Sonntag, 20. Februar 2011
Das habe ich mir verdient.
Nach all den Magengeschwüren, den ausgefallenen Haaren, den abgekauten Fingernägeln, den eingeritzen Armen und Beinen, den Stresspickeln, den Bauchschmerzen, den Peinlichkeitsattacken, dem Entsetzen, der Scham über die CDU-Regierungen in Hamburg seit 2001, muß ich mich heute an einem Wahlabend in meiner Heimatstadt endlich mal nicht an meinem Kopfkissen in den Schlaf weinen.
Es hat sich also gelohnt, daß ich zehn Jahre einen SPD-Aufkleber am Heck meines Autos spazieren gefahren habe.
Die unfassbare Prognose von 18.00 Uhr im ZDF,
50% SPD, 20 % CDU,
hat sich unglücklicherweise etwas zuungunsten meinen Sozis verschoben, aber es wird scheinbar dennoch für eine absolute Mehrheit der Sitze reichen.
Ich staune dann doch, wie viel die Personen an der Spitze ausmachen.
Denn Christoph Ahlhaus ist schließlich erst drei Monate Bürgermeister. Man kann schwerlich ihm allein das Debakel der CDU zuschreiben. Unter Ole von Beust wurde der ganze Murx angefangen, den ich hundertfach in diesem Blog beschrieben habe - all die Pleiten, die Mammutprojekte inkl Kostenexplosion, die Dutzenden peinlichen Rücktritte debakulierender Senatoren, die Milliardenpleite bei der HSH Nordbank, das Verscheuern des Hamburger Tafelsilbers, etc, pp.
Aus mir unerfindlichen Gründen mochten die Hamburger aber „ihren Ole“, während sein Heidelberger Nachfolger Christoph Ahlhaus extrem unbeliebt ist - DAS kann ich allerdings gut nachvollziehen.
Laut ZDF-Umfrage erreicht Ahlhaus auf der Beliebtheitsskala von +5 bis-5 mit „-0,6“ den schlechtesten Wert, der jemals für einen Amtsinhaber gemessen wurde.
Der zweitschlechteste Wert war eine „0,0“ für Roland Koch in Hessen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Kraft der populären Zugpferde.
Während Olaf Scholz auf große Wahlkampfarenen verzichtete und nur sogenannte „Bürgergesprächen“ in kleinem Kreis absolvierte, hatte Ahlhaus einen glanzvollen Auftritt mit dem beliebtesten Politiker Deutschlands, Dr. a.D. Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg im ausverkauften CCH (2000 Plätze).
Da verspürte die CDU Rückenwind und der Lügenbaron rockte die Halle.
Deswegen will die Union Guttenberg ja auch keinesfalls fallen lassen, obwohl er nun schon selbst an Rücktritt denkt und spekuliert wird, er habe seinen Lebenslauf auch an anderen Stellen frisiert.
Der Verteidigungsminister gilt aber als DAS Wahlkampfmagnet,m der im Alleingang die Hallen füllen kann. Das stimmt, auch die Hamburger lagen ihm zu Füßen und füllten das CCH.
Nur - was bringt es?
Die CDU hat heute 21 Prozentpunkte verloren und die SPD hat 15 Prozentpunkte gewonnen.
Schlußbemerkung:
Ein besonderes inneres Sahnehäubchen ist es mir, daß wahrscheinlich die Grünen mit lumpigen 11 % weit unter dem Bundestrend liegen, obwohl sie in Hamburg traditionell viel stärker als im Bund sind.
Sie werden offensichtlich nicht der nächsten Regierung angehören und bekommen damit ihre gerechte Strafe für die antiökologische Politik.
Die GAL war es schließlich, die Ahlhaus erst zum Bürgermeister gemacht hat.
Shame on you. Opposition ist die gerechte Strafe.
Ein schöner Auftakt für das Superwahljahr 2011: In einem FÜNFparteienparlament gelingt der SPD eine absolute Mehrheit.
„Rot-Rot-Grün“ ist mit fast 70% in der Bürgerschaft vertreten!
Es hat sich also gelohnt, daß ich zehn Jahre einen SPD-Aufkleber am Heck meines Autos spazieren gefahren habe.
Die unfassbare Prognose von 18.00 Uhr im ZDF,
50% SPD, 20 % CDU,
hat sich unglücklicherweise etwas zuungunsten meinen Sozis verschoben, aber es wird scheinbar dennoch für eine absolute Mehrheit der Sitze reichen.
Ich staune dann doch, wie viel die Personen an der Spitze ausmachen.
Denn Christoph Ahlhaus ist schließlich erst drei Monate Bürgermeister. Man kann schwerlich ihm allein das Debakel der CDU zuschreiben. Unter Ole von Beust wurde der ganze Murx angefangen, den ich hundertfach in diesem Blog beschrieben habe - all die Pleiten, die Mammutprojekte inkl Kostenexplosion, die Dutzenden peinlichen Rücktritte debakulierender Senatoren, die Milliardenpleite bei der HSH Nordbank, das Verscheuern des Hamburger Tafelsilbers, etc, pp.
Aus mir unerfindlichen Gründen mochten die Hamburger aber „ihren Ole“, während sein Heidelberger Nachfolger Christoph Ahlhaus extrem unbeliebt ist - DAS kann ich allerdings gut nachvollziehen.
Laut ZDF-Umfrage erreicht Ahlhaus auf der Beliebtheitsskala von +5 bis-5 mit „-0,6“ den schlechtesten Wert, der jemals für einen Amtsinhaber gemessen wurde.
Der zweitschlechteste Wert war eine „0,0“ für Roland Koch in Hessen.
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Kraft der populären Zugpferde.
Während Olaf Scholz auf große Wahlkampfarenen verzichtete und nur sogenannte „Bürgergesprächen“ in kleinem Kreis absolvierte, hatte Ahlhaus einen glanzvollen Auftritt mit dem beliebtesten Politiker Deutschlands, Dr. a.D. Karl Theodor Freiherr von und zu Guttenberg im ausverkauften CCH (2000 Plätze).
Da verspürte die CDU Rückenwind und der Lügenbaron rockte die Halle.
Deswegen will die Union Guttenberg ja auch keinesfalls fallen lassen, obwohl er nun schon selbst an Rücktritt denkt und spekuliert wird, er habe seinen Lebenslauf auch an anderen Stellen frisiert.
Der Verteidigungsminister gilt aber als DAS Wahlkampfmagnet,m der im Alleingang die Hallen füllen kann. Das stimmt, auch die Hamburger lagen ihm zu Füßen und füllten das CCH.
Nur - was bringt es?
Die CDU hat heute 21 Prozentpunkte verloren und die SPD hat 15 Prozentpunkte gewonnen.
Schlußbemerkung:
Ein besonderes inneres Sahnehäubchen ist es mir, daß wahrscheinlich die Grünen mit lumpigen 11 % weit unter dem Bundestrend liegen, obwohl sie in Hamburg traditionell viel stärker als im Bund sind.
Sie werden offensichtlich nicht der nächsten Regierung angehören und bekommen damit ihre gerechte Strafe für die antiökologische Politik.
Die GAL war es schließlich, die Ahlhaus erst zum Bürgermeister gemacht hat.
Shame on you. Opposition ist die gerechte Strafe.
Ein schöner Auftakt für das Superwahljahr 2011: In einem FÜNFparteienparlament gelingt der SPD eine absolute Mehrheit.
„Rot-Rot-Grün“ ist mit fast 70% in der Bürgerschaft vertreten!
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9 Kommentare:
Ich bin zwar kein Hamburger, aber freue mich in Frankreich trotzdem mit Ihnen! Nun schlafen Sie gut und bitte auch nicht mehr in's Kissen weinen oder an den Nägeln herum kauen - zumindest nicht mehr wegen der CDU in Hamburg...
Einen herzlichen Glückwunsch nach Hamburg. Ich freue mich wie ein König für Dich und Deine Mitbürger. Es kann nur noch bergauf gehen, Tammox
Oh Danke Danke!
Ich habe ja auch selten genug was zu Lachen über Politik.
Der arme Christoph muß sich auch nicht allzu sehr grämen - er wird nicht obdachlos:
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/extra2981.html
Und dabei ist sein Haus auf der Millionärsinsel SYLT noch gar nicht erwähnt.
Erstaunlich was die Ahlhausens sich so leisten können.
Andere Hamburger - Voscherau, Scholz, Helmut Schmidt,.. - wohnen in ganz kleinen Häuschen in Arbeitergegenden oder Stadtwohnungen in Altona.....
LGT
Der Wermutstropfen an der Pleite der CDU ist, dass die FDP dafür ein paar Stimmen mehr bekommen hat. Und natürlich feiern die Hepatitisgelben diese Stimmen als Erfolg für ihren guten Wahlkampf. Hahahahahaha hahahahaha hahahaahahahahaha!
Glückwunsch nach Hamburg! Glückwunsch an die SPD!
Auch meinen Glueckwunsch.
Du weist ja, dass ich das gesamte Gesindel nicht leiden kann.
Aber manche halt doch ein klein mehr oder weniger.
Hab gerade 'n Bierchen aufgemacht.
Prost
Gruss
Jake
Fuer Ahlhaus ist sicherlich auch ein besonderes Kompliment, dass er das schlechteste Ergebnis der CDU seit '46 eingefahren hat.
Bravo!
Herzlichen Glückwunsch auch aus dem ewigen Schwarzland Baden-Württemberg!
Übrigens begrüsse ich ausdrücklich die 7% für die FDP und hoffe, dass Westerwelle so entschlossen weitermacht wie bisher. Die Wand ist gleich da vorne, Guido! ;)
Für meine Ecke wiederum erwarte ich schon jetzt nichts mehr, noch nicht einmal "gefühlte" 2-3% weniger für die S21-Schwarzgeldverteiler.
Denn leider ist hier auch die Opposition weder wahrnehmbar noch wählbar.
Gutes Interview mit Jutta Ditfurth:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,745943,00.html
Der Nordstern.
Hallo Tammox,
wusste ich doch, dass du über den (vorläufigen) Ausgang der Bürgerschaftswahl in Hamburg schreiben würdest - also bin ich gleich zu dir gestiefelt...
Als Hamburgerin, die natürlich auch zur Wahl gegangen ist, bin ich auch froh über den Ausgang der Wahl, obwohl e mir nicht gefällt, dass nun die FDP auch dabei ist...Wer hat denn die gewählt? Wahrscheinlich die Neureichen in der Stadt oder Beamte in den oberen Gehaltsklassen, die um ihr Weihnachtsgeld bangen...
Von der SPD erwarte ich mir mehr soziale Gerechtigkeit, aber in bezug auf die Umwelt nicht viel, eher garnichts...
@ Homer:
Stimmt, Guidos Selbstzufriedenheit war schon schlimm. Aber im Grunde ist es ja schon lahm von der FDP von 22 Prozentpunkten, die die CDU abgegeben hat und die neu verteilt wurde, gerade mal ein Zehntel aufgesammelt zu haben. (Die FDP hat ja nur 1,9%-Punkte zugelegt.)
Natürlich ist jedes FDP-Ergebnis über der 5%-Marke schwer zu ertragen.
@ Jake:
Naja, POSITIV gestimmt, in dem Sinne, daß man für einen Politiker 100%ig schwärmt, ist ja wohl keiner von uns mehr.
Da freut man sich an den kleineren Dingen und nach 10 Jahren CDU in MEINER Heimatstadt, ist mir eigentlich alles recht, das Ahlhaus wegfegt.
@ Nordstern:
In DEM Punkt hat die CDU vermutlich sogar Recht; das Hamburger Ergebnis hat bundesweit kaum Bedeutung. Das war hier eine regionale Nummer.
In BW sieht es schon anders aus. Als der dicke Siegmar gestern aufzählte, für wen das Ergebnis alles Rückenwind bedeutete, mußte ich bei dem Namen Nils Schmid auch für eine Sekunde nachdenken - WER ist DAS denn noch mal. Das sagt ja auch schon genug aus.
Mehr als Platz drei ist in BW und MV wohl nicht drin für meine Sozis, die in HH die absolute Mehrheit abgeräumt haben.
@ Sica:
Also mit großen Erwartungen komme ich ohnehin nicht!
Ich wäre schon sehr zufrieden, wenn für’s Erste nicht mehr solche Superpeinlichkeiten vorkommen, wie Stuth (der ist ja gestern offenbar endgültig wahnsinnig geworden…?), oder ein Karan, der lügt, daß sich die Balken biegen (der könnte sich ja mal im Verteidigungsministerium bewerben jetzt…), oder ein rechtsradikal lallender Schill, der uns im Bundestag blamiert, oder Großmannssucht à la FILA.
Daß Olafs Frau Britta Ernst jemals in Glamourpose auf Königin getrimmt in der BUNTEN erklärt, sie wäre jetzt das neue „Powerpaar“ von der Elbe, ist zu circa 1000% ausgeschlossen.
BTW - ob Ahlaus seine Fila jetzt LALA (last Lady) nennt?
LGT
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