TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Dienstag, 8. Februar 2011

Wer nicht säet, der wird dafür ernten

In Hamburg wird, wie es zehn Tage vor einer Wahl üblich ist, über mögliche Konstellationen und Koalitionen spekuliert.
Altbürgermeister Voscherau brachte nun Rot-Gelb ins Spiel, für den Fall daß die SPD nicht die absolute Mehrheit erreicht.
Es wird viel darüber spekuliert, ob das ein Querschuß à la Clement war, oder ob Spitzenkandidat Scholz diese Idee via Voscherau womöglich selbst lanciert hat, um die GAL noch mehr unter Druck zu setzen. Damit könnten noch mehr rotgrüne Sympathisanten zur SPD gezogen werden.

Mal ganz abgesehen davon, daß die Hamburgische FDP ein hochkorrupter Dilettantenhaufen ist, der über keinerlei Personal verfügt, so daß auf die Potjomkinsche Kat-JA Dingens ausgewichen werden mußte, ist Rot-Gelb aus bundespolitischen Erwägungen natürlich ein Graus!

Die Hamburger Bundesratsstimmen wären neutralisiert und könnten nicht gegen Schwarzgelb in die Waagschale geworfen werden.

Noch wesentlich schlimmer ist die Vorstellung von einem unverhofft triumphierenden Guido Westerwelle, dessen Partei statt aus den Parlamenten hinaus, sogar in die Bürgerschaft und die Regierung HINEIN gewählt würde.
Wenn ich mir nur vorstelle, wie sich der Mövenpick-Parteichef aufbliese und kraftstrotzend deklamierte, er habe im Gegensatz zu allen Unkenrufen Recht behalten, weil die FDP ihre Macht ausbaue, wächst in mir der Wunsch den Kopf in die Mikrowelle zu stecken.

Aus SPD-Sicht hätte eine Koalition rein von der Landesebene aus betrachtet immerhin einen Vorteil gegenüber einer Partnerschaft mit der GAL: Die FDP ist viel schwächer als die ehemaligen CDU-Freunde um die drei grünen Baumkiller-Senatoren.
Man könnte sie mit einem eher unwichtigen Senatsposten abspeisen und hoffen, daß sie nicht allzu oft den Schnabel aufmachten.
Vor lauter Glück unverhofft in die Regierung gerutscht zu sein, würden die Elbliberalen geneigt sein alles mitzumachen, das Olaf Scholz diktiert.

Die GAL erhielte eher drei Senatorenposten (so viele hatte sie schon in der schwarzgrünen K.O.alition. Diesmal wird sie sehr wahrscheinlich deutlich mehr Prozente bekommen) und könnte geneigt sein nach einem komplett inhaltslosen Wahlkampf Pflöcke einzuschlagen.

Und was dann kommt, wissen wir ja: manisches Baumfällen und Planung von Milliardenschweren Unsinn à la Stadtbahn.

Bekanntlich glaube ich nicht an den lieben Gott, aber langsam frage ich mich, ob in der deutschen Politik nicht doch der Teufel seine Hand im Spiel hat.

Das kann doch wohl nicht mit rechten Dingen angehen, daß die FDP immer vollkommen unverdient mit fetten Wahlergebnissen ausgestattet für Arbeitsverweigerung und inhaltliche Leere belohnt wird.

Beispiel Europawahl 2009.

Eine Analyse der Sitzungsprotokolle des EU-Parlaments hatte ergeben, daß unter fast 1000 Abgeordneten Guidos blonde Vorzeigefrau Silvana Koch-Mehrin die faulste war. Sie hatte die allermeisten Sitzungen geschwänzt und nicht einen einzigen Bericht verfasst.

Koch-Mehrin liegt mit ihrer "Präsenzquote von 38,9 Prozent" nicht nur "an letzter Stelle der 106 deutschen Abgeordneten, sondern auch nur "auf Platz 914 der Gesamtliste".

Apolitisches Plappern ist auch Koch-Mehrins Spezialität, wie zum Beispiel die SZ süffisant anmerkt:

Seither macht sie von sich reden - auch weil sie sich für den Stern mit schwangerschaftsrundem Bauch auszog. Im People-Fachblatt Bunte erklärte sie ihr Privat- und Liebesleben, dem Oben-ohne-Magazin Praline lieferte sie Kolumnen. Im parlamentarischen Betrieb der EU dagegen hat die Chefin der sieben deutschen FDP-Abgeordneten nicht überall den Ruf, ein fleißiges Bienchen zu sein.

Bilder der Yellow-Press-Parlamentarierin gibt es u.a. im ZAPP-Bericht.

Bei der „Praline“ scheint Ex-Big-Brother-Besucher Westerwelles EU-Stern sich wohler zu fühlen.

Werden dort doch auch bahnbrechende Service-Leistungen angeboten, die auch die Big Brother-Bewohner interessieren, zum Beispiel die Rubrik:

Megabusen - TOP Megabusen Filme

01. - Gefallene Engel
02. - Voluptuous Vixens
03. - Feuchte Sehnsucht
04. - Atom Busen
05. - Dicke Euter
06. - Super Busen
07. - Pralle Brüste
08. - Tittenalarm
09. - Busty Girls
10. - Titanic Boobs

Mit Frontfrau Koch-Mehrin brachte es die FDP bei der Europawahl im Juni 2009 auf 11 % - fast eine Verdopplung des letzten Ergebnisses (2004: 6%).

Welches Ergebnis Guidos Steuersenkungensteuersenkungensteuersenkungen-Partei bei der Bundestagswahl im September 2009 erreichte, ist hinlänglich bekannt.
Ebenfalls ein Resultat, welches ganz ohne inhaltliche Arbeit zustande kam. Das erste Westerwellesche Regierungsjahr geschah dann politisch gar nichts. Die FDP-Minister konzentrierten sich darauf verdienten Parteispendern zu huldigen und Pöstchen zu besetzen. Und dann wurden Steuern und Abgaben ERHÖHT.

Zum angesagtesten FDP-Minister brachte es ausgerechnet die wandelnde Weißweinschorle Brüderle Leichtfuß, der gelegentlich so nuschelt, daß er untertitelt werden muß.

Er sonnt sich in den Ergebnissen der Wirtschaftspolitik, die die SPD-Minister vor dem September 2009 durchgesetzt hatten.

Denn es gibt einen Aufschwung und wir freuen uns darüber. Aber Sie werden sicher verstehen, warum wir es schon als Satire empfinden, dass ausgerechnet der Bundeswirtschaftsminister sich damit brüstet, dazu einen Beitrag geleistet zu haben. Sie, Herr Brüderle, haben doch am 4. Dezember 2008 gegen das Konjunkturpaket und am 28. 5. 2009 gegen die Verlängerung der Abwrackprämie gestimmt. Sie und Ihre FDP waren doch gegen fast alles, was diesen Aufschwung möglich gemacht hat. Herr Westerwelle hat das Konjunkturpaket damals an diesem Pult hier als „Schrott“ und „Flickschusterei“ verdammt. Herr Brüderle hat das Konjunkturpaket damals als „harte Droge“ abgelehnt. Und heute schwadroniert er vom „Aufschwung XL“, den er angeblich befördert habe! In Wahrheit, Herr Brüderle, sind Sie nur der größte Abstauber, den Deutschland seit langem gesehen hat.
(Siegmar Gabriel im Bundestag am 15.09.2010)

Auch der Pfälzer Weinfreund scheint mit dem Teufel im Bunde zu sein - er „arbeitet“ nach der Koch-Mehrin’schen Devise möglichst gar nicht erst zu erscheinen, wenn es ernst wird, sondern lieber auszuschlafen.

So wie seine FDP-Kollegin in Brüssel die faulste Abgeordnete ist, wurde Brüderle inzwischen offiziell als faulster deutscher Bundesminister entlarvt.

In Brüssel wundern sich Diplomaten schon lange über die geringe Präsenz einiger deutscher Ressortchefs bei wichtigen EU-Ministertreffen, den so genannten Räten. Jetzt geht aus einer neuen Liste des Auswärtigen Amtes (AA) über das Jahr 2010, die "Welt Online" vorliegt, hervor:
Die größten Brüssel-Schwänzer sind Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP), Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP). Brüderle nahm trotz Wirtschaftskrise nur an einem von fünf Wettbewerbsräten teil – einmal fehlte er allerdings wegen Schneechaos. Der Grünen-Abgeordnete Manuel Sarrazin, der die AA-Liste angefordert hatte: „Brüssel und Brüderle passen nicht zusammen. In den Rat für Wettbewerbsfähigkeit schickt Brüderle regelmäßig seine Staatssekretäre.“

(Welt online 07.02.2011)

Während eine schwere Wirtschaftskrise mit Rettungspaketen in dreistelliger Milliardenhöhe schwelt, hält es unser Wirtschaftsminister in 80% der Fälle gar nicht erst für nötig überhaupt zu seinem Job zu erscheinen.

Nach dem Motto „Nichts tun und dennoch vom Wähler belohnt werden“ könnte jetzt auch die Hamburger FDP erfolgreich sein, die seit zwei Legislaturperioden nicht mehr im Parlament vertreten ist und sich damit beschäftigt gegenseitig zu mobben.

Die personell ausgeblutete und inhaltsleere Intrigantenstadelpartei hatte es zweimal nicht auf mehr als 5% gebracht und wird ausgerechnet in der bundespolitischen Wetterlage von 2011 wieder bei 5% in Umfragen geführt.

Für nichts und wieder nichts.

3 Kommentare:

Oberclown hat gesagt…

Tja, wenn man an die FDP Denkt, dann ist das ein Zeitpunkt, wo man die Bayern um die de facto 10% Hürde im Landeswahlrecht beneiden kann, auch wenn nicht mal das in der Letzten Landtagswahl die Jungs von der Hepatitisgelben Truppe im Parlament verhindert hat

Anonym hat gesagt…

Hier im Süden sind die Schwarzgelben schon wieder im Vormarsch. Die Halbwertszeit des bürgerlichen Gedächtnisses kann also man mit ca. 2-3 Monaten wissenschaftlich nachweisen.

Ne, da ärgere ich mich nicht mehr, die wollen das so und egal für wieviel Unmut und Kosten S21 noch sorgen wird, sie werden auch immer einen anderen Sündenbock als ihre geliebten Politiker finden. "Die wissen schon, was sie tun!"

Zum Thema SPD und die FDP als Koalitionspartner... an sich wäre Hamburg vor allem zu wünschen, dass der Wechsel für die CDU so drastisch wie nur möglich erfolgt. Das würde Frau Merkel (endlich einmal) das Maul stopfen.

Dass sich Guido durch eine Koalition mit der SPD gestärkt fühlen könnte, sehe ich hingegen als einen Vorteil. Denn dann kann er den Karren noch mehr an die Wand fahren. Langfristig sicherlich ein Vorteil für das Land, wenn die FDP mal wieder für 2-3 Legislaturperioden aus dem Parlament "verschwunden" wäre.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Oberclown - „hepatitisgelb“ ist ein sehr schön passendes Wort!
In HH sind die Wahlergebnisse schlecht abzuschätzen, weil diesmal tatsächlich auch ein ganz neues Wahlrecht gilt. Wir haben 20 Stimmen und wenn man sich so umhört, sind die Menschen vollkommen überfordert damit.
Gestern war ich beim Friseur (Klischee!!!!) und hörte da tatsächlich zwei Leuten zu, die empört verkündeten nun gar nicht zu wählen, weil die Stimmzettel sie zu sehr verwirrten. Gerade wollte ich mich erklärend einschalten, als ich den Eindruck bekam, es handele sich um Ahlhaus-Sympathisanten. Darauf ließ ich schnell von meinem Vorhaben ab - sollen die mal schön zuhause bleiben.

@Nordstern -
„an sich wäre Hamburg vor allem zu wünschen, dass der Wechsel für die CDU so drastisch wie nur möglich erfolgt.“
- das sehe ich ganz genauso.
Hinzu kommt aber etwas spezifisch Hamburgisches, nämlich, daß sich die Grünen so fest an die CDU gebunden hatten. Die haben Ahlhaus schließlich erst ins Amt gewählt. Das kann ich denen wirklich nicht so schnell verzeihen. Die sollen mal schön in der Opposition schmoren. Wäre ja schon deswegen lustig, weil sie da dann wieder zusammen mit der CDU in einem Boot sitzen.

Für alle anderen Bundesländer würde ich natürlich zweifelsfrei rot-grün immer rot-gelb vorziehen!

LGT