TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Montag, 7. Februar 2011

Willkommener Redner - Teil IV

Ende September 2011 wird der Kondomifex Maximus für ein paar Tage in Deutschland weilen.
Das gefällt nicht jedem und ich gehöre zu den Gegnern einer Papstrede vorm Bundestag.
In loser Folge möchte ich bis September, neben den schon Genannten, weitere Argumente folgen lassen.

Joseph Ratzinger nimmt es mit der Wahrheit nicht allzu genau.
Eine seiner bekannteren Lügen ist seine geradezu dreiste Darstellung der Umstände der Rehabilitierung vom Holocaustleugner-Bischof Richard Williamson.
Im Interview-Buch "Licht der Welt: Der Papst, die Kirche und die Zeichen der Zeit" von Peter Seewald erklärte J.R. man habe nicht gewußt, daß Williamson den Holocaust leugne, da man nicht ins Internet gesehen habe.

Laut David Berger („Der heilige Schein“ s 45f.) ist aber der zuständige Kardinal Dario Castrillon Hoyos nicht nur ein intimer Kenner und Sympathisant der von JP-II exkommunizierten FSSPX-Bischöfe, sondern er wurde bereits im November 2008 ausführlich vom schwedischen Bischof Aborelius über die rechtsextreme Gesinnung des Holocaustleugners unterrichtet.

Darüber hinaus ist Ratzinger als der Vollstrecker der Exkommunikation unter JP-II selbst ein exzellenter Kenner der FSSPX.
Es ist wahrscheinlich, daß J.R. die ultrarechten Traditionalisten nicht in seine Arme nahm und dabei unwissentlich Antisemiten aufwertete, sondern daß er die Ansichten der Piusbischöfe zumindest tolerierte, wenn nicht gar selbst unterstützt.

Die angeblich 100.000 Anhänger zählende Piusbruderschaft, die J.R. als Chef der Inquistionsbehörde gründlich analysierte, hat mannigfache Kontakte zur neonazistischen Politik.

Viele FSSPX-Anhänger sind längst in den Rechtsradikalismus abgedriftet.
Zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang der ultrakatholische französische Traditionalist Philippe Laguérie.

Seine Vita ist bekannt und so werde ich ausnahmsweise auf Wikipedia zurück greifen:

Philippe [Laguérie] wurde am 29. Juni 1979 durch den emeritierten Erzbischof Marcel Lefebvre (1988 exkommuniziert; † 1991) für die von diesem im November 1970 gegründete Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) zum Priester ordiniert. In ihren Diensten wirkte er 1983-1997 in der Nachfolge von François Ducard-Bourget als Pfarrer der von sogenannten Traditionalisten widerrechtlich besetzten Kirche Saint-Nicolas-du-Chardonnet im Zentrum von Paris. Als solcher und durch viele Auftritte in den Medien wurde er zu einer im ganzen Land bekannten Gestalt. 1987 verteidigte er Äußerungen des rechtsextremem Politikers Jean-Marie Le Pen zum Holocaust mit den Worten, dieser sei ein Opfer des „jüdischen Finanzkapitals“, das Frankreich seit 45 Jahren tyrannisiere. Die Thesen der Holocaustleugner Henri Roques und Robert Faurisson seien „absolut wissenschaftlich.“[1] Laguérie taufte ein Patenkind Le Pens und erklärte 1991 zu dessen rechtsextremem Partei: Die Front National sei die Partei, die am wenigsten weit „von dem Naturrecht“ entfernt sei.[2] 1996 hielt er ein Requiem für den verurteilten Kriegsverbrecher Paul Touvier, den die Piusbruderschaft zuvor in einem Kloster in Nizza versteckt hatte, und erklärte sich zum Anwalt Touviers vor Gott: Vor dem letzten Gericht gäbe es keine Medien, keine Inszenierungen, keine Nebenkläger und keine Organisationen gegen Rassismus und Antisemitismus.[3] Jährlich soll er den Geburtstag des Kollaborateurs der Nationalsozialisten Philippe Pétain mit einer Messe feiern.

Die rechtsextremen, antisemitischen und Hitler-philen Ansichten Laguéries sind also alles andere als unbekannt.
Er ist sogar derart xenophob, daß er sich auch mit den Piusbrüdern verkrachte und 2004 von dem Generaloberen der FSSPX, Bischof Bernard Fellay, ausgeschlossen wurde.

Amtierender Papst war damals Johannes Paul II, der froh gewesen sein wird, Typen des Schlages Laguérie längst aus der Kirche ausgeschlossen zu haben.

Als jedoch 2005 der FSSPX-Spezialist Joseph Ratzinger den Thron im Petersdom bestieg, wendete sich das Blatt für rechtsextreme Hetzer.
Schon im darauffolgenden Jahr 2006 verfügte Benedikt XVI die volle Rehabilitierung Philippe Laguéries und beförderte ihn zum Leiter der Gesellschaft des Apostolischen Lebens päpstlichen Rechts „Institut du Bon Pasteur“ (dt. Institut vom Guten Hirten) in Lyon.

Auch vorher nicht ins Internet gesehen, J.R.?

Nein, so einen konsequenten Förderer des Rechtsextremismus wie J.R. möchte ich nicht als Redner im Bundestag erleben.

2 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

Hmmm... ich bekomme immer mehr den Eindruck, als ob wir selbst schuld sind. Wozu empören wir uns über die Pfaffen? Das sind ganz gewöhnliche Menschen. Und unter denen sind Kinderschänder, Nazis und Verbrecher. Anzunehmen, die wären nicht so primitiv wie gewöhnlicher Pöbel, ist ja fast naiv von uns.

Die Pfaffen selbst, können gut damit leben. Der Nazarehner hat sich für ihre Sünden ans Kreuz nageln lassen. Zumindest reden die sich das ein.

Zu J.R. kann man ja nur sagen, dass er vermutlich einen Komplex hat. Er war ja selbst bei der Wehrmacht. Will man den Biografen glauben, wurde er zum Dienst gezwungen. Und seine Kameraden, waren nicht zimperlich mit ihm.

Wer weiß. Vielleicht hat er so eine Art Trauma. Eines, dass es ihm nicht gestattet, Nazis für ihre Ansichten verantwortlich zu machen. Mit dieser Verirrung, ist er ja nicht unbedingt allein.

Und für Fakten und Naturwissenschaften, haben Pfaffen in ihrem Hirn, sowieso keinen Raum. Der ist entweder von Glaube durchflutet oder total verdorben. Möglich, dass es noch profaner ist und der betreffende "Glaubensfreund", lediglich ein erhebliches Erbe zu vermachen hat.

Nur gut, dass er die perfekte Rechtfertigung für sein Handeln hat. Er ist eben ein wahrer Christ. Das kann nur bedingungslose Nächstenliebe sein.

Und wer weiß. Vielleicht haben die Beiden mehr gemeinsam, als man gemeinhin annehmen darf.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ich habe gar nichts dagegen Pfaffen als „ganz normale Menschen“ anzusehen.
Aber J.R, hat nun einmal einige dezidiert der deutschen Rechtsordnung widersprechende Ansichten und nimmt laufend extrem diskriminierende Positionen ein.
So ein Mann taugt - MEINER ANSICHT NACH - nicht zum Ehrengast für eine Rede vor dem Bundestag.
Holocaustleugnerfreundlich und antisemitisch, wie er ist.

LGT