TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Massenpsychosen.

Die Merkel-II-Regierung ist schon mehr als in Nöten; sie steht nach nur sechs Wochen vor einem Scherbenhaufen.
Was zunächst lediglich nach einem Pannenstart und „verstolperten Anfang“ aussah, hat sich inzwischen zu einem Desaster auf praktisch jedem Politikfeld ausgeweitet - dabei sind die schwierigsten Brocken bisher verschämt ausgeklammert worden.
Wie das Gesundheitssystem auf Kopfpauschale umgestellt und das Steuersystem reformiert werden soll, ist mehr als rätselhaft.
Hoffnungen auf grundlegende Verbesserungen machen sich nicht einmal mehr die notorisch schwarz-gelb-freundlichen Wirtschaftsweisen und Ökonomie-Auguren - so gründlich hat dieses Kabinett seine generelle Unfähigkeit unter Beweis gestellt.
Ganz offensichtlich sind die Minister nach Steinbach-Streit, Kunduz-Katastrophe und Stundenhotel-Subventionen bereits in die innere Immigration gegangen.

Paradebeispiel ist der ermattete Wolfgang Schäuble, von dem sich die Unions-Claqueure so viel erwartet hatten.
Unabhängig und durchsetzungsstark sollte er den Haushalt konsolidieren.
Stattdessen akzeptiert er paralysiert die höchste Verschuldung aller Zeiten.
Großzügige Geschenke zur Unzeit für das FDP-Klientel (reiche Erben, Besserverdienende und Hoteliers) stören ihn nicht.

Claus Hulverscheidt kann es nicht fassen:
Ohne mit der Wimper zu zucken, winkt Haushaltsminister Schäuble die schwarz-gelben Wählerbeglückungsvorhaben durch.
Dabei habe man gerade von Schäuble als Chefhaushälter so viel erwartet.
Umso größer ist jetzt die Enttäuschung, dass nirgendwo in diesem Etatentwurf die Handschrift des Ministers erkennbar ist. Im Gegenteil: Schäuble setzt die Wählerbeglückungsvorhaben der schwarz-gelben Parteispitzen um, ohne sie auch nur an einer einzigen Stelle zu hinterfragen. Selbst die von der Fachwelt zerrissene Mehrwertsteuersenkung für Hoteliers winkt er einfach durch.

Die Kanzlerin selbst ist sichtlich ermattet und desillusioniert.
Ist sie bereits derart angeschlagen, daß sie einfach aufgegeben hat?

Stefan Braun beschreibt den heutigen Auftritt der Kanzlerin in diesem Sinne:
Als sie am Donnerstagmorgen im Bundestag zur Regierungserklärung ansetzt, schafft sie es binnen Sekunden, der Aufgeregtheit der letzten Tage einschläfernde Ruhe entgegenzusetzen. Es kommen keine satten Sätze, keine überraschenden Aussagen. Es kommt eine ziemlich leise, ziemlich monoton langweilige Stimme. Merkel spricht zwar von "großer Zufriedenheit" und "Aufbruch", sie freut sich über den Lissabon-Vertrag und mahnt vor dem Klimagipfel in Kopenhagen, endlich voranzukommen. Dabei aber liest die Kanzlerin ihren hölzernen Text minutenlang einfach müde vom Blatt ab.
Nachdem die schwarz-gelben Probleme einzigartig kulminiert seien, „dimmt die Kanzlerin mit einer einschlummernden Rede einfach das Licht herunter.“

Wenig tröstlich für die Kanzlerin, daß es ihren beiden K.O.alitionspartnern eher noch schlechter geht.
Seehofers CSU hat soeben den gesamten Freistaat finanziell ruiniert und befindet sich in Aufruhr:
CSU-Chef Horst Seehofer erwartet in seiner Partei "ungeheure persönliche Spannungen" wegen der Milliardenverluste durch die Bayerische Landesbank (BayernLB). Das sei "völlig klar, wenn man Vergangenheit aufklärt, die mit anderen Personen besetzt war", sagte Seehofer in der Nacht zu Donnerstag im Fernsehsender n-tv.
Wie die CSU zur Pleite-Partei wurde.

Die FDP wiederum hat nach elf langen Jahren Opposition in nur einem guten Monat sämtliche in einer Dekade postulierten Versprechungen gebrochen:

Vorratsdatenspeicherung und SWIFT-Schnüffelei konterkarieren jeglichen „freiheitlichen“ Anspruch und in der Wirtschaftspolitik kommt selbst Promille-Minister Brüderle Leichtfuß nicht umhin zu sehen, daß man bisher stets das Gegenteil des Vernünftigen getan hat.
Das aktuelle SPIEGEL-GESPRÄCH (siehe Druckausgabe) mit dem peinlichen Provinzler steht programmatisch unter der Überschrift: "Ich schäme mich nicht"

Frech sagt er sein Sprüchlein auf:
„Mehr Eigenverantwortung, privat geht vor Staat. Für diesen neuen Kurs wurde die schwarzgelbe Bundesregierung gewählt, und dazu werden wir stehen“.

Daß das Gegenteil dessen geschieht, kann man offenbar nur übersehen, wenn man schon einige Schoppen intus hat.
FDP dringt auf neue Subventionen und verkompliziert das Steuerrecht noch mehr.
Dies ist sogar die erste große Maßnahme der Partei, die eine Dekade lang jede Stunde großspurig Steuervereinfachungen predigte.
Nun aber halber Steuersatz auf Hotelübernachtungen.
Gut für die Kunden des horizontalen Gewerbes.

Schlecht für die Hotelkonkurrenten - denn das Mehrwertsteuersystem wird unter FDP-Führung nicht nur komplizierter, sondern auch ungerechter:
Der Hotellier kann nun Leistungen für 7% MWSt anbieten, der Restaurantbesitzer nebenan ist aber weiterhin mit 19% gestraft.
Die so sehr herbeigewünschte „Eigenverantwortung“ für den „mündigen Bürger“ schränkt die FDP ebenfalls als erstes ein:
Um die ach so armen Apotheker - die treuste FDP-Klientel - zu erfreuen, vereinbarte die K.O.alition das Verbot von Medikamentenverkauf in Drogerien.
Mehr staatliche Fesseln und Regelungen zum Schaden des Wettbewerbs - so sieht also die erste Maßnahme der „Liberalen“ aus.
Der Vorsitzende der Monopolkommission spricht von "skandalöser Klientelpolitik".

Nur die, die es wirklich nötig hätten, gehen leer aus - Milliardengeschenke gibt es nur an die Reichen.

Der SPIEGEL weist den Weinbruder im Minutentakt auf den paradoxen Lügenkurs seiner Partei* hin, aber der ist eben schamfrei. Daß er keine Antworten geben kann, ficht seine Lebensfreude nicht an.

*„Die Europäische Union hat gerade entschieden, den USA tiefe Einblicke in die Geldgeschäfte ihrer Bürger zu erlauben. In der FDP war von der Beerdigung des Bankgeheimnisses die Rede, aber nun hat Deutschland doch mitgemacht.“

„Sie waren auch mal für mehr Wettbewerb im öffentlichen Verkehr und wollten das Bahn-Monopol knacken. Nun bleibt erst einmal alles beim Alten. Warum lassen Sie sich den Schneid abkaufen?“

„Im Wahlkampf hat sich die FDP gegen weitere staatliche Schulden ausgesprochen. Jetzt plant die Koalition eine Steuerentlastung, ohne zu sagen, wie das finanziert werden soll.“

Der größte Witz ist natürlich, daß unter einem Vizekanzler Westerwelle, der uns in den letzten Jahren jeden Tag ungefragt wissen ließ, daß man nicht mehr Schulden machen dürfe, da Schulden von heute die Steuererhöhungen von morgen wären, nun die Schulden auf einen nie dagewesenen Rekord hochgewuchtet werden.

100 Milliarden Neuverschuldung im ersten Haushaltsjahr Schwarz-Gelb.

Der Wähler ist ob der Stümperperformance aus Berlin inzwischen kollektiv verrückt geworden.

Anders kann man sich folgende Meldung nicht erklären:

Sie [die CDU] kletterte [bei der Sonntagsfrage] um einen Punkt und erreichte erneut ihr Jahreshoch von 37 Prozent. Bei der Frage, wen die Deutschen direkt zum Kanzler wählen würden, entschieden sich nur 18 Prozent für Gabriel, 61 Prozent würden für Kanzlerin Angela Merkel (CDU) stimmen. Sie erzielt damit trotz des Fehlstarts von Schwarz-Gelb höhere Werte als vor der Bundestagswahl. Im stern-RTL-Wahltrend sackte [die SPD] im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt ab und landete damit wieder bei ihrem historischen Tief von 19 Prozent.

Um nicht zu tief in psychologische Untiefen abzugleiten, bemühe ich ausnahmsweise ganz gegen meine Gewohnheit Wikipedia und gucke nach, was da eigentlich zum Thema „Schizophrenie“ steht:

Schizophrenie ….. ist als eine Diagnose für psychische Störungen des Denkens, der Wahrnehmung und der Affektivität gekennzeichnet.

Charakteristische Positivsymptome sind formale und inhaltliche Denkstörungen, Ich-Störungen, Sinnestäuschungen und zudem motorische Unruhe.

Typisch für die inhaltlichen Denkstörungen ist Wahnbildung.

Als Negativsymptome bezeichnet man die Einschränkungen des normalen Erlebens.

Zu [den Negativsymptomen] gehören

1) „dynamische Entleerung“ (Dies kann einen Mangel an Motivation zu Aktivitäten mit resultierender Antriebsarmut, defizitäre Zukunftsplanung, bis hin zu weitgehender Perspektivlosigkeit umfassen. Im weiteren Sinne könnten auch depressive Symptome hier zugeordnet werden.)

2) „kognitive Defizite“ (kognitiv: Auffassung und das komplexe Denken betreffend. Das Denken wird kurzschrittig; mehrschichtige Zusammenhänge werden in ihrer Komplexität nicht mehr begriffen.)

3) sowie „motorische Defizite“, also etwa eine Reduzierung von Mimik und Gestik. Die Mimik, aber auch das Bewegungsspiel für Gestik, ist reduziert. Motorische Einengung kann auch Spracharmut (Alogie) umfassen.


Ganz offensichtlich können auch ganze Bevölkerungen epidemisch von Schizophrenie betroffen sein.

Keine Kommentare: