TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Freitag, 31. August 2007

Riten.......

..können sich manchmal nur sehr langsam bemerkbar machen: So gibt es da zum Beispiel meine eigentlich sehr schlaue Freundin Amalia,....die aber exakt alle sieben Jahre vergisst, was eigentlich Treibsand ist. Was läge aber näher, als mich dann zu kontaktieren? Gestern war es wieder so weit und da ich jetzt einen eigenen Blog habe, schreibe ich das noch mal für alle auf:

Also, Treibsand ist zwar große Kacke, wenn man darein trampelt, aber relativ unmysteriös – nämlich ganz normaler Sand, der von unten mit Wasser durchdrungen ist. Wenn also irgendeine unterirdische Quelle den Sand hochdrückt. Es kann eine Suspension aus Sand in Wasser entstehen. Die oberste Schicht kann möglicherweise also noch trocken sein, obwohl unten schon so viel mehr Wasser ist, als eigentlich der Sand aufnehmen kann.
Amalia schwimmt übrigens sehr gerne nachts in finsteren unheimlichen Seen – offenbar kommt sie aus DEM Wasser ja wieder raus. Das liegt aber daran, daß an die Stelle, die beispielsweise ein Amalia-Fuß verlässt sofort das Wasser nachfließt. Steckt sie aber ihre spitzen Schnallenschühchen in Treibsand, ginge das Rausziehen erheblich schlechter, da der Sandmatsch natürlich nicht annähernd so gut fließt, wie Wasser.
Etwas wissenschaftlicher könnte man sagen, daß mit dem Auftreten von Amalias Lackstiefel die Sandkörner den Kontakt untereinander verlieren und sich in ihrer wässrigen Umgebung ohne größeren Widerstand verschieben. Trockener Sand würde sich unter diesen Umständen verdichten und verfestigen. Die nur sehr kleinen Poren zwischen den Sandkörnern verhindern den raschen Abfluss der Flüssigkeit (Kies ist wesentlich durchlässiger und weist dieses Phänomen folglich nicht auf): Die gesamte Suspension geht kurzfristig in einen „verflüssigten“, thixotropen Zustand über, der so lange anhält, bis die Sandkörner nach Abpressung des Porenwassers wieder Kontakt zueinander bekommen..
In der Realität sind Treibsände allerdings nicht so schlüpfrig wie in alten Cowboy-Filmen!
Wenn man nicht gerade wie Hamster auf der heißen Herdplatte zappelt, dauert es lange bis man unter geht. Am besten ist es sich möglichst auszubreiten und in Rückenlage passiv zu verharren, bis jemand kommt und einem raushilft.

Amalia hat allerdings gestern noch mehr Problemstellungen aufgeworfen: „Warum sterben die Fische nicht, wenn der Blitz in das Wasser einschlägt?“
Zunächst einmal schlagen Blitze nicht sehr oft auf glatten Flächen ein.
Was aber wenn doch: Der Strom sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes und Wasser leitet den Strom sehr gut – jedenfalls Meerwasser. (Welcher Fisch schwimmt schon in destillierten Wasser?) Trifft der Blitz also auf die Wasseroberfläche, breitet sich der Stromfluß halbkugelförmig nach unten aus und die Stromdichte sinkt damit rapide. Als Fisch muß man also nur ein bisschen von dem direkten Einschlag entfernt sein. Günstigerweise spüren die geschuppten Stinker allerdings Gewitter und ziehen sich a priori in tieferes Wasser zurück.
Also Amalia – wenn Du mal wieder morgens in Deinem See bist und es fängt an zu donnern – tauche am besten einfach auf 30 m ab und warte bis es vorbei ist. Im Meerwasser ist sind Mann, Fisch und Maus noch durch ihren spezifischen elektrischen Widerstand begünstigt, der bei etwa 30 Ohmmetern liegt. Meerwasser selbst hat nur 0,3 Ohmmeter, so daß der Strom viel lieber durchs Wasser wabert. Falls Fisch aber dennoch sehr nah am Einschlagsort ist und zudem auch noch blöderweise in komplett entsalzter Flüssigkeit paddelt, sollte man ähnlich wie an Land zusehen, daß man keine große „Schrittspannung“ hat. Ein Hering hat also ob seiner Körpergröße Vorteile gegenüber einem Pottwal und Amalia sollte in dem Fall unbedingt die Beine zusammen behalten,.....

Donnerstag, 30. August 2007

THE WORST - Part 2

Eigenartigerweise malt man sich immer mal wieder von irgendeinem bizarren Phänomen die übelste Und schlimmste Variante aus.
Zum Beispiel wäre da die Frage, die mich seit dem Kindergarten umtreibt:
Was ist der grauenvollste Beruf der Welt?
Als Kind hatte ich da schon immer recht klare Vorstellungen: Soldat, Polizist, Wirt, Fischverkäufer dürfte das ungeeignetste für mich sein.
Später entdeckte ich dann die Variationen der Facharztausbildungen und stellte neue Berufe an die Spitze der Widerlichkeitspyramide:
Proktologe! Chirurg! Dermatologe! Podologe! Dentist!

Aber gemach, gemach: Dank des Bildungsprogramms Pro7 und deren hochqualitativen Reportagen habe ich im Gegensatz zur Blondinenfrage diesbezüglich einen eindeutigen Spitzenreiter:
DER ALLERSCHLIMMSTE DENKBARE JOB für mich ist es in einem griechischen Camp des Reiseveranstalters Hans Höffmann als Ausicht zu arbeiten. Der gute Mann mit dem Teflongemüt und der Geduld eines Stahlträgers veranstaltet dort Zusammenrottungen von jeweils 1500 kreischenden pubertierenden Hormonbomben auf einmal. Nennt sich: Teeniesause im Feriencamp – Endlich Urlaub ohne Eltern.
Ich würde es allerdings absolut bevorzugen mir statt dessen entsprechend der Opus Dei-Anweisung „De spiritu et de piis servandis consuetudinibus“ (Nr.125) zehn Jahre einen schmerzhaften Bußgürtel (Cilicium) anzuziehen und ausführliche Selbstgeißelungen mit einer 5-schwänzigen Handgeißel aus verknoteten Seilen durchzuführen.
Kann es etwas unerträglicheres geben, als ein Dutzend Hundertschaften von pickeligen 14-Jährigen, die das erste mal aufsichtslos sind und wie eine potenzierte erste Reihe eines Tokio-Hotel-Konzerts ununterbrochen brüllen, randalieren und saufen?
Es „natürlich mal so richtig krachen lassen wollen.“ Paaaaaarty! Single-, Schaum- und Karaokepartys, Modeschauen
Die Pro7-homepage verrät: „Sogar Sarah Connor hat einmal mit einem solchen Gesangs-Contest während einer Jugendreise angefangen, ein Jahr später war sie weltberühmt.“
q.e.d.
Karaoke, das sich anhört, wie ein Mops beim Hodenpiercing und Modenschauen, die Augenkrebs verursachen.
Und noch mal Pro7: „Die ProSieben Reportage begleitet die Betreuer des Feriencamps während des Aufenthalts einer Gruppe deutscher Teenager. 1500 Jugendliche im griechischen Zeltlager zu beaufsichtigen ist wie einen Sack Flöhe zu hüten. Zwischen Alkohol und Durchfall, erster Liebe und Konkurrenzkampf." Die Betreuer altern vermutlich im Zeitraffer und kommen als gebrochene senile Geronten zurück aus Patras.
Im übrigen möchte ich mich hiermit stellvertretend für Deutschland bei den Griechen entschuldigen – das arme Volk hat doch eh schon mit Waldbrandkatastrophen zu kämpfen und wir schicken Ihnen auch noch in einer endlosen Kette Busladungen voller sex- und alkoholgieriger Zahnspangenträger. Alle zwei Wochen 1500 neue Teutonenquietscher!

Das tut man nicht! Genauso wie es sich nicht gehört abgebrannte Brennstäbe einfach in die Wüste Gobi zu schicken!

Mittwoch, 29. August 2007

THE WORST - Part 1

Eigenartigerweise malt man sich immer mal wieder von irgendeinem bizarren Phänomen die übelste Und schlimmste Variante aus.
Zum Beispiel wäre da die Frage, die so alt wie das Unterschichtenfernsehen ist: Wer ist die schwachsinnigste Blondine der Welt?
Zunächst dachte ich da ja an immer an Jenny Elvers, weil sie für mich die erste Person war, die vollkommen bar irgendwelcher Fähigkeiten in das Licht der Medien gespült wurde. Die einzige „Leistung“ war nach meiner Erinnerung, daß sie als Sexualsubstrat für C-Promis aus dem Big-Brother-Abfall zur Verfügung stand.
Wesentlich bizarrer durch die wirklich abstoßende Physionomie und die völlige Talentlosigkeit ist da Tori Spelling, die zu allem Übel auch noch „Schönheits“-OP-süchtig ist und mindestens ein Dutzend mal zu oft unterm Messer lag. Immerhin ist in ihrem Fall erklärlich weswegen sie berühmt wurde: Papa ist ein Hollywood-Tycoon mit den entsprechenden Verbindungen.

Später hielt ich dann Britney Spears für die rechtmäßige Anwärterin auf den Thron der Imbellizität: Gigantisch aufgeblasene Titten, geisteskranke Fratze, unerträgliche sogenannte Musik und dazu spektakulär dämliche Aussagen, wie z.B. im Juni 1999, als sie ein Interview für das australische Fernsehen gab und in der Annahme die Kamera sei inzwischen ausgeschaltet fragte: „Wo zum Teufel liegt denn dieses Australien?“ Als der Moderator sie darüber aufklärte zischte das Huhn verächtlich: „Wen interessiert schon ein Ort, der 16 Stunden von L.A. entfernt liegt?“
Passend dazu schleimte sie sich durchs weiße Haus und verblieb bis heute eine strikte George W. Bush-Anhängerin und Wahlhelferin. Aber nachdem sie mittlerweile für alle erkennbar ein hardcore-Psycho ist, enthirnt unten ohne und mit Pulle in der Hand durch Hollywood rast, überwiegt eigentlich eher mein Mitleid.

Zudem überrollte ein Trio Infernal den Wettbewerb, der gänzliche Neue Dimensionen der Brechreizauslösung bedeutet.
Da wäre zunächst einmal die semiteutonische Doofbratze Sarah Connor, die ihre Vakuumköpfigkeit auch noch dringend aller Welt beweisen musste, indem sie sich für die bis dato geisteskränkste TV-Show „Sarah & Marc in Love“ zur Verfügung stellte. Schlimmer geht’s nimmer; ich dachte eigentlich, daß so ein Gesicht nur eine Mutter lieben kann, aber in Marc Terenzi fand S.C. tatsächlich jemanden, der genau so weit unten auf der Stufe der Evolution wie sie steht. Dumm und dümmer. Begeistern auch ihr debil-befremdlicher Auftritt im Juni 2005 zur Eröffnung der Allianzarena, als sie vor 66.000 Zuschauern versuchte die Nationalhymne zu grölen und dann ein: „Brüh im Lichte dieses Glückes" zum Besten gab! Kaum zu glauben, aber wahr: Sarah Kotzreiz ist für mich dennoch nicht die Spitzenposition in diesem Konglomerat der Geisteskrankheiten.

Die Poleposition muß ich allerdings aufteilen in eine optische und eine geistige „Siegerin“:
Unübertroffen hässlich, so daß einem augenblicklich die Augen bluten bei dem Anblick, ist für mich nach wie vor Paris Hilton. Eine echte optische Inkarnation des Schwachsinns – so abstoßend, daß vermutlich schon Millionen Männer wegen ihr auf der Stelle schwul geworden sind. Unbeschreiblich; eigentlich müsste ich jetzt ein Photo einfügen, aber ich befürchte dann zu erblinden.
(Wenn jemand noch so ein geschwärztes Glas von der letzten Sonnenfinsternis hat, kann er dies ja vors Auge halten und dann selbst nach einem Fressenphoto der Hilton googlen.) Technisch gesehen hat Paris somit gewonnen, aber in der B-Note der außerordentlichen Kretin-Haftigkeit, also als DER Ausbund der Idiotie besticht hier Chiara Ohoven! Das ist die IQ-allergische Prasserin mit den aufgepusteten Lippen. Schon als Teenager hatte Chiara sich selbst mit Hyaluronsäure unterspritzt. In BILD gestand sie Ende 2005: „Ich wollte unbedingt dickere Lippen, alles andere war mir egal."
Tja, das hat ja immerhin geklappt – man könnte meinen sie stamme von einem Schlauchboot ab! Sie ist natürlich schon erblich vorbelastet durch ihre Mutter, die dem bizarren Hobby frönt mit hochkarätigen Schmuck wie ein Christbaum behängt ihre Haut-Couture-Kleider in Elendsgebieten vorzuführen. Immer wieder eine extremst morbide Show, wenn diese UNESCO-Frau ihre 50.000 $-Fetzen durch afrikanische Hungergebiete pustet. Noch besser ist aber Chiaras Vater Mario – der korrupte Mittelstands-Lobbyist, der erst so richtig berühmt wurde, als er 2000 im Interview bei N24 konkret auf die Nachfrage nach seinen Änderungsvorschlägen zur Steuerreform seine Doofheit offenbarte, indem er sich stammelnd mit einem „Ich muß weg“ aus der Affäre ziehen wollte.
Kaum zu glauben, aber genetisch war es offenbar möglich, daß Tochter Chiara von beiden Eltern nur die pure Dummheit geerbt hat und diese dann beim Gene-Neukombinieren noch potenzierte!
Herzlichen Glückwunsch. Solange sich mein Staub-Puschel nicht auch die Lippen verunstaltet, bleibt Chiara das abstoßendste Exemplar der Gattung Blondine!

Dienstag, 28. August 2007

Die Ratten verlassen das sinkende Schiff.


Wie schön: Wieder einer weniger.
Da hat der WORST PRESIDENT EVER zwar einen Justizminister gehabt, der gut zu ihm passte, da die Presse Alberto Gonzales als „den schlechtesten Justizminister aller Zeiten“ bewertet, aber für alle anderen außer GWB kann es natürlich immer nur besser werden, wenn einer der devoten Epigonen des Oval Office das Weite sucht. Es sind doch schon erstaunlich viele der Fliegen, die seit 2000 um die Scheiße kreisten, in der letzten Zeit verendet:
Nach Wolwowitz’, Richard Perle und Rumsfeld hatten auch bereits der ehemalige Stabschef im Weißen Haus, Andrew Card, Bushs Rechtsberaterin Harriett Miers, der Sprecher des Weißen Hauses, Tony Snow, sowie zuletzt die beiden engsten Vertrauten des Präsidenten, Dan Bartlett und Karl Rove, ihren Abschied eingereicht. Auch die beiden stellvertretenden nationalen Sicherheitsberater Meghan O'Sullivan und J.D. Crouch waren aus dem Regierungsdienst ausgeschieden.
Zu Gonzales schreibt der Stern: "Yes-Man" nannte man den Mann mit der jungenhaften Stimme, den diensteifrigen Ja-Sager. Er gehörte zur neuen Generation von Überzeugungstätern im Weißen Haus, die es mit Recht und Gesetz offenbar nicht so genau nahmen. Gesetze? Parlamentarische Kontrolle? Die Verfassung, auf die er geschworen hatte? Das war irgendwann wohl nur noch lästiges Beiwerk. Nach dem 11. September 2001 öffneten sich die Schleusen. Wurde alles den beiden großen Zielen untergeordnet: dem weltweiten "Krieg den Terror". Und der Etablierung der "imperialen Präsidentschaft".
Die Süddeutsche befindet: Selbst Parteifreunde glaubten Alberto Gonzales kein Wort mehr. Amerikas Justizminister hatte das Vertrauen auch Wohlmeinender verspielt.
El Pais: Gonzales und der Bush-Berater Karl Rove sind nicht mit Ratten vergleichbar, die ein sinkendes Schiff verlassen. Sie waren vielmehr selbst die Hauptfiguren in Skandalen, deren Folgen noch nicht absehbar sind. Gonzales trug zusammen mit anderen dazu bei, dass die USA ihre demokratischen Prinzipien verrieten.«
»Basler Zeitung«: »Der US-Präsident muss Ballast loswerden, wenn er in den letzten 17 Monaten seiner Amtszeit überhaupt noch etwas erreichen will. Wie zuvor schon Präsidentenberater Karl Rove musste nun auch Gonzales geopfert werden. Doch diese Personalentscheide könnten zu spät kommen und die Kritik an der Regierungspolitik nicht zum Verstummen bringen. Sicher aber ist: Es wird einsamer um George W. Bush.«
»The Independent«: »Alberto Gonzales' Abgang hat eine spöttische Bemerkung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten John Edwards ausgelöst: «Besser spät, als nie!». Damit wurden die Empfindungen der meisten Leute in Washington über das Schicksal jenes Mannes zusammengefasst, der vermutlich der schlechteste Justizminister der Neuzeit war - und zwar von Demokraten und Republikanern sowie selbst der leitenden Mitarbeiter im Justizministerium.

Montag, 27. August 2007

TEST TEST TEST

Nachdem die meisten Blogger dauernd ihre Lieblingsdinge beschreiben – in der Regel also neue Videoclips – mache ich doch jetzt auch mal Werbung:
Für Michael Cashmore. Der gute Mann ist Brite, hat allerlei komponiert; so zum Beispiel fast alle Songs von Current 93 – und lebt heutzutage in Berlin. Tja, da haben sich inzwischen doch eine Menge Musiker eingenistet, die man sich über Jahrzehnte nur in GB oder der USA vorstellen konnte – so z.B. auch Rufus Wainwright. Cashmore veröffentlicht unter „Nature and Organisation“ und unter seinem Namen. Leider begreife ich weder, wie man hier ein Video direkt reinsetzt, noch weiß ich, ob das überhaupt urheberrechtlich OK ist.

Aber Verlinken sollte doch wohl eigentlich möglich sein, oder?
Also Cashmores Komposition How God Moved At Twilight, gesungen von Antony Hegarty geht doch bestimmt. Antony ist langsam auch omnipräsent. ZU RECHT; wie ich finde. Ihn wünschen sich immer mehr phantastische Musiker als Partner – eine so grandiose und unverwechselbare Stimme gibt es nicht zweimal. So findet man Antony derzeit als Solo-Voice oder Duettpartner auf den aktuellen CD’s von Current 93, BJÖRK, Marc Almond, Michael Cashmore, CocoRosie, Lou Reed, Rufus Wainwright, Boy George, Leonard Cohen, Joan as Policewoman, Brian Ferry, Reuben Butchart, Devandra Banhart, etc.
Soweit ich mich zurück erinnere habe ich noch nie einen Sänger in derartig vielen Gastauftritten auf anderen CD’s erlebt.
Aber zurück zu Michael Cashmore; viele private Informationen findet man eigentlich nicht über ihn – aber was soll’s – Hauptsache man schafft sich das Album „The Snow Abides“ an. Und ein paar andere Songs kann man noch auf seinen Myspaceseiten ansehen; unter seinem Namen und unter Nature and Organisation.


Sonntag, 26. August 2007

Der böse Gott

Da ich es leider immer noch nicht lassen kann mich mit sogenannten Christen zu streiten, die meinem Eintreten für Mitgefühl und Toleranz stets mit grausam-archaischen Verweisen aus dem Alten Testament kommen, frage ich mich wie das christliche Gottesbild mit Phrasen à la „Gott ist Liebe“ zusammen gebracht werden kann, ohne an Schizophrenie erkrankt zu sein.
Sehr bizarr auch, daß die Bibel ausgerechnet unter dem Titel „Die gute Nachricht“ verkauft wird. Wer ist also dieser abrahamitische Gott?

Offenbar wurde er ursprünglich als recht menschlich angesehen und hatte entsprechende Charakterzüge: Er ist eifersüchtig, bisweilen launisch, er ist zornig, manchmal beleidigt, er zeigt sich herrlich, machtvoll, oft fordernd, er ist Retter und strenger Prüfer zugleich. Bekanntlich hatten die frühen Gottesfürchtigen ganz schön unter ihm zu leiden, wenn man der Bibel glauben darf:
Der bärtige Herr vernichtet die Erde mit einer Sintflut. Als die geeinten Völker der Menschheit den Turm zu Babel bis in den Himmel erbauen wollen, scheint Gott zu erschrecken: "Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen." Also zerrockert er den Bau und hindert die armen Untertanen anschließend daran sich zu verständigen. Der Hobbysadist bringt entsetzliche Plagen über die Ägypter. Er tötet die erstgeborenen Söhne, bevor er die ganze Streitmacht des Pharaos vernichtet.
Vor allem aber will Gott ganz allein Gott sein und straft gar fürchterlich, wenn das jemand nicht akzeptieren will: Als Gott Abraham erscheint, weiht er ihn in seinen Plan ein, die Städte Sodom und Gomorrha wegen des schändlichen Treibens ihrer Bewohner zu zerstören. Abraham erschrickt zutiefst über das rachedurstige Unternehmen und fragt Gott, ob dieser die Stadt auch vernichten wolle, wenn sich dort nur 50 gerechte Menschen unter den Ruchlosen finden ließen. In einem der berühmtesten Dialoge des Alten Testaments handelt Abraham Gott schließlich auf zehn Gerechte herunter, um ihn von seinem schrecklichen Vorhaben abzubringen. Aber Jahwe gibt natürlich nicht nach und hiroshimatisiert Sodom und Gomorrha doch.
Man konnte aber wenigstens ab und an Gott überreden nicht allzu sehr zu berserken, so war zwar Moses selbst schon ganz schön angepisst, als er mit den mühsam gefertigten Gesetzen vom Sinai abstieg und seine Leute ums Kalb rasen sah, aber größer noch ist der Zorn Gottes, der sich von Israel abwenden will. Nur mit Mühe gelingt es Moses, Gott wieder zu beschwichtigen: "Da versuchte Mose, den Herrn, seinen Gott zu besänftigen, und sagte: 'Warum, Herr, ist Dein Zorn gegen Dein Volk entbrannt? ... Lass ab von Deinem glühenden Zorn, und lass Dich das Böse reuen, das Du Deinem Volk antun wolltest.' ... Da ließ sich der Herr das Böse reuen, das er seinem Volk angedroht hatte
Glück gehabt – der Alte kann bekanntlich noch wesentlich giftiger agieren:
Seine Eitelkeit ist nämlich ebenfalls grenzenslos:
So erscheint Gott Abraham mehrfach und macht die tollsten Versprechungen: Seine Nachkommen sollten so zahlreich sein wie die Staubkörner auf der Erde und die Sterne am Firmament. Gott stellt Abrahams Geduld unendlich auf die Probe, denn er und seine Frau Sarah mussten reichlich lange „üben“; sind über 90, als Isaak endlich geboren wird. (Uiii, die hatten damals aber schon fortgeschrittene Hormonbehandlungen und offenbar in virto-Befruchtungen?). Abraham soll seinen einzigen Sohn schlachten und Gott zum Opfer darbringen! Das finden Sarah und Abraham zwar richtig zum kacken, aber sind dennoch bereit es zu tun. Im letzten Moment hindert ihn Gott daran, seinen Sohn auf dem Opferaltar zu töten, hoch zufrieden, dass Abraham Gott mehr liebt als sein eigenes Kind. Usw, usw.

Neues Testament: Irgendwann kam dann aber Jesus und damit sollte ja alles besser werden für die Menschen.
Die Geschichte ist allerdings auch reichlich paradox: Man soll also zu einem Gott beten, der zusieht, wie sein eigener Sohn zu Tode gefoltert wird?
Umgekehrt betrachtet: Wenn Gott nun mal so gestrickt ist, daß er andauernd Blut sehen will und Jesus ein Opfer für die Menschen bringen muß – ist das Opfer denn sooo groß, daß wir noch 2000 Jahre später davon reden müssen?
Als Sohn Gottes dürfte es ja wohl klar gewesen sein, daß er nicht an die üblichen biologischen Gesetze gebunden war – schließlich hatten seine Eltern ja auch keinen Sex. Da dürfte das Wiederauferstehen doch Ehrensache gewesen sein.

Endgültig grotesk wird es aber erst mit den Menschen, die nun ausgerechnet das grausamste Bild der Geschichte als Symbol wählen: Das Kruzifix – oder auch Lattenhansel – wie man in Bayern sagt.
Eine gequälte, verletzte, gefolterte sterbende Gestalt soll man anbeten.

Kein Wunder, daß Christen immer „so unerlöst“ (Nietzsche) aussehen und Kirchenbesuche eine ernste und unerfreuliche Sache sind.
Kein Wunder, daß so gut wie alle Kriege zusammen hängen mit den abrahamitischen Religionen.
Kein Wunder, daß friedlichere Religionen, die eine lachenden und zufriedenen „Gott“ als Symbol haben, nicht in der Geschichte durch fortwährende Angriffskriege auffallen.
Übrigens habe ich seit 1993 immer eine Strophe von Kate Bush im Ohr, wenn ich an diese Dinge denke:

Have you ever seen a picture
Of Jesus laughing?
Mmm, do you think
He had a beautiful smile?
A smile that healed…..

(aus: "Why should I love you?")

JA GENAU – warum eigentlich gibt es das nicht in der Religion, die sich als “Religion der Liebe” versteht??

Samstag, 25. August 2007

Michael Vick ist abartig.

Der Herr Vick ist einer der größten US-Sportstars – allerdings wird er demnächst vermutlich weniger in den Footballstadien, denn in Knast rumsporten.
Da könnte man meinen, daß ein NFL-Player mit einem Vertrag über 130 Mio Dollar und zusätzlich noch mal 44 Mio aus Werbeeinnahmen, finanziell einigermaßen auskommen sollte. Als gehätschelter Star, der sogar vom seinem Verein zwei (!) persönliche Anziehhelfer gestellt bekam, so daß er in der Umkleide nicht selbst dazu genötigt wurde sich die Socken aus dem Schrank zu nehmen, hätte er doch einigermaßen zufrieden sein können, oder nicht?

Statt dessen hat die Mistsau Hundekämpfe veranstaltet.

Die Szene in den USA boomt wie verrückt – überall treffen sich widerliche Perverslinge und wetten bis zu 500.000 Dollar auf einen Kampf. Dabei sehen sie dann geifernd zu, wie sich zwei Pitbulls gegenseitig zerfleischen bis einer tot ist. Sollte der Unterlegene nicht an den grauenvollen Bissen verbluten, wird er statt dessen erschossen. Aber auch die „Sieger“ sind meist so bestialisch verletzt, daß sie erschossen werden.
Auch das ein „Spaß“, den sich das johlende Publikum gerne ansieht. Je blutrünstiger, desto besser. Mehrere Tausende Pittbulls werden auf diese Weise jährlich zu Tode gefoltert – nicht eingerechnet die ganzen Welpen und nicht genügend aggressiven Exemplare, die die Züchter a priori lieber selbst erschießen, weil sie leider einen zu friedlichen Charakter haben.

Dieses Phänomen gibt es aber keineswegs nur so ausgeprägt in „Gods own country“, sondern erfreut sich auch in Deutschland großer Beliebtheit.
Hundekämpfe gehören zu den geheimsten Veranstaltungen der Republik. Fast jedes Wochenende trifft sich die Szene, oft in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch im Ausland, vor allem in den Niederlanden. Ein bis zwei Dutzend Männer versammeln sich dann um die vier mal vier Meter große umzäunte Kampffläche und verwetten kleine Vermögen. An einem Abend werden zuweilen sechsstellige Beträge gesetzt, wenn sich Immobilienmakler, Autohausbesitzer, aber auch Beamte und Kiezgrößen zusammenfinden.

Ein „Hundetrainer“ berichtet anonym:
„Acht Wochen vor jedem Kampf beginnt diese Trainingsphase, am Tag vor dem Kampf darf der Hund dann meist noch ein halbes Kilogramm über dem vereinbarten Höchstgewicht liegen. 200 Gramm Körperflüssigkeit verliert das Tier auf der Reise, zudem noch Kot, und schon ist das Maximalgewicht erreicht. Der Todesbiss steht nicht auf dem Trainingsplan - ein Pitbull beherrscht ihn entweder von Geburt an, oder das Tier wird "weggemacht", wie Sean M. das nennt. Verkeilen sich die Hunde beim Kampf, trennt sie der Schiedsrichter, wie beim Boxen. Der Unparteiische hebelt den Tieren dafür mit einem "Breaking Stick" aus Hartholz oder Kunststoff den Kiefer auf. Der Betreuer kann seinen Hund dann mit einem Schwamm kurz frisch machen, bis das Kommando des Schiedsrichters die Gegner wieder aufeinander hetzt. Viele Dutzend Mal geht das so, bis einer der beiden Hunde nicht mehr laufen kann und dem anderen der tödliche Biss gelingt. Manche Tiere verausgaben sich in ihrem Blutrausch dermaßen, dass sie vor Erschöpfung sterben. So erging es Sean M.s Hündin "Cream", die kurz vor einem Sieg einfach tot umfiel. Sein Verlust an diesem Abend: 15 000 Dollar.“

Mehr kann ich dazu nicht schreiben, weil ich jetzt kotzen gehen muß.

Die menschliche Rasse ist eine einzige widerliche Pest, die möglichst schnell vom Planeten verschwinden sollte!

Freitag, 24. August 2007

DER WURM DRIN

Was ist denn heute bloß los gewesen???

Will ich meine AOL-Mails aufrufen, bekomme ich nur ein:

Our apologies. The feature you requested is currently unavailable. We're working hard to resolve this issue.“
Versuche ich meine Telephonrechnung auszudrucken, erfahre ich nach eingen Runden in der KOSTENPFLICHTIGEN Service-Hotline, daß auch dort der Server abgestürzt ist. Alice macht also auch schlapp.
Von Kopfschmerzen zermürbt rief ich meine Apotheke an, um festzustellen, daß mein absoluter Lieblingsapotheker zum Ende des Monats Hamburg verlässt und in München arbeiten wird.
Nächster Anruf war in der Dresdner Bank, um meinen sinnlosen Rürup-Vertrag zu kündigen. Aber meine Sachbearbeiterin ist gefeuert worden und nun weiß keiner wer für mich zuständig ist.
Na gut, dann fahre ich eben in die Stadt und prasse ein bisschen bei Theodor Jebe – ein Geschäft, das ich nur wärmstens empfehlen kann. DIE Superparfümerie/Drogerie.

Mein Lieblingsparfüm – Lagerfeld MAN – ist nämlich alle. Tja..., das verkaufte sich aber nicht und ist nun aus dem Handel gezogen. Also schleppe ich mich durch Frust schon in Kniehöhe kriechend in den ersten Stock zu den Seifen, um mir ein paar Stücke von diesen genialen großen handgeschöpften Vanilleseifenstücken von ROGER & GALLET zu kaufen.
Was soll ich sagen – sie werden nicht mehr hergestellt, nur noch drei abgegrabbelte Stücke mit Tomatenextrakt waren da. Aqua die Selva sollte ich doch für meine Mutter mitbringen – aus dem Sortiment gestrichen.

Fast war ich ja schon im unten am Hafen, also machte ich einen Abstecher zu SPEICHERSTADT-Café – der unbestritten beste Röster in Hamburg – die Fahrt lohnt sich wirklich – nirgendwo gibt es so aromatische und milde Sorten.
Bis auf meine Lieblingssorte „Indonesien Sulawesi Kalossi“ – die ist gerade vergriffen.

Aber es musste doch IRGENDWAS möglich sein in Hamburg – so versuchte ich mich trotz des abartigen Alstervergnügens in die Innenstadt durchzuschlagen. NICHT einfach –die ganze Binnenalster ist von billigen Rumtata-Buden umstellt, offenbar alles die selben Hirnamputierten, die ich letzte Woche schon auf dem DOM sah.
Offeriert wurden primitive Schlagermusik und dazu ganz exotische Angebote, wie Bier, Würstchen und Berliner! Kreativ!!!!
Nach einer unendlichen Odyssee und geschickter Anfahrt-Technik über die Willy-Brandt-Straße, sowie einiges Mäandern um Börse und Rathhaus, gelangte ich dann nach ca drei Stunden doch zum Hanseviertel. Auch das eine Aktion, die ab und zu sein muß, da ich durch empirische Studien bewiesen habe, das KABAWE den besten Tee Hamburgs hat.

Ich kam noch bei Görtz-17 vorbei und entdeckte doch tatsächlich mehrere Paare sehr netter Schühchen, die mich interessierten – unnötig zu erwähnen, daß ich nach einigen Ewigkeiten der Suche erfuhr, daß natürlich jeweils MEINE Größe nicht mehr vorrätig war.
Und was fehlte noch: KABAWE ist quasi schon geräumt, sie schließen MORGEN endgültig, der Besitzer ist 70 und hat keinen Nachfolger. Ich konnte noch die vertrockneten Vanilleteereste ergattern und bekam als treuer Lieblingskunde die riesige Vorratsdose geschenkt, die über Jahrzehnte dort stand.

Toller Tag – jede Menge CO-2 in die Luft geblasen und als Ausbeute habe ich eine leere 10 kg-Teedose von Kabawe.

Welcher Norne habe ich bitte schön heute morgen auf die Füße getreten???

Ich fühle mich jedenfalls genug gestraft und möchte für morgen um ein Unglücks-Reset bitten!

Donnerstag, 23. August 2007

Nivelliert

Ijoma Mangold hat kürzlich dargelegt, daß der soziale Status in unserer Gesellschaft nicht mehr verlässlich definiert ist.
Ohne ein Soziologe zu sein, finde ich, daß das ein höchst paradoxes Phänomen ist. Wissen wir doch aus zahllosen Untersuchungen, daß „arm“ und „reich“ in Deutschland seit zehn Jahren unaufhörlich auseinander driften.
Allenthalben wird außerdem eine neue „Unterschicht“ diagnostiziert, die mal grob und pauschal als „Hartz-IV’ler“ und mal weniger zartfühlend als Prekariat bezeichnet wird.
Mir ist Gabort Steingarts bösartige und dennoch erschreckend einleuchtende Charakterisierung aus seinem Buch „Weltkrieg um Wohlstand“ noch sehr präsent:

Die fortschreitende Deindustrialisierung hat im Westen eine neue Unterschicht der Unproduktiven und geistig Verwahrlosten geschaffen. Diese Fremdlinge im eigenen Land werden zur ernsten Gefahr für die Demokratie. Der heutige Prolet ist ärmer dran als sein Vorgänger zu Beginn des Industriezeitalters, obwohl es ihm besser geht. Er hungert nicht, er haust im Trockenen, er wird von keiner Seuche dahingerafft, er besitzt sogar deutlich mehr Geld. Auffällig sind die Symptome der geistigen Verwahrlosung. Der neue Prolet schaut den halben Tag fern, weshalb die TV-Macher bereits von "Unterschichtenfernsehen" sprechen. Er isst viel und fettig, er raucht und trinkt gern. Rund acht Prozent der Deutschen konsumieren 40 Prozent allen im Land verkauften Alkohols. Er ist kinderreich und in seinen familiären Bindungen eher instabil. Er wählt am Wahltag aus Protest die Linken oder die Rechten, zuweilen wechselt er schnell hintereinander. Der neue Arme ist kein Wiedergänger des alten. Vor allem an seinem mangelnden Bildungsinteresse erkennen wir den Unterschied. Er besitzt keine Bildung, aber er strebt ihr auch nicht entgegen. Anders als der Prolet des beginnenden Industriezeitalters, der sich in Arbeitervereinen organisierte, die zugleich oft Arbeiterbildungsvereine waren, scheint es, als habe das neuzeitliche Mitglied der Unterschicht sich selbst abgeschrieben. Selbst für seine Kinder unternimmt er keine allzu großen Anstrengungen, die Tür in Richtung Zukunft aufzustoßen. Ihre Spracherziehung ist so schlecht wie ihre Fähigkeit, sich zu konzentrieren.

Nun habe ich schon so politisch inkorrekt und abfällig über die Mügelner gesprochen, daß ich um der Pauschalisierung treu zu bleiben tatsächlich noch mal frage, WIESO sich eigentlich Menschen, die (möglicherweise) unverschuldet in Armut und Arbeitslosigkeit gelangt sind, phlegmatisch und tumb mit BILD-ZEITUNG und SAT1 zufrieden geben?
Im Gegensatz zum Ende des 19. Jahrhundert gibt es doch schließlich für jedermann erreichbare Möglichkeiten etwas mehr Wissen und Kultur zu erlangen – Internet, Volkshochschule, öffentliche Büchereien, etc.

Daß es keinerlei Drang in höhere soziale Schichten gibt, zeigt sich also in dem Bildungsdesinteresse, aber auch in dem Aussterben von bestimmten Sprachbildern.
Jegliche Metaphorik, die an hierarchische Zustände angelehnt ist, stirbt aus:

“Ja, was glauben Sie denn wer sie sind?“
„Sie wissen wohl nicht wen sie vor sich haben“

etc.
Zu meinem größten Bedauern ist es so, daß ob der allgemein in den Köpfen sitzenden demographischen Katastrophe Mütter komplett der Etikette entschwebt sind: Der Umstand eine Kind geboren zu haben, wird als Persilschein für jede Unverschämtheit aufgefasst.
Leider sterben daher auch folgend Sätze:


„Das darf man gar nicht erst einreißen lassen“

„“Wenn das mein Sohn wäre, wüsste ich aber ...“

„Das ist Ruhestörung“

„Das gehört sich nicht“

etc.
Alles Aussprüche, die man sich gegenüber fremden Kindern nicht mehr erlauben kann.
Kindererziehung scheint generell tabuisiert und so muß man es einfach still leidend ertragen, wenn in einem 12 qm-Wartezimmer eines Arztes Mutter und Kind in Düsenjäger-artiger Phonstärke rumbrüllen, daß der Putz von den Wänden bröckelt und schon die ersten maladen Omen und Open akustisch gemartert zusammenbrechen.
Man hat es auch stoisch zu erdulden, wenn einem in Supermarkt die kleinen Brüllmaschinen ihre Minieinkaufswagen triumphal Kreissäge-artig kreischend in die Unterschenkel rammen.
„Teppichratten“ raunte mir kürzlich eine nahezu verzweifelte Käseverkäuferin zu, der schon die Ohren bluteten. Aber es bleibt beim Flüstern: Ein gestrenges „Könnten Sie ihr Balg mal zur Raison bringen?“ traut sich leider keiner mehr laut zu sagen!

Mittwoch, 22. August 2007

Kein Sex.

Ein bizarrer Irrer bei Kreuznet, der sich „Nachtlaterne“ nennt, schrieb mir heute:

sind sie sich nie im klaren darüger geworden, dass die propagierten menschenrechtsverletzungen im sexuellen (= alles außer Missionarsstellung zum einzige Zwecke des Kinderzeugen –d. Red. ) mitlerweile mehr fordern als alle zwei welt- und sonstigen kriege zusammengerechnet? schauen sie nie hinter die kulissen?! wie infiziert und vergiftet müssen sie im geiste sein

Nun ja, das ist dann wohl doch etwas übertrieben, aber ich frage mich natürlich immer bei diesen fanatischen Anti-Sex-Kämpfern, wieso sie bloß so ein extremes Interesse daran haben, was andere Menschen unter der Bettdecke veranstalten.
Wen interessiert das bloß so sehr?
Daß es die den allgemeinen bildungsfernen Dummdeutschen brennend umtreibt, könnte man ja in der Tat vermuten, wenn man mal ins Fernsehprogramm guckt.

Max Goldt beschreibt das wie folgt:

„Was zeichnet also den „New Petty Bourgois“ aus? Zunächst einmal eine profane, dem Heimwerkertum entlehnte Einstellung zum Sex. Wo in alter Zeit gebastelt und geschreinert, die Modelleisenbahn zur Vervollkommnung gebracht wurde, packt man heut die Videokamera aus und verewigt Sack und Vulva. Der Laubenpiepergemütlichkeit frönt man lieber im Swinger-Club als in der Kleingartenkolonie. Daß Sexualität sich öffentlich einmal vorrangig als zubehörintensives Hobby der Unterschicht präsentieren würde, haben die Wegbereiter der sexuellen Befreiung nicht voraus geahnt. Wenn ich mir als Jugendlicher vorstellte, was wohl eine Domina sein könnte, kam mir eine geheimnisvolle Frau in den Sinn, die Unerhörtes tut; heute dagegen schwebt mir eine ordinäre Frau aus der Nachbarschaft vor, die die Zähne fletscht und mir verstellter Stimme dummes Zeug redet.“

Ich möchte hier doch mal festhalten, daß ich neben Nachtlaterne und Max Goldt schon Nummer DREI bin, den diese allgemeine Übersexualisierung nervt und verweise mal auf die nette Website AVEN.de*
Doch doch – es gibt nämlich so was wie Asexualität; es ist nur schwer sich heutzutage dazu zu bekennen, da das allgemein noch weniger toleriert wird, als Inder in Mügeln.
Dabei will man als armer Asexueller doch auch nur in Frieden und ungestört leben.

*Das im Jahr 2001 in den USA von David Jay gegründete Asexual Visibility and Education Network (AVEN) hat sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht, Diskussionen über Asexualität in Gang zu bringen, das Wachsen einer asexuellen Gemeinschaft zu fördern, sowie die Akteptanz von Asexualität als sexuelle Orientierung zu erreichen.

Dienstag, 21. August 2007

Übel prügeln in Mügeln

Überraschen kann es ja nun wirklich niemanden mehr – neonazistische Exzesse in der Ex-DDR. Ein 50-Mann-starker brauner Mob jagt unter dem Gejohle und Amüsement der netten Mügelner eine Gruppe Inder in Lynchabsicht durch die Stadt. Gerade mal 2 ½ Wochen ist es her, daß in Burg rechte Prolls eine vietnamesische Familie in deren Wohnung überfielen, dabei ausländerfeindliche Parolen skandierten und einen 14-Jährigen schwer verletzten . In derselben Nacht verprügelten zwei Unbekannte auf einer Zugfahrt zwischen Magdeburg und Burg einen 27-jährigen Chinesen.

Am 18.Juli 2007 hetzten rechte Dumpfbirnen in Schwerin farbige Franzosen, grölten rassistische Parolen. Nur drei Tage vorher verprügelte ein Nazi-Mob in Magdeburg fünf Russlanddeutsche brutal. Keine 24 Stunden davor treten fünf Skins in Berlin einen Polen zu Brei. Nicht zu vergessen, wie in Halberstadt ein Dutzend Nazi-Untermenschen eine ganze Theatergruppe niedermachten.

Usw, usw,...

Das schlimme ist, daß man sich daran gewöhnt – es ist eine Irakisierung der Nachrichten aus Ostdeutschland – man kennt das ja alles schon. Es gibt dauernd Opfer, seit Rostock 1992 ist man aber zunehmend abgestumpft. Die Passivität der Einwohner schockiert gerade noch Claudia Roth; sie zog Parallelen zur Ausländerhatz in Rostock- Lichtenhagen vor 15 Jahren. Einer tagelangen Belagerung eines Wohnheimes für Vietnamesen folgten damals heftige Ausschreitungen, an denen Rechtsextreme und Anwohner beteiligt waren. «Solche abscheulichen Szenen eines Mobs wie in Mügeln; erinnern mich fatal an Rostock-Lichtenhagen. Auch hier hat die Bevölkerung tatenlos zugesehen», sagte Roth.
RECHT HAT SIE natürlich, aber was mich nun doch noch schockt, ist die Dummdreistheit der ostzonalen Kommunalpolitiker. Der Mügelner Bürgermeister Deuse vermutet öffentlich, dass es sich bei den Tätern um Auswärtige gehandelt haben könnte. "Wenn es rechtsextreme Geschehnisse waren, dann kamen die Täter nicht aus Mügeln", sagte er. Also unmügelsche Außerhalbdeutsche – dann ist es ja nicht weiter schlimm.

(Eine Augenzeugin, die in dem Lokal arbeitet, in das sich die Gehetzten flüchteten: "Die haben schon gewartet." Als die Inder flohen, hätten die Angreifer versucht, von hinten in den Imbiss einzudringen. "Ausländer raus", sei gebrüllt worden, auch sie selbst sei angepöbelt worden, sagt Susann Meyer. "Wie kannst Du bei Ausländern arbeiten?" Die zwei Männer, die mit dem Streit angefangen hätten, seien sogar Stammkunden im "Picobello" gewesen, meint sie. Ach so Bürgermeisterchen – die Stammkunden da kommen also nicht aus Mügeln!)

Dorfdepp Deuse demonstrierte noch weitere dumpfe Doofheiten: Bei einer Besprechung mit Georg Milbradt und dem sächsischen Polizeipräsidenten am Montagabend habe sich herausgestellt, dass «es wahrscheinlich keinen rechtsextremen Hintergrund gibt, sondern dass ausländerfeindliche Parolen» gerufen wurden.
Ach soooo – wenn 50 Nazis „Ausländer raus“-grölend Jagd auf alle Menschen mit nicht weißer Hautfarbe machen und ein ganzes Dorf tatenlos zusieht, hat das also nichts mit Rechtsextremismus zu tun und die 10 % NPD-Wähler in Mügeln sind vermutlich auch nur beim Ankreuzen des Wahlzettels in der Zeile verrutscht!

Debil-Deuse bekommt von mir hiermit den „Idiot-des-Monats“-Titel, wenn auch Kauders Bemerkung „Ich bin im tiefsten Maße betroffen, dass so etwas in unserem Land möglich ist.“ preiswürdig ist! Nach 15 Jahren Abstreiten und Weggucken, fällt ihm dann doch wieder die alte Betroffenheitsfloskel ein!
Das erinnert mich alles fatal an den lobenswerten Panorama-Bericht vom 5. Juli 07, in dem gezeigt wurde, wie in Dessau erfolgreiche Polizeiarbeit gegen die Rechten zurück gepfiffen wurde – das brachte ja die Kriminalstatistik auf Touren! Bevor man in Ossiland aufklärt und ein paar von diesen abschaumigen Nazis einknastet, wirft man lieber die Polizisten raus, damit alles schön unter den Teppich gekehrt werden kann.

Ich bin zwar sehr froh über die deutlichen Worte von Claudia Roth und Sebastian Edathy*, aber ich befürchte, daß nur noch bayerisch-stammtischige Methoden helfen:
Man sollte vielleicht wirklich mal den Soli – und Transferzahlungen einfrieren, bis sich diese Ossis endlich mal unter die zivilisierten Menschen begeben.
Ich weiß, ich weiß – so darf man nicht reden – aber im Jahre 18 nach der Maueröffnung hat man es irgendwie satt immer politisch korrekt zu sein. Jedes Jahr Tausende rechtsextremistische Straftaten im Osten und eine völlig passive bis zustimmende Bevölkerung – und das angesichts eines Ausländeranteils, der ein rein Gefühlter ist – wie Volker Pispers sagt. Die sächsischen Kleinstädter sind doch schon so gut wie ganz unter sich. Vermutlich kommen sie deshalb auch nicht ökonomisch voran. Vielleicht wäre es doch therapeutisch ganz gut die ganzen Ostbundesländer wieder einzumauern für ein Jahr. Mal sehen, wie die zurecht kommen wenn es 12 Monate keinerlei Zahlungen, keine ausländischen Produkte, keine Transfers, keine westdeutsch finanzierten Telefonnetze und TV-Kabel gäbe
Möglicherweise sind sie dann so weich gekocht, daß sie selbst mal diese Nazibrut ausräuchern.

*Edathy: „Menschen mit dunkler Hautfarbe haben in Ostdeutschland ein um ein vielfach höheres Risiko, Opfer eines Übergriffs zu werden, als in Westdeutschland" Er warf den ostdeutschen Kommunen vor, oftmals nicht genug in die Vorbeugung gegen rechtsextremistische Entwicklungen zu investieren. Die Äußerungen des Bürgermeisters von Mügeln, es gebe keinen Rechtsextremismus in der Stadt, wies er in der FR als "blauäugig" zurück. "Gerade Sachsen ist bekannt dafür, dass es die Existenz des Rechtsextremismus gern abstreitet. Dieses Stadium müsste inzwischen überwunden sein." Außerdem sei es dem Bürgermeister unmöglich, für alle Einwohner seines Städtchens zu bürgen. "Es ist noch nie ein Problem dadurch gelöst worden, dass man seine Existenz bestreitet."

Montag, 20. August 2007

Täterschutz geht vor Opferhilfe.

Die katholische Kirche hält gerne ihre Moral hoch – angeblich universelle Werte, die für jeden gelten.
Nur eben nicht für das eigene Personal.
Obschon JP-II in den Jahren 2001/2002 Besserung gelobt hatte und die katholische Bischofskonferenz durch ihren Vorsitzenden Kardinal Lehmann erklärte: „Ich habe eigentlich immer eine ganz hohe Aufklärungsbereitschaft und einen Willen zur Aufklärung gefunden. Das sind wir dann auch den Opfern schuldig, aber auch der kirchlichen und außerkirchlichen Öffentlichkeit.“
...hat sich in der Praxis nichts gebessert – wird ein Junge von einem der ephebophilen Priester missbraucht und wagt es anschließend sich zu beschweren, setzt ihn das Bistum unter Druck, bedroht ihn und tut hingegen alles, um die Übeltäter vor der Staatsanwaltschaft zu schützen.
Das Magazin Panorama berichtete jüngst wieder über Vorkommnisse aus Regensburg, Würzburg und Magdeburg – überall verschleierten die Bischöfe.
Obwohl in den bischöflichen Leitlinien zum Umgang mit sexuellen Missbrauch vage davon die Rede ist auch den Opfern beizustehen, bemängelt beispielsweise die Initiative Kirche von unten (Ikvu):
.... Die Frage der Entschädigung von Opfern sexueller Gewalt ist noch immer nicht geklärt. Die Möglichkeit "finanzieller Unterstützung therapeutischer Maßnahmen im Einzelfall" (L8) in Aussicht zu stellen wirkt wie ein Almosen und verkennt völlig die Situation der Betroffenen.... Die Verantwortung der Diözesanbischöfe für in der Vergangenheit "intern geregelte" Fälle und getroffene Vereinbarungen wird nicht angesprochen. Dies betrifft insbesondere den Straftatbestand der Strafvereitelung durch kirchliche Stellen...... Eine öffentliche und anonyme Bilanz aller Verdachtsfälle, aller nach Rom gemeldeten Fälle und aller strafrechtlich verfolgten Fälle sowie die Überprüfung aller früheren Verdachtsfälle steht ebenfalls aus.
Aber selbst an diese Leitlinien hält sich kaum ein Bischof, da alles in seinem Ermessen liegt.
Die brutal vergewaltigten Kinder sind den Bischöfen offensichtlich relativ egal – anders kann man es wohl nicht deuten, wenn Lehmann meint, daß man die Staatsanwaltschaft raushalten müsse, um die Täter weiter mit katholischen Samthandschuhen anzufassen:

O-Ton Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz:
„Die Staatsanwaltschaften in verschiedenen Städten sind auch recht verschieden. Soweit her mit der Objektivität allein ist es dann auch wieder nicht.“
Die Kirche glaubt wohl über dem Recht zu stehen und auch ihre eigenen Leitlinien von 2002 (Punkt 6) treten sie mit Füßen:
„Geistliche, die sich schuldig gemacht haben, werden nicht in Bereichen eingesetzt, die sie mit Kindern in Verbindung bringen.“
Daran gehalten hat sich das Bistum Regensburg nicht. Ein Kaplan in Viechtach befummelte immer wieder Messdiener, ein 12-Jähriger schilderte es so:

„Ja, dann hat er gesagt, dass ich meine Hose mal runterlassen soll und währenddessen immer wieder, das bleibt alles unter uns, ich will Dich aufklären. Ich kläre auch andere Kinder auf oder andere Jungs. Dann hat er halt angefangen, mir an meinen Penis zu fassen.“
Der Kaplan wird zu 12 Monaten auf Bewährung verurteilt, rechtskräftig! Danach wird er still und heimlich in einer neuen Gemeinde für die Arbeit mit Kindern eingesetzt. Über die Vergangenheit des Priesters informiert das Bistum niemanden.
ALSO BITTE......es reicht! Wer jetzt noch Mitglied in der Kirche ist, möge bitte schnell austreten!

Sonntag, 19. August 2007

Panthera leo maskulinus und Gracias Vorurteile


Da ich so überaus höflich, friedliebend und freundlich bin, habe ich kürzlich nicht widersprochen als ich eine gehässige Bemerkung über Zoo-Löwen schluckte.Tierquälerei sei es allemal (Allerdings!!), außer für die männlichen Viecher, weil diese ja eh nur rumlägen und nichts täten. Hier hätte ich allerdings einiges zurecht rücken müssen, um meinen Geschlechtsgenossen aus diesem Klischeestrudel zu reißen!

Zunächst einmal schlafen Löwen in der Savanne tatsächlich sehr viel – nämlich 20 Stunden pro Tag. AUCH DIE FRAUEN!
Der König der Tiere ist eben ein echtes Muskelpaket:
Ein Löwenmännchen hat eine Kopfrumpflänge bis 250 Zentimetern, eine Schulterhöhe von etwa 120 Zentimetern und eine Schwanzlänge von rund einem Meter. Ausgewachsene männliche Tiere kommen auf ein durchschnittliches Körpergewicht von 225 Kilogramm. In Gefangenschaft bis zu 300 kg, ob der besseren Ernährung. Weibchen sind mit 140 bis 175 Zentimetern Kopfrumpflänge, einer Schulterhöhe von 100 Zentimetern, einem 85 Zentimeter langen Schwanz deutlich zierlicher und haben ein Körpergewicht von rund 150 Kilogramm.
Das hat zur Folge, daß Männchen für die Jagd auf schnelle Beute schlichtweg ungeeignet sind, weil sie einfach nicht so schnell und beweglich sind.
Aber die Damen sind auch nicht gerade mit exorbitanten Fleiß ausgestattet – überwiegend ernähren sich Löwen nämlich von Aas und Beute, die sie anderen Jägern abjagen – insbesondere Hyänen, welche weitaus trickreichere und erfolgreichere Jäger sind, aber rund 70 % ihrer Beute an die wesentlich stärkeren Löwen verlieren.
Kommt es aus Mangel an Alternativen zur Jagd auf sehr große Beute – Wasserbüffel, Flusspferde oder junge Elefanten – stoßen die Frauen aber an ihre Grenzen: Sie können diese Tiere zwar stellen, aber nicht niederreißen und töten. Dies ist außerdem eine extrem gefährliche Aufgabe, da Büffel mit ihren riesigen Hörnern und Flusspferde mit den gewaltigen Hauern ohne weiteres einen Löwen töten können. In all diesen Fällen übernehmen die männlichen Löwen diesen schwierigsten Part der Jagd.
Ist diese Art der Arbeitsteilung also von den körperlichen Vorraussetzungen her vorbestimmt, gibt es aber einen noch wichtigeren Grund die Männchen zu schonen:
Weibchen können allein nicht überleben, da die größte Gefahr von Artgenossen droht.
Löwen sind eine der wenigen Tierarten, die Infantizit begehen – also die Jungen töten – außer es sind tatsächlich die eigenen Nachkommen.
Ein fremdes Männchen ist also eine tödliche Gefahr, der die Weibchen nichts entgegen zu setzen haben, da diese wesentlich kräftiger sind. Ein gesundes und wohlgenährtes eigenes Männchen ist also die Grundlage des Überlebens. Während aber die Muskelmänner immer enden, indem sie selbst von anderen Männern getötet werden – die ständigen Kämpfe sind extrem brutal – können die Frauen eines natürlichen Todes sterben, weil sie sich nämlich kurzerhand beim neuen Macker einschleimen und fortan von ihm beschützt werden.

Ja.JA!! Die armen Löwenmänner haben es nämlich in Wahrheit echt schwer!

Samstag, 18. August 2007

Heucheln bis der Arzt kommt...

Das wollte ich eigentlich vermeiden, aber nun kann ich doch nicht anders und muß diesen 17-Jährigen Marco W. aus Uelzen erwähnen, der in Antalya im Knast sitzt.
Während hierzulande reihenweise Politiker und vor allem der deutsche Yellowpress-Blätterwald vor Empörung beben, weil das Teenager-Bürschchen im Gefängnis schmort, bleibt der türkischen Justiz natürlich gar nichts anderes übrig, als ob der unberechtigten Aufregung erst recht ihre Unabhängigkeit zu beweisen und besonders penibel zu verfahren – was bekanntlich dauern kann.
Heribert Prantl – ehemals Staatsanwalt – hat den Sachverhalt mal theoretisch umgekehrt betrachtet: Ein türkischer 17-Jähriger aus Antalya – er könnte Mustafa heißen – macht also Urlaub in Uelzen, lernt da eine 13-Jährige Engländerin kennen und bespringt diese auch.
Die britische Mutter flippt daraufhin aus, schreit „Vergewaltigung“ und Mustafa behauptet – auch das ganz analog zu Marco – daß er dachte das Mädchen sei schon 15 und im übrigen wäre sie ja einverstanden gewesen.

Wie würde dann die deutsche Staatsanwaltschaft in Lüneburg vorgehen???

Ganz genau so wie die türkischen Behörden – da nämlich Fluchtgefahr bestünde – Mustafa wohnt ja in Antalya – würde man ihn festnehmen. Den Sachverhalt aufzuklären wäre schwierig – zwei verschiedene Aussagen.
Nun stellen wir uns weiter vor, daß die türkische Presse in Raserei verfiele und verlangte, daß Mustafa sofort nach Hause zu schicken wäre.
Was dann? Würde die deutsche Justiz daraufhin sagen:
„Na ja, liebe türkische Öffentlichkeit, wenn es Euch so aufregt..., dann vergessen wir eben unser Rechtssystem, scheißen auf die Anwürfe des 13-Jährigen Mädchen und verabschieden Mustafa mit einem warmen Händedruck. Schwamm drüber!“

?????
Bis 2004 galt in der Türkei übrigens ein eher frauenfeindliches Strafrecht, das die Türkei 1926 weitgehend von Italien übernahm und nach dem die 13-Jährige Engländerin nicht viel hätte unternehmen können.
AUF DRUCK der EU wurden aber inzwischen die einschlägigen Paragrafen angepasst. Wie mit sexuellen Missbrauch von Kindern – PERSONEN unter 14 Jahren – zu verfahren ist, entspricht nun in EU-Normen. Wie es Deutschland wollte. Sexueller Missbrauch von Frauen und Mädchen ist keine Bagatelle mehr.
Nur eben doch irgendwie, wenn dann ein deutscher Teenager betroffen ist – dann biegen die deutschen Politiker ihr kaum noch vorhandenes Rückgrat nach Belieben. Recht soll man auf einmal beugen können, so daß Deutsche durchschlüpfen können.

Nebenbei bemerkt sitzen in unserem Partnerland USA, mit dessen Präsident sich doch Frau Merkel so gut versteht, 2.225 Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren mit LEBENSLÄNGLICHEN HAFTSTRAFEN ohne die Möglichkeit der Bewährung im Knast.
Die Vereinigten Staaten gehören zu den wenigen Ländern, wo Jugendliche zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt werden können. Die internationale Konvention für die Rechte von Kindern, die von allen Staaten, außer den USA und Somalia, ratifiziert wurde, verbietet lebenslange Haft für Minderjährige.
Besonders krasse Fälle geistern hier ja auch durch die Medien, wie zum Beispiel der des Genarlow Wilson, der im Alter von 17 Jahren im US-Bundesstaat Georgia Oralsex mit seiner 15-jährigen Freundin hatte. Darauf stehen in Georgia zehn Jahre Haft. Nach zwei Jahren wollte ein Richter ihn jetzt freilassen - aber ein Staatsanwalt legte Widerspruch ein.
Er wird wohl die vollen zehn Jahre absitzen müssen.
HALLO! Könnte sich jemand vielleicht mal lieber darüber empören, statt diesem Marco hinterher zu weinen??

Freitag, 17. August 2007

Auch ein blindes Huhn........

Das Westerwellesche Zäpfchen Niebel bemüht sich stets noch mehr Unsinn als sein Chef zu reden – wenn es auch kaum noch möglich ist Guuido and Rückgratlosigkeit, Idiolatrie, Infamie und Anmaßung zu übertreffen.
Gerade scheint es, als habe er mal wieder besonders krude pekziert. In seinem Blog vom 2. August schlägt er vor die afghanische Schlafmohnernte aufzukaufen.
Aber haltstopmomentmaleben – nur weil ein phronemophobischer Apparatschik wie Dirk N. etwas ausspricht, muß es noch nicht grundsätzlich falsch sein.
Gelogen ist natürlich, daß er sich den Plan ausgedacht hätte, aber gut ist die Idee doch.

Also mal ganz von vorne:
Afghanistan wurde 2004 von einer Anti-Mohn-Kampagne überrollt. Ein Bericht der Vereinten Nationen vom November 2003 warnte, dass der afghanische Mohnanbau im Jahr 2004 auf Rekordhöhe geschnellt war. Mit einem geschätzten Wert von 2,4 Milliarden Dollar macht der Mohnhandel 60 Prozent der Wirtschaft des Landes aus und versorgt die Welt mit 87 Prozent des insgesamt verbrauchten Opiums. Auf den UN-Bericht reagierte Präsident Hamid Karsai mit einen nationalen »Dschihad gegen die Drogen«, und die internationale Gemeinschaft erhöhte ihr Antidrogenbudget auf fast eine Milliarde Dollar.
2/3 der Landbevölkerung Afghanistans hängen direkt von der Mohnernte ab und nachdem man sie schon nicht gerade durch das militärische Rambo-Vorgehen der Amis wirklich begeistern konnte, wurde im Januar 2004 wurde eine afghanische Einheit für Drogenbekämpfung ins Leben gerufen; im Jahr 2004 beschlagnahmte sie 80 Tonnen Opiate sowie 30 Tonnen Vorläuferchemikalien und zerstörte 70 Drogenlabore. Nachdem das ganze Land also schon in Trümmern lag, wurde nun auch noch begonnen der ärmsten Bevölkerung systematisch die Lebensgrundlage zu entziehen. Einem Bericht der UN-Behörde für Drogen und Verbrechen (UNODC) vom März 2005 zufolge sank der Anbau in den meisten Mohnanbaugebieten des Landes merklich. Wohl aus Angst vor den regierungsamtlichen Erntevernichtungen reduzierten viele Bauern zunächst den Anbau. Nun frage ich mich was wohl die deutschen Bauern sagen würden, wenn islamisches Militär hier patrouillierte, die Kohlrabi-Ernte mit Flammenwerfern abfackeln würde und dann verlangte man solle es dafür noch schätzen. Das Schlagwort „Kampf um die Herzen“ will ich gar nicht erst aussprechen. Dörfer, die traditionellerweise Opium anbauen, sind ebenso abhängig von der Pflanze wie die Süchtigen, die sich Heroin spritzen. Die Einzigartigkeit des Mohns – keine andere Pflanze wächst so leicht und bringt so viel Geld – führt dazu, dass ganze Dörfer sich um ihn herum organisieren. Die westlichen Truppen versprachen zwar Kompensationen, aber die sind ob der chaotischen Lage nie eingetroffen. Wie lange wartet da wohl ein hindukuschlerischer Bauer OHNE Existenzgrundlage ab, nur weil GW Bush nun mal den Opiumanbau nicht mag?
Nun schreiben wir also das Jahr 2007, die afghanische Mohnernte hat einen absoluten Rekordwert erreicht und versorgt angeblich bis zu 95 % der weltweiten Nachfrage. Viele Hilfsorganisationen vor Ort sehen natürlich die Zusammenhänge weniger ideologisch, als die Fanatiker im Weißen Haus oder bei der NATO. Die Europäer und auch die Deutschen sind dabei übrigens NICHT hilfreich. Merkel hat sich ja ohnehin bei dem Thema abgemeldet und widerspricht GWB sowieso nicht. Nun breitet sich der Terror immer mehr aus und die Taliban feiern ihr Comeback – mit freundlicher Unterstützung der debilen Strategie von EU und USA; so befindet der thinktank Senlis Council:
Nicht wir gewinnen den Kampf um die Köpfe und Herzen des afghanischen Volkes, sondern die Taliban. Tatsächlich haben die von der internationalen Gemeinschaft angewandten Methoden zur Bekämpfung der Aufstandsbewegung und die Vernichtung der Mohnernten den Aufständischen sogar geholfen, an Macht zu gewinnen. Statt des versprochenen Wiederaufbaus hat die internationale Gemeinschaft bisher eine Politik der Zerstörung verfolgt. Die aggressive, von den USA angeführte Anti-Drogen-Strategie der Erntevernichtung hat es nicht geschafft, die Unterstützung der Afghanen zu gewinnen, denn sie hat eine Kettenreaktion von Armut und Gewalt ausgelöst, durch die die armen Bauern, deren einzige Existenzgrundlage vernichtet wurde, nun ihre Familien nicht mehr ernähren können. Man zieht Menschen nicht auf seine Seite, indem man sie bombardiert, sondern indem man ihnen hilft. Die Taliban haben das Versagen der internationalen Gemeinschaft für eine extrem effektive antiwestliche Propaganda genutzt, die in den Augen der Öffentlichkeit deutliche Zweifel an den Gründen sät, mit denen die internationale Gemeinschaft ihre Präsenz in Afghanistan rechtfertigt.
Daher schlagen auch Raymond Kendall (ehemaliger Generalsekretär von Interpol) und Norine MacDonald (Vorsitzende und Gründerin des Senlis Council, einer Denkfabrik, die sich mit Sicherheits- und Entwicklungsfragen beschäftigt.) vor, in Afghanistan wissenschaftliche Pilotprojekte zur Untersuchung eines Lizenzsystems für den Opiumanbau durchzuführen. Dieses würde eine Kernkomponente für den wirtschaftlichen Wiederaufbauprozess darstellen. Ein System, in welchem der Mohn zur Herstellung von Schmerzmitteln wie Morphium und Kodein in Lizenz angebaut würde, würde es den Bauern ermöglichen, ihrer traditionellen Erwerbsbeschäftigung und Lebensweise nachzugehen und – was noch wichtiger ist – ihre Familien zu ernähren. Es herrscht weltweit ein Mangel an Morphium und Kodein, insbesondere in den unterentwickelten Ländern, in denen diese lebenswichtigen Medikamente häufig knapp oder gar nicht erhältlich sind.
GUTER PLAN – nur leider ist die amerikanische Regierung bekanntlich beratungsresistent und andere Regierungschefposten, die mal in dieser Richtung agieren könnten, sind leider wie der deutsche Kanzlersessel außenpolitisch faktisch vakant.

Donnerstag, 16. August 2007

Coco Rosie


.....habe ich gestern gesehen/gehört/gefühlt im Ü&G – aber leider kann ich nicht beschreiben, wie ich den Auftritt empfand, weil a) Petrus vollkommen durchgeknallt ist und b) die Leute einfach kein Benehmen mehr haben!
Objektiv lässt sich jedenfalls feststellen, daß der Hype enorm zugenommen hat.
War das letzte CocoRosie-Konzert noch eine nette gemütliche Veranstaltung im Grünspan, in dem man zivilisiert zuhören konnte, wickelte sich gestern eine kilometerlange Schlange um den Heiligengeistfeldbunker, so daß gar nicht daran zu denken war pünktlich zur Einlasszeit dort zu invasieren. Da just auch der Hamburger DOM ist, konnten wir uns die Zeit mit Geisterbahnfahren vertreiben – wozu man praktischerweise noch nicht mal in dieselbe gehen muß, weil sich ohnehin alle norddeutschen Zombis und Mutanten dort versammeln.
Zivilisationsantagonistische HartzIV’ler, professionelle Alkoholiker, Teenager, denen RTL-II zu intellektuell ist und sonstige Fädophile konzentrieren sich zwischen den Buden, als ob Luzifer persönlich dafür Prämien zahlen würde.
Die obligatorischen drei ein halb wabbelig-warmen Dosenchampions in klebrig-salziger Salmonellensoße für € 3,50 würgte ich auch herunter, obwohl erstaunlicherweise kaum eine der Fressbuden über ein Vomitorium verfügt. Tja, da muß man eben den Brechreiz unterdrücken und Halbverdautes mehrfach schlucken.
Auf diese Weise schon in präfinale Stimmung versetzt, gelangten wir schließlich in den Bunker: Gefühlte 1000 °C Innentemperatur bei 100 % Luftfeuchtigkeit. Enge wie in einer Sardinenbüchse – und leider auch ähnliche olfaktorische Bedingungen.
Das mit dem Rauchverbot, welches ja neuerdings in Hamburg gilt, vollzog sich in der Weise, daß ein paar „bitte nicht Rauchen“-Aufkleber dezent an einigen versteckten Ecken angebracht waren; diese aber in guter Bakuninscher Tradition ignoriert wurden.
Als ich gerade überlegt, ob ich jetzt kollabiere, Amok laufe oder einfach in Kataplexie verfalle, begann ein ohrenbetäubender Lärm, der von einer bizarren phänotypischen Zwergenversion Buddy Hollys verursacht wurde, den es ungünstigerweise direkt auf die Bühne ans Mikrophon verschlagen hatte.
Wie kam er dahin? Hat ihn jemand darum gebeten? Man weiß es nicht...
Mir blieb nur ein Rücksturz zur Straße übrig – was aber gar nicht so leicht zu bewerkstelligen ist, wenn man zwischen schwitzenden und qualmenden Presswürsten eingekeilt ist.
Aber die Todesangst kann ja bekanntlich übermenschliche Kräfte freisetzen und so gelangte ich zitternd, feucht und aufgelöst ins Freie.
Hier umfing mich aber nicht etwa eine kühle Brise, sondern nur Petrus’ Wirken in Gaga-Version: Immer noch 26 °C warm, schwül. Dazu lieblicher schaler Biergestank, der in Lachen vom Boden aufstieg, sowie eine nette Polonäse der schlimmsten Prolls, die im Delirium Tremens vom DOM kullerten.

Nett.

Kräfte sammeln konnte ich so auch nicht, aber aus Mangel an Alternativen schleppte ich mich dann wieder nach oben in den vierten Stock, wo inzwischen tatsächlich Coco Rosie begonnen hatten.
Erstaunlich „La Maison de Mon Reve“-lastig zunächst, sehr schön. Sehen konnte ich zwar nichts, aber dafür ergatterte ich einen Platz hinten vorm Klo unter der einzigen Lüftungsöffnung, der mich davor bewahrte den Saunatod zu sterben.
Ohne, daß ich ihn vermisst hätte, drang der beatboxende Buddy Holly erneut auf die Bühne vor. Skeptisch wie ich veranlagt bin, hielt ich das ja für eine imbezile Idee, aber ich konnte das nicht überprüfen, weil DIE LEUTE ALLE KEIN BENEHMEN HABEN! Daß vorn auf der Bühne zwei Künstlerin ihr bestes gaben und daß eine Menge Leute € 20 Eintritt bezahlt hatten mit dem irrigen Plan die Musik auch HÖREN zu wollen, beeindruckte die verblödete und unverschämte Masse kaum – alles redete durcheinander und die Musik wurde dabei großzügig überbrüllt. Erstaunlich woher all diese unter Hempel’s Sofa Wohnenden angesichts mittlerweile Korona-artigen Temperaturen noch diese Phonstärken herholten.
CocoRosies Soundanlage wurde jedenfalls locker von all den unerzogen Arschgesichtern übertroffen und so erfuhr ich weit mehr über Schminktipps und Computerprobleme der umstehenden Schrumpfköpfe, als mir lieb war.

Hatte irgendwann keinen Sinn mehr – es blieb nur die Flucht.......

Mittwoch, 15. August 2007

DIE VAGE

Heute muß ich mich schon wieder von Umfragen nerven lassen.
Die SPD ist am Arsch und alle lieben Merkel.
Der Trick ist ganz klar – sie präsidiert, statt zu regieren. Das Prinzip Ole von Beust, oder Köhler – gar nicht erst in die Niederungen der Politik einmischen und stets oberhalb der Reichweite des Konkreten schweben.
Hat ja auch in Heiligendamm und Brüssel bei der Außenpolitik geklappt.
Alles Strittige wurde gar nicht erst erwähnt und Merkel reüssierte damit alle wichtigen Themen der Welt einfach von der Tagesordnung zu streichen – Irak? Terror? Afghanistan? Egal, Deutschland mischt sich einfach nicht mehr ein und kümmert sich nicht. Die EU ist beruhigt worden mit ein paar großzügigen Milliardenspritzen aus dem deutschen Staatshaushalt – wir haben es ja!

Nahostpolitik machen jetzt Großbritannien, Frankreich und die USA allein. Die dankenswerten Mühen der Schröder-Fischer-Regierung, die Deutschland zu enormen internationalen Ansehen verholfen hatten, sind pulverisiert. Berlin wird gar nicht erst gefragt, wenn Sarkozy, Putin oder Frau Rice irgendetwas lostreten. Kaum zu glauben, daß es erst zwei Jahre her ist, daß Moskau und Paris die Regierung in Berlin noch als engsten Partner betrachteten, sich abstimmten, sich gegenseitig vertraten und stets konsultierten.
Der Lohn dieser Nichtpolitik ist klar: Die Welt geht den Bach runter, Merkel sonnt sich im Urlaub und wird dafür von der Presse gefeiert.

Dagegen war ja noch das Kohl’sche Aussitzen geradezu hektischer Aktionismus!

Die Süddeutsche überschrieb ihren Leitartikel zur Legislatur-Halbzeit mit „Die Kanzlerin des Ungefähren“ – Untertitel: „Das klare Wort sucht man vergeblich in den ersten Jahren der Kanzlerschaft!“

Und genau so ist es auch – nach dem allgemein als Murx empfundenen Änderungen des Gesundheitssystems und der Sinnlosigkeit der Föderalismusreform, gibt es gar keine Meinung der Kanzlerin mehr.
Rentenreform, Rentenkürzung, Rente mit 67 – soll das doch Müntefering machen.
Mindestlohn? Man kann nur rätseln ob die Kanzlerin dazu eine Meinung hat.
Pflegeversicherung? Wir gar nicht erst angefangen!
Innere Sicherheit? Da gibt es einen meinungsfreudigen und verfassungsfeindlichen Innenminister, der reichlich Gegenwind bekommt – aber seine Chefin laviert – man weiß einfach nicht, ob sie ihn stützt, oder nicht.

Aber so ist das bei den Deutschen – schließlich war ja Kohl 16 Jahre im Amt, während man jemanden, der wie Schröder endlich mal Reformen durchführte schnell wieder wegjagte.
Änderungen des Status Quo sind hier nicht beliebt, man sitzt lieber bräsig im eigenen Saft und ignoriert die Realität.
Ich befürchte langsam, daß das Merkel doch noch zwei Dekaden regieren könnte, solange wir nicht wirtschaftlich ganz untergehen.
Ab und an kann man sich mal darüber amüsieren, daß Angie mal behauptete „Deutschland ist ein Sanierungsfall“ – assistiert von ihrem Appendix Köhler, der 2005 mit wackelnden Kopfe raunte, daß es fünf vor zwölf sei und eine Krise wie Weimar bevorstünde. ROFL!

Kaum saß aber der Merkelsche Hintern im Kanzlersessel war all das vergessen, plötzlich gibt es überhaupt nirgends mehr Handlungsbedarf und da die deutschen Wähler sich prinzipiell nie länger als eine Woche zurück erinnern können und sich ohnehin sehr viel mehr für Fußball und Unterschichten-TV interessieren, wird auch nicht nachgefragt.

Dienstag, 14. August 2007

Epitaph II

Wie schön, endlich habe ich ENNO HANSINGS
„Die Welt ist ganz und gar verdorben, Ich bin an einem Lebkuchen gestorben.“
(Verlag Peter Kurze, Bremen 1997)
bekommen.

Das ist ja so inspirierend für alle morbiden Gedanken!
Zum Beispiel:


Hier ruht Karl Brüning,
Der Ehrliche.

Gott gab mir den Anfang
Und das Ende.
Das mittlere Stü
ck war ein Kampf.

Hier ruht die Anna Feilmoser –
Sie hat in ihrem Leben lassen
Viel Altar und Kreuzweg fassen
Gestorben ist sie im Augustus
Gelobt sei Jesus Christus

Hier liegt der Bote Michel,
Er fiel mit seinen Kraxen,
Brach sich die beiden Haxen,
Die wurden amputirt,
Das hat ihn sehr schenirt.
Dann kam der Brand hinzu!
Gott schenk ihm ewige Ruh!

Philipp Söllner, Schuhmacher:
Er stammte aus dem Sachsenland
Und hatte dreizehn Kinder;
Im Wirtshaus man ihn meistens fand,
Er war ein großer Sünder.

Hier in der Verwesungsflur
Liegt ein Kind begraben;
Gott hat es uns geliehen nur
Und wollt’ es wieder haben.

Der hier liegt, ein Geizhals war,
Welcher in der Früh’ um elfe
Eilig starb, damit er spar’
Noch das Mittagsbrot um zwölfe.

Hier in dieser Gruben
Liegen zwei Müllerbuben
Geboren am Chiemsee
Gestorben an Bauchweh

Hier liegt Hans Gottlieb Lamm.
Er starb durch einen Sturz vom Damm,
Eigentlich hieß er Leim,
Das passte aber nicht in den Reim.

Durch einen Ochsenstoß
Kam ich in des Himmels Schooß.
Mußte ich auch gleich erblassen
Und Weib und Kinder verlassen,
Kam ich doch zur ewigen Ruh’
Durch dich, du Rindvieh du.

Hier ruht Hans Baptist Häberlein,
Er starb an einem Pflaumenstein,
Den er aus Unbedacht verschluckt. –
Ach hätte er ihn ausgespuckt!

Montag, 13. August 2007

Reiches Amerika.

Gouvernator Schwarzenegger hat soeben 7,8 MILLIARDEN $ für den Bau neuer Gefängnisse bereit gestellt. Jeder vierte Knastbewohner der USA sitzt in einem kalifornischen Gefängnis, die dementsprechend überbelegt sind – und zwar mit 170 % der Menschen, die maximal aufgenommen werden können. Schön säuberlich nach Rassen getrennt, hocken die Insassen wie die Ölsardinen in gigantischen Schlafsälen aufeinander, um das Klima möglichst unerträglich und somit die Rückfallquote maximal zu machen.
Ein Häftling kosten den Staat Kalifornien rund $ 43.000 im Jahr, knapp $ 2.000 davon für Rehabilitationsmaßnahmen. Ein Gedanke, der im „LAND OF THE FREE“ offenbar so gut wie unbekannt ist; hier geht es noch allein und Strafe, Rache und Abschreckung – mit dem bekannten Ergebnis einer maximalen Kriminalitätsrate.
Die Anzahl der Inhaftierten steigt steil nach oben; derzeit sitzen USA-weit 2,24 MILLIONEN MENSCHEN hinter schwedischen Gardinen (China: 1,5 Mio bei 1,3 Mrd Menschen und Russland 880.000) – eine Rekordzahl, die die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watchs nur noch mit den Ohren schlackern lässt.
Pro 100.000 Amis sitzen 750 im Gefängnis (zum Vergleich: In Deutschland sind es 90)
Das lässt sich Amerika jährlich 60.000.000.000 $ kosten und nur ein lächerlicher Anteil von weniger als 5% wird für Rehabilitation, Resozialisierung und Weiterbildung verwendet.
Über die Hälfte der Gefangen kommt niemals mit einer einzigen Rehabilitationsmaßnahme in Berührung und trotz der höchsten Rückfallquote aller Industrieländer, sind die Amerikaner mehrheitlich der Meinung, daß mit den Gefangenen noch zu lasch umgegangen wird.

Allerdings muß ich zugeben, daß es in den USA auch gar grauenvolle Verbrechen gibt, die so abscheulich sind, daß es gar keine Strafen hoch genug sein könnte.

So ist beispielsweise just in Nashville an einem frühen Sonntagmorgen ein 22-Jähriger Mann nur in Boxershorts bekleidet auf seinen eigenen Balkon gegangen, um eine Zigarette zurauchen! Gott sei Dank wurde der üble Frevler sofort von einer gottesfürchtigen 43-Jährigen Dame erspäht, die dieses maximal unzüchtige Verhalten unverzüglich zur Anklage brachte. Beweisen ließ sich diese abstoßende Untat zwar nicht eindeutig, da der Delinquent das Vergehen abstritt und es keine Tatzeugen gab – aber IN DUBIO CONTRA REO befand da der Richter und brummte ihm eine Gefängnisstrafe von einem Jahr auf Bewährung auf – verbunden mit der Warnung: „Noch einmal in Unterhose auf den Balkon und sie wandern in den Knast!“

Sonntag, 12. August 2007

Masturbiert Mitt manchmal morgens?

Während bei den demokratischen Präsidentschaftsbewerbern alles auf Clinton und Obama hinaus läuft, hat die GOP ein viel größeres Problem; weil die christlich-fundamentalistische hardcore-Basis (100 –120 Millionen, die begeistert bei den letzten Wahlen für George Airbrain ihre Kreuzchen machten) nicht so recht begeistert ist von ihrer Auswahl.
McCain ist zu sehr für den Irakkrieg und zudem auch noch pleite, Guiliani ist geschieden (!) – ganz schlimme Sache – und andere wie Fred Thomson sind zwar äußerst rechts, aber auch gänzlich ohne politische Erfahrung.
Bleibt also noch Mitt Romney, former Massachusetts Governor. Der hat immerhin ein paar potente Spender und dementsprechend volle Wahlkampfkassen und ist zudem auch noch religiös-sittenstreng wie es die denkallergische, bigotte Fundi-Basis gerne hat. Doch auch Mitt hat mit einem Pferdefuß zu kämpfen – er ist kein Evangelikaler, sondern Mormone!

Kann ein Mormone US-Präsident werden?

Mit dieser neuen Frage gesellt sich die GOP zu den Demokraten, die auch Kandidaten mit den schweren Handicaps haben, entweder über keine weiße Hautfarbe, oder keinen Penis zu verfügen.
Nachdem in der US-Geschichte die letzten 43 Präsidenten (von insgesamt 43) WEISSE CHRISTLICHE MÄNNER waren, bringen die drei derzeit aussichtsreichen Kandidaten die Toleranz an die Belastungsgrenze – eine „Behinderung“ haben sie alle. Fragt sich nur, was im Auge des Wählers das geringste Übel ist. Einer von 43 Präsidenten – JFK – war Katholik; schon das war und ist dort kaum vorstellbar.
Mitt hat mich jedenfalls veranlasst mich mal wieder mit einer meiner Lieblingssekten zu beschäftigen – den Mormonen! Neben den unlustigen Piusbrüdern und den bizarr-lustfeindlichen Zeugen Jehovas, wirkt die „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ bis auf den leicht unpraktischen Namen immer so nett adrett und freundlich.
Begegnet man mormonischen Missionaren auf der Straße, sind es stets höfliche, sprachgewandte junge Männer in (billigen) Anzügen, während die irren Piusse stets aggressiv sind und die Jehovas immer mit ihren nacktbeinigen deprimiert guckenden Kleinkindern abschrecken.
So einen Mormonen würde ich ja glatt gerne mal zu einem Café einladen – zumal die auch noch vorher deutsch gelernt haben – und fragen, wie sie Deutschland finden. Wenn die direkt aus einem Schulungszentrum vom Mormonenplaneten (Utah) kommen, müssen die sich in Hamburg ja fühlen, wie Benedikt XVI im Beate Uhe-Shop.
In der Praxis wären wir da allerdings an einer unüberwindbaren Hürde- neben Sex, Alkohol, Drogen und Zigaretten, ist Mormonen nämlich auch Tee und Café – das TEUFELSZEUG (!) – verboten.
Da sind eben auch die M’s nur normale Bibel-Fanatiker; Sex ist Sünde und die sündigste aller sündigen Sünden ist natürlich Homo-Sex.

Allerdings hat der Spencer W. Kimball (1973 – 1985 Präsident der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) löblicherweise herausgefunden, wie es zum Schwulsein kommt, nämlich:
"... und was noch schwerwiegender ist: häufig führt die Masturbation zu einer schrecklichen Sünde, zur Homosexualität nämlich, einem Frevel an der Natur. Sie wird nämlich insgeheim begangen und führt oft dazu, daß zwei Menschen, gleichen Geschlechts sich gegenseitig befriedigen; dabei werden sie schließlich völlig homosexuell." ( Spencer W. Kimball, Das Wunder der Vergebung, S.92, 1969)

Daher muß die Onanie natürlich dringend mit allen Mitteln bekämpft werden!!
Und wer könnte da kompetenter sein, als die Mormonen, bei denen es nämlich nur heile Familien, keine Schwulen, keine Lesben und auch überhaupt keine Selbstbeflecker gibt!!!
Dazu existiert ein weiser Leitfaden, den ich allen Menschen dringend ans Herz legen will. Hält man sich an die hier aufgeführten Regeln, kann einem nichts mehr passieren.

Man gucke sich nicht im Spiegel an, man fasse sich tunlichst nicht „untenrum“ an, man bleibe nur maximal 5 Minuten allein im Badezimmer – und auch dann nur mit nicht verschlossener Tür, man zeihe sich nachts jede Menge Hosen übereinander, so daß man nicht etwa aus versehen mal irgendwo anfasst, man lese Kirchenbücher, man bete, man vermeide allein zu sein, man belohne sich mit 25 Cent für jeden Tag, den man ohne ...geschafft habe, man brülle „STOP!“, wenn die Versuchung zu groß wird, man vermeide Stress und Depressionen und wenn das alles noch nicht hilft, gibt es noch die Aversionstherapie*, bei der man sich vorstellt, in einem Bad aus Würmern zu liegen und die Viecher auch noch essen zu müssen – der Kübelböck wixt nach dem Dschungelcamp nie wieder!

*In the field of psychotherapy there is a very effective technique called aversion therapy. When we associate or think of something very distasteful with something which has been pleasurable, but undesirable, the distasteful thought and feeling will begin to cancel out that which was pleasurable. If you associate something very distasteful with your loss of self-control it will help you to stop the act. For example, if you are tempted to masturbate, think of having to bathe in a tub of worms, and eating several of them as you do the act.

Samstag, 11. August 2007

Ü & G

Das Internet ist eine praktische Sache, wenn man auf der Suche nach Informationen ist.
Blöderweise ist so eine Suche ad libitum immer damit verbunden unfassbare Mengen von Sekundär-Informationen aufzunehmen, so daß es mindestens die zehnfache Zeit dauert rumzugoogeln, statt mal eben eine Auskunft mit einem Telephonanruf einzuholen.
Einen Ausweg mögen NEWSLETTER weisen:
Hat man einmal eine wirklich gute Info-Quelle entdeckt, abonniert man einfach zukünftige news, ohne sich selbst immer wieder in den Webdschungel – die große Zeitklaumaschine – zu begeben. So kann man gleich zweifach Zeitsparen, denn man sucht nicht nur nicht selbst, sondern die per mail eintrudelnden Newsletter sind üblicherweise so öde, daß man sie ohnehin gleich wegklickt, wenn sie eintreffen.
Es gibt aber eine Ausnahme – und zwar die Anschreiben und Erklärungen der Jungs vom Übel und Gefährlich – jenem Bunkerveranstaltungsclub auf dem Hamburger Heiligengeistfeld.
Ich empfehle dringend für den „Rundbrief“ zu subscriben; es ist immer weine Freude das zu lesen. Und nebenbei bemerkt haben die auch nette Veranstaltungen; Mittwoch geht es zu Coco Rosie.

Anbei ein paar Beispiele:

Tachchen.
Ja ja, die Sonne scheint, die Säfte blubbern, eine Amsel kracht aufs Dach. Trotzdem sollten Sie sich mal überlegen, wie Sie sterben möchten. Wenn Sie die Wahl hätten. Senden Sie uns Ihre Wunschtodesart per Mail. Wir sehen dann, was sich machen lässt. Bis es soweit ist, nehmen Sie bitte folgende Veranstaltungsinformationen zur Kenntnis und versuchen Sie, Ihr Restleben so angenehm wie möglich zu gestalten.

Heute, Freitag / 24:00 / 5,- SPONTANPARTY
Tilman Tausendfreund, akaak, Flor Hasenberg & Bergeé Es war so: Es war nichts los. Ein freier Freitag. Das gibt’s doch nicht. Man hat ja eine Verantwortung. Wir wollen nicht Schuld sein, wenn sich unglückliche Menschen in die Elbe stürzen. Stürzen Sie lieber hier rein........

Hust, hust, hallo, hust.
Kaum ist die Sonne weg, bemächtigen sich heuschreckenartige Bakterienstämme des vom Klima frühzeitig gewandelten Menschenkörpers, und man hat eine Erkältung. Man konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wie das ist, eine Erkältung zu haben. Jetzt weiß man’s wieder. So ist das also. Aha. Was soll man machen? Man legt sich hin. Man bleibt liegen. Man kann nicht lesen, sieht fern. Das ist schlimm. Fernsehen, zumal tagsüber, ist nur unter Zuhilfenahme großer Mengen beruhigender Drogen möglich, auch das hatte man ganz vergessen. Man stopft sich mit Vitaminen voll, bis der Vitamin C-Schock einen weißen Belag auf die Zunge zaubert. Musikhören geht auch nicht, tut weh im Kopf. Man dämmert so dahin. Da kann man endlich mal guten Gewissens liegen bleiben – und will nicht. Weil es eine Ödnis ist. Während man so dahin deliriert, kommt der Zorn, die Rachsucht. Wer war das? Wessen Bakterien, welcher Händedruck, wessen Nieser, welcher Mitmensch hat mich infiziert mit dieser fiesen Partikelarmee, die nun ziellos durch den schwachen Körper marodiert? Alle anstecken! Rausgehen, unsichtbare Bakterienatompilze in die Gegend niesen und alle anstecken, es wird dann schon den Richtigen treffen. Aber rausgehen geht nicht. Man muss liegen. Und weiß gar nicht mehr, wie das ist, nicht erkältet zu sein. Plötzlich, im Fieberwahn, eine Erleuchtung! Was machen die klugen Naturvölker, wenn sie erkältet sind? Sie trinken scharfen Schnaps und knabbern Chilischoten. Weil das die Bakterien tötet. Töten, töten, töten – das ist gut. Her mit dem Schnaps! Wo gibt’s den Schnaps? Den gibt’s bei uns, an der Bar. Währenddessen geht auf der Bühne folgendes ab......

Yo, was?
Es ist Wind + STOP + Kann nicht gehen + STOP + Hut weg + STOP + Bäume,
Pfeiler, Windräder fallen + STOP + Chaos, Klimakrieg + STOP + Angst, Wetterangst, Tod droht + STOP + Kippe anzünden unmöglich, Luftbewegung knochenhart + STOP + Straßenstaub und Smog stopfen Poren dicht, Sturmdreck + STOP + Blind jetzt + STOP + Panik, Herumirren + STOP + Hilfe, bitte, SOS + STOP + Hört hier jemand? + STOP + Es ist derart windig + STOP + dass man noch nicht mal telefonieren kann, geschweige denn eine E-Mail schreiben oder so. Die Kontaktaufnahme + STOP + scheint nur über althergebrachte Telegramme möglich, was stilistisch gut zur Windpanik passt, das Gefühl des Gehetztseins verstärkt und überhaupt mal eine willkommene Abwechslung ist, allerdings den Nachteil hat, das längere Sätze nicht möglich sind, denn Telegramme sind immer kurz und Maschinengewehrmäßig, das geht immer alles nur in Satzfetzen, was schade ist, dann lange Sätze können sehr unterhaltsam sein, wenn man auf ihnen reitet wie auf einer Welle und reitet und reitet, nur um dann irgendwann festzustellen, dass einen die Welle nirgendwo hinträgt, das man sozusagen einem Satzwitz aufgesessen ist, was eine mieser Trick ist, klar, da kann man schon mal sauer werden. Wie immer gut geschützt, ulkig ummantelt von hunderttausend Tonnen Stahlbeton, sind die Besucher des Uebel & Gefährlich froh, sich in Sicherheit zu befinden und in bester Gesellschaft noch dazu. Umso mehr, da sich auf der Bühne des kleinen Bunkerclübchens unterhaltsame Dinge tun, die vorher stets mittels Rundbriefe angekündigt werden, so dass hinter niemand sagen: Wie? Was? Wusst’ ich nicht

Mi.7.3./21:00 Junior Boys & I Am Bones. Es wurde uns nahe gelegt, die Musik der hier spielenden Künstler doch bitte etwas weniger kryptisch zu umschreiben, damit man sich auch was drunter vorstellen kann. Ok. Stellen Sie sich mal bitte vor, Sie stehen auf einer Wiese. Die Sonne scheint. Die Drossel piept. Plötzlich kommen zwei drei Meter große neongelbe Frösche angetanzt und hauen Ihnen so lange die Patschefüße ins Fresschen, bis Ihnen ganz warm wird ums Herz.
Di.20.3./21:00 Thomas Belhom & James Merle Thomas
. Nee, das haben Sie noch nie gesehen und gehört, was Thomas Belhom auf der Bühne macht. Während er mit seinem überweltlichen Können als Gastmusiker die Werke von Kollegen wie Calexico, David Grubbs und Stuart A. Staples (Tindersticks) veredelt, wird er bei seinen Solo-Shows zur kleinsten Bigband der Welt. Der Mann spielt alle Instrumente gleichzeitig und erschafft riesengroße Lieder, während der Zuschauer nicht weiß, was er zuerst festhalten soll: die klappende Kinnlade oder das hüpfende Herz.