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Samstag, 19. Dezember 2009

Sankt-Florian-Politik

Nun ist das Geschimpfe groß.

Wir wissen zwar, daß wir Menschen mit unserer Umwelt-Verpestung und Rücksichtslosigkeit den Planeten ruinieren, aber saturiert und servil wie wir sind, sind wir zu schlapp, um etwas dagegen zu tun.

Sehenden Auges geben die Mächtigen der Welt Vollgas gegen die Wand.

Amoralische, ehrlose, verantwortungslose, kurzsichtige, unethische, destruktive Mächtige sind das, die uns das einbrocken.
Mächtige, die uns also sehr passend repräsentieren.

Merkel, eine der Hauptbremsen beim Projekt Planetenrettung, bekommt für ihr schändliches Verhalten augenblicklich Platz eins der SPIEGEL-Politikerhitliste - Zustimmung 73%!
73 % der Deutschen wünschen sich, daß Destruktive von der Uckermark eine wichtige Rolle in der Politik spielt.

Jene Frau also, die für „notleidende Banken“ hunderte Milliarden aufbringt, Milliarden für reiche Erben, Hoteliers oder schlicht und ergreifend Schrott (Abwrackprämie) rausschmeißt, aber für Klimaschutz und somit unser aller Zukunft nur Peanuts erübrigen will.

Es ist mir unverständlich, wie man ob des Kopenhagener Debakels nun enttäuscht sein kann.

Enttäuschungen können nur entstehen, wenn man zuvor Hoffnungen hatte.
Kann jemand so debil sein, angesichts der CDU-Performance optimistisch gewesen zu sein?

Man muß sich nur die handelnden Personen ansehen.

Merkel vertraut auf einen Klimabeauftragten der CDU namens Ole von Beust, der in seiner Stadt mal eben die größte CO2-Schleuder Europas installiert.
Moorburg, das 2012 für 1,7 Milliarden Euro fertig gestellt werden soll, wird so viel Kohle verbrennen, dass jährlich 8,5 Millionen Tonnen CO2 erzeugt werden.

Das entspricht den jährlichen Abgasen von mehr als 1,4 Millionen PKW - mehr als das Doppelte des gesamten Straßenverkehrs in Hamburg. Das Großkraftwerk ist für den Strom- und Fernwärmebedarf Hamburgs stark überdimensioniert und würde etwa die Hälfte der eingesetzten Energie ungenutzt an die Elbe abgeben. Mit dem Kraftwerksprojekt verbunden sind schädliche Luftemissionen, insbesondere hohe Feinstaubbelastungen. Strömungsveränderungen und die Abgabe großer Mengen warmen Kühlwassers schädigen die Tier- und Pflanzenwelt der Elbe.
(Robin Wood)

Maximierung des Treibhausgas-Ausstoßes auch im bevölkerungsstärksten Bundesland NRW - die schwarzgelbe Landesregierung winkt eine Lex E.on du
rch, die die Vorgaben zum Klimaschutz aus dem Gesetz zur Landesentwicklung (LEPro) entfernt.
Die Landtagsmehrheit aus CDU und FDP will den §26 zur Energiewirtschaft ersatzlos aus dem Gesetz entfernen. Damit stehen klimapolitisch bedeutsame Ziele wie Energieeinsparung, der Ausbau erneuerbarer Energien und Kraft-Wärme-Kopplung auf dem Spiel.

Das rückgratlose unverantwortliche Handeln von CDU und FDP ist in Wahrheit ein liebesdienerisch-unterwürfiger Akt zugunsten von E.on:

„Mit der Streichung von Klimaschutzzielen aus dem Gesetz zur Landesentwicklung setzt die Landtagsmehrheit aus CDU und FDP ihren klimapolitischen Amoklauf fort. Seit 2005 steigen die CO2-Emissionen in NRW wieder an, obwohl schon jetzt ein Drittel aller Treibhausgasemissionen an Rhein und Ruhr entstehen fügt Dirk Jansen, Geschäftsleiter des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) in NRW hinzu. „Die Gesetzesänderung verfolgt erkennbar das Ziel, dass der Energiekonzern E.on in Datteln weiter den größten Kohlekraftwerksblock Europas bauen kann und der Weg für weitere Kohlekraftwerksbauten wie z.B. in Krefeld und Marl frei gemacht wird. Dafür sollen derzeit geltende Klimaschutzstandards geopfert werden.

Zum Umweltminister beruft die Bundeskanzlerin einen Konzern-Lobbyisten Röttgen, der am 1. Januar 2007 Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) werden sollte.

Die Kanzlerin selbst setzt sich in Brüssel gegen CO2-Abgasgrenzerte ein und will gezielt besonders klimaschädliche Autos fördern.

Europas wichtigster Auto-Lobbyist und Klimaschutzgegner ist der CDU-Ex-Verkehrsminister Wissmann.

Ähnlich gelagert auch ihre Abgesandten in Europa.
Der Altindustrie-hörige Oettinger wurde EU-Energiekommissar und beinahe noch schlimmer ist es, daß der ultraatombegeisterte CDU-Mann Herbert Reul den extrem wichtigen Posten des Vorsitzenden des Industrieausschusses im Europäischen Parlament innehat.

Reul können es gar nicht genug Atomkraftwerke sein und daß der Klimawandel von uns verursacht sei, kann der Technikdinosaurier, der auf dem Wissensstand der 1950er lebt auch nicht recht glauben.
"Zweifel am menschengemachten Klimawandel" nennt er seine abstruse vorsintflutliche Ideologie euphemistisch.
Bei den Energiegiganten der Atommafia dürften bereits die Sektkorken knallen.

Das Kopenhagener Nichtergebnis ist ein folgerichtiges und ehrliches Scheitern.
Wohlfeil ist es mit dem Finger auf China und Amerika zu zeigen.
Wir, als der fünftgrößte Klimaverpester der Welt sollten uns an die eigene Nase fassen. Das Personal, das sich deutsche Wähler zum repräsentiert werden aussucht ist der Sargnagel der Umwelt.

Die harschen Urteile für das breite politische Versagen
* in der dänischen Hauptstadt sind zwar in der Sache richtig, aber der überraschte Unterton ist absurd.

* "Floppenhagen! Brokenhagen!", "Die Substanz ist erbärmlich schwach." (Germanwatch-Chef Christoph Bals), "Kopenhagen ist heute Nacht Schauplatz eines Verbrechens, und die schuldigen Männer und Frauen flüchten zum Flughafen." (John Sauven, verantwortlicher Direktor von Greenpeace), "Die internationale Klimapolitik steht vor einem Scherbenhaufen" ("Brot für die Welt"- Direktorin Cornelia Füllkrug-Weitzel), „Was für ein Fiasko: Der Klimagipfel von Kopenhagen ist an knallharter Interessenpolitik der USA, Chinas und vieler anderer Staaten gescheitert. Das Debakel von Kopenhagen ist auch das Debakel von Barack Obama.“ (Markus Becker, SPON), "Staatsstreich gegen die UN", "Verrat an unserer Zukunft", „Klima-Schande“, "Sie boten 30 Silberlinge für den Verrat an unserer Zukunft" (Ian Fry, Vertreter des Inselstaats Tuvalu), "diktatorisches Verhalten", etc..

Das enttäuscht mich nicht, da ich nichts erwartet habe von einer Weltgemeinschaft, die so eine Klima-antagonistische Pfeife, wie die deutsche Bundeskanzlerin als ihre „Klima-Queen“ apostrophiert.

Das enttäuscht mich nicht, da ich nichts erwartet habe von einer Weltgemeinschaft, deren Staatschefs gerade mal für zwei oder drei Stunden anreisen mochten, weil sie es wie Merkel für wichtiger erachteten zuhause zugunsten von reichen Erben und Hoteliers zu kämpfen und auf der Klaviatur der Klientelpolitik klimperten.

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