TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Freitag, 27. Februar 2009

Was sind Peanuts?

Von 1993 bis 1999 haben die Manager der Philipp Holzmann AG so gewaltig versagt, daß sie plötzlich komplett zahlungsunfähig waren und die Banken nicht mehr gewillt waren noch irgendeinen Kredit zu geben. Tausenden Mitarbeitern drohte der Rauswurf.
Am 24.11.99 kam es zur legendären Rettungsaktion durch Bundeskanzler Schröder; er nahm sich die Banker zur Brust und setzte einen neuen Kredit von sage und schreibe 250 Millionen DM durch.
Das erschien uns damals eine Riesensumme zu sein.

Immerhin handelte es sich um fünf „Peanuts“. So bezeichnete Hilmar Kopper, der seinerzeitige Chef der Deutschen Bank im Jahr 1994 die 50 Millionen DM, die durch die Schneider-Pleite verloren gingen.
Ganz so locker sahen das all die kleinen Handwerksbetriebe nicht, die in die Pleite getrieben wurden, weil ihre Rechnungen nicht bezahlt wurden.

Zehn Jahre später sind die Maßstäbe vollkommen aus den Angeln gehoben.

Die damalige Schröder’sche Großtat - eine Kreditbewilligung von 125 Mio Euro - erscheint nun tatsächlich wie Peanuts.

Beispiel Opel:

Anfang dieser Woche war von einem Finanzbedarf von 3,3 Milliarden Euro die Rede.
Am Dienstag schrieb ich: Wir sprechen also JETZT schon über eine Finanzspritze von 117.793 EURO pro Arbeitsplatz und es wäre ein Wunder, wenn es dabei bliebe - nach allen bisherigen Erfahrungen, wird es bald mehr und mehr Milliarden kosten.

Gerade mal zwei Tage später müssen wir nun schon von 5,6 Milliarden sprechen, die Opel fehlen - flutsch, quasi über Nacht sind schon wieder 2,3 Milliarden weggerutscht?

Das ist allein von Dienstag bis Donnerstag das 18-Fache des Schröder‘schen Holzmann-Kredits!

Bei 28.000 zu rettenden Arbeitsplätzten müßten Rüttgers und co also nicht mehr „nur“ 117.793 EURO pro Arbeitsplatz aus dem Staatssäckel ausschütten, sondern schon 200.000 Euro.

Und wie viel ist es nächste Woche?

Bei der Hypo Real Estate munkelt man inzwischen von einem unbekannten Kreditrisiko von 1000 Mrd. Euro.
Die Aktie dümpelt bei €1,17 und der Staat schoss bereits 102 Milliarden Euro zu.

Das ist die 816-fache Summe (!!) des Schröder‘schen Holzmann-Kredits!

Was sind denn heutzutage eigentlich noch Peanuts?

Darüber können vielleicht die HRE-Chefs Auskunft geben, die diese beispiellose Talfahrt angerichtet haben, für die jetzt jeder einzelne Bundesbürger von Baby bis zum Greis mit €1.250 gerade stehen muß.

Bei ihren eigenen Portemonnaies kümmern sich die Nieten in Nadelstreifen offenbar auch um kleinere Summen.

Das Landgericht München bestätigt:

Ex-HRE-Vorstandschef Georg Funke hat demnach eine Zahlungsklage eingereicht, mit der er Ansprüche auf die Nachzahlung von 150.172,03 Euro geltend mache. Offen ließ der Sprecher, ob Funke auch gegen seinen Rauswurf klage.
Das frühere HRE-Vorstandsmitglied Markus Fell klagt nach Angaben des Gerichts gegen seine Entlassung. Fell erhielt früher 450.000 Euro im Jahr als Festgehalt und weitere 450.000 Euro Erfolgsbonus.
Ex-HRE-Vorstand Frank Lamby fordere in seiner Klage die Zahlung von 37.500 Euro "Versorgungsansprüchen".

Die Forderungen von Funke und Lamby nehmen sich im Vergleich zu ihren bisherigen Gehältern gering aus. Ein Vorstandsmitglied der HRE verdiente im Jahr 2007 durchschnittlich 1,66 Millionen Euro, Vorstandschef Funke verdiente sogar 1,88 Millionen Euro.

So sieht es aus im Jahr 2009, dem Jahr 4 der Kanzlerschaft Merkels:

Funke, Lamby und Fell als Symbole der neuen Bescheidenheit, weil sie „nur“ sechsstellige Summen von der HRE verlangen, für die sie einen vom Steuerzahler zu berappenden Schaden in 12-steilliger Höhe angerichtet haben.

Wie nett; Mutter Theresa ist nichts dagegen.

Ich WEISS, daß die deutschen Wähler in der Regel desinteressierte Phlegmatiker sind.
Aber, daß sich über diese Vorgänge immer noch niemand aufregt und die Bundesregierung weiterhin aus dem Vollen schöpft, .....

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