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Samstag, 13. Dezember 2008

Katholen im Sexwahn, Teil II

Bischof Lorenzo Chiarinelli in Viterbo ist einer dieser Penis-besessenen Penetrations-fixierten typischen Kleriker.
Selbst angeblich zölibatär, gibt er vor zu wissen, was seine Schäfchen den ganzen Tag wollen: Poppen.
Nun ist Chiarinellis Ansicht so krude, wie oft bei Bischöfen:
Sex ist nämlich offiziell bähbäh, gehört sich nicht und schon gar nicht mit Kondom oder ohne Trauschein.
Andererseits ist Geschlechtsverkehr aber dennoch gottgewollt und obligatorisch.
Daß ein Paar sich liebt, zusammen leben möchte ohne laufend GV zu praktizieren, ist für Chiarinelli nicht nur NICHT vorstellbar, sondern sogar verwerflich.
Einem standesamtlich verheiratetem Paar verweigerte der Bischof den kirchlichen Segen, da der Ehemann durch einen Unfall gelähmt und zeugungsunfähig geworden war:
"Kein Bischof, kein Priester kann eine Hochzeit zelebrieren,
wenn er weiß, dass eine Impotenz vorliegt".
Kirchliche Trauung nur mit Erektion!
Eine römisch-katholische Ansicht, die mich an einen Fall ihrer orthodoxen Kollegen in Rumänien erinnert:
Die Erektionsversessenheit der Bischöfe kann dazu führen, daß untenrum unterdurchschnittlich ausgestatteten Menschen a priori der Weg zum Theologiestudium verwehrt bleibt.
So geschehen im Juli 1996 in Bukarest, als mehreren Männern das Kirchenstudium verwehrt blieb. Die Schule begründete die Ablehnung wie folgt:
Die Penisse der Kandidaten wären einfach zu klein
und „in einer Pfarrersfamilie darf es nicht zu Scheidungen
oder sonstigen Unannehmlichkeiten kommen“.

Ohne funktionsfähigen Penis in ansehnlicher Größe kann man also in der Kirchenhierarchie nicht voran kommen.
Für das höchste Amt, entwickelte der Vatikan einst sogar einen speziellen Grabsch-Stuhl im Konklave:
„Der nach unten hin offene Sedes stercoraria. Auf dem Möbel mit dem irreführenden Namen mußten die neugewählten Päpste Platz nehmen und sich dann vom jüngsten Mitglied des Kardinal-Kollegiums unter die Soutane greifen lassen - um sicherzustellen, daß es sich bei dem zukünftigen Pontifex wirklich um einen Mann handelte. Fand der Gottesmann, wonach er suchte, sprach er die Worte: „Habet testes“ (er hat Hoden).Worauf die Kardinäle antworteten: „Deo gratias“ (dem Herrn sei Dank). Dabei wäre der skurrile Greiftest - den die katholische Kirche wider besseres Wissen und alle Beweise heute leugnet - bei den meisten Päpsten überflüssig gewesen. Denn fast alle hatten schon vor ihrer Wahl bewiesen, daß sie Testes-Träger waren.“ ( Der Spiegel 11/97)

Nun stellen sich der RKK aber neue Probleme.
Menschen und Angehörige anderer Gattungen wie zum Beispiel Mama Connor, werden Eltern, ohne daß vorher die klerikale Geifervorstellung von Penetration vollzogen wurde.
Eine wirklich gute Sache eigentlich - sollte man meinen und so fand ich auf Misterinfo dazu eine ganze Argumentationskaskade:

Schwanger werden ohne Sex Schwanger werden
ohne Sex kommt immer mehr in Mode.
Und das aus gutem Grund.
Sechs Gründe, ohne Sex schwanger zu werden.

Schwanger werden ohne Sex – Grund I
Sexualität ist heute sehr durch die Medien verzerrt Man sollte dieser Entwicklung nicht noch Vorschub leisten, indem man sich als Frau zum Sexobjekt degradiert. Das könnte den Männern so passen. Wir Frauen haben lange genug gemacht, was sie wollten. Jetzt sind wir einmal dran.
Schwanger werden ohne Sex – Grund II
Der Mann, mit dem ich als Frau zusammenlebe – möglichst ohne Sex natürlich – ist nicht derselbe, von dem ich gern mein Kind haben will. Der Mann mit dem ich zusammenlebe, kann Autos einschrauben, Glühbirnen voll tanken, einen Nagel stimmen und ein Cello in die Wand schlagen. Kurz, er ist das Pferd, um Männer zu stehlen. Aber auf sein genetisches Material bin ich nicht scharf. Da muss schon ein echter Macho ran, der mir mein Kind zeugt. Natürlich nicht persönlich, sondern im hygienischen Reagenzglas.
Schwanger werden ohne Sex – Grund III
Nichts ist schöner, als wenn Mann und Frau wie Geschwister zusammenleben. Kuscheln ohne angemacht zu werden. Zärtlichkeit, ohne ausgenutzt zu werden. Gedankenaustausch ohne Penetration. Sollte dieser Zauber vergehen, nur weil man ein Kind will? Nein! Selbst wenn frau ein Kind gerade von dem Mann will, mit dem frau zusammenlebt, gibt es umweltfreundlichere Methoden als einen Samenerguss. Jede Klinik hilft Ihnen bei der künstlichen Befruchtung gerne weiter.
Schwanger werden ohne Sex – Grund IV
Wenn ich als Frau einen Mann habe, der aufmerksam und zärtlich zu mir ist, ohne mich zum Abfallprodukt seiner Sexphantasien zu machen, dann weiß ich, dass er auch einen guten Vater abgeben wird.
Schwanger werden ohne Sex – Grund V
Mein Körper gehört mir, und ich will ihn keinem Mann zur Verfügung stellen, der ihn sich nimmt, wann es ihm passt. Wir entscheiden nach tagelangen Diskussionen gemeinsam, wann wir in die Klinik fahren und er in der Toilette sein Sperma in das Gläschen füllen darf. So wird die Zeugung des Kindes zu einem gemeinsamen Erlebnis, das einen auf lange Zeit verbindet und stets schöne Erinnerungen wachruft.
Schwanger werden ohne Sex – Grund VI
Mein Kind soll auf einem natürlichen Wege gezeugt werden, nicht auf sexuellem.

Die Kirche wäre aber nicht die Kirche, wenn es zu dem Thema nicht auch eine wunderbar paradoxe menschenfeindliche Ansicht gäbe.
Auf der einen Seite wird jede Abtreibung als „Babycaust“ und „Massenmord“ verdammt, weil Gott das Wunder der Beseelung schon dann durchführt, wenn sich Ei- und Samenzelle nur ansehen.
Ein menschlicher Embryo sei vom Moment der Zeugung an "ganz Mensch und ganz als solcher zu achten", heißt es in der Anleitung "Dignitas Personae" über "einige Fragen der Bioethik", die die Glaubenskongregation des Vatikans jetzt veröffentlicht hat.

Persönlich kann ich nicht recht verstehen, was die Fixierung der vatikanischen Geronten in roten Kleidern so an dem Kontaktzeitpunkt fasziniert, da doch schon Masturbation eine Todsünde ist.
Außer GV, der augenblicklich zur Zeugung eines Wunschkindes führt (natürlich nur in Missionarsstellung, ohne Leidenschaft und mit missmutigem Gesichtsausdruck und überhaupt ungern), ist doch ohnehin alles verboten.
Hauptsache es kommt ein Kind dabei heraus - Gottes Wunder der Menschwerdung eben.
Ein Hauptaugenmerk der Vatikanischen Sexperten liegt aber auch hier wieder auf Penis und Penetration.
Menschwerdung, Kinderwunsch und Zeugung - all das darf eben nicht ohne dabei erigierten Penis und GV passieren.
GV ist zwar bähbäh, aber ohne GV ist es noch mehr bähbäh:
Künstliche Befruchtung ist schon mal ganz und gar ausgeschlossen nach den neuen Richtlinien der Glaubenskongregation. Unfruchtbare Paare mit Kinderwunsch sollen bitte schön weiter leiden und gegen ihren Willen kinderlos bleiben.
Deutschlands oberster Bischof ist begeistert:
Als „eine konsequent am Wert des menschlichen Lebens orientierte Bioethik“ hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, die neue Instruktion der Kongregation für die Glaubenslehre „Dignitas personae.
Eins ist den Bischöfen wichtiger als alle anderen Fragen des Lebens - der vaginale Verkehr - auf den sind sie fixiert, wie der pawlowsche Hund auf die Klingel:
Der Ursprung des menschlichen Lebens hat aber seinen authentischen Ort in Ehe und Familie, wo es durch einen Akt gezeugt wird, der die gegenseitige Liebe von Mann und Frau zum Ausdruck bringt. Eine gegenüber dem Ungeborenen wahrhaft verantwortliche Zeugung «muss die Frucht der Ehe sein. Die Ehe, die es zu allen Zeiten und in allen Kulturen gibt, wurde «vom Schöp-fergott weise und voraussehend eingerichtet, um unter den Menschen seinen Plan der Liebe zu verwirklichen. Darum streben die Ehegatten durch die gegenseitige personale Hingabe, die ihnen eigen und ausschließlich ist, nach jener Gemeinschaft der Personen, in der sie sich gegenseitig vervollkommnen, um mit Gott bei der Zeugung und Erziehung neuen menschlichen Lebens mitzuwirken»
Was ein Mensch und ab wann etwas ein Mensch ist, wird mit der unfehlbaren Unterschrift Benedikts klar gestellt:
«Die Frucht der menschlichen Zeugung erfordert ab dem ersten Augenblick ihrer Existenz, also von der Bildung der Zygote an, jene unbedingte Achtung, die man dem Menschen in seiner leiblichen und geistigen Ganzheit sittlich schuldet. Der Mensch muss von seiner Empfängnis an als Person geachtet und behandelt werden und infolgedessen muss man ihm von diesem Augenblick an die Rechte der Person zuerkennen und darunter vor allem das unverletzliche Recht jedes unschuldigen Menschen auf Leben. »
AUSSER natürlich, wenn selbiges im Reagensglas stattgefunden hat - dann ist es bähbäh.
Bravo liebe Kirche - als Krönung des ewiggestrigen antiwissenschaftlichen Lehrstücks aus der Mottenkiste, wird diese lebensfeindliche Ansicht auch noch als das Gegenteil dessen verkauft, was sie ist:
Aufgabe der Kirche sei es aber, sich lebensfeindlichen Tendenzen in Forschung und Medizin zu widersetzen und eine "Kultur des Lebens" zu fördern: Hinter jedem "Nein" der Kirche erstrahle "ein großes Ja, das die unveräußerliche Würde und den Wert jedes einzelnen unwiederholbaren Menschen anerkennt."
Lustig sind immer wieder die Formulierungen, mit denen die zölibatären Ratgeber um den Begriff „SEX“ herumeiern:
Was die Behandlung der Unfruchtbarkeit anbelangt, müssen neue medizinische Verfahren drei grundlegende Güter achten: a) das Recht jedes Menschen auf Leben und physische Unversehrtheit von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod; b) die Einheit der Ehe, welche die gegenseitige Achtung des Rechtes der Eheleute einschließt, dass der eine nur durch den anderen Vater oder Mutter wird; c) die eigentlich menschlichen Werte der Geschlechtlichkeit, die «erfordern, dass die Zeugung einer menschlichen Person als Frucht des spezifisch ehelichen Aktes der Liebe zwischen den Eheleuten angestrebt werden muss»
Sex, Sex, Sex - das muß schon sein - alles andere können sich die sexlosen Diener Ratzingers angeblich gar nicht vorstellen:
Im Licht dieses Kriteriums sind alle Techniken der heterologen künstlichen Befruchtung sowie die Techniken der homologen künstlichen Befruchtung, die den ehelichen Akt ersetzen, auszuschließen.
Wenn die Milliarden Christen keine in vitro-Befruchtungen mehr machen, tun sie was gegen die Bevölkerungsexplosion.
Und wenn dereinst aus embryonalen Stammzellen Heilmittel gegen Alzheimer und Parkinson entwickelt worden sind und zur Verfügung stehen, werden an solchen Krankheiten leidende Katholiken sicher gerne auf die Therapien verzichten und dementsprechend früher sterben.

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