TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Mittwoch, 5. März 2008

Extrapolationen.

Zum gestrigen Thema habe ich noch etwas nachzutragen – obwohl also alle Studien und alle Menschen mit mehr als drei Hirnzellen den Sinn und die segensreiche Wirkung von Krippen auf die Kinder bestätigen, macht die von der CSU ins Bockshorn gejagte große Koalition in Berlin das Gegenteil des Vernünftigen:
Danach sollen Eltern, die ihre Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr ausschließlich selbst erziehen, 150 Euro im Monat bekommen. Um das Geld zu erhalten, dürfe das Kind nicht in einer öffentlich subventionierten Kinderkrippe oder Tagespflege betreut werden.
Belohnt wird also das Dümmste. Man sollte der gesamten CSU die Ehrenbürgerwürde von Schilda zusprechen (und 50 % der Bayern, die die CSU auch nach aktuellen Umfragen wählen würden ebenfalls)
Ausnehmen muß ich aber ausdrücklich GERO SCHLOTTK Aus RIEMERLING (BAYERN), da er mich mit seinem Kommentar im Spiegel auf eine Idee brachte:

Unabhängig vom pädagogischen Standpunkt, ob die Betreuung zu Hause oder in der Kinderkrippe besser oder schlechter ist, die Zahlung eines Betreuungsgeldes für diejenigen, die ihre Kinder daheim erziehen, ist politisch falsch und wäre ohne Beispiel. Die Kinderkrippenplätze sind ein staatliches Angebot an alle Familien, und jeder hat die Möglichkeit, dieses anzunehmen. Eine Ausgleichszahlung für die Nichtannahme gibt es in keinem anderen Fall. Mit dem gleichen Argument hätten sonst die Nichtführerscheinbesitzer ein Anrecht auf Ausgleich dafür, dass sie die Autobahnen nicht nutzen.

Denn die CSU-Idee, daß man deutsche Bürger für die NICHT-Inanspruchnahme von staatlichen Leistungen finanziell entlohnt, finde ich ausbaufähig. Da man mit der Weigerung ein Kind zur Krippe zur schicken eher eine negative Sache fördert (natürlich gilt das nicht für JEDES Kind – aber pauschal gesehen hat es ja die Bertelsmann-Studie so bewiesen) und dies schon mit € 150 Herdprämie entlohnt wird, sollte man für eine wirklich eindeutig gute Sache, wie das Nichtbenutzen der Autobahnen und Straßen, also auch besser gestellt werden. Hier fällt der Umweltschutz positiv ins Gewicht.
Ich denke da an € 300 Straßenschon-Prämie pro Monat.
Eine besonders großzügige Prämie hätten somit auch Impotente, alte Jungfern, notorische Kinderlose und Unfruchtbare zu erhalten, da sie ja niemals die teuren Vorschulen und Schulen in Anspruch nehmen müssen. Vielleicht auch € 300 Anti-PISA-Geld?
Für die Staatsschmarotzer, die bedauerlicherweise biologisch fertil sind und darüber hinaus nicht verhüten, müßte man dann entsprechend ihrer Kinder staffeln. Immerhin sollten die unterdurchschnittlich Gebildeten, deren Kinder nur die Hauptschule besuchen noch mit € 100 Schul-Schmälerungsprämie mehr belohnt werden, als die teuren Gymnasialkinder-Eltern! Finanziell am stärksten ist der Staat natürlich durch die Unis belastet – da könnte also – nach CSU-Logik – durchaus ein Kind im Erziehungsheim oder Jugendknast auch noch mal € 50 Hochschulspar-Zuschlag monatlich wert sein.
Das spart ja enorm, wenn man an die enormen Unkosten denkt, die es verbrauchen würde, wenn es einen extrem teuren Studienplatz wie Chemie oder Medizin in Anspruch nähme! Überhaut müßte zwischen den Universitätsfakultäten eine Art Fonds eingerichtet werden – ähnlich dem ungeheuer transparenten, gut durchdachten und unbürokratischen Gesundheitsfond.
Ein Bundesland mit mehr billigen BWL- und Romanistik-Studenten könnte seinen Bewohnern ebenfalls eine kleine Prämie bezahlen, weil sie nicht so teure Plätze in Anspruch nehmen.
Ich sehe schon – da gibt es viel zu tun für die Bürokraten in den Berliner Ministerien.
Gehen wir in einen anderen Bereich:
Ich zum Beispiel habe nicht die allergeringsten Animositäten gegenüber Afghanistan, dem Libanon und dem Kosovo. Da könnte Bundesminister Jung mir doch durchaus eine Panzer-Nichtabnutzungsprämie von € 270 monatlich auszahlen, da ich niemals etwas dazu beitrage, daß die schönen Spielzeuge der Bundeswehr verbraucht werden!
Die KMK sollte sich ein Belohnungssystem ausdenken, um die Oper- und Ballett-Abstinenten zu fördern. Vielleicht kostenlosen Kabel-TV-Zugang, wenn man nachweisen kann täglich mindestens fünf Stunden Unterschichten-TV zu gucken.
Denkbar wäre, daß sich dazu die hoffentlich bald arbeitslosen Deutschland-Fragebogen-Entwickler aus dem hessischen Innenministerium einen Wissenstest über Vera-Am-Mittag und BigBrother ausdenken – alternativ zu bestehen, wenn man lückenlos drei Handlungsstränge aus Gute Zeiten, schlechte Zeiten und/oder Verbotene Liebe aufsagen kann.
Entsetzlich teuer ist natürlich die Altenpflege – dazu hat ja der Ärztekammerpräsident Karsten Vilmar seinerzeit schon mit der Forderung nach „sozialverträglichen Frühableben“ seine humanen Überlegungen angestellt, die ihm den Titel Unwort des Jahres 1998 einbrachten.
(Man beachte die Parallele zur Herdprämie – auch sie als Unwort des Jahres geadelt!).
Er spielt darauf an, dass ein Mensch mit Erreichen des Rentenalters mehr volkswirtschaftliche Kosten verursacht, als er volkswirtschaftlichen Nutzen bringt, und benutzt damit das Gedankengut eines vermeintlich kurzfristig darwinistisch handelnden Staates.
(Wikipedia...)
Na bitte. Meine Rede – bzw: DAS CSU-Prinzip.
Hier wird es mit den Prämien etwas komplizierter, da man diese naturemäß erst posthum auszahlen kann. Vielleicht in Form einer vergoldeten Urne mit je einem Edelstein für die Jahre, die man vor dem druchscnittlichen Lebenserwartung den Löffel abgibt?
Könnte ethisch ein wenig heikel werden – aber wofür haben wir eine Ethik-Kommission?
Die lassen sich da bestimmt etwas einfallen.
A propos „Ethik“: In dieser Kommission sitzt ja allerlei Christen-Gesochs.
Derzeit sind dies: Hermann Barth, evangelischer Theologe, Präsident des Kirchenamts der Evangelischen Kirche in Deutschland, Christoph Kähler, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, Anton Losinger, Weihbischof im Bistum Augsburg und Eberhard Schockenhoff, katholischer Theologe. Nach Judenpogromen, Inquisition, Kreuzzügen und bis heute den Frauen fundamentale Menschenrechte verweigernder Haltung, sind diese Herren ja prädestiniert für ethische Fragen.
Die Kirchen sind erst TEUER – sie werden in Deutschland über die Kirchensteuer hinaus mit einem zweistelligen Milliardenbetrag jährlich subventioniert.
Da ist es ja wohl dringend geboten, daß Nichtkirchenbenutzer eine monatliche Atheistenprämie von € 500 erhalten!
Hartz IV kann man sicherlich getrost streichen, wenn all diese Prämien sinnvoll ausgezahlt werden.
Nichtschwimmerprämie für die, die keine öffentlichen Bäder benutzen.
Analphabetenprämie für die Bücherhallenvermeider, Ledigen-Zuschuss (Nicht-Inanspruchnahme des Ehegattensplittings),….

Wem fällt noch was ein?

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