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Dienstag, 25. März 2008

Wem's gefällt.....

Die CDU Baden-Württemberg bringt besondere Schätzchen hervor wie zum Beispiel den Antiverfassungsminister Schäuble, der sich den lieben langen Tag damit abmüht das Grundgesetz zu schleifen.

Ganz reizend auch die Waffenbrüder Siegfried und Volker Kauder, die stets bemüht sind der baden-württembergischen Waffenindustrie Abnehmer in den Krisengebieten der Welt zu verschaffen.

Geradezu allerliebst auch Hans Filbinger, der als NS-Marinerichter Todesurteile gegen Kriegsmüde verhängte und bis zu seinem Tod im Alter von 93 Jahren (1.4.07) Zentrum eines Kreises von Ultrarechten und Ewiggestrigen war. Der CDU-BW bescherte er in den 70ern mit der differenzierten Kampagne „Freiheit statt Sozialismus“ grandiose Wahlerfolge. (1976: 56,7 % für die CDU). Als Ministerpräsident rutschte er an dem äußersten rechten Rand der Christenunion umher, kämpfte für Radikalenerlass, gegen eine §218-Reform, für Kernkraft und verweigerte sechs ehemaligen Regierungsmitgliedern, die nach dem Sturz Allendes aus Chle flüchten mußten politisches Asyl.
Das CDU-typische Leugnen und Lügen – hierin war Filbinger ein wahrer Meister – half letztlich nicht; 1978 wurde er zurück getreten.
Ausnahmsweise, da ich den Sachverhalt sehr gut kenne und die Angaben bestätigen kann, mal ein Wikipedia-Zitat:
Im Juli 1978 veröffentlichte der Spiegel Filbingers Aufsatz vom März/April 1935 aus der Zeitschrift Werkblätter des Bundes Neudeutschland. Darin erklärte Filbinger die damals vorbereitete nationalsozialistische Strafrechtsreform: Erst der Nationalsozialismus schuf die geistigen Voraussetzungen für einen wirksamen Neubau des deutschen Rechts... Denn er habe den Schutz der Freiheitsrechte des Einzelnen vor staatlichen Eingriffen durch den Schutz der „Volksgemeinschaft“ durch einen starken Staat ersetzt. Dieser habe die Strafen für Hoch- und Landesverrat schon verschärft und mit Todesstrafe bedroht. Dies genüge jedoch noch nicht: Die Volksgemeinschaft ist nach nationalsozialistischer Auffassung in erster Linie Blutsgemeinschaft... Diese Blutsgemeinschaft muß rein erhalten und die rassisch wertvollen Bestandteile des deutschen Volkes planvoll vorwärtsentwickelt werden. Die Denkschrift des preußischen Justizministers fordert daher Schutzbestimmungen für die Rasse, für Volksbestand und Volksgesundheit, darüber hinaus aber auch für die geistigeren Element des Volksseins: für Religion und Sitte, schließlich für Volksehre und Volksfrieden. Auch Familie und Ehe würden als „sittliche Basis“ der Volksgemeinschaft künftig vor „höhnischer Herabsetzung“ geschützt; „willkürliche Eingriffe in die Zeugungskraft (Sterilisation) oder das keimende Leben“ (Abtreibung) würden strafbar. Schädlinge am Volksganzen jedoch, deren offenkundiger verbrecherischer Hang immer wieder strafbare Handlungen hervorrufen wird, werden unschädlich gemacht werden. Das bisher geltende Strafrecht hat gegenüber solchen Schädlingen offenkundig versagt. Man vertiefte sich in das Seelenleben des Verbrechers, fand dieses durch Erbanlagen, Erziehung und Umwelt ungünstig beeinflusst und war mehr auf Besserung des – meist unverbesserlichen – Täters, als auf eine eindrucksvolle und scharfe Strafe sowie wirksamen Schutz der Gesamtheit bedacht.
Filbinger, der sich bis zu seinem Ende in dem ultrarechten Studienzentrum Weikersheim, dem Bund der Vertrieben, in der Paneuropa-Union und im „Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem“ engagierte und bis zuletzt bewies, daß er nichts dazu gelernt hatte, erschien der CDU-Baden-Württemberg geradezu als Idealbesetzung für das Amt des CDU-Ehrenvorsitzenden.
Den Ehrenvorsitz in der CDU Baden-Württembergs nahm der frühere Ministerpräsident ernst, bis zuletzt erschien er regelmäßig auf Landesparteitagen, wenn auch noch so altersgebeugt.
Sein Nach-Nach-Nachfolger Öttinger befand: Filbinger war ein Landesvater im besten Sinne und fand das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler in bisher nicht gekanntem Maße. In großer Dankbarkeit und mit Hochachtung gedenken wir dieser herausragenden Persönlichkeit und dichte ihn auch gleich noch zum NS-Gegner um.
Das war so dreist gelogen, daß ihn selbst die Merkel-Angie, die es nun wirklich mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, zur Raison rufen mußte.
Es hagelte derart viel Rücktrittsforderungen, daß Ötti sich für seine beispiellosen Entgleisungen förmlich und zerknirscht entschuldigen mußte.

Zauberhaft auch Gerhard Mayer-Vorfelder, der bis zum bitteren Ende als persönlicher Referent zu seinem Chef Filbinger hielt. Auch er eine legendäre BW-CDU-Größe, der so viele Lügen und Affären als CDU Kultusminister, Finanzminister und Sportfunktionär auf dem Buckel hat, daß er heute als Paradebeispiel des korrupten und verlogenen Nachkriegspolitikertypus der Bundesrepublik gelten kann. Kaum jemand war derart oft Gegenstand von Affären (beispielsweise die so genannte Toto-Lotto-Affäre, der Steuerskandal um Steffi und Peter Graf oder die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen seine Person wegen Steuerhinterziehung). Das Magazin der Süddeutschen Zeitung bezeichnete ihn als „Affärenprofi“. Rechtslastige und nationalistische Töne gibt es vom Profialkoholiker MY zuhauf:
„Es soll nicht chauvinistisch klingen, aber hätten wir 1918 die deutschen Kolonien nicht verloren, hätten wir heute in der Nationalmannschaft wahrscheinlich auch nur Spieler aus Deutsch-Südwest.“ (1998 zum Gewinn der Fußballweltmeisterschaft durch die französische Nationalmannschaft)
„Was wird aus der Bundesliga, wenn die Blonden über die Alpen ziehen und statt dessen die Polen, diese Furtoks und Lesniaks, spielen?“ (1989 in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel)
„Wenn beim Spiel Bayern gegen Cottbus nur zwei Germanen in den Anfangsformationen stehen, kann irgendetwas nicht stimmen.“ (Oktober 2001)
Betörend unehrlich waren auch die beiden MP’s zwischen Filbinger und Öttinger: Lothar Späth wurde 1991 zurück getreten, nachdem er bei der sogenannten Traumschiff-Affäre aufflog.

Nachfolger wurde der liebliche Erwin Teufel (nomen est omen) unter dessen Ägide es im BW-Kabinett wirklich zur Sache ging; da er partout nicht zurück treten wollte, wurde man im Oktober 2004 eben handgreiflich:
Staatsminister Christoph Palmer setzte seine Fäuste gegen einen Parteifreund, den Waiblinger CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer ein. Auf einer Wahlparty des Stuttgarter OB Schuster setzte es gleich mehrfach Ohrfeigen unter den CDU-Größen.
Herzallerliebst.
Ja, doch, die Süd/West-CDU ist schon so ziemlich der Gipfel der Verkommenheit.

Oswald Metzger ist nun in diese Partei eingetreten.

Ausgerechnet. Ein Grüner, der so handelt, war ganz offensichtlich falsch in seiner vorherigen Partei.
Daher sollten sich die Grünen nicht grämen über einen, der freiwillig in die Jauchegrube springt. Möglicherweise sind alle „linken“ Metzgers einfach ein bißchen gaga; eine hessische Namenkollegin von der SPD tut ja derzeit alles, um Roland Koch im Amt zu halten.

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