TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Sonntag, 8. November 2009

Zahlenspiele

2007 gab es in Deutschland knapp 25,5 Millionen Katholiken, 2000 waren es noch rund 26,8 Millionen.

Schlau ist Steffen Zimmermann, der auf katholisch.de zu der Entwicklung erklärt, warum die RKK in Deutschland allein in den Jahren 2000 - 2007 1,3 Millionen Mitglieder verloren hat.

Die allgemeine abnehmende Entwicklung bei der Zahl der Kirchenmitglieder hat vor allem zwei Gründe. Zum einen werden aufgrund der Altersstruktur jährlich mehr Menschen bestattet als durch Taufen neu hinzukommen. Außerdem treten im Jahr mehr Menschen aus der Kirche aus als durch Eintritte aus anderen Kirchen oder durch die Wiederaufnahme von zuvor ausgetretenen Personen dazu kommen.

Glückwunsch. Der Mann kann offenbar Addieren und sogar Subtrahieren.

Einen winzigen Nebenaspekt, nämlich die Antwort auf die Frage WARUM Deutsche in Massen fluchtartig die Organisation mit einem deutschen Papst an der Spitze verlassen, ließ Zimmermann allerdings unter den Tisch fallen.

Die Bischofskonferenz nennt für das Jahr 2008 inzwischen noch 25.176.517 Katholiken bei einer Gesamtbevölkerung von 82.002.356 sind das 30,7 %. (2007 = 25.461.118)

Offenbar sind der RKK innerhalb eines Jahres schon wieder 284.601 Mitglieder abhanden gekommen.
780 Katholiken gehen Deutschland pro Tag verloren.

Im Gegensatz zu mir findet katholisch.de diese Entwicklung offenbar nicht positiv und möchte die Mitgliederzahl wieder erhöhen.

Die Mathematik soll es wieder richten.

Um mehr Kirchenmitglieder zu bekommen, sollen also mehr Menschen in die RKK eintreten.
Eine bahnbrechende Erkenntnis.
Auch in diesem Fall wurde eine kleine Nebeninformation - WARUM sollte man in die Katholische Kirche eintreten - nicht gegeben.

Man solle einfach eintreten. Inhalte Fehlanzeige.

Michael Belzer von der Katholischen Glaubensinformation (kgi) hat aber schon eine weitere bahnbrechende Idee ausgeheckt - für Eintrittswillige solle ein ANSPRECHPARTNER zur Verfügung stehen.
Diese formidable Marketingidee ist laut katholisch.de ungeheuer erfolgreich:

Im Juni 2004 wurde das Pilotprojekt in den Bistümern Osnabrück und Berlin begonnen. Und der Erfolg gibt den Verantwortlichen Recht. "Seit Projektstart wurden über das Portal 'katholisch-werden.de' 335 Menschen in die Regionen Deutschlands vermittelt", so Koordinator Mathias Heidemann.

Einfach toll - in fünf (?) Jahren (unklar, ob die Zahlen inkl. oder exkl. 2008, oder gar 2009 gelten) also 335 Neueintritte!
Das ist ja schon fast so viel wie an einem halben Tag austreten!

Auch ich beherrsche übrigens ein paar Grundrechenarten und demonstriere das wie folgt anhand offizieller Zahlen der deutschen Bischofskonferenz:

2004 gab es 25.986.384 Katholiken.
Bis 2008 (25.176.517 Mitglieder) verschwanden also 809.867 Katholen.

Im selben Zeitraum hat die kgi-Initiative somit 0,04 % des Verlustes wieder aufgeholt.

Oder anders ausgedrückt:
809.532 von 809.867 Menschen ~ 99,96% ließ die Wiedereintrittsstrategie kalt.

In meinen Worten ausgedrückt:

„Die kgi ist katastrophal und auf ganzer Linie gescheitert“

Übersetzt in das katholisch.de-Rotwelsch:

„Und der Erfolg gibt den Verantwortlichen Recht“

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist schon schön, wie sich diese Bande sogar selber belügt.

Aber der verlogene Konservativismus, den diese Fraktion aus allen Poren atmet, war schon immer ein entschlossener Feind der Realität.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@Nordstern - deswegen bin ich ja auch so ein großer Freund des Pontifikats von Ratzinger:
Jemand, der so entschlossen auf echtem Schwachsinn (z.B. „Kondome verschlimmern das AIDS-Problem“) beharrt, kann den Konfessionslosen nur hilfreich sein!

LG
Tammox