Montag, 28. Dezember 2009
Ideale
Die Klagemauer ( הכותל המערבי ha'kotel ha'ma'arawi) in Jerusalem ist für den Durchschnittserdenbürger DAS Symbol der Jüdischen Religion.
Zwar ist das 48 m lange und 18 m hohe Steinquaderobjekt weder eine Mauer des Tempels von Salomon, noch hat es besonders beeindruckende Architektur oder Dimensionen zu bieten.
Die 2000 Jahre älteren Pyramiden sind da schon ein ganz anderer Schnack.
Dafür hat die Klagemauer viele Ritzen, in die man seine auf Zettelchen aufgeschriebenen Wünsche stecken kann.
So heilig wie der Ort nun mal ist, dürfte es sich um eine Express-Annahmestelle Gottes handeln.
Immerhin ist die Mauer das Symbol des besonders engen Bundes zwischen den Juden und ihrem Gott. Fünf Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Wunschablegestätte.
Der Herr kümmert sich bevorzugt um die in die Mauer eingesteckten Wünsche.
Charles Joseph Crist kann die Wirksamkeit beweisen - nur durch die Methode konnte der Gouverneur von Florida bisher Hurricanes von seinem Staat abhalten.
Praktischerweise muß man im Internetzeitalter noch nicht mal selbst nach Jerusalem fahren, um seine Wünsche zu äußern - nein, das geht heute alles auch via webcam ("Window on the Wall" offers a special Internet service for people who are not in Jerusalem who wish to place a note in the Wall) und per online-Auftrag.
Husch, husch, seine Bedürfnisse daheim am Notebook eingegeben und ein netter Jüdischer Student schreibt das auf einen Zettel und steckt diesen ein.
Type in your prayer. It will be printed out in the Old City of Jerusalem where it will be placed in the Wall by a student of Aish HaTorah. Notes that are anti-Semitic or uncivilized in nature will be automatically deleted.
Was sich der allgemeine Homo Sapiens so wünscht, wüßte ich gerne.
Offenbar ist noch niemand auf die Idee gekommen sich Frieden in Nahost zu erbeten - denn das hat der liebe Gott noch nicht umgesetzt.
Vielleicht sind einfach andere Dinge wichtiger - iPods, Smart-Phones und Netbooks belegen schließlich dieses Jahr die Top-Plätze der Geschenke.
Geradezu vorbildlich organisieren die Orthodoxen in der Nähe der Klagemauer das Geschlechterzusammenleben, bzw das Nichtzusammenleben.
Frauen sind bekanntlich bähbäh und überhaupt unreine Sünderinnen.
Die führen die frommen Männer nur in Versuchung.
Vielleicht erfreut sich Jerusalem auch deswegen der Gunst als Top-Reiseziel der letzten beiden Päpste - die fürchten Penislose schließlich mehr als alles andere und sehen es stets als Top-Punkt ihrer Agenda an, diese Unreinen aus kirchlichen Altarräumen fernzuhalten.
Gefallen dürfte der Ratzinger Joseph an der Idee gefunden haben die Geschlechtsapartheit in Bussen einzuführen, wie es Jerusalem vormacht.
Die neue Linie, die vornehmlich das von ultraorthodoxen Juden bewohnte Stadtviertel mit der Klagemauer in der Altstadt verbindet, wurde von einer Privatfirma in Betrieb genommen. Der Auftrag kam vom "Rabbiner-Komittee für Transportfragen": Die Religiösen halten es für sittenwidrig, wenn sich nicht verwandte Männer und Frauen im Bus nahekommen.
Die Idee ist ausbaufähig - die traditionell extrem papsttreuen Römer wären sicherlich froh in ihrem ÖPNV vom Anblick der Weiblichkeit verschont zu werden.
Jerusalems Orthodoxe marschieren aber noch weiter voran:
Aus Rücksicht auf das religiöse Publikum dürften Frauen nicht mehr bei Kulturveranstaltungen singen, die von der Stadt organisiert werden.
Natürlich sind auch an der Klagemauer selbst Frauen und Männer strikt getrennt.
Nicht, daß da noch jemand noch auf dumme Ideen kommt.
Seit 1970 ist ganz rechts außen ein kleines Areal für die XX-Chromosomer abgetrennt.
Sie dürfen auch nicht Gebetsschal, Kippa und Thora-Rolle verwenden - das Exklusivbeten ist Männern vorbehalten.
Einig Vorwitzige gibt es zwar, wie zum Beispiel die „Frauen der Mauer“-Aktivistinnen, die sich anmaßen dieselben Rechte wie Männer haben zu wollen - aber soweit kommt es glücklicherweise nicht. Disgrace at Western Wall.
Solche Frauen werden gleich festgenommen, wie zum Beispiel Nofrat Frankle letzten Monat:
Police detained a woman from the Women of the Wall (WOW) movement Wednesday after she donned a prayer shawl and held a Torah scroll at the Western Wall compound in violation of a court ruling. The woman's act caused a commotion during Rosh Chodesh prayers at the holy site.
…. Wednesday morning saw 40 women participating in the event, including one woman who carried a Torah scroll brought from home, instead of keeping it in her bag. Inspectors of the Western Wall Heritage Foundation claimed that the act was a violation of the law and called a police officer who proceeded to arrest the woman and escort her to the police station for questioning.
Im Zweifelsfall hat Rabbi Schmuel Rabinovitsch, der Herr über die heiligen Stätten zu entscheiden und der ist ganz grundsätzlich gegen Frauen an der Mauer.
Diese Säkularen hatten sich im Jahr 2002 versündigt.
Damals sprach der Oberste Gerichtshof den Frauen dieselben Rechte zu beten zu.
Aber soweit ließen es die Orthodoxen GOTT SEI DANK nicht kommen - flugs wurde ein Gesetz in die Knesset eingebracht, das solchen ungezogenen Frauen gar sieben Jahre Gefängnisstrafe androhte - für den Fall, daß sie nicht devot und ohne Gebetsutensilien der Männer in ihrem kleinen Weiberareal stehen bleiben.
Kurz nach dem Urteil des israelischen Obersten Gerichts [...], das Frauen erlaubt, laut an der Klagemauer zu beten und aus der Tora zu lesen, haben die religiösen Parteien, einen Gesetzantrag dagegen eingebracht, der für solche Frauen Gefängnisstrafen bis zu sieben Jahren vorsieht. Der Gesetzesantrag wurde Anfang Juni in der praeliminaren Abstimmung mit 29 gegen 25 Stimmen angenommen. In dem Gesetzesantrag heißt es: "Der Westmauer-Platz will in eine Männer- und Frauen-Sektion aufgeteilt werden, keine Gebete von gemischten Gruppen sind erlaubt. Keine religiösen Zeremonien in der Frauenabteilung sind erlaubt, in denen aus der Tora gelesen, das Schofar (Widderhorn) geblasen, oder Gebetsmäntel und Gebetsriemen (Tefilin) getragen werden." Alle diese Zeremonien sind nach orthodoxer Tradition bisher nur Männern vorbehalten. Abgeordnete von der Linken bezeichneten den Gesetzesantrag als sexistisch.
Linke Zimperliesen!
Der Oberste Gerichtshof knickte ein, revidierte seinen Spruch und erkannte nun, daß Frauen die Öffentliche Ordnung stören.
Frauen sollen eben hinten sitzen.
Nicht nur im Bus.
Vielleicht liegt hier der Schlüssel zum Frieden zwischen den Religionen - Ratzis Verein und die Muslime reagieren mindestens genauso allergisch gegen Frauen, die sich Geistlichen Ämter erträumen.
Da der Feind des Feindes schließlich ein Freund ist, sollten sich die Abrahamitischen Männer doch gut verstehen.
Zwar ist das 48 m lange und 18 m hohe Steinquaderobjekt weder eine Mauer des Tempels von Salomon, noch hat es besonders beeindruckende Architektur oder Dimensionen zu bieten.
Die 2000 Jahre älteren Pyramiden sind da schon ein ganz anderer Schnack.
Dafür hat die Klagemauer viele Ritzen, in die man seine auf Zettelchen aufgeschriebenen Wünsche stecken kann.
So heilig wie der Ort nun mal ist, dürfte es sich um eine Express-Annahmestelle Gottes handeln.
Immerhin ist die Mauer das Symbol des besonders engen Bundes zwischen den Juden und ihrem Gott. Fünf Millionen Menschen besuchen jedes Jahr die Wunschablegestätte.
Der Herr kümmert sich bevorzugt um die in die Mauer eingesteckten Wünsche.
Charles Joseph Crist kann die Wirksamkeit beweisen - nur durch die Methode konnte der Gouverneur von Florida bisher Hurricanes von seinem Staat abhalten.
Praktischerweise muß man im Internetzeitalter noch nicht mal selbst nach Jerusalem fahren, um seine Wünsche zu äußern - nein, das geht heute alles auch via webcam ("Window on the Wall" offers a special Internet service for people who are not in Jerusalem who wish to place a note in the Wall) und per online-Auftrag.
Husch, husch, seine Bedürfnisse daheim am Notebook eingegeben und ein netter Jüdischer Student schreibt das auf einen Zettel und steckt diesen ein.
Type in your prayer. It will be printed out in the Old City of Jerusalem where it will be placed in the Wall by a student of Aish HaTorah. Notes that are anti-Semitic or uncivilized in nature will be automatically deleted.
Was sich der allgemeine Homo Sapiens so wünscht, wüßte ich gerne.
Offenbar ist noch niemand auf die Idee gekommen sich Frieden in Nahost zu erbeten - denn das hat der liebe Gott noch nicht umgesetzt.
Vielleicht sind einfach andere Dinge wichtiger - iPods, Smart-Phones und Netbooks belegen schließlich dieses Jahr die Top-Plätze der Geschenke.
Geradezu vorbildlich organisieren die Orthodoxen in der Nähe der Klagemauer das Geschlechterzusammenleben, bzw das Nichtzusammenleben.
Frauen sind bekanntlich bähbäh und überhaupt unreine Sünderinnen.
Die führen die frommen Männer nur in Versuchung.
Vielleicht erfreut sich Jerusalem auch deswegen der Gunst als Top-Reiseziel der letzten beiden Päpste - die fürchten Penislose schließlich mehr als alles andere und sehen es stets als Top-Punkt ihrer Agenda an, diese Unreinen aus kirchlichen Altarräumen fernzuhalten.
Gefallen dürfte der Ratzinger Joseph an der Idee gefunden haben die Geschlechtsapartheit in Bussen einzuführen, wie es Jerusalem vormacht.
Die neue Linie, die vornehmlich das von ultraorthodoxen Juden bewohnte Stadtviertel mit der Klagemauer in der Altstadt verbindet, wurde von einer Privatfirma in Betrieb genommen. Der Auftrag kam vom "Rabbiner-Komittee für Transportfragen": Die Religiösen halten es für sittenwidrig, wenn sich nicht verwandte Männer und Frauen im Bus nahekommen.
Die Idee ist ausbaufähig - die traditionell extrem papsttreuen Römer wären sicherlich froh in ihrem ÖPNV vom Anblick der Weiblichkeit verschont zu werden.
Jerusalems Orthodoxe marschieren aber noch weiter voran:
Aus Rücksicht auf das religiöse Publikum dürften Frauen nicht mehr bei Kulturveranstaltungen singen, die von der Stadt organisiert werden.
Natürlich sind auch an der Klagemauer selbst Frauen und Männer strikt getrennt.
Nicht, daß da noch jemand noch auf dumme Ideen kommt.
Seit 1970 ist ganz rechts außen ein kleines Areal für die XX-Chromosomer abgetrennt.
Sie dürfen auch nicht Gebetsschal, Kippa und Thora-Rolle verwenden - das Exklusivbeten ist Männern vorbehalten.
Einig Vorwitzige gibt es zwar, wie zum Beispiel die „Frauen der Mauer“-Aktivistinnen, die sich anmaßen dieselben Rechte wie Männer haben zu wollen - aber soweit kommt es glücklicherweise nicht. Disgrace at Western Wall.
Solche Frauen werden gleich festgenommen, wie zum Beispiel Nofrat Frankle letzten Monat:
Police detained a woman from the Women of the Wall (WOW) movement Wednesday after she donned a prayer shawl and held a Torah scroll at the Western Wall compound in violation of a court ruling. The woman's act caused a commotion during Rosh Chodesh prayers at the holy site.
…. Wednesday morning saw 40 women participating in the event, including one woman who carried a Torah scroll brought from home, instead of keeping it in her bag. Inspectors of the Western Wall Heritage Foundation claimed that the act was a violation of the law and called a police officer who proceeded to arrest the woman and escort her to the police station for questioning.
Im Zweifelsfall hat Rabbi Schmuel Rabinovitsch, der Herr über die heiligen Stätten zu entscheiden und der ist ganz grundsätzlich gegen Frauen an der Mauer.
Diese Säkularen hatten sich im Jahr 2002 versündigt.
Damals sprach der Oberste Gerichtshof den Frauen dieselben Rechte zu beten zu.
Aber soweit ließen es die Orthodoxen GOTT SEI DANK nicht kommen - flugs wurde ein Gesetz in die Knesset eingebracht, das solchen ungezogenen Frauen gar sieben Jahre Gefängnisstrafe androhte - für den Fall, daß sie nicht devot und ohne Gebetsutensilien der Männer in ihrem kleinen Weiberareal stehen bleiben.
Kurz nach dem Urteil des israelischen Obersten Gerichts [...], das Frauen erlaubt, laut an der Klagemauer zu beten und aus der Tora zu lesen, haben die religiösen Parteien, einen Gesetzantrag dagegen eingebracht, der für solche Frauen Gefängnisstrafen bis zu sieben Jahren vorsieht. Der Gesetzesantrag wurde Anfang Juni in der praeliminaren Abstimmung mit 29 gegen 25 Stimmen angenommen. In dem Gesetzesantrag heißt es: "Der Westmauer-Platz will in eine Männer- und Frauen-Sektion aufgeteilt werden, keine Gebete von gemischten Gruppen sind erlaubt. Keine religiösen Zeremonien in der Frauenabteilung sind erlaubt, in denen aus der Tora gelesen, das Schofar (Widderhorn) geblasen, oder Gebetsmäntel und Gebetsriemen (Tefilin) getragen werden." Alle diese Zeremonien sind nach orthodoxer Tradition bisher nur Männern vorbehalten. Abgeordnete von der Linken bezeichneten den Gesetzesantrag als sexistisch.
Linke Zimperliesen!
Der Oberste Gerichtshof knickte ein, revidierte seinen Spruch und erkannte nun, daß Frauen die Öffentliche Ordnung stören.
Frauen sollen eben hinten sitzen.
Nicht nur im Bus.
Vielleicht liegt hier der Schlüssel zum Frieden zwischen den Religionen - Ratzis Verein und die Muslime reagieren mindestens genauso allergisch gegen Frauen, die sich Geistlichen Ämter erträumen.
Da der Feind des Feindes schließlich ein Freund ist, sollten sich die Abrahamitischen Männer doch gut verstehen.
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4 Kommentare:
Der Artikel erinnert mich daran, wie im August Rabbiner mit Widderhörnern und dergleichen über Israel umhergeflogen sind, um die Schweinegrippe abzuwehren:
http://www.youtube.com/watch?v=C0gvbw1S4Ks
Danke Skydaddy!
Packe ich gleich mal in meinen Spezialblog!
http://tammox-totlachen.blogspot.com/2009/12/effektive-schweinegrippe-abwehr.html
LG
Tammox
Antirabbismus ist ne lustige Angelegenheit.
Selbst musikalisch sind die Headbaenger mit ihrem Ram-Horn kaum zu unterbieten.
Da kriegt kein Schwein mehr die Grippe und auch ansonsten toetet diese schraege Laermbelaestigung fast alles ab.
Es gibt aber auch Fans:
http://ebaumnation.com/2009/11/21/dog-joins-in-with-the-rabbi
Schaalum
wenns kalt wird
Gruss
Jake
Super Jake!
Ich muß gestehen, daß ich bisher das volle musikalische Potentiela des Ram-Horns völlig unterschätzt hatte!
Welch Wohlklang in meinen Ohren.
Cooles Video - allerdings bin ich in dem Fall nicht sicher, ob sich dort ein wahrer "Fan" zu Wort meldet.
Hunde haben ja empfindliche Ohren und ich vermute, daß es sich hier eher um Schmerzen-Geheule handelt.
LGT
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