETUS
Weinen (Fletus), die durch körperlichen Schmerz od. Gemüthsbewegungen hervorgerufene, bis zum Überfließen der Augen gesteigerte, vermehrte Absonderung der Thränen. Die das W. veranlassenden Gemüthsbewegungen sind in den meisten Fällen trauriger Art........Das W. in Folge schmerzhafter od. trauriger Gefühle, ob es gleich bei Weibern u. Kindern am häufigsten beobachtet wird, ist deshalb nicht immer als Zeichen von Schwäche zu betrachten. Das körperliche Befinden hat vielen Einfluß auf Erregung des Weinens. Bei manchen Menschen hat der reichliche Genuß geistiger Getränke ähnliche Wirkung. Bei tiefem Seelenschmerz bildet das W. gleichsam eine wohlthätige Krisis u. erleichtert das drückende Gefühl des thränenlosen Schmerzes, auch gewährt es bei einem Schmerz, mit welchem der Geist sich bereits vertraut gemacht hat, eine Erholung u. Befriedigung.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon. Altenburg 41857-1865, Band 19, S. 48-49.
Zum ersten Mal spricht US-Präsident Bush mit einem Buchautor ausführlich über seine Jahre im Weißen Haus und die Zeit danach. Er sorgt sich um seinen Platz in der Geschichte
Sechs Mal hat Robert Draper ("Dead Certain: The Presidency of George W. Bush".) seit Dezember 2006 jeweils über eine Stunde mit Bush gesprochen. Man könnte meinen, daß das an sich Grund genug zum Heulen wäre, aber es ist Bush, der bekennt permanent zu heulen:
"Ich bin mir voll bewusst, dass der Feind mich beobachtet. Die Iraker beobachten mich, die Truppen beobachten mich und die Leute beobachten mich", aber er habe ja "Gottes Schulter", um sich dort auszuweinen. "Ich heule viel in diesem Job. Ich wette, ich habe als Präsident mehr Tränen vergossen, als Sie zählen können. Ich werde auch morgen einige vergießen." Weitere Weisheiten: „Selbstmitleid ist das Schlimmste, was einem Präsidenten passieren kann“, urteilt George W. Bush. Einsam fühlt er sich manchmal. „Der Typ, der sagte, wenn du einen Freund in Washington haben willst, leg dir einen Hund zu, wusste, wovon er sprach“. Es war Präsident Harry Truman, was dem aktuellen Herrn im Weißen Haus offenbar nicht geläufig ist.
Ein anderer Grund zum Weinen könnte sein, daß GWB das 137ste mal beim Lügen ertappt wurde. Behauptet er doch in diesem Buch, daß die schwerste Fehlentscheidung des Irakfeldzugs – nämlich die irakische Armee aufzulösen und so erst das gigantische Machtvakuum entstehen zu lassen – ganz allein von Paul Bremer und ohne sein Wissen getroffen wurde.
Unpraktisch natürlich, daß Paul Bremer einen Briefwechsel mit Präsident George Blöd der NYTimes vorlegen konnte, in dem dieses Thema vom Obermoron abgesegnet wurde.
Schuld am Irak-Krieg ist laut Bush übrigens die UNO, weil die so „gemischte Signale“ an Saddam geschickt hätte.
Das ist natürlich schon ein Hammer!
Tatsächlich war es ja das Weiße Haus, das immer wieder und im Stundentakt die Losung ausgab: „Time is running out, Saddam“
Unter Applaus der CDU –Granden von Schäuble bis Merkel wurde Saddam vor sie Alternative gestellt:
Rück die Massenvernichtungswaffen raus, oder es gibt Krieg!
Die irakischen Beteuerungen, daß es dort nun mal aber keine Massenvernichtungswaffen mehr gäbe, wurden von all den CDU'lern empört zurück gewiesen.
Dennoch war es so, daß Saddam schlicht und ergreifend die Wahrheit sprach, er nichts zum Rausrücken hatte und daß stattdessen die USA logen, daß sich die Balken bogen.
(Nun ja, daß sich jemand wie Schäuble nicht vorstellen kann, daß jemand die Wahrheit spricht, verstehe ich psychologisch gesehen.)
Ein paar hundert Milliarden Euro und 600.000 Tote später hat sich allerdings sogar in der USA rumgesprochen, daß da keine Massenvernichtungswaffen waren.
Ich habe nur noch nicht von Kriegstreiber Schäuble oder Merkel ein Wort der Entschuldigung gehört – denn das was sie 2003 dem Irak aufzwangen war ein Angriffskrieg OHNE ALTERNATIVE.
Nun kann man ja verstehen, daß man 24 Stunden am Stück heulen würde, wenn man das angerichtet hätte, das GWB der Welt antat, aber ihm geht es offenbar vor allem darum, endlich den Job loszuwerden. Der Urlaubspräsident, der keine Akten und keine Zeitungen liest und soviel auf seiner Ranch geurlaubt hat, wie noch kein Präsident vor ihm, möchte vor allem eins:
Noch mehr Geld und noch weniger arbeiten:
Sein rosiges Zukunftsszenario: "Ich kann mir einfach vorstellen, das Auto zu nehmen, mich ein bisschen zu langweilen - und zur Ranch zu fahren." Er äußert ehrliches Unverständnis über Politikjunkies wie eben Bill Clinton, den er neulich in der Lobby der Vereinten Nationen getroffen habe. "Glauben Sie mir", sagte Bush seinem Interviewer eindringlich, "in sechs Jahren werden sie mich dort nicht treffen." Solche Ausführungen passen zwar durchaus zum Image eines Präsidenten, der mitten im verheerenden Wirbelsturm "Katrina" einen Monat lang Urlaub auf seiner Ranch machte - und auf Auslandsbesuchen von Kameras beim Klagen über den Reisestress und die Vorfreude auf das Kissen daheim ertappt wurde.
Noch unwahrscheinlicher als Friede, Freude, Eierkuchen im Irak und ein Demokratie-Dominoeffekt im Nahen Osten (wie prophezeit), dürfte ein anderes Bush-Ziel zu erreichen sein:
Der einhellig als „worst president ever“ Bezeichnete will nämlich später in den Geschichtsbüchern, als ein ganz toller Hecht dastehen:
Mehrmals unterbrach er einer Schilderung Drapers in der "New York Times" zufolge die oft informell bei Hot Dogs und Eiscreme abgehaltenen Treffen mit Sätzen wie "Das musst du wirklich verstehen" und "Ich will, dass dieses verdammte Buch mich richtig schildert."
Der SPIEGEL sieht aber immerhin ein Thema, das Bush laut Draper wirklich interessiert: MEHR KOHLE!
Weit lebhafter wirkte er in den Interviews aber bei allen Nachfragen über die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Bush, jetzt schon rund 20 Millionen Dollar schwer, sagte: "Ich werde ein paar Reden halten, um die Geldkoffer wieder aufzufüllen. Ich weiß nicht genau, wie viel mein Vater kriegt, aber es sind wohl zwischen 50.000 und 75.000 Dollar pro Rede - und Clinton macht auch jede Menge Geld." Dafür kann man das Abhängen auf der Ranch ja mal kurz unterbrechen.
Ich würde ihm ja statt dessen empfehlen als menschlicher Minensucher durch die irakischen Wüsten zu latschen, bis es kracht! Da hätte er EINMAL was Nützliches für die Welt getan - besonders durch seine zukünftige Abwesenheit von der Weltpolitik.
Quelle: Pierer's Universal-Lexikon. Altenburg 41857-1865, Band 19, S. 48-49.
Zum ersten Mal spricht US-Präsident Bush mit einem Buchautor ausführlich über seine Jahre im Weißen Haus und die Zeit danach. Er sorgt sich um seinen Platz in der Geschichte
Sechs Mal hat Robert Draper ("Dead Certain: The Presidency of George W. Bush".) seit Dezember 2006 jeweils über eine Stunde mit Bush gesprochen. Man könnte meinen, daß das an sich Grund genug zum Heulen wäre, aber es ist Bush, der bekennt permanent zu heulen:
"Ich bin mir voll bewusst, dass der Feind mich beobachtet. Die Iraker beobachten mich, die Truppen beobachten mich und die Leute beobachten mich", aber er habe ja "Gottes Schulter", um sich dort auszuweinen. "Ich heule viel in diesem Job. Ich wette, ich habe als Präsident mehr Tränen vergossen, als Sie zählen können. Ich werde auch morgen einige vergießen." Weitere Weisheiten: „Selbstmitleid ist das Schlimmste, was einem Präsidenten passieren kann“, urteilt George W. Bush. Einsam fühlt er sich manchmal. „Der Typ, der sagte, wenn du einen Freund in Washington haben willst, leg dir einen Hund zu, wusste, wovon er sprach“. Es war Präsident Harry Truman, was dem aktuellen Herrn im Weißen Haus offenbar nicht geläufig ist.
Ein anderer Grund zum Weinen könnte sein, daß GWB das 137ste mal beim Lügen ertappt wurde. Behauptet er doch in diesem Buch, daß die schwerste Fehlentscheidung des Irakfeldzugs – nämlich die irakische Armee aufzulösen und so erst das gigantische Machtvakuum entstehen zu lassen – ganz allein von Paul Bremer und ohne sein Wissen getroffen wurde.
Unpraktisch natürlich, daß Paul Bremer einen Briefwechsel mit Präsident George Blöd der NYTimes vorlegen konnte, in dem dieses Thema vom Obermoron abgesegnet wurde.
Schuld am Irak-Krieg ist laut Bush übrigens die UNO, weil die so „gemischte Signale“ an Saddam geschickt hätte.
Das ist natürlich schon ein Hammer!
Tatsächlich war es ja das Weiße Haus, das immer wieder und im Stundentakt die Losung ausgab: „Time is running out, Saddam“
Unter Applaus der CDU –Granden von Schäuble bis Merkel wurde Saddam vor sie Alternative gestellt:
Rück die Massenvernichtungswaffen raus, oder es gibt Krieg!
Die irakischen Beteuerungen, daß es dort nun mal aber keine Massenvernichtungswaffen mehr gäbe, wurden von all den CDU'lern empört zurück gewiesen.
Dennoch war es so, daß Saddam schlicht und ergreifend die Wahrheit sprach, er nichts zum Rausrücken hatte und daß stattdessen die USA logen, daß sich die Balken bogen.
(Nun ja, daß sich jemand wie Schäuble nicht vorstellen kann, daß jemand die Wahrheit spricht, verstehe ich psychologisch gesehen.)
Ein paar hundert Milliarden Euro und 600.000 Tote später hat sich allerdings sogar in der USA rumgesprochen, daß da keine Massenvernichtungswaffen waren.
Ich habe nur noch nicht von Kriegstreiber Schäuble oder Merkel ein Wort der Entschuldigung gehört – denn das was sie 2003 dem Irak aufzwangen war ein Angriffskrieg OHNE ALTERNATIVE.
Nun kann man ja verstehen, daß man 24 Stunden am Stück heulen würde, wenn man das angerichtet hätte, das GWB der Welt antat, aber ihm geht es offenbar vor allem darum, endlich den Job loszuwerden. Der Urlaubspräsident, der keine Akten und keine Zeitungen liest und soviel auf seiner Ranch geurlaubt hat, wie noch kein Präsident vor ihm, möchte vor allem eins:
Noch mehr Geld und noch weniger arbeiten:
Sein rosiges Zukunftsszenario: "Ich kann mir einfach vorstellen, das Auto zu nehmen, mich ein bisschen zu langweilen - und zur Ranch zu fahren." Er äußert ehrliches Unverständnis über Politikjunkies wie eben Bill Clinton, den er neulich in der Lobby der Vereinten Nationen getroffen habe. "Glauben Sie mir", sagte Bush seinem Interviewer eindringlich, "in sechs Jahren werden sie mich dort nicht treffen." Solche Ausführungen passen zwar durchaus zum Image eines Präsidenten, der mitten im verheerenden Wirbelsturm "Katrina" einen Monat lang Urlaub auf seiner Ranch machte - und auf Auslandsbesuchen von Kameras beim Klagen über den Reisestress und die Vorfreude auf das Kissen daheim ertappt wurde.
Noch unwahrscheinlicher als Friede, Freude, Eierkuchen im Irak und ein Demokratie-Dominoeffekt im Nahen Osten (wie prophezeit), dürfte ein anderes Bush-Ziel zu erreichen sein:
Der einhellig als „worst president ever“ Bezeichnete will nämlich später in den Geschichtsbüchern, als ein ganz toller Hecht dastehen:
Mehrmals unterbrach er einer Schilderung Drapers in der "New York Times" zufolge die oft informell bei Hot Dogs und Eiscreme abgehaltenen Treffen mit Sätzen wie "Das musst du wirklich verstehen" und "Ich will, dass dieses verdammte Buch mich richtig schildert."
Der SPIEGEL sieht aber immerhin ein Thema, das Bush laut Draper wirklich interessiert: MEHR KOHLE!
Weit lebhafter wirkte er in den Interviews aber bei allen Nachfragen über die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Bush, jetzt schon rund 20 Millionen Dollar schwer, sagte: "Ich werde ein paar Reden halten, um die Geldkoffer wieder aufzufüllen. Ich weiß nicht genau, wie viel mein Vater kriegt, aber es sind wohl zwischen 50.000 und 75.000 Dollar pro Rede - und Clinton macht auch jede Menge Geld." Dafür kann man das Abhängen auf der Ranch ja mal kurz unterbrechen.
Ich würde ihm ja statt dessen empfehlen als menschlicher Minensucher durch die irakischen Wüsten zu latschen, bis es kracht! Da hätte er EINMAL was Nützliches für die Welt getan - besonders durch seine zukünftige Abwesenheit von der Weltpolitik.
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