Samstag, 28. November 2009
Neue Leute.
Da die Merkel-Westerwelle-Regierung im Chaos versinkt, ist ein Blick in die VERöffentlichte Meinung dazu aufschlußreich.
Die sogenannte öffentliche Meinung, sofern damit die Ergebnisse von Meinungsumfragen gemeint sind, ist etwas anderes. „Der Wähler“ ist bekanntlich ohnehin geistig schwer unterentwickelt.
Die letzten Tage über guckte ich wohlwollend in die Kommentarspalten.
Unisono wurde die CDU für die causa Brender hart kritisiert.
Die verflochtenen politischen Hintergründe, die komplizierten rechtlichen Grundlagen wurden adäquat geschildert.
Nur einen Tag später muß ich allerdings das leidige Wort „Mainstreampresse“ benutzen.
Schwach, ganz schwach, was die Damen und Herren von der Print-Presse zu den beiden neuen Ministern zu sagen haben!
Vollkommen unkritisch wird Ursula von der Leyen als „kompetent“ und „fleißig“ dargestellt.
Sie habe sich für „höhere Aufgaben“ qualifiziert.
Soso.
Daß sie dabei gerne mal unwahre Behauptungen von sich gibt und sich weg duckt, wenn ihre Phrasen über die angeblich gestiegene Geburtenrate, oder die Sinnhaftigkeit von Internet-Stoppschilder durchschaut werden - nebbich.
Geradezu absurd die inhaltslosen Beschreibungen der neuen Familienministerin. Veröffentlicht wurde überall der gleiche Einheitsartikel.
Es wurde sogar überall das gleiche Photo verwendet - Leyen und Köhler gemeinsam grinsend auf der Parkbank.
Der Name Kristina Köhler sei eine „Überraschung“, fast „unbekannt“, Merkel setze auf „Frauenpower“ und sie sei bekennender Kohl-Fan („Meine Klassenkameradinnen schwärmten für Pferde, ich schwärmte für Helmut Kohl“).
Die FAZ weiß zu berichten, daß die neue Ministerin jogge - vier Mal pro Woche steigt Köhler am Berliner Spreeufer oder im Wiesbadener Kurpark in die Laufschuhe.
Etwas Grusel über KK schob inzwischen die SZ online nach:
Sie ist ledig, und ganz auf die CDU fixiert. Als Vorbild nannte die Wiesbadenerin den hessischen CDU-Chef Koch, "einen der klügsten und modernsten Köpfe der CDU"
Leise kritisiert wird höchstens, daß die Besetzung des Ministeriums mal wieder nicht nach Kompetenz-Kriterien erfolgte. Wichtig sei nur der Proporz gewesen - ein Hesse vom rechten Flügel mußte es sein - Fachwissen wurscht.
Rechter Flügel ist eine euphemistische Darstellung der Frau von der ultrakonservativ-fundamentalistischen selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK).
Kristina Köhler bisher unbekannt?
Dazu fällt mir zunächst einmal die Anekdote aus dem Willy-Brandt-Haus ein, die den Wissensstand einiger Hauptstadtjournalisten darstellt.
Aufgeschrieben hat sie am 05. September 2009 mal wieder die großartige Evelyn Roll in dem schönen SZ-Artikel „Noch Fragen?“
Und wie ist es möglich, dass eine Reporterin eines großen Privatsenders bei der SPD anruft, und Herbert Wehner sprechen will?
Der Soziologe und Historiker Reinhard Müller hatte da gerade seine große biographische Abrechnung mit Herbert Wehner auf den Markt gebracht. Also war Wehner ein paar Tage heftig im Gespräch. Und diese Reporterin ruft nun im Willy-Brandt-Haus an und fragt: "Können Sie mich bitte mit Herbert Wehner verbinden? Ich möchte ein Interview mit ihm machen."
Der Referent konnte vor Lachen kaum sprechen und sagte: "Ach, tut mir sehr leid, Herr Wehner ist gerade in einem wichtigen Gespräch mit Franz Josef Strauß, da kann ich jetzt nicht stören."Daraufhin fragt sie: "Okay, dann darf ich also später noch einmal anrufen?"
Klaus Bölling, der diese Anekdote erzählt, hat folgende Erklärung dafür: "Die politische Bildung eines nicht so kleinen Teiles des Berliner Hauptstadt-Pressecorps ist, verglichen mit der politischen Bildung des Bonner Pressecorps, sehr höflich ausgedrückt, bedauernswert gering. Vor allem bei diesen privaten Sendern. Die haben wirklich null Ahnung."
Kristina Köhler ist mir als ganz normalem Couch-Potato ohne Zugang zu irgendwelchen Presseagenturen durchaus bekannt.
Sie ist eine sehr wohl auffällige Politikerin, die nicht sehr überraschend in einigen Blogs „fast rechtsextrem“ genannt wird.
Die Koch-Anhängerin hat Berührungspunkte zur rechtsextremen, rassischen Szene, wie beispielsweise antinazi.wordpress.com berichtet.
Köhler habe bis vor kurzem auf die notorisch rassistische PI-Seite verwiesen.
Liest man ihre Reden auf ihrer Homepage nach, fallen ihre pawlowsch-antilinken und antiislamischen Attacken auf.
Sie ist deutschnational nicht nur in dem Sinne, daß sie von „deutscher Leitkultur“ plappert, die Köhler als noch wichtiger als die Verfassung ansieht.
Sie ist deutschnational auch im übleren Sinne, nämlich xenophob.
Über Ausländer zieht sie auch gerne mal wahrheitswidrig her, wie ihre berühmte Attacke gegen die angebliche „Deutschenfeindlichkeit“ beweist.
Über ihre Anti-Ausländer-Eruptionen berichtete ich bereits vor zwei Jahren.
Sie drückt das in der ureigenen hessischen xenophobischen Aufhetzersprache so aus:
„Wir stellen fest, dass es in Deutschland zunehmend auch eine deutschenfeindliche Gewalt von Ausländern gegenüber Deutschen gibt, weil das Deutsche sind. Also dass es nicht zufällig ist, dass sich ein Täter mit Migrationshintergrund ein deutsches Opfer sucht, sondern, dass er sich gezielt ein deutsches Opfer sucht, weil es eben ein Deutscher ist.“
Auf die Frage woher sie diese Erkenntnis nähme, lügt sie so dreist das Blaue vom Himmel runter, daß man durchaus die Durchschlagskraft der Koch’schen Schule bewundern muß:
„Was wir mitbekommen ist, dass dieses Phänomen in immer mehr Fällen ne Rolle spielt. Das sagen uns Polizisten, das sagen uns Staatsanwälte, das sagen uns Richter.“
Panorama fragte bei den entsprechenden Stellen nach – natürlich bestreiten aber alle drei Gruppen diese Aussagen.
Desweiteren bezieht sich Pinocchia Köhler auf Nachfrage ausdrücklich auf Prof. Pfeiffer:
„Da handelt es sich um Prof. Pfeiffer, ein bekannter Kriminologe, der sich sehr stark immer zu dem Thema Jugendgewalt äußert.“
Dieser kann sich nur wundern und kontert:
"Es gibt keine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung, die belegen würde, dass die Deutschfeindlichkeit zunimmt.“
Lügen, bis sich die Balken biegen.
Perfekte Qualifikation für einen Ministerposten.
Mit Ministerinnen wie Köhler, wird dafür umso verständlicher weswegen der Hesse Koch kritische Journalisten wie Brender aus dem Weg räumt und stattdessen lieber frömmelnde CDU-affine Devotlinge à la Peter Hahne installieren möchte.
Die sogenannte öffentliche Meinung, sofern damit die Ergebnisse von Meinungsumfragen gemeint sind, ist etwas anderes. „Der Wähler“ ist bekanntlich ohnehin geistig schwer unterentwickelt.
Die letzten Tage über guckte ich wohlwollend in die Kommentarspalten.
Unisono wurde die CDU für die causa Brender hart kritisiert.
Die verflochtenen politischen Hintergründe, die komplizierten rechtlichen Grundlagen wurden adäquat geschildert.
Nur einen Tag später muß ich allerdings das leidige Wort „Mainstreampresse“ benutzen.
Schwach, ganz schwach, was die Damen und Herren von der Print-Presse zu den beiden neuen Ministern zu sagen haben!
Vollkommen unkritisch wird Ursula von der Leyen als „kompetent“ und „fleißig“ dargestellt.
Sie habe sich für „höhere Aufgaben“ qualifiziert.
Soso.
Daß sie dabei gerne mal unwahre Behauptungen von sich gibt und sich weg duckt, wenn ihre Phrasen über die angeblich gestiegene Geburtenrate, oder die Sinnhaftigkeit von Internet-Stoppschilder durchschaut werden - nebbich.
Geradezu absurd die inhaltslosen Beschreibungen der neuen Familienministerin. Veröffentlicht wurde überall der gleiche Einheitsartikel.
Es wurde sogar überall das gleiche Photo verwendet - Leyen und Köhler gemeinsam grinsend auf der Parkbank.
Der Name Kristina Köhler sei eine „Überraschung“, fast „unbekannt“, Merkel setze auf „Frauenpower“ und sie sei bekennender Kohl-Fan („Meine Klassenkameradinnen schwärmten für Pferde, ich schwärmte für Helmut Kohl“).
Die FAZ weiß zu berichten, daß die neue Ministerin jogge - vier Mal pro Woche steigt Köhler am Berliner Spreeufer oder im Wiesbadener Kurpark in die Laufschuhe.
Etwas Grusel über KK schob inzwischen die SZ online nach:
Sie ist ledig, und ganz auf die CDU fixiert. Als Vorbild nannte die Wiesbadenerin den hessischen CDU-Chef Koch, "einen der klügsten und modernsten Köpfe der CDU"
Leise kritisiert wird höchstens, daß die Besetzung des Ministeriums mal wieder nicht nach Kompetenz-Kriterien erfolgte. Wichtig sei nur der Proporz gewesen - ein Hesse vom rechten Flügel mußte es sein - Fachwissen wurscht.
Rechter Flügel ist eine euphemistische Darstellung der Frau von der ultrakonservativ-fundamentalistischen selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK).
Kristina Köhler bisher unbekannt?
Dazu fällt mir zunächst einmal die Anekdote aus dem Willy-Brandt-Haus ein, die den Wissensstand einiger Hauptstadtjournalisten darstellt.
Aufgeschrieben hat sie am 05. September 2009 mal wieder die großartige Evelyn Roll in dem schönen SZ-Artikel „Noch Fragen?“
Und wie ist es möglich, dass eine Reporterin eines großen Privatsenders bei der SPD anruft, und Herbert Wehner sprechen will?
Der Soziologe und Historiker Reinhard Müller hatte da gerade seine große biographische Abrechnung mit Herbert Wehner auf den Markt gebracht. Also war Wehner ein paar Tage heftig im Gespräch. Und diese Reporterin ruft nun im Willy-Brandt-Haus an und fragt: "Können Sie mich bitte mit Herbert Wehner verbinden? Ich möchte ein Interview mit ihm machen."
Der Referent konnte vor Lachen kaum sprechen und sagte: "Ach, tut mir sehr leid, Herr Wehner ist gerade in einem wichtigen Gespräch mit Franz Josef Strauß, da kann ich jetzt nicht stören."Daraufhin fragt sie: "Okay, dann darf ich also später noch einmal anrufen?"
Klaus Bölling, der diese Anekdote erzählt, hat folgende Erklärung dafür: "Die politische Bildung eines nicht so kleinen Teiles des Berliner Hauptstadt-Pressecorps ist, verglichen mit der politischen Bildung des Bonner Pressecorps, sehr höflich ausgedrückt, bedauernswert gering. Vor allem bei diesen privaten Sendern. Die haben wirklich null Ahnung."
Kristina Köhler ist mir als ganz normalem Couch-Potato ohne Zugang zu irgendwelchen Presseagenturen durchaus bekannt.
Sie ist eine sehr wohl auffällige Politikerin, die nicht sehr überraschend in einigen Blogs „fast rechtsextrem“ genannt wird.
Die Koch-Anhängerin hat Berührungspunkte zur rechtsextremen, rassischen Szene, wie beispielsweise antinazi.wordpress.com berichtet.
Köhler habe bis vor kurzem auf die notorisch rassistische PI-Seite verwiesen.
Liest man ihre Reden auf ihrer Homepage nach, fallen ihre pawlowsch-antilinken und antiislamischen Attacken auf.
Sie ist deutschnational nicht nur in dem Sinne, daß sie von „deutscher Leitkultur“ plappert, die Köhler als noch wichtiger als die Verfassung ansieht.
Sie ist deutschnational auch im übleren Sinne, nämlich xenophob.
Über Ausländer zieht sie auch gerne mal wahrheitswidrig her, wie ihre berühmte Attacke gegen die angebliche „Deutschenfeindlichkeit“ beweist.
Über ihre Anti-Ausländer-Eruptionen berichtete ich bereits vor zwei Jahren.
Sie drückt das in der ureigenen hessischen xenophobischen Aufhetzersprache so aus:
„Wir stellen fest, dass es in Deutschland zunehmend auch eine deutschenfeindliche Gewalt von Ausländern gegenüber Deutschen gibt, weil das Deutsche sind. Also dass es nicht zufällig ist, dass sich ein Täter mit Migrationshintergrund ein deutsches Opfer sucht, sondern, dass er sich gezielt ein deutsches Opfer sucht, weil es eben ein Deutscher ist.“
Auf die Frage woher sie diese Erkenntnis nähme, lügt sie so dreist das Blaue vom Himmel runter, daß man durchaus die Durchschlagskraft der Koch’schen Schule bewundern muß:
„Was wir mitbekommen ist, dass dieses Phänomen in immer mehr Fällen ne Rolle spielt. Das sagen uns Polizisten, das sagen uns Staatsanwälte, das sagen uns Richter.“
Panorama fragte bei den entsprechenden Stellen nach – natürlich bestreiten aber alle drei Gruppen diese Aussagen.
Desweiteren bezieht sich Pinocchia Köhler auf Nachfrage ausdrücklich auf Prof. Pfeiffer:
„Da handelt es sich um Prof. Pfeiffer, ein bekannter Kriminologe, der sich sehr stark immer zu dem Thema Jugendgewalt äußert.“
Dieser kann sich nur wundern und kontert:
"Es gibt keine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung, die belegen würde, dass die Deutschfeindlichkeit zunimmt.“
Lügen, bis sich die Balken biegen.
Perfekte Qualifikation für einen Ministerposten.
Mit Ministerinnen wie Köhler, wird dafür umso verständlicher weswegen der Hesse Koch kritische Journalisten wie Brender aus dem Weg räumt und stattdessen lieber frömmelnde CDU-affine Devotlinge à la Peter Hahne installieren möchte.
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2 Kommentare:
Also zum Verhalten des deutschen Wählers finde ich ist die Plausibelste Erklärung die Theorie von Terry Pratchett zur Berechnung der Intelligenz einer Gruppe von Personen. Die Formel geht so:
Die Intelligenz der Gruppe = die Intelligenz des dümmsten Gruppenmitglieds/Anzahl der Gruppenmitglieder
Und da die Wahlberechtigten eine wirklich große Gruppe sind verhalten sie sich oft wirklich extrem dämlich.
Die Terry Pratchett-Theorie könnte stimmen.
Womöglich ist das aber auch zu kompliziert und Merkel hat unbemerkt von der Öffentlichtkeit analog zu der Kirchhofschen Flattax-Idee von 2005 inzwischen einen Flat-IQ eingeführt. Demnach entspricht der Durchschnitts-IQ des Deutschen Wählers immer der Zimmertemperatur im Kanzleramtsweinkeller, nachdem Ackermann ihr ein paar neue Kisten Eiswein mitgebracht hat.
LG
T
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