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Dienstag, 31. Mai 2011

Die Christen des Tages Teil XLVII, XLVIII, XLIX und L

Am Tage des Kachelmann-Freispruchs („zweiter Klasse“) passt es vielleicht ganz gut ein paar Worte zum Thema „Vergewaltigung“ zu schreiben.
Aber keine Sorge, das war auch schon alles, das ich zum eingeknasteten Wettermann zu sagen habe. Naja, außer vielleicht, daß mich die Vorstellung freut, wie sich Alice Schwarzer gerade noch schwärzer ärgert, nachdem sie 2005 massiv für Angela Merkel geworben hatte und zuletzt exklusiv für das feministische Presseorgan „BILD“ schrieb.

Nachdem gestern im Kommentarbereich schon befürchtet wurde Deutschland könnte in Punkto christlich-fundamentalistischer Irrsinn und heuchlerische Militärpolitik die USA überholen, muß ich zur Ausgewogenheit ein paar Highlights des alltäglichen Wahnsinns aus meiner theoretischen Heimat erwähnen.

Es geht eigentlich um das Thema „Schwangerschaftsabbruch“, welches in den USA aufgeheizt ist, wie sonst nur die drei großen G’s (Gays, Guns, God).
Im streng manichäischen Weltbild vieler Amis gibt es kein grau, sondern nur ein klares „falsch“ und ein klares „richtig“; welches man angeblich ganz unabhängig von Bildung und Intelligenz erfassen kann.
George W. Bush traute die Majorität der Amerikaner lange Zeit zu eben diese Unterscheidung sicher treffen zu können.
Auch wenn sich niemand über die intellektuelle Unterentwicklung und edukative Verblödung der Potus Illusionen machte.

Bei den „3 G’s“ ist die Sache klar: Gays schlecht, Guns gut, God gut.

Die Frage der Abtreibung wird in den Staaten in „pro choice“ und „pro live“ unterschieden und damit wird schon einiges darüber ausgesagt, wer die Deutungshoheit besitzt.
Es wird natürlich suggeriert, daß jemand, der NICHT pro live ist, GEGEN DAS LEBEN eingestellt wäre.
Da ich kürzlich schon die Irrungen und Wirrungen des Themas beschrieben hatte, sollen heute nur die drei angekündigten Tageschristen genannt werden, um aufzuzeigen, wie weit die christlich induzierte geistige Umnachtung in den fanatischen Staaten von Amerika schon fortgeschritten ist.
Die Christin des Tages Nr. 47:

Virginia Foxx, Kongressabgeordnete von North Carolina, ist so exzessiv gegen Abtreibungen, daß sie sogar das Wissen darum aus der Medizinerausbildung tilgen will.
Eugenische Indikationen, Abtreibung nach Vergewaltigung, oder um das Leben der Mutter zu retten - all das kratzt die Kratzbürste nicht.


Noted North Carolina half-wit (and U.S. 5th District congresswoman) Virginia Foxx has jumped to the top of the pile of GOP lawmakers who’ve been competing to claim the mantle of Most Opposed to Abortion. Outdoing her colleagues, Foxx sponsored an amendment, which passed this week, taking away all federal funds for any medical schools that teach students how to perform abortions.
(John Grooms, 27.Mai 2011)

Foxx, nomen et omen, ist bereits mehrfach als grenzdebil-fanatische Teebeutlerin aufgefallen.
So bewertete sie Obamas Plan für eine allgemeine Krankenversicherung als gefährlicher als der weltweite Terrorismus.

Foxx gained national fame, or notoriety, during the health care reform debates when she said one of the results of reform would be that Americans could be “put to death by their government,” and that health care reform was more dangerous to the American people than terrorism.
(John Grooms, 27.Mai 2011)

Der Christ des Tages Nr. 48:

Der Kongressabgeordnete Brent Crane aus Idaho ist natürlich auch ein GOPer.
Ähnlich wie Parteifreundin Foxx, will er Schwangerschaftsunterbrechungen auch unter ALLEN Umständen unter Strafe stellen.
Schwerste Erbkrankheiten oder der sicherer Tod der Mutter gelten nicht als Argumente und schon gar nicht die Umstände einer Vergewaltigung.
Das mag zwar für die Vergewaltigte nicht so angenehm sein, aber der schlaue Volksvertreter hat erkannt, daß eine Schwangerschaft schließlich nur durch das Wirken Gottes entsteht und dessen Wege sind bekanntlich unergründlich.

Kurzer Rückblick:

Das ist auch die Moral der katholischen Kirche, die in Brasilien die Mutter eines neunjährigen vergewaltigten Mädchen exkommunizierte, weil die ihrer Tochter half.

Ein NEUNJÄHRIGES Mädchen wurde von ihrem Stiefvater brutal vergewaltigt und in Folge dessen auch schwanger. Eine Schwangerschaft, die ganz abgesehen von moralischen und kriminellen Aspekten sehr wahrscheinlich das Leben des nur 36 Kilo schweren Mädchen gekostet hätte - der liebe Gott sorgte nämlich dafür, daß es Zwillinge geworden wären.

Glücklicherweise konnte dem NEUN JAHRE alten Mädchen das grausame Schicksal erspart werden, indem die Schwangerschaft abgebrochen wurde.

Die christliche Kirche reagierte klar und zackig - indem sie exkommunizierte:

Trotz der Natur des Falls müsse die Kirche an ihrer Ablehnung der Abtreibungen festhalten, sagte Erzbischof Jose Cardoso Sobrinho in einem am Donnerstag ausgestrahlten Interview mit dem TV-Sender Globo. Als Folge dessen war die Mutter der Neunjährigen und das Ärzteteam exkommuniziert worden.

Der Vergewaltiger hingegen wurde NICHT aus der Kirche ausgeschlossen - sein Vergehen wird als minderschwer angesehen.

Das ist der real existierende Katholizismus.

State Rep. Brent Crane sieht es genauso.
Vergewaltigung? OK; das mag für die Frau nicht so der Hit sein, aber falls sie schwanger wird, war es GOTT und dementsprechend hat sie nicht das Recht die Schwangerschaft abzubrechen.

Believing that “tragic, horrific” acts of rape or incest are the “hand of the Almighty,” Crane said women should trust God to turn the consequences of their sexual assault into “wonderful examples”:
“Is not the child of that rape or incest also a victim?” asked Rep. Shannon McMillan, R-Silverton. “It didn’t ask to be here. It was here under violent circumstances perhaps, but that was through no fault of its own.”
[...] The Idaho bill’s House sponsor, state Rep. Brent Crane, R-Nampa, told legislators that the “hand of the Almighty” was at work. “His ways are higher than our ways,” Crane said. “He has the ability to take difficult, tragic, horrific circumstances and then turn them into wonderful examples.”
(citizen-40.tressugar.com 07.04.2011)


Der Christ des Tages Nr. 49:

Der Kongressabgeordnete Pete DeGraaf aus Kansas, selbstredend ebenfalls ein Republikaner, sieht das Thema “Vergewaltigung” ganz rational.
Daß ein Vergewaltigungsopfer anschließend womöglich eine Abtreibung in die Wege leiten will, dürfe keineswegs die Krankenversicherung bezahlen.
Das solle sie schon selbst tun und sich extra dagegen absichern.
Als Frau habe man eben damit zu rechnen ab und an vergewaltigt zu werden.
Das sei allgemeines Lebensrisiko - so wie er, Kansas State Rep. Pete DeGraaf, einen Ersatzreifen dabei habe - für den Fall, daß er mal einen Platten bekäme. (Sic!)

During debate on May 13, an opponent of the bill, Rep. Barbara Bollier, R-Mission Hills, noted that abortions would not be covered for cases of rape and incest.
According to a report by The Associated Press, DeGraaf responded, “We do need to plan ahead, don’t we, in life?”
Bollier then asked, “And so, women need to plan ahead for issues that they have no control over with pregnancy?”
DeGraaf then said, “I have a spare tire in my car. I also have life insurance. I have a lot of things that I plan ahead for.”
Kansas NOW has put out this statement: “We have asked women across the nation to join us in telling Rep. DeGraaf that women are ‘Tired’ of legislators who trivialize the horrifying reality of rape.”
(www2.ljworld.com, 26.05.2011)



Yep, that's right ladies, being raped could be part of God's plan.
It's one thing to discuss whether or not life begins at conception but to go so far as to trivialize one of the most horrific crimes anyone could ever experience is nothing more than an extension of the chauvinistic blame-the-victim mentality that has always tainted the conversation on rape.
I wonder who DeGraaf believes has the greatest risk of being raped, and thus should purchase insurance accordingly? I wonder if Degraaf believes rape is inevitable as death and that's why he mentioned he made the correlation with his life insurance policy.
(LZ Granderson 31.05.2011 via CNN)

Ach, und da ich gerade dabei bin - machen wir die “50” voll.

Der Christ des Tages Teil L:

Das tolle Gesetz in Kansas, nachdem Krankenversicherungen nicht mehr Tarife anbieten dürfen, die Schwangerschaftsabbrüche abdecken, kam mit Mehrheit durch den Kongress und wurde bereits vom Gouverneur Sam Brownback unterzeichnet.
Der frischgebackene Regierunsgchef Brownback (erst im Am seit Januar 2011) ist, wie sollte es auch anders sein?, ein GOPer.
Brownback ist der Liebling der religiösen Rechten, einem Großteil der republikanischen Wählerschicht.
Er streitet für den Creationismus und bekämpft Homosexualität, Pornographie und Abtreibungen mit Verve.

Without comment, Gov. Sam Brownback has signed into law a bill that critics say will hurt women who get impregnated after being raped.
[…] Brownback, an anti-abortion Republican, has already signed into law several anti-abortion measures passed this year.
The measure he approved Wednesday prohibits insurance companies from offering abortion coverage as part of their general health plans unless the procedure is necessary to save the woman’s life. Starting in July, individuals and employers who want abortion coverage would have to buy additional policies that cover only abortion.
In addition, the law also states that no state or federally administered health-insurance exchange in Kansas established under the federal health care overhaul law can offer coverage for abortions, other than to save a woman’s life.
(Scott Rothschild 26.05.2011)

Wir sprechen hier übrigens nicht von einzelnen Irren à la Kreuznet, sondern von GEWÄHLTEN VOLKSVERTRETERN in den USA.

4 Kommentare:

Homer Simpson hat gesagt…

So wird man, wenn man jede Individualität ausblendet. Menschen sind nunmal nicht gleich. Da gibt es Modelle, die mit überproportionaler Testosteron-Ausschüttung zur Gewalt neigen. Wenn man dann noch eine total hässliche Fresse hat, kommt man bei den Weibchen nicht so gut an. Trotzdem sortiert die Evolution diese Neandertaler aber nicht aus. Warum?

Durch eine Vergewaltigung, wehren sich diese triebgesteuerten Affen aber gegen ihre von der Natur vorgesehenen Auslese. Als Religiot könnte man sagen, eine Auslese wäre gottgewollt.

Dadurch muten uns diese Affen aber nicht nur weitere aggressive und hässliche Nachkommen zu, sondern auch weitere potentielle Vergewaltiger. Soweit denkt der Neandertaler aber nicht. Er ist nicht nur aggressiv und hässlich, sondern auch noch doof.

Ähnlich übrigens wie Republikaner oder Teebeutler. Denn merkwürdigerweise sind es genau die, welche doch vehement die Todesstrafe verteidigen und selbst 12jährige einsperren lassen, weil sie einem Mädchen ungefragt und aus Neugier unter den Rock geschaut haben.

Klar, Abtreibung ist ein anderes Kaliber. Aber wenn ich mir vorstelle, als attraktive Frau von einem hässlichen und saudummen Neandertaler dazu gezwungen werde, mit ihm meine Gene zu kreuzen, dann ist meine Toleranzgrenze deutlich überschritten. Frauen sind keine Gebährmaschienen und haben wohl noch das Recht und vielfach auch den nötigen Grips, eine solche Entscheidung zu treffen.

Falls nicht, ist eine Ausrottung per Absaugung, gar nicht so unwillkommen. Aber vermutlich haben die Reps und Teebeutler da zurecht Angst, irgendwann selbst abgesaugt zu werden.

jakebaby hat gesagt…

Hier auch noch ein ganz 'Lieber: http://jakester-express.blogspot.com/2011/03/ein-religioeses-arschloch-untertreibung.html

und HM .....?

jakebaby hat gesagt…

Ich meinte HS. ....?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Jake:
…., nicht, daß ich nicht schon jeden Irrsinn aus Fundistan gehört hätte. Überhaupt Georgia! Aber der Bobby Franklin zieht einem ja doch noch mal richtig die Schuhe aus.

Dagegen sind die Taliban ja regelrecht liberal.

Ihn als „Riesenarschloch“ zu bezeichnen ist tatsächlich ein insult gegen alle Arschlöcher.

@ Homer:

„Aber wenn ich mir vorstelle, als attraktive Frau von einem hässlichen und saudummen Neandertaler dazu gezwungen werde, mit ihm meine Gene zu kreuzen, dann ist meine Toleranzgrenze deutlich überschritten.“

Die Toleranzgrenze ist natürlich genauso überschritten, wenn eine häßliche saudumme Proll-Neandertalerfrau von einem attraktiven adretten jungen Mann vergewaltigt wird.


LGT