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Dienstag, 17. November 2009

Rudd, gut.

Was passiert, wenn man ausgerechnet die Kleinsten und Schwächsten der Gesellschaft - nämlich Kinder - der Obhut einer Organisation aushändigt, die ein; gelinde gesagt; lockeres Verhältnis zur Gewalt hat, ist nur zu gut bekannt.

Wir brauchen gar nicht in den Alttestamentarischen Bereich gehen.
Nein, in der „Guten Nachricht“, dem Neuen Testament, den Lehren des lieben, lieben Jesulein, erfahren wir explizit, wie sich der Herr der Christen Erziehung vorstellt:

6 Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; / er schlägt mit der Rute jeden Sohn, den er gern hat. 7 Haltet aus, wenn ihr gezüchtigt werdet. Gott behandelt euch wie Söhne. Denn wo ist ein Sohn, den sein Vater nicht züchtigt? 8 Würdet ihr nicht gezüchtigt, wie es doch bisher allen ergangen ist, dann wäret ihr nicht wirklich seine Kinder, ihr wäret nicht seine Söhne. 9 Ferner: An unseren leiblichen Vätern hatten wir harte Erzieher und wir achteten sie. Sollen wir uns dann nicht erst recht dem Vater der Geister unterwerfen und so das Leben haben? 10 Jene haben uns für kurze Zeit nach ihrem Gutdünken in Zucht genommen; er aber tut es zu unserem Besten, damit wir Anteil an seiner Heiligkeit gewinnen. 11 Jede Züchtigung scheint zwar für den Augenblick nicht Freude zu bringen, sondern Schmerz; später aber schenkt sie denen, die durch diese Schule gegangen sind, als Frucht den Frieden und die Gerechtigkeit.
(Der Brief an die Hebräer 12)

Die hochgradig bigotte und verlogene Sexualmoral insbesondere der zölibatären Christen-Hirten führt dazu, daß diese „Züchtigungen“ nicht „nur“ in Form von Schlägen, perfiden Strafen und Folterungen auf die Schwächsten niederprasselt, sondern daß insbesondere kleine Jungs auch regelmäßig sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind und waren.

Zigtausende irische Kinder haben Katholische Einrichtungen in den letzten Dekaden missbraucht, versklavt und brutal zu seelischen Krüppeln „gezüchtigt“.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit, entschuldigte sich die Irische Katholische Kirche inzwischen - allerdings hat die oberste Priorität der Schutz der Täter - deren Namen auf Druck der Kirche nicht veröffentlicht werden durften.
Hierbei spielt insbesondere die Entschädigung eine Rolle.
Entschuldigungen sind billig.
Keinesfalls möchte im britischen Episkopat erleben, daß es sie Milliarden-teuer, wie bei ihren pädophilen Brüdern in den USA zu stehen kommt.

In Deutschland ist man im Jahr 2009 auch nicht weiter - obwohl die Tatsache des Hunderttausendfachen Kindesmissbrauchs in kirchlichen Heimen schon weiland von Ulrike Meinhof thematisiert wurde.

Britische Regierungen haben dabei besonders perfide agiert, indem sie seit Beginn des 19. Jahrhunderts sind bis zu 150 000 Kinder zur Kostenersparnis in ehemalige Kolonialländer abschoben.
Dort wurden sie in katholischen Heimen schwerstens misshandelt. Viele von ihnen wurden sexuell, psychisch und physisch missbraucht. Den angeblichen Waisen aus Großbritannien wurde vorgemacht, ihre Eltern seien tot, ihre Namen und Geburtsdaten wurden geändert. Ihre Eltern ließ man in dem Glauben, dass ihre Kinder adoptiert worden seien.

In Australien sind mindestens eine halbe Million Kinder innerhalb von vier Dekaden systematisch gequält worden.

Nach Schätzungen der Regierung wuchsen zwischen 1930 und 1970 rund 500 000 Kinder in staatlichen und kirchlichen Heimen auf, wo sie oft körperlich, seelisch und sexuell misshandelt wurden.

Für „die absolute Tragödie verlorener Kindheiten“ entschuldigte sich der australische Regierungschef Kevin Rudd am Montag öffentlich - wenn auch die Mehrheit der Opfer längst tot ist:

An der bewegenden Zeremonie nahmen auch Vertreter der 7.000 noch lebenden Betroffenen teil. Viele weinten und umarmten Leidensgenossen, als Rudd über die schmerzlichen Ereignisse der Vergangenheit sprach - Geschichten von Kindern, die mit Gürtelschnallen oder Bambusstöcken geschlagen wurden und die an Orten “ohne jede Liebe“ aufwuchsen. Dieser Tag solle ein Wendepunkt in der Geschichte Australiens sein, sagte Rudd unter dem Applaus der Anwesenden weiter. Die Regierung und die Behörden sollten alles in ihrer Macht stehende tun, damit sich so etwas nicht wiederhole.


In Deutschland ist man noch nicht so weit.
Einige evangelische Landeskirchen haben immerhin aber das Myriaden-fache Kinderfoltern unter ihrer Ägide dokumentiert und somit wenigstens zugegeben.

Die Landeskirche Hannover gab eine Studie für die Verhältnisse allein in Niedersachsen heraus: Der Studie zufolge sollen zahlreiche Kinder geschlagen, gedemütigt und sogar vergewaltigt worden sein. Außerdem seien die Heimkinder zu Arbeiten wie Torfstechen oder dem Straßenbau verpflichtet worden.

Mindestens 500.000 Kinder wurden in Deutschland in den 50er- und 60er Jahren in kirchlichen Heimen sexuell und körperlich mißhandelt.

FAZ:
Der sexuelle Missbrauch von Jungen sei geradezu ein Merkmal dieser Arbeitsschulen gewesen; die Kongregationen, die diese Anstalten führten, hätten Missbrauchsfälle vertuscht und Pädophile lieber an andere Einrichtungen innerhalb ihrer Orden weitergegeben, als die Fälle zur Anzeige zu bringen.

Die systematischen Menschrechtsverletzungen an Heimkindern durch die schlag- und penetrierfreudigen Pater führten jetzt in Deutschland zu einer Forderung nach einem Entschädigungsfonds in Höhe von 25 Milliarden Euro!

Das mag dem ein oder anderen jetzt vielleicht wie eine große Summe vorkommen - aber es ist schließlich weniger als ein Viertel dessen, das die Deutschen Steuerzahler in eine einzige von größenwahnsinnigen Managern in den Ruin getriebenen Bank (HRE) getopft haben.

Der Verfasser der noch in Arbeit befindlichen Dokumentation, Hans Bauer, sagte, es habe sich nicht um bedauerliche Einzelfälle gehandelt, sondern um systematischen Missbrauch. Die schweren Misshandlungen seien zwar nicht von oben angeordnet, aber gängige Praxis gewesen. Ehemalige Zöglinge hätten ihm vom sexuellen Missbrauch durch das Personal der Einrichtungen berichtet, so der ehemalige Erziehungleiter.

Die Caritas spricht von „bedauerlichen Einzelfällen“.

Die katholische Kirche, oder die Bundesregierung schweigen.

Man stelle sich vor irgendein anderer Verein hätte so eine Hypothek auf sich geladen!
Nie wieder würde man ihm Kinder anvertrauen!

Anders ergeht es dem Kirchismus - Westerwelle, Steinmeier und Merkel unterzeichneten persönlich für das „Pro-Reli“-Begehren in Berlin.

Ihnen kann es gar nicht genug Christlicher Einfluss bei der Erziehung der Kleinsten sein.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Häkchen krümmt man beizeiten" und das hierarchische Weltbild der Christenreligion passt der Merkelwelle-Regierung mächtig gut ins Konzept!

Atheismus setzt eine grössere Differenzierungsfähigkeit voraus und Intelligenz möchte die derzeitige Politik (so wie ihre Vorgänger) nur bei den "Eliten" sehen.

Was im Endeffekt heisst, dass der Gesamt-IQ der Bevölkerung immer noch drastisch zu hoch sein muss, so dumm, kindisch und habgierig wie sich unsere "Elite" im allgemeinen "manifestiert".

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Ja, die Christen freuen sich über Merlkwave - und kein einziger hat auf das "So wahr mir Gott helfe" verzichtet!

Wenn nur nicht der Vizekanzler ein Homoperverser wäre!

;)
LG
T

Anonym hat gesagt…

Steht auf den Gürtelschnallen unserer Soldaten eigentlich immer noch "Gott Mit Uns"?

Und zum Thema Westerwelle nur eines - prinzipienlose, amoralische Rotznase, die zufällig das eigene Geschlecht bevorzugt.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Hmmmm, weiß nicht.
Aber Westerwave wandelt ja gerade in Afghanistan. Darauf haben die Afghanen sicher seit vier Dekaden sehnsüchtig gewartet! Nun werden sich dann also alle dortigen Probleme in Luft auflösen und das Land verwandelt sich in eine liberale Musterdemokratie nach EU-Vorbild.
Deus lo vult.