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Sonntag, 23. März 2008

Mitschämen zu Ostern

Der rechts-rabiate Ratzi hat sich in der Frage Ökumene versus radikaler katholischer Rand inzwischen klar positioniert.
Seinem legendären „Extra ecclesiam nulla salus“, das er als Präfekt der Glaubenskongregation raus posaunte – kein Heil außerhalb der römisch katholischen Kirche – ist er treu geblieben.
Er geht stringent auf dem Wege der Borniertheit, Radikalisierung und Provokation weiter.
Anderthalb Jahre ist es her, dass Papst Benedikt mit seiner Regensburger Rede zu "Glauben und Vernunft" und einem den Propheten Mohammed abwertenden Zitat - dieser habe "nur Schlechtes und Inhumanes gebracht" - die muslimische Welt brüskierte. Eine katholische Nonne kam bei den erwartungsgemäß folgenden Unruhen am nächsten Tag um – Dank B XVI.
Kaum hatte der bayerische Papst feinsäuberlich alles Porzellan zertreten, das sein Vorgänger JPII aufgebaut hatte, knöpfte er sich die evangelischen Christen vor.
Ein im Juli vorigen Jahres veröffentlichtes vatikanisches Papier bestätigte die vom jetzigen Papst Benedikt XVI. in seiner früheren Eigenschaft als Präfekt der römischen Glaubenskongregation verfasste Erklärung "Dominus Iesus", die die Vorrangstellung der katholischen Kirche betont und die Protestanten nicht als "Kirchen im eigentlichen Sinn" anerkennt.
Da alle evangelischen Bischöfe sich nun ebenfalls beleidigt von den katholischen Brüdern mit dem Pädophilieproblem zurück gezogen haben, blieb Bennis Bahn nun frei, um auf die Juden zu zielen.
Die Auseinandersetzung mit den Juden, die immer lauter wurde, begann damit, dass der Papst vorigen Sommer den Pfarreien erlaubte, die Messe wieder nach altem lateinischen Ritus zu feiern. Als verbindliche Grundlage schrieb er das vorkonziliare Messbuch von 1962 vor. Es spricht von "Verblendung" der Juden und von der Finsternis, der sie entrissen werden sollen.
Das sei ein Rückfall in den längst überwunden geglaubten Antijudaismus, wie empört Alexandra Föderl-Schmid im Standard schreibt. Und es ist auch ein klarer Rückschritt gegenüber dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 bis 1965), das in seiner Erklärung "Nostra Aetate" hochoffiziell dem kirchlichen Antijudaismus und allen judenmissionarischen Absichten abschwor.
In der Karfreitagsfürbitte des Vatikans wurde für die "Erleuchtung" der Juden gebetet. Es ist geradezu eine Verhöhnung für Juden, wenn just im Umfeld des Karfreitags die katholische Kirche wieder für die Erleuchtung der Juden bittet, damit sie Jesus als Heiland erkennen. Deshalb hatten jüdische Repräsentanten ihre Teilnahme am Katholikentag im Mai abgesagt. Der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Deutsche Rabbinerkonferenz lehnten Fürbitten ab, "in denen indirekt zur Judenmissionierung aufgefordert wird", hieß es.
Früher beteten Katholiken am Karfreitag "für die Bekehrung" der "treulosen Juden" – der Antisemitismus ist inder katholischen Kirche so tief verwurzelt, daß über Jahrtausende diese unglaubliche Infamie nicht weiter störend auffiel. Im päpstichen Sumpf gediehen bekanntlich ohnehin alle erdenklichen menschlichen Übel.
Gerade mal eine Generation ist es her, daß diese Formulierung abgeschafft wurde und nun erinnert der Obervatikaner aus Deutschland – ausgerechnet – an die schlimmsten Kapitel, indem er wieder eine judenfeindlicherer Formulierung ansetzte:
„Gott möge die Herzen der Juden er leuchten, damit sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen".
Es ist wie immer, wenn Deutsche sich im Ausland aufhalten und den Mund aufmachen: Man muß sich für sie schämen und möchte in den Erdboden versinken.
Selbst Hanspeter Heinz – immerhin vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken – ist geschockt und entsetzt über seinen Papst, wie er im Tagesthemen-Interview mit Susanne Holst unmißverständlich und bewundernswert nüchtern feststellt.
All das tut Robot-Ratzi mit der Tuckenstimme nur, um sich bei den hardcore-Fundis einzuschmeicheln.
Sedivakantisten, antisemitische Sektierer, Piusbrüder und Deutschtümler sind entzückt und blasen sich mit stolz geschwellter Brust auf.
Nachdem der Spiegel online ein Interview mit Rabbiner Dr. Walter Homolka online stellte, hetzten Kreuznet’ler wieder so schlimm und perfide, wie nur sie es können. (Homolka ist Honorarprofessor der Philosophischen Fakultät und Rektor des Abraham Geiger Kollegs an der Universität Potsdam. Er ist Chairman der Leo Baeck Foundation und Mitglied im Executive Board der World Union for Progressive Judaism. Außerdem arbeitet er im Gesprächskreis Juden und Christen beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken mit.)
Ein paar Sätze des Grauen gefällig?
Ein rabiater deutscher Rabbiner glaubt, das Licht Christi und die Heilsmittel der Kirche nicht zu benötigen.
„Die Nerven liegen auf jüdischer Seite blank“ – dramatisiert der polemische Rabbiner.
Dazu gibt es Stellungnahmen der unterirdischsten Sorte aus den tiefsten und muffigsten Kellern des antijüdischen Christenbodensatzes:

Der schillernde Rabbiner hat seine antikatholischen Tendenzen nicht im Griff. Für wen hält sich dieser Rabbiner, der sich traut, den Papst zu beschimpfen und so alle Katholiken ?

Diejenigen, die das Wort „Respekt“ nicht kennen, dürfen nicht weinen, wenn man sie auch nicht „respektiert“. Solche Aussagen – wie auch die anderen im Artikel zitierten – dokumentieren einmal mehr die inneren Widersprüche und die Feindbilder, wie sie im Halacha-Judentum offensichtlich bis heute lebeindig sind. Wer die halachische Pseudoreligion als solche entlarvt und den Juden ihren Messias, auf den sie immer noch warten, obwohl er längst unter ihnen war und sie ihn sogar ans Kreuz gebracht haben, verkündet, wird gleich als Judenfeind deklariert… Es ist doch auch eine Ehre für die Juden das sie ganz speziell hier Erwähnung finden und nicht mit den Ungläubigen in einem Topf geworfen werden. Die Juden müssen akzeptieren und tolerieren lernen das sie nach unserem Glauben auch nur durch Jesus Christus Errettung, d.h. den Weg zu Gott, dem Vater gehen können.


Dieser abartige und hetzerische Bodensatz des real existierenden Katholizismus ist Ratzinger also wichtiger, als die Aussöhnung mit anderen Religionen.

Schäm Dich Benedikt!!!

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