TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Dienstag, 9. Dezember 2008

Wesentliche Merkmale.

Alan Oxley, der Chef der Anti-Klimaschutz-Lobbygruppe „World growth“ hat in seinem Kampf gegen CO2-Reduzierung eine neue Heldin:
Die deutsche Kanzlerin steht überall massiv auf der Bremse, wo man versucht die Umwelt zu schützen.
World Growth jubelt:
Die Finanzkrise verschone die Welt vom Klimaschutz, der ja doch nur Arbeitsplätze koste. Und als "vorausschauende Staatsfrau" habe die deutsche Kanzlerin die Zeichen der Zeit erkannt.

Obwohl dank der vorausschauenden Politik der rot/grünen Bundesregierung (1998-2005) mehr Jobs in hochmodernen Umweltechnologien existieren als in der gesamten Autoindustrie, plappert Deutschland beliebteste Politikerin die Wunschlisten von Supperlobbyist Wissmann nach.
Im Heimatland des Kapitalismus, der USA, hat man mit nur eine Dekade Verspätung (nach Antritt der Schröder/Fischer-Regierung) erkannt, daß ÖkoLOGie und ÖkoNOMie an einem Strang ziehgen sollten:
Klimaschutz und green technology ist auch ein enormer wirtschaftlicher Vorteil für das Land, welches zuerst über dieses Wissen verfügt.
Beamt man sich, wie die Merkel-Regierung hingegen geistig zurück in die 70er Jahre, leiden zuerst Ökologie und dann unweigerlich auch Ökonomie, weil weltweit das Interesse an klimaschädigen Drecksschleudern, wie sie GM und Co herstellen sinken wird.
Wieso also tut Merkel, was sie tut?
Immerhin hatte sie sich einst diametral entgegengesetzt inszeniert - also Weltklimaqueen, die das Thema CO2-Einmissionen auf die Agenda der Welt setzt.
Natürlich tat sie das nie nachhaltig und ohne jede greifbaren Ergebnisse - es blieb immer bei vagen und absolut unverbindlichen Absichtserklärungen.
So windelweich, daß Merkel nun bequem das Gegenteil tun kann.
Aber immerhin gefiel es der Kanzlerin offenbar damals sich mit dem Klimaengelimage zu schmücken. "Unsere Kinder, die heute geboren werden, werden 2020 kein Eis mehr auf der Zugspitze sehen" prophezeite sie tränenrührig.
So konnte sie sich durch G8-Gastgeberpflichten und EU-Vorsitz winden, ohne jemals eins der strittigen, der Welt auf den Nägel brennenden Themen auch nur zu streifen.

Jeden Tag verhungern 30.000 Kinder in Afrika? Der Christen Merkel ist es Wurscht.

Jeden Tag verwandelt sich Afghanistan mehr in einen Hort von Gewalt und Terror? Buch-Freundin Merkel sagt nichts.

Jeden Tag spitzt sich die Situation im Nahen Osten mehr zu? Außenpolitikliebhaberin Merkel weicht aus.

Jeden Tag wird es im Kaukasus unsicherer und Russland wird durch NATO-Raketen vor der Nase in Tschechien und Polen zur Weißglut gereizt? Merkel verhindert eine EU-Diskussion.

Etc.

Warum nun aber die völlige Abkehr vom Klimaschutz zugunsten der Milliardenschweren Eigentümerfamilien von VW, BMW, Porsche und Co?
Laut des aktuellen „manager magazin spezial“ sind die Damen und Herren ja nicht unmittelbar in Gefahr am Bettelstab zu gehen:
Familie Porsche besitzt 15500 Millionen Euro, Susanne Klatten (BMW) 7800 Millionen, Familie Freudenheim (Autobau: Spezialmechaniken, Dichtungen, Filter,..) hat 4000 Millionen, Familie Röchlingen (Stahlhandel) 1300 Millionen, Elisabeth Schaeffler (Reifen,..) 5250 Millionen, Stefan Quandt (BMW) 4700 Millionen, Johanna Quandt (BMW) 4700 Millionen, Familie Flick (Daimler) 4650 Millionen, Familie Voith (Kunststoffe für Autobau) 3550 Millionen, Familie Bosch (Autozulieferer) 3500 Millionen, Heinz Thiele (Bremsenhersteller) 2550 Millionen, Familie Benteler (Fahrzeugleichtbau) 2450 Millionen, Harald Quandt-Töchter (vormals Daimler) 1500 Millionen, Peter Unger (Autoteile) 1250 Millionen, Familie Fuchs (Zulieferer von Leichtmetallen) 1200 Millionen, Familie Hagenmeyer (Schaltgetriebe) 1200 Millionen, Familie Behr (Autozuzlieferer von Klimaanlagen und Kühlern) 1100 Millionen und Familie Dräxlmaier (Autozulieferer) 1000 Millionen.
(Die armen Schlucker der Autobranche, die weniger als eine Milliarde Euro besitzen, lasse ich mal weg)
Wieso also setzt sich Merkel ZUGUNSTEN dieser Leute ZUUNGUNSTEN des Klimas ein?

Die Antwort ist:
Es geht um Besitzstandwahrung!
Man gibt halt von seinen schönen Milliarden nur höchst ungern wieder etwas ab und verlangt von der Kanzlerin die Pfründe zu schützen.
Für „World growth“-Chef und Merkel-Fan Oxley ist dies die vornehmste Aufgabe der Politik:
Weak and non-existent systems of property rights play a significant role in undermining economic growth. A primary goal for policymakers should be building and bolstering robust systems to protect property rights. This includes definition of rights, including for intellectual property, rule of law and independence of the judiciary.
Nur durch Wachstum und mehr Reichtum könne die Welt Fortschritte machen:
In order to unlock that potential, and allow the poorest of the world’s poor a better life, it is necessary to realize changes in institutions and policies that permit growth and human flourishing.
Rücksichten auf Erderwärmung, Umweltverpestung und Naturschutz sind da höchst hinderlich.
Michael Bauchmüller und Jeanne Rubner dokumentieren Merkels Wende:
Sie werde beim EU-Gipfel Ende dieser Woche in Brüssel Beschlüsse verhindern, die Jobs kosteten. Auch die aufgeweichten Auto-Grenzwerte verteidigt die Kanzlerin: "Wir arbeiten für Arbeitsplätze und moderne Autos", sagt Merkel, die übrigens bereits 1994 als Umweltministerin den vereinbarten Grenzwert von 120 Gramm pro Kilometer für Europas Autos vorschlug - der nun erst 2015 gilt. Länder wie China, Südafrika, Mexiko legen Vorschläge auf den Tisch, die eine globale Antwort auf den Klimawandel näher bringen sollen. Und die EU? Die schweigt dazu.

Merkels Erfolgsgeheimnis offenbart sich damit nur zu klar:
Man sage möglichst niemals etwas Konkretes und wenn einem doch mal eine klare Aussage rausrutscht, braucht man sich noch lange nicht daran zu halten.
Ihr großes Idol hat damit geschafft, was sie auch anstrebt:
Mindestens 16 Jahre am Stück Kanzlerin bleiben.

Da fallen mir einige Kohl-Worte ein, die genauso gut Merkel gesagt haben könnte - vielleicht tut sie es ja noch:

„Wir sind dabei, im schlimmsten Sinne des Wortes provinziell zu werden“ (Dez 1988)

„Ich habe damals ja nicht gewußt, daß ich einmal Bundeskanzler werde. Jetzt bin ich es und in elf Jahren ist das Jahrhundert, das uns soviel Elend gebracht hat, vorbei“ (Jan 1989)

„Ich bin jetzt fünf Jahre im Amt, und in diesen fünf Jahren war ich notwendigerweise, vor allem aber in den ersten beiden Jahren, sehr stark beeinflusst und auch eingefangen on die Gegebenheiten der Politik“ (Jan 1987)

„Es braucht demokratische Parteien, aber es braucht auch die CDU“.“ (Jan 2000)

„Vom Zustand der Union kann keine Rede sein.“ (Okt 1987)

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Zwei besonders pikante Szenarien bzgl. des "Merkischen Elends" wurden vor einiger Zeit von einem Kabarettisten durchgespielt:

1. Die DDR gibt es immer noch.

Frau Prof. Dr. Genossin Merkel hält eine Ansprache ihres Lehrstuhls zum Jubiläum der DDR und betont wieder einmal den baldigen Sieg des Sozialismus. Unerwünschte Äusserungen gegen die Politik der SED finden keine statt, aber ein kleines Spässchen macht sie selbstverständlich schon. Prof. Dr. Merkel ist bei ihren Studenten und im wissenschaftlichen Kreis der DDR sehr angesehen und gilt als wohlsituiertes Mitglied der sozialistischen Gesellschaft. In eine Blockpartei ist sie bis zum heutigen Tag (selbstverständlich) noch nicht eingetreten!

2. Anstatt zu bleiben, wären die Merkels wieder in den Westen zurückgekehrt.

Angela "Hol mal Kaffee" Merkel, Pfarrerstochter, CDU-Mitglied seit 1975, verheiratet und mit 4 Kindern, wurde heute erstmalig bei den Kommunalwahlen für ihre Partei auf dem letzten Listenplatz aufgestellt. Frau Merkel erhofft sich mit ihrer Nominierung - trotz der deutlichen und seit Jahrzehnten anhaltenden Vorherrschaft an männlichen Politikern in ihrer Ortsgruppe - ein klares Signal für die wichtigere Rolle der Frau an die Landespolitik senden zu können.

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Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Lieber Nordstern!
Hmmm, also die Variant mit den vier Kindern gibt mir zu denken…
Von WEM denn?
Roland Koch?
Und wie ihre Hosenanzüge nach vier Geburten sitzen würden, wage ich mir auch nichts auszudenken…


LGT