TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 29. Oktober 2010

Restoring Honor

Gods Own Country hat derzeit ein paar Problemchen.
Die Wirtschaft kommt nicht so recht in Schwung, weil das produzierende Gewerbe leider ausgestorben ist.
Ob Lebensmittel, Klamotten, DVD-Recorder oder Waschmaschinen - die USA importiert alles aus China. Die Container gehen meistens leer zurück nach Fernost.

Naja, ein paar Domänen haben die USA noch.
In einigen Wirtschaftszweigen sind Amerikaner noch absolut topp.

Im San Fernando Valley werden 90 % aller Pornofilme weltweit produziert.
20.000 Pornofilme werden in Kalifornien jedes Jahr gedreht und über 800 Millionen „Erwachsenenfilme“ werden jährlich in den USA ausgeliehen.
Der Bundesstaat mit der höchsten Pornokonsumrate ist Utah - der christliche Mormonenstaat, in dem überall steinerne Mahnmale mit den Zehn Geboten aufgestellt werden. 35% aller Downloads aus dem Internet sind Pornos. 10 % der amerikanischen Pornokonsumenten geben zu Porno-süchtig zu sein. Allein 1,6 Milliarden Dollar setzten die amerikanischen Pornoproduzenten 2009 mit dem Verkauf von hard-core-clips für Mobiltelephone um.

Zehn bis fünfzehn Milliarden Dollar gibt Amerika jedes Jahr für Pornografie aus. Mehr, als für Kinokarten, Schallplatten oder Videospiele. Mehr als für die Nationalsportarten Football, Baseball und Basketball zusammen. Und bei durchschnittlichen Produktionskosten von 50.000 Dollar pro Film, fallen bei 250.000 Dollar Umsatz Gewinnspannen an, für die man in Hollywood in die Chefetage befördert würde. Nicht nur in Zahlen, auch in ihrem Erscheinungsbild ist die Pornoindustrie heute so etabliert und bürgerlich wie die Branchen der Hersteller klassischer Konsumprodukte. Große Pornofirmen wie Vivid, Odyssey, VCA und Digital Playground residieren in weitläufigen, unauffälligen Betonkomplexen, in denen man Computer- oder Sportswearfirmen vermuten würde. Sie verfügen über Kopierwerke, Internetanlagen und Schneidestudios. Die Büros sind im neutralen Stil von Anwaltskanzleien eingerichtet und nichts deutet darauf hin, dass hier Pornografie produziert wird.
(Andryan Kreye)

Die selbsternannte Nation der Moral, die vorehelichen Sex verdammt, Millionen Teanagern zum „Promise-keeping“ drängt und hysterisch jedes „F…“-Wort im TV weg-beept, ist offensichtlich eine Nation der Wichser.

Die USA sind aber noch in einem anderen besonders moralischen Bereich weltweit führend.

Im Herstellen von Tötungsutensilien.
Sie sind bekanntlich weltweit größter Rüstungsexporteur und versorgen die ganze Welt mit Kriegsmaterialien.
Aber auch im Land sind die Gun-Shops eine Größe. Es gibt allein 60.000 offizielle Waffenhändler, die phantastische Umsätze machen.
Der Realco Gun Shop in Maryland zum Beispiel.

19.000 Pistolen, Messer und Gewehre sind seit 1984 nach eigenen Angaben über den Ladentisch gegangen.
(Spon 29.10.10)

Inzwischen gibt es 220 - 250 Millionen Handfeuerwaffen in Amerika. Acht bis zehn Millionen kommen jährlich hinzu - zuletzt boomten die Pistolenverkäufer stärker denn je, da sich im Zuge der Teabaggerei mehr und mehr private Milizen bilden und zudem geargwöhnt wird Obama könne - so liberal wie er sei - die den freien Waffenverkauf einschränken.
Dabei ist der US-Präsident weit davon entfern sich das zu trauen.

Ein paar beeindruckende Kennzahlen könnten sonst schrumpfen.

In den USA werden jährlich etwa 350.000 Verbrechen mit Schusswaffen begangen, mehr als 11.000 Menschen werden dabei getötet.
(Stern 2007)

Amerika, the land oft he free, besitzt und produziert neben A-, B- und C-Waffen auch die gegenwärtig tödlichste Form der WMD.

Kleine Waffen und Handfeuerwaffen sind die eigentlichen Massenvernichtungswaffen. Mehr als eine halbe Million Menschen fallen ihnen jährlich zum Opfer, 300.000 bei militärischen Konflikten. Verwundet werden damit jährlich 1,5 Millionen Menschen. Sie sind weltweit verfügbar, relativ billig, einfach zu bedienen und so leicht, dass auch Kinder sie bedienen können.
(Florian Rötzer 2003)

Free nations are peaceful nations. Free nations don't attack each other.
Free nations don't develop weapons of mass destruction.
George W. Bush

Deutschland kann - trotz Merkel und Westerwelle - mit amerikanischen Mord-Raten nicht im Entferntesten mithalten.

Laut Focus vom Sonntag wurden 1993 nach Zahlen des Bundeskriminalamtes noch 937 Menschen erschossen, zehn Jahre später waren es 258. Die Zahl der Opfer sank 2008 mit 161 auf den bisher tiefsten Stand, vergangenes Jahr stieg sie auf 179. Experten werten die Bilanz laut Focus als Beleg, daß die bestehenden Waffengesetze ausreichen.
(dapd 18.10.10)

Gegen die 38 amerikanischen Mordopfer pro eine Million Einwohner und Jahr, sehen die gerade mal 2 Toten in Deutschland natürlich lahm aus.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hehe, die Doppelmoral der US-Amerikaner ist berühmt! Der grösste Markt für Pornographie UND Waffen - Sex und Tod so nah beieinander wie nirgends.

Aber keine Angst, auch die US-Pornobranche ist kleinbürgerlich UND kapitalistisch-habgierig.

"Liberal" ist nur das Label, dass sie sich gern in dem offiziell so frommen und verklemmten Land gibt. Denn ohne die "liberalen" 70er Jahre, wären sie nie zu einer Branche, einer Industrie geworden.

Jetzt kommen sie allerdings zusehends unter Druck, denn anstatt zu begreifen, dass die Massenproduktion UND die anderen Märkte (vor allem Europa) immer mehr die Gewinnspanne für ihre Produkte nach unten treiben, wollen sie jetzt die Konsumenten kriminalisieren - wir kennen das ja schon von der Musikindustrie.

Dumm, dass die wirklich allergrösste Konkurrenz nicht etwa kopierte Filme, sondern privat gefilmte Clips (siehe YouPorn, Porntube, XHamster usw.) ausmacht. Sozusagen ein "hausgemachtes" Problem.

Aber das werden die wohl auch noch wie die anderen "guten" Kapitalisten auf die harte Tour lernen müssen.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Nordstern.

Als ich zu dem Thema recherchierte, fand ich allerlei Artikel, die über die beantragten Staatshilfen für die Pornoindustrie vor zwei Jahren berichteten. Gouverneur Schworznegga hatte ja auch mal kurzzeitig überlegt die Pornofilmer mehr an die Kandare zu nehmen, aber letztlich ist er doch eingeknickt, weil die einfach zu mächtig sind. Das ist eine Branche, die verdammt viel Geld hat.
Und das ist doch letztendlich immer das, was in den USA die Moral bestimmt.

Die Waffenindustrie, die NRA, die Ölkonzerne - wer mit dem dicken Geld winkt, bekommt seinen Willen.
Allerdings muß ich schon sagen, daß ich auch immer wieder über die Bigotterie staune.
Ich war in meinem Leben schon mehrfach in der Situation, daß mich Verwandte aus Kalifornien in Hamburg besucht haben und ich mir dann Vorträge über das amoralische Verhalten in Deutschland anhören muß. Mit einer besonders frommen Cousine bin ich dann extra auf die Reeperbahn gegangen, weil ich Lust hatte sie zu „schocken“. Als sie da „real hookers“ auf der Straße sah, ist sie fast ausgeflippt und mußte weinen! Wirklich wahr.
Dabei weiß jeder Hamburger, daß man besonders sicher ist, wenn viele Prostituierte rumstehen, weil die alles beobachten und sich gut auskennen. Da sind auch die einzigen Juweliere bei denen nie eingebrochen wird.

Anyway. Das mit meiner Cousine ist jetzt 15 Jahre her und noch immer erzählt sie voller Grusel, wie unmoralisch es in Europa ist: Homos heiraten, Sex im Fernsehen, Nutten auf der Straße und ab 16 darf man saufen!

In der ganzen Zeit habe ich natürlich auch hundertmal gesagt „IHR MÜSST GERADE DAS MAUL aufreißen!“ Größter Pornoproduzent der Erde und größter Waffenproduzent der Erde.“ In keinem westlichen Land gibt es mehr Teenagerschwangerschaften und Geschlechtskrankheiten als in den USA, ihr habt die Todesstrafe, foltert, ….


Aber das ist vollkommen sinnlos.
Da dringt man nicht durch.

Das wollen die einfach nicht wahrhaben.

Da kann man noch eher Ratzinger einreden, daß Hinduismus eigentlich besser als Christentum ist.

Amerika ist das beste Land der Welt und damit basta!

LGT