TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

Um die beklagte Seitenaufbaugeschwindigkeit zu verbessern, bin ich auf einen zweiten Blog umgezogen. Und zwar hierhin. Ich bin dankbar für ein Feedback!

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Fröhliche Weihnachten.

Die wohl unfähigsten Pleitebanker Deutschlands sind die Vorstände der HSH-Nordbank.

Sie richteten ein derartiges Finanz-Chaos an, daß gleich zwei Länderhaushalte nachhaltig ruiniert wurden.

Bei einer Bilanzsumme von 204 Mrd. Euro verdaddelten sich die Nordlichter um das ein oder andere Dutzend Milliarden, so daß sie Ende 2008 bei der Finanzmarktstabilisierungsanstalt einen Garantierahmen von bis zu 30 Milliarden Euro beantragten.

Reichlich vom Staat gepampert, verpulverten die Zocker um Dirk Jens Nonnenmacher das Geld weiterhin in der Weise, daß nur drei Monate später die nächsten Milliardenhilfen fällig waren.
Am 24. Februar 2009 gaben Schleswig-Holstein und Hamburg in einer gemeinsamen Kabinettsitzung ein Rettungspaket für die HSH Nordbank bekannt, das eine Kapitalspritze über drei Milliarden Euro und eine Sicherheitsgarantie über zehn Milliarden Euro beinhaltete.

Die SPD-CDU-Regierung Carstensen zerbrach daraufhin, weil die Sozialdemokraten ob dieses Giga-Versagens nicht erneut (2,9) Millionen-Boni an den HSH-Vorstand zahlen wollte.

Der CDU-MP log dem Wähler daraufhin die Hucke voll
und so kam es, daß das Stimmvieh im September 2009 die SPD, die die Banker zügeln wollte, aus der Regierung abwählte und stattdessen die planlos dilettierenden Wiegard und Carstensen die Macht verschafften den Pleitebankern erneut Millionen-Gehälter extra zuzuschieben.
Die liebesdienerische Presse tat ihren Teil.

Inzwischen wurde Chefbanker Nonnenmacher bei weiteren Lügen und kostspieligen Fehlleistungen ertappt.

Zwei Wochen nach der Wahl, Mitte Oktober 2009, kam ans Licht, daß Nonnenmacher persönlich für einen weiteren 500-Millionen-Euro-Verlust (Stichwort „Omega"-Deal) der Landesbank verantwortlich ist.

Höchste Zeit also, daß man dem HSH-Vorstand für diese Glanzleistungen mal wieder ein paar Extra-Millionen zuschiebt.
Der Grund ist, daß der HSH-Chef laut Desaster-Bürgermeister Ole von Beust eben seinen Job beherrscht!

Beust: Dazu brauche ich jemanden, der das Geschäft operativ beherrscht. Und das tut Herr Nonnenmacher.

Und wie er das kann! In den ersten neun Monaten hat die HSH unter Nonnenmachers Führung ein Minus von 821 Millionen Euro angehäuft, bis Jahresende soll der Fehlbetrag auf etwa eine Milliarde Euro steigen.

Christian Burmeister von der Mopo ist fassungslos ob der HSH-Gier:
„Dreist, dreister, HSH-Nordbank. Obwohl das durch Steuermilliarden gerettete Geldinstitut auch für dieses Jahr wieder mit einem Milliardenverlust rechnet, dürfen sich Vorstände auf deutlich höhere Bezüge freuen. Offiziell will die Bank durch das neue Vergütungssystem leichter an geeignete Führungskräfte kommen. Denn in Bankerkreisen werden die 500000 Euro im Jahr, die sich bisher maximal bei der Nordbank verdienen ließen, als "Peanuts" betrachtet. Für diesen Betrag verlassen einige "Spitzen-Banker" am Morgen wohl noch nicht einmal ihr Bett. Die Hamburger Bürgerschaft und der Kieler Landtag hatten vor der Rettung der maroden Bank durch Steuergeld die halbe Million Euro als Gehaltsobergrenze festgelegt.“

Daß Banken, die längst pleite wären, wenn sie nicht von Steuerzahlermilliarden unterstützt würden, eigentlich nur 500.000 Euro Maximalgehalt bekommen sollen, ficht Ole nicht an - denn für so ein lumpiges Sümmchen könne er gar keinen Banker finden.

Blöd nur, daß auch die Hamburger Regierung nicht einfach das Geld drucken kann.
So werden wir Hansestädter inzwischen von einem 1,1-Milliarden Sparpaket niedergeknüppelt.
Beust verfügte unter anderem, daß 259 Lehrerstellen gestrichen werden.
Wozu auch Bildung, wenn anderswo viel größere Not herrscht - nämlich in der Haushaltskasse der Familie Nonnenmacher!
Bei einer halben Million Jahresgehalt, hätte er schließlich nur lumpige 42.000 Euro im Monat!
Wie soll man denn damit auskommen?
Nein, einem Herrn Banker ist so ein Almosen nicht zuzumuten.

Das bestätigt auch Beust heute im Abendblatt-Interview - wenn es auch ein bißchen „pervers“ sei:

Von Beust: Das Schlimme ist, dass man für 500 000 Euro Jahresgehalt offensichtlich keine guten Bankmanager bekommt. Deswegen brauchen wir die Bonusregelung. Dass das so ist, ist an und für sich ein perverser Zustand.

Abendblatt: Sie unterstützen also die Bonusregelung?

Von Beust: Es war der Vorschlag von Herrn Kopper, des Aufsichtsratsvorsitzenden der Bank. Er hat dargelegt, dass man ein System braucht, das Erfolg belohnt, um überhaupt vernünftige Führungskräfte gewinnen zu können. In England und den USA, aber auch in anderen deutschen Banken wird wieder erheblich mehr gezahlt.

Ich finde es immerhin begrüßenswert, daß inzwischen auch CDU-Politiker die richtigen Adjektive für ihre Politik finden.

So nannte der Bundesinnenminister die zum Zwecke der Prostitutionsförderung gewährte Mehrwertsteuerentlastung an Stundenhotels „gaga“ und ein Regierungschef nennt nun seine Lohnpolitik „pervers“.

Perversion in Realitas bedeutet, daß die HSH-Nordbanker nun wieder 1,35 Millionen Jahresgehalt bekommen. € 112.500 IM MONAT haben Ole von Beust und Harry „Ihr habt sie doch nicht alle!“ Carstensen locker für jeden HSH-Vorstand übrig.

Dem Wahlvolk gefällt es offenbar.

Die CDU liegt laut Forsa derzeit bundesweit bei 37 % und schon wieder fast vier Prozentpunkte ÜBER dem Bundestagswahlergebnis vom September.

Daß nach der bisher vorgelegten Bundesregierungs-Performance ZUSÄTZLICHE MILLIONEN Wähler die CDU wählen wollen, kann ich in der Tat auch nur damit erklären, daß sie „gaga“ und „pervers“ sind.

Die sozialdemokratische Kritik kommt dagegen überhaupt nicht an:
Es sei "unangemessen und moralisch fragwürdig", wenn die staatlich gestützte Bank mehr als 500 000 Euro an ihre Vorstände zahle, sagt Hamburgs SPD-Chef Olaf Scholz. Solange die Steuerzahler für die verschuldete HSH bürgten, sei die Erhöhung von Vorstandsvergütungen "nicht hinnehmbar". Auch in Schleswig-Holstein sorgt das Vorhaben für Ärger: "Dieser Bank und ihren Managern stünde ein Zeichen der Demut gut zu Gesicht", sagte der dortige SPD-Chef Ralf Stegner.

Grüne und FDP können sich keinen schlanken Fuß machen - auch sie stimmten schließlich zu.
Der schwarz-grüne Hamburger Senat akzeptierte das von Peanuts-Kopper vorgeschlagene Gehaltsmodell. Auch der Landtag von Schleswig-Holstein hatte es zuvor mit den Stimmen von CDU und FDP gebilligt.

6 Kommentare:

olli hat gesagt…

Wie soll man denn mit 500000 Gehalt nach Hause kommen ohne von der Ehefrau ins Hotel verwiesen zu werden? Also ist es doch logisch das solche Grundbedürfnisse von der Mehrwertsteuer befreit werden?! Wem das jetzt logisch vorkommt wählt halt logischerweise die richtigen.

Oberclown hat gesagt…

"Von Beust: Das Schlimme ist, dass man für 500 000 Euro Jahresgehalt offensichtlich keine guten Bankmanager bekommt. Deswegen brauchen wir die Bonusregelung. Dass das so ist, ist an und für sich ein perverser Zustand."

Na das ist mal ne tolle Aussage. Man muss mehr als 500000 Euro zahlen, weil man sonst keine guten Bankmanager bekommt? Von Beust hält die Manager der HSH für gut? Was genau meint der sind schlechte Bankmanager? Und wenn ich mir das Ergebnis der HSH ankucke, dann frage ich mich, wieviel nicht so gutes Management zusätzlich anrichten könnte? So rein theoretisch, geht es wirklich noch schlimmer? Also viel Spielraum sehe ich da nichtmehr. Deswegen Herr von Beust, versuchen sie es doch mit nicht so gutem, aber preiswerten Management. Hat jemand die Emailadresse von Kohle von Beust? Ich schreib gleich ne Bewerbung.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke Olli - nun macht das auch schon viel mehr Sinn mit den steuerbefreiten Hotels - all die pauperisierten Bankmanager….; schön, daß auch mal jemand an die denkt.
Falls das mit den ermäßigten Mehrwertsteuersätzen für Stundenhotels doch noch scheitern sollte, könnten wir ja vielleicht eine CARE-Paket-Aktion starten und schon mal Lebensmittel für Herrn Nonnenmacher sammeln. Nicht, daß der noch vom Fleisch fällt.
Allerdings sind ihm die 1,35 Mio pro Jahr ja schon sicher - CDU und Grüne in HH, sowie CDU und FDP in SH haben ja schon zugestimmt.
Viel ist das ja auch noch nicht - aber wenn man nur strikt zu Lidl und Aldi geht, könnte man vielleicht so gerade eben über die Runden kommen.


@Oberclown - gut, daß Du das mit dem „gut“ und „schlecht“ thematisierst. Weißt Du, ich bin ja - genau wie Ole von Beust - kein Kaufmann und habe mich auch nie akademisch mit Betriebswirtschaft beschäftigt.
Da kann man ja schon mal auf die Idee kommen, daß es „gut“ ist mal hier 500 Mios und dann übers Jahr noch mal 821 Millionen Euro aus dem Fenster zu werfen.
Du meinst also, daß das KEIN Ausweis von besonderen Bankerfähigkeiten ist? Andere kürzlich noch richtig kriselnde Banken (City-Bank in NY beispielsweise) verdienen ja schon wieder dicke Milliarden…ja, das ist schon eigenartig.
Aber die HSH gehört ja Hamburg und Schleswig-Holstein und dann kommt es doch auf das Ergebnis nicht so an - wen nes mal mit ein paar Milliärdchen ins Minus geht, ist doch der großzügige Steuerzahler da.
Ich dachte, daß für „gute“ Banker dann vielleicht andere Kriterien gelten.
Immerhin hat Nonnenmacher ja eine recht trendige Frisur zum Beispiel - diesen Kai Diekmann-Guttenberg-Gel-Look! Das ist doch auch schon mal GUT!
Wer weiß was der noch so kann, wenn Ole und Harry mit ihm hinter den Kulissen debattieren. Kunstfurzen vielleicht, oder Steppen……

jakebaby hat gesagt…

Das ist ja auch keine Kritik, sondern seicht, blutarmgaehnendes Gelalle.

"unangemessen" faellt noch unter Kompliment.

"moralisch fragwürdig"
Da gaebs schon automatisch zehn Rutenschlaege(8mmBambus)auf die Zunge, wenn ausgerechnet ein Politiker und dann noch in Bezug auf Banken ... und ueberhaupt wagt dieses Wort in den Mund zu nehmen.

"nicht hinnehmbar" ist eine ebenso lasche Empoerung wie 'unangemessen'.
Und auch fuer "Demut" gibts die Rute.

Und wenn Von Beust dies als perversen Zustand bezeichnet, dann sicherlich nicht mit Abscheu, sondern einer Errektion im Anzug.

Sich ernsthaft ueber Totengraeber Nonnenmacher auszulassen, wuerde einen sicherlich vor den Kadi bringen.
Kohle macht ganz schoen haesslich.

Gruss
Jake

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Jake

Und auch fuer "Demut" gibts die Rute.

WEnn Du Beust mit der Rute kommst, gibt es vermutlich nicht nur Erektionen, sondern Priapismus.

Sorry, der war schelcht.

Aber im Ernst:

Ich wundere mich kein bißchen über Beust - so war und ist er immer.

Wer aber echt mal Schläge braucht, das sind die Wähler, die so einen Typen tumb immer wieder wählen.

Daher sollen die Hamburger auch schön mal die Fresse halten, wenn jetzt "der Sparhammer" trifft und alles teurer wird.

SELBST SCHULD - wohin die Millionen stattdessen fliegen, wissen wir ja.

LGT

Oberclown hat gesagt…

Noch eine kleine Anmerkung, nachdem ich die emailadresse gefunden habe, habe ich eine Bewerbung an von Beust geschickt. Details gibt es hier: http://moredhel.is-a-geek.net/clown/post.php?id=Politikerbel%C3%A4stigung%20per%20Email,%20Ole%20von%20Beust