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Donnerstag, 5. November 2009

Konvertiten sind die Schlimmsten.

Christliche Kirchen wissen schon genau weswegen sie ihre Mitglieder im Säuglingsalter rekrutieren.
Kleinkinder wehren sich nicht!
Oder womöglich tun sie es doch - es mag der natürlich Grusel vor den Pfaffen sein, wenn so ein Gewindelter wie am Spieß schreiend ins Taufbecken uriniert.
Im Gegensatz zu den Ungeborenen, scheren sich die Kleidchenträger auf den Kanzeln einen Dreck um den freien Willen der Geborenen und taufen trotzdem.

Nach katholischer Lehre bleibt man übrigens durch die Taufe für immer Mitglied der Kirche.
Die Seele ist endgültig eingekauft - auch wenn man als Erwachsener wieder austritt.

(Bei der Gelegenheit danke ich meinen Erzeugern, daß ich nie getauft wurde - eben mit der Begründung, daß ich das ruhig tun könne - aber bitte sehr erst in einem Alter, in dem ich das selbst beurteilen könne.)

Welcher Glaubensgemeinschaft man angehört, wird in Deutschland traditionell nicht durch Abwägen und Vergleichen entschieden.
Das Konfessions-Hopping, das in den USA beispielsweise geradezu üblich ist, findet in der Heimat der Mikadopolitiker Kohl und Merkel nicht statt.
Man wird eben das was die Eltern sind.
Man schließt sich tumb dem an, das man kennt.
Moslems haben muslimische Eltern, Katholiken stammen von Katholen ab und so weiter und so fort.

Echte Über- oder Eintritte sind ausgesprochen selten. Wen nes dennoch vorkommt, schrillen bei mir sofort die Alarmglocken.

Einem vernünftigen Kirchenmitglied stellt sich nur die Frage, wieso er „noch nicht“ ausgetreten ist.
Viele Junge Kirchenmitglieder merken gar nicht, daß sie in der Kirche sind - bis zu dem Zeitpunkt an dem sie das erste mal ordentlich Geld verdienen und dann der Staat als Inkassounternehmen für den Glaubensverein in Erscheinung tritt.
Da merkt man, daß Kirchenmitgliedschaft doch keine reine Formsache ist.

Die Spießbürgerfraktion unter uns sieht den Kirchenmitgliedsbeitrag womöglich noch als Gebühr für die kirchliche Hochzeit in Weiß an.
Das zeigt die hohe Austrittsquote unmittelbar nach der Eheschließung.

Aber wer tritt ernsthaft als Erwachsener in eine rückwärtsgewandte, frauenfeindliche, homophobe, holocaustleugnerophile und antidemokratische absolutistische Organisation wie die RKK ein?

Jenen Verein, der uns mit rechtsradikal denkenden mutmaßlichen Volksverhetzern, wie Bischof Mixa und Kardinal Meisner verstört?

Im Zeitalter des Ratzinger müssen da schon eine ganze Menge Schräubchen locker sein.

Ein Beispiel ist die hier bereits portraitierte Gabriele Kuby, das Pin-up-Girl der neonazistischen Kreuz.net-Redaktion ist so ein Fall. Mit 53 Jahren wurde sie Katholiken und bemüht sich seitdem die Piusbrüder noch rechts zu überholen.

Andere Fälle sind nicht besser - angefangen bei Saulus, der als frischer Christ, Paulus, erklärte, daß die Juden sowieso an allem schuld sind.

Paulusbrief an die Tessalonicher (1, Thess 2, 15-16):
Die Juden haben sogar Jesus, den Herrn, und die Propheten getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und sind Feinde aller Menschen; sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen.

Der heilige Augustinus von Hippo (354-430) hatte im Jahr 386 sein religiöses Erweckungserlebnis*, wurde zu einem der berühmtesten Kirchenlehrer überhaupt und verkündete ewig währende Weisheiten wie:
"Das Weib ist ein minderwertiges Wesen, das von Gott nicht nach seinem Ebenbilde geschaffen wurde. Es entspricht der natürlichen Ordnung, daß die Frauen den Männern dienen."
Oder
"Was hat man denn gegen den Krieg? Etwa daß Menschen, die doch einmal sterben müssen, dabei umkommen?"
Oder
„Wer härter straft, zeigt größere Liebe.“

(*In einem Moment innerer Zerrissenheit hörte er unter einem Feigenbaum liegend eine Kinderstimme. Sie befahl ihm: „Nimm und lies!“ Das Buch, das er als erstes in den Händen hatte, war die Bibel.)

John Henry Newman (1801-1890) konvertierte 1845 zum Katholizismus, wurde Kardinal und gab sinnige Sprüche von sich.
Zum Beispiel:
Wir haben kein Recht zu fragen, warum Gott das, was er tut, so tut.

Ein weiterer berühmter Konvertit ist ebenfalls Engländer, Bischof Richard Williamson.
Er konvertierte 1970 im Alter von 30 Jahren zum Katholizismus und glaubt nicht, daß es einen Holocaust gab.

Angesichts dieser Vorbilder schwant mir nichts Gutes für die neue Bundesregierung, in der auch ein Mann sitzt, der als Erwachsener Katholik wurde:
Gesundheitsminister Philip Rösler, über den das Katholikenblatt Rheinischer Merkur lobend schreibt:
Ehrenamtlich behandelte er als Arzt Obdachlose – ein Detail aus seinem Lebenslauf, das er nicht aktiv in die Öffentlichkeit getragen hat. Als er sich katholisch taufen ließ, war Rösler Mitte zwanzig – seine Frau Wiebke war seine Patin –, und auch als Christ hat er eine Blitzkarriere vorzuweisen. Seit einem Jahr sitzt er im Zentralkomitee der deutschen Katholiken. Als einziger FDP-Politiker weit und breit.

Wie alle Bundesminister, natürlich auch der sich neuerdings als sehr gläubig inszenierende Westerwelle, schwor auch Rösler „so wahr mir Gott helfe“.

Diese Bundesregierung ist also zu 100 % christlich.

Einige sind sogar etwas christlicher.
Neben Rösler sitzt auch Anette Schavan im Zentralkomitee der deutschen Katholiken; Innenminister de Maizière gehört dem Präsidium des Deutschen Evangelischen Kirchentags an.
Konfessionslose, die inzwischen die Mehrheit in Deutschland stellen, sind ÜBERHAUPT NICHT in der Bundesregierung vertreten.

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