Sonntag, 27. Dezember 2009
Plappermäulchen
Margot Käßmann, 51, wurde am 28. Oktober 2009 Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland - dem Tag, als auch Angela Merkel zur Bundeskanzlerin gewählt wurde.
Käßmann sprach vom „Tag der evangelischen Frauen“. Dabei empfindet die Bischöfin ihr Amt allerdings als das deutlich Wichtigere und um dem Eindruck entgegen zu wirken, daß auch Angela Merkels Amt nicht gerade irrelevant ist, taucht Margot von Hannover mindestens genauso oft wie ihre Regenten-Kollegin in den Medien auf.
Keine Zeitung, die man aufschlagen könnte, ohne über ein Käßmann-Interview zu stolpern, keine Talkshow, die sie nicht mit ihren Weisheiten überhäuft.
Das mit der „Todsünde Eitelkeit“ scheint in Käßmanns Bibel ausgelassen worden zu sein - so fanatisch wie sie sich ins Rampenlicht drängt.
Zugegeben; im Gegensatz zu Merkel, die sich auch nach zehn Jahren als Parteichefin und 20 Jahren in Top-Positionen der Bundespolitik komplett aller Meinungsäußerungen enthält und niemals Position bezieht, ist die EKD-Chefin erfreulich meinungsfreudig.
Sie kommentiert und analysiert und bewertet so ziemlich alles, das man sich denken kann.
Es kann gar nicht intim oder persönlich genug sein - Käßmanns Mitteilungsbedürfnis ist gigantisch. So erfuhren wir alle Einzelheiten ihrer Ehe, ihrer Scheidung, ihrer Brustkrebsbehandlung und nun zu Weihnachten Bedeutsames, wie zum Beispiel, daß die Bischöfin gerne joggt.
Ihr Sprachrohr ist dabei vorzugsweise das Kirchen-Propaganda-Blatt BILD.
Wieso auch nicht - der geistige Horizont eines BILD-Leser erscheint mir der passende Hintergrund zu sein, um dort auch Thesen zu vertreten, daß Jungfrauen Kinder bekommen, daß liebende Eltern ihre Kinder zu schlagen haben, daß ein gütiger Gott sich dadurch auszeichnet, daß er seinen eigenen Sohn zu Tode foltern lässt und daß Tote gelegentlich wieder aufwachen und in den Himmel gebeamt werden.
Es wuchs zusammen, was zusammen gehörte - hier die Lehre, die über 2000 Jahre Millionenfaches Leid, Folter und Mord über die Menschheit brachte und dort das Millionenblatt, das sich an Leid und Totschlag aufgeilt.
Da ist es nur folgerichtig, daß Käßmann den Lafontaine gab und sich gleich als BILD-Kolumnistin verpflichten ließ, statt ihre 25 Millionen evangelischen Christen dazu aufzurufen das üble Schmutzblatt zu boykottieren.
Sich in den Dienst des Bösen zu stellen, hat bekanntlich gerade bei den deutschen Protestanten eine lange Geschichte.
Im Falle Käßmann bin ich allerdings dann doch immer wieder von der Trivialität dieser Frau verblüfft.
In der BUNTEn bespricht sie ihre Parfums und Rockmode.
Im Parallelverdummungsorgan BILD kommen weitere Sinnlosigkeiten aus dem Alltag der Top-Evangelin Deutschlands zu Tage.
Für einen neuen Ehemann fehle ihr die Zeit - das lernte man am 13.11.09:
„Ich bin nicht auf der Suche“, so die 51-Jährige. Dabei hätte sie die richtige Musik für ein Rendezvous bereits im Regal: Käßmann mag, so verrät sie, Herbert Grönemeyer und Schmusepop von Xavier Naidoo.
Zwei Wochen vorher, am 28.10. hatte die BILD ihre 15 Millionen Leser noch einmal daran erinnert, daß die Bischöfin gerne ihr Klimakterium thematisiert - auch so ein Thema, das sie manisch bei jedem TV-Auftritt raushaut:
Käßmann hat mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Erst erkrankt sie an Brustkrebs, dann lässt sie sich nach 26 Ehejahren von ihrem Mann scheiden, mit dem sie vier Töchter hat. Mit beidem geht Käßmann an die Öffentlichkeit. Kritiker sind entsetzt, als sie dann auch noch durch Talkshows tourt und ihre Beschwerden in den Wechseljahren thematisiert. Jetzt führt Käßmann (selbst überzeugte Pazifistin) die Protestanten in Deutschland und steht damit weiterhin im Licht der Öffentlichkeit. Wenn ihr der Rummel um ihre Person zu viel wird, geht sie joggen (mit Hund Ole aus dem Tierheim) und bespricht sich mit ihrer jüngsten Tochter Esther. Die anderen drei (Sarah, Hanna und Lea) wohnen nicht mehr bei ihrer Mutter, stehen längst auf eigenen Füßen.
Als die Nachfolgerin von Lügenbischof Huber 50 Jahre alt wurde, erklärte sie - wie sollte es auch anders sein? - via BILD am Sonntag - wie sie den Tag zu verbringen gedenkt:
Ich wollte es ruhig angehen lassen. Aber da so viele gesagt haben, sie möchten gern zum Gratulieren kommen, ist der bischöfliche Garten geöffnet. Ich habe Sekt im Kühlschrank und Schnittchen geordert. Abends gibt es noch ein kleines Abendessen mit meinen Töchtern, deren Freunden und engen Freunden von mir – zehn, zwölf Leute, mehr nicht.
„Sekt und Schnittchen“ - an dieser Stelle ist man versucht der Bischöfin dankbar dafür zu sein, daß sie es gerade noch unterdrücken konnte ihre Tampon-Marke und Schuhgröße auszuplaudern.
Meisner und Mixa erscheinen mir auf einmal so angenehm unpersönlich - oder haben die Herren auch schon im „Goldenen Blatt“ über ihre bevorzugte Hämorrhoidensalbe-Marke geplaudert und ich habe es nur nicht mitbekommen?
Es wäre aber ein großer Fehler sich über Käßmanns Drang ins Private zu mokieren.
In Wahrheit soll man froh sein über jede Minute, die sich die EKD-Generalobere selbst trivialisiert.
Denn wenn es ums Eingemachte geht, plappert sie meistens einen derartigen Unsinn, daß man sich Auskünfte über ihr Lieblings-Deo zurückwünscht.
Im besten Falle sind die Bischöflichen Ansichten banal - wie im morgen erscheinenden SPIEGEL-Interview.
Dort erklärt sie auf die Frage nach der Castingshow-Inflation:
Mir tun die Menschen leid, die vor die Kamera gezerrt werden und oft die Folgen gar nicht absehen können. Der Schutz der Privatsphäre scheint nichts mehr wert.
Welche neue Erkenntnis.
Zwei Sätze später folgt schon ein Beispiel der typisch bischöflichen Verlogenheit, als als sie die BILD-Zeitungsleser geißelt, die den unmenschlichen Umgang mit „No Angels“-Sängerin Nadja Benaissa erst möglich machten:
Der Umgang mit einer HIVinfizierten Sängerin hat für mich Grenzen überschritten. Mehr kann man einen Menschen nicht bloßstellen. Die Verantwortung tragen aber auch Menschen, die diese Medien kaufen. Würden sie das nicht tun, würde sich die Berichterstattung ganz schnell ändern.
Daß sie selbst ein BILD-Multiplikator ist, vergißt sie zu erwähnen.
(Kleiner Joke am Rande: Die Schnarchnasen vom SPIEGEL vergessen auch danach zu fragen. Thema des Interviews ist: „Qualität der Printmedien“)
Käßmann kann aber auch richtig menschenverachtend - wie sie es in der causa Kusch/Schardt tat, als sie sich zur Entscheiderin über Leben und Tod aufschwang und der lebensmüden Dame ihren freien Willen absprach.
Mit Grausen erinnere ich mich an die a posteriori-Androhung von Bizarra Käßmann, als sich mit Kuschs Hilfe im vorletzten Sommer Bettina Schardt, 79, zum Suizid entschloss.
Die Hannoversche Bischöfin spie Feuer und Schwefel vor Empörung über Kusch und verlangte, daß er doch Frau Schardt lieber bei sich zu Hause hätte aufnehmen sollen.
Sie, die Bischöfin wäre in dem Fall zu der 79-Jährigen gegangen, um ihr aus der Bibel vorzulesen. Da hat die alte Dame dann noch schneller zu den Pillen gegriffen - die Vorstellung, daß sie dereinst im Pflegeheim läge und von predigenden Pfaffen im Zimmer heimgesucht würde - unfähig sich gegen diese Zwangsbebetung zu wehren - war der letzte Sargnagel.
Käßmann kann aber auch richtig dumm - wie sie in der causa „Madonna“ bewies, als sie sich wie Hein Doof in der Marketing-Maschine der Groß-Sängerin verhedderte:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht begriffen.
Ich zitiere:
„Mich empört ihre (Madonnas, Red) anmaßende Selbstinszenierung, sich an die Stelle Jesu zu setzen. Das Kreuz ist für alle Christen das zentrale Symbol für das Leiden und Sterben Jesu. ... Es ging ihr um eine spektakuläre Bühnenshow, mit der sie 200 Millionen Dollar verdient hat, wie es heißt. ... Die arme Madonna! Sie sagt doch, sie sei tief religiös! Ich denke, Madonna hat das alles wenig interessiert. ...“
Mehr Käßmann’sche Weisheiten zitiert unter anderem Gerhard Henschel in der aktuellen Titanic.
Es fällt schwer die Originalzitate der Gaga-Bischöfin von der Satire zu unterschieden.
Da muß man schon sehr genau auf die Anführungsstriche achten:
„Wer es wagt zu beten, begibt sich hinein in eine Beziehungsgeschichte mit Gott!“
„Eine Atmosphäre des schönen Scheins, dem aber kaum noch jemand glaubt, ist in immer mehr Bereiche unseres Lebens vorgedrungen und hat sich dort breit gemacht“
„Mensch, wo bist Du? Diese Frage hallt über unsere Grenzen hinweg durch unsere ganze Welt. Auch das ist Globalisierung“
Liebe Kirchentagsteilnehmende, wir sind in unserem Text einen Weg gegangen vom Murren über die Wüste und das Manna hin bis zu einer Ethik des genug und schließlich zu Jesus Christus. So haben wir neu entdeckt, was Manna für uns sein kann!“
Sogar Fußball kann die Hannoveranerin erklären - „Lust am Fußball, Spielbein in Aktion, mit dem Standbein wissen, wo ich stehe, wo ich Halt finde - darum geht es!“ -ob sich Robert Enke deswegen lieber vor einen Zug geworfen hat, um das nicht länger zu ertragen?
Käßmann sprach vom „Tag der evangelischen Frauen“. Dabei empfindet die Bischöfin ihr Amt allerdings als das deutlich Wichtigere und um dem Eindruck entgegen zu wirken, daß auch Angela Merkels Amt nicht gerade irrelevant ist, taucht Margot von Hannover mindestens genauso oft wie ihre Regenten-Kollegin in den Medien auf.
Keine Zeitung, die man aufschlagen könnte, ohne über ein Käßmann-Interview zu stolpern, keine Talkshow, die sie nicht mit ihren Weisheiten überhäuft.
Das mit der „Todsünde Eitelkeit“ scheint in Käßmanns Bibel ausgelassen worden zu sein - so fanatisch wie sie sich ins Rampenlicht drängt.
Zugegeben; im Gegensatz zu Merkel, die sich auch nach zehn Jahren als Parteichefin und 20 Jahren in Top-Positionen der Bundespolitik komplett aller Meinungsäußerungen enthält und niemals Position bezieht, ist die EKD-Chefin erfreulich meinungsfreudig.
Sie kommentiert und analysiert und bewertet so ziemlich alles, das man sich denken kann.
Es kann gar nicht intim oder persönlich genug sein - Käßmanns Mitteilungsbedürfnis ist gigantisch. So erfuhren wir alle Einzelheiten ihrer Ehe, ihrer Scheidung, ihrer Brustkrebsbehandlung und nun zu Weihnachten Bedeutsames, wie zum Beispiel, daß die Bischöfin gerne joggt.
Ihr Sprachrohr ist dabei vorzugsweise das Kirchen-Propaganda-Blatt BILD.
Wieso auch nicht - der geistige Horizont eines BILD-Leser erscheint mir der passende Hintergrund zu sein, um dort auch Thesen zu vertreten, daß Jungfrauen Kinder bekommen, daß liebende Eltern ihre Kinder zu schlagen haben, daß ein gütiger Gott sich dadurch auszeichnet, daß er seinen eigenen Sohn zu Tode foltern lässt und daß Tote gelegentlich wieder aufwachen und in den Himmel gebeamt werden.
Es wuchs zusammen, was zusammen gehörte - hier die Lehre, die über 2000 Jahre Millionenfaches Leid, Folter und Mord über die Menschheit brachte und dort das Millionenblatt, das sich an Leid und Totschlag aufgeilt.
Da ist es nur folgerichtig, daß Käßmann den Lafontaine gab und sich gleich als BILD-Kolumnistin verpflichten ließ, statt ihre 25 Millionen evangelischen Christen dazu aufzurufen das üble Schmutzblatt zu boykottieren.
Sich in den Dienst des Bösen zu stellen, hat bekanntlich gerade bei den deutschen Protestanten eine lange Geschichte.
Im Falle Käßmann bin ich allerdings dann doch immer wieder von der Trivialität dieser Frau verblüfft.
In der BUNTEn bespricht sie ihre Parfums und Rockmode.
Im Parallelverdummungsorgan BILD kommen weitere Sinnlosigkeiten aus dem Alltag der Top-Evangelin Deutschlands zu Tage.
Für einen neuen Ehemann fehle ihr die Zeit - das lernte man am 13.11.09:
„Ich bin nicht auf der Suche“, so die 51-Jährige. Dabei hätte sie die richtige Musik für ein Rendezvous bereits im Regal: Käßmann mag, so verrät sie, Herbert Grönemeyer und Schmusepop von Xavier Naidoo.
Zwei Wochen vorher, am 28.10. hatte die BILD ihre 15 Millionen Leser noch einmal daran erinnert, daß die Bischöfin gerne ihr Klimakterium thematisiert - auch so ein Thema, das sie manisch bei jedem TV-Auftritt raushaut:
Käßmann hat mit vielen Schicksalsschlägen zu kämpfen. Erst erkrankt sie an Brustkrebs, dann lässt sie sich nach 26 Ehejahren von ihrem Mann scheiden, mit dem sie vier Töchter hat. Mit beidem geht Käßmann an die Öffentlichkeit. Kritiker sind entsetzt, als sie dann auch noch durch Talkshows tourt und ihre Beschwerden in den Wechseljahren thematisiert. Jetzt führt Käßmann (selbst überzeugte Pazifistin) die Protestanten in Deutschland und steht damit weiterhin im Licht der Öffentlichkeit. Wenn ihr der Rummel um ihre Person zu viel wird, geht sie joggen (mit Hund Ole aus dem Tierheim) und bespricht sich mit ihrer jüngsten Tochter Esther. Die anderen drei (Sarah, Hanna und Lea) wohnen nicht mehr bei ihrer Mutter, stehen längst auf eigenen Füßen.
Als die Nachfolgerin von Lügenbischof Huber 50 Jahre alt wurde, erklärte sie - wie sollte es auch anders sein? - via BILD am Sonntag - wie sie den Tag zu verbringen gedenkt:
Ich wollte es ruhig angehen lassen. Aber da so viele gesagt haben, sie möchten gern zum Gratulieren kommen, ist der bischöfliche Garten geöffnet. Ich habe Sekt im Kühlschrank und Schnittchen geordert. Abends gibt es noch ein kleines Abendessen mit meinen Töchtern, deren Freunden und engen Freunden von mir – zehn, zwölf Leute, mehr nicht.
„Sekt und Schnittchen“ - an dieser Stelle ist man versucht der Bischöfin dankbar dafür zu sein, daß sie es gerade noch unterdrücken konnte ihre Tampon-Marke und Schuhgröße auszuplaudern.
Meisner und Mixa erscheinen mir auf einmal so angenehm unpersönlich - oder haben die Herren auch schon im „Goldenen Blatt“ über ihre bevorzugte Hämorrhoidensalbe-Marke geplaudert und ich habe es nur nicht mitbekommen?
Es wäre aber ein großer Fehler sich über Käßmanns Drang ins Private zu mokieren.
In Wahrheit soll man froh sein über jede Minute, die sich die EKD-Generalobere selbst trivialisiert.
Denn wenn es ums Eingemachte geht, plappert sie meistens einen derartigen Unsinn, daß man sich Auskünfte über ihr Lieblings-Deo zurückwünscht.
Im besten Falle sind die Bischöflichen Ansichten banal - wie im morgen erscheinenden SPIEGEL-Interview.
Dort erklärt sie auf die Frage nach der Castingshow-Inflation:
Mir tun die Menschen leid, die vor die Kamera gezerrt werden und oft die Folgen gar nicht absehen können. Der Schutz der Privatsphäre scheint nichts mehr wert.
Welche neue Erkenntnis.
Zwei Sätze später folgt schon ein Beispiel der typisch bischöflichen Verlogenheit, als als sie die BILD-Zeitungsleser geißelt, die den unmenschlichen Umgang mit „No Angels“-Sängerin Nadja Benaissa erst möglich machten:
Der Umgang mit einer HIVinfizierten Sängerin hat für mich Grenzen überschritten. Mehr kann man einen Menschen nicht bloßstellen. Die Verantwortung tragen aber auch Menschen, die diese Medien kaufen. Würden sie das nicht tun, würde sich die Berichterstattung ganz schnell ändern.
Daß sie selbst ein BILD-Multiplikator ist, vergißt sie zu erwähnen.
(Kleiner Joke am Rande: Die Schnarchnasen vom SPIEGEL vergessen auch danach zu fragen. Thema des Interviews ist: „Qualität der Printmedien“)
Käßmann kann aber auch richtig menschenverachtend - wie sie es in der causa Kusch/Schardt tat, als sie sich zur Entscheiderin über Leben und Tod aufschwang und der lebensmüden Dame ihren freien Willen absprach.
Mit Grausen erinnere ich mich an die a posteriori-Androhung von Bizarra Käßmann, als sich mit Kuschs Hilfe im vorletzten Sommer Bettina Schardt, 79, zum Suizid entschloss.
Die Hannoversche Bischöfin spie Feuer und Schwefel vor Empörung über Kusch und verlangte, daß er doch Frau Schardt lieber bei sich zu Hause hätte aufnehmen sollen.
Sie, die Bischöfin wäre in dem Fall zu der 79-Jährigen gegangen, um ihr aus der Bibel vorzulesen. Da hat die alte Dame dann noch schneller zu den Pillen gegriffen - die Vorstellung, daß sie dereinst im Pflegeheim läge und von predigenden Pfaffen im Zimmer heimgesucht würde - unfähig sich gegen diese Zwangsbebetung zu wehren - war der letzte Sargnagel.
Käßmann kann aber auch richtig dumm - wie sie in der causa „Madonna“ bewies, als sie sich wie Hein Doof in der Marketing-Maschine der Groß-Sängerin verhedderte:
Während der vorletzten Madonna-Europa-Tournee konnte die Bischöfin kein Mikrofon auslassen und musste permanent ihren Senf zur Show abgeben.
Das ist an sich schon lächerlich und offenbart nur ihren Neid auf die ungleich erfolgreichere Kollegin, aber vor allen geht sie damit dem ältesten Madonna-Trick überhaupt auf dem Leim: Madonna hat immer Grenzen überschritten und genau so viel provoziert, bis die religiösen Eiferer zum Boykott aufriefen und damit den CD-Verkauf anheizten.
Nur Frau Käßmann hat es nach einem Vierteljahrhundert immer noch nicht begriffen.
Ich zitiere:
„Mich empört ihre (Madonnas, Red) anmaßende Selbstinszenierung, sich an die Stelle Jesu zu setzen. Das Kreuz ist für alle Christen das zentrale Symbol für das Leiden und Sterben Jesu. ... Es ging ihr um eine spektakuläre Bühnenshow, mit der sie 200 Millionen Dollar verdient hat, wie es heißt. ... Die arme Madonna! Sie sagt doch, sie sei tief religiös! Ich denke, Madonna hat das alles wenig interessiert. ...“
Mehr Käßmann’sche Weisheiten zitiert unter anderem Gerhard Henschel in der aktuellen Titanic.
Es fällt schwer die Originalzitate der Gaga-Bischöfin von der Satire zu unterschieden.
Da muß man schon sehr genau auf die Anführungsstriche achten:
„Wer es wagt zu beten, begibt sich hinein in eine Beziehungsgeschichte mit Gott!“
„Eine Atmosphäre des schönen Scheins, dem aber kaum noch jemand glaubt, ist in immer mehr Bereiche unseres Lebens vorgedrungen und hat sich dort breit gemacht“
„Mensch, wo bist Du? Diese Frage hallt über unsere Grenzen hinweg durch unsere ganze Welt. Auch das ist Globalisierung“
Liebe Kirchentagsteilnehmende, wir sind in unserem Text einen Weg gegangen vom Murren über die Wüste und das Manna hin bis zu einer Ethik des genug und schließlich zu Jesus Christus. So haben wir neu entdeckt, was Manna für uns sein kann!“
Sogar Fußball kann die Hannoveranerin erklären - „Lust am Fußball, Spielbein in Aktion, mit dem Standbein wissen, wo ich stehe, wo ich Halt finde - darum geht es!“ -ob sich Robert Enke deswegen lieber vor einen Zug geworfen hat, um das nicht länger zu ertragen?
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Kommentare zum Post (Atom)
5 Kommentare:
Hi Tammox,
Du bist bei WOT mal wieder auf dem Level sehr schlechter Reputation gelandet. Da Dein Blog in allen Werten sehr niedrig steht, ist offenbar eine Aktion gegen Dich im Gange. Nun ja. WOT ist (soweit ich weiß) US-based - da ist ein atheistischer Blog mit Deiner Pointiertheit offenbar ein Dorn im Fleisch...
Wehre Dich! (Leider kann ich ja keine weitere Stimme abgeben.)
Gruß Omnibus56
Nur nicht irre machen lassen, Tammox!
Es gibt noch genug andere Blogsites und wenn sich hier zuviele Rechte und Frömmler herumtreiben, dann ziehst Du eben auf einen echten demokratischen Blog um.
Der Nordstern.
@ Omnibus56
Danke für den Hinweis!
Nachdem ich allerdings damals feststellte, daß die Homepages der NPD und Hakenkreuznet auch erheblich besser als ich bewertet werden, denke ich mal, daß ich an der Front nicht gewinnen kann.
Das mag meinen Klick-Zahlen abträglich sein, aber daß ich mit meinen Themen ein Massenpublikum erreiche, habe ich ohnehin nie erwartet.
Wenn es darum ginge, sollte ich ohnehin mehr Tittenbilder, oder zumindest Photos von süßen kleinen Katzenbabys in den Blog setzen.
Oder vielleicht Gerüchte über Tokio Hotel.
@ Der Nordstern.
Danke auch für’s Mutmachen.
Allerdings finde ich UMZIEHEN ja nun nicht so erstrebenswert.
Falls es jemand noch nicht bemerkt haben sollte - ich bin technisch total unfähig - viel zu alt für dieses Medium. Ich kriege gerade mal hin so ein Standard-Layout zu benutzen.
Uncool.
Wieso ist eigentlich so eine breite linke Spalte in meinem Blog?
Ich fände es besser, wenn der Textteil bis zum linken Rand ginge. Dann müßte man nicht so viel scrolen.
Leider weiß ich aber nicht wie man das ändert und bin auch zu faul dazu mir das alles anzulesen…
Insofern wäre es schon schön, wenn ich einfach bei diesem Anbieter bleiben könnte - auch wenn ich das absolute Pest-Rating habe!
;)
T
Was ist WOT?
"Web Of Trust"
Die bewerten mich miserabel - schlechetr als die NDP oder Kreuznet:
http://www.mywot.com/de/scorecard/tammox.blogspot.com
LG
Tammox
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