Mittwoch, 19. März 2008
Homo Homini Deus est
Gottesbeweise sind eine bisher nicht unbedingt gelungene Sache. Zumal es auch genügend „Beweise“ für Gottes Nichtexistenz gibt.
Die Projektionstheorie beispielsweise ist eine atheistische Erklärung für Sinn von Religion und Gott durch Ludwig Feuerbach. Demnach ist Gott nur die Summe aller Wünsche (nach Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Glückseligkeit, Gleichberechtigung) jedes Menschen, die dieser aber nicht als Wünsche anerkennt, sondern in einem von sich selber gebildeten Gott projiziert.
Mich überzeugt aber immer noch die schlichte Aussage, dass Ausschwitz die Nichtexistenz Gottes bewiesen hat.
Prof. Dr. Yehuda Bauer schließt zwar auch nach Ausschwitz die Existenz EINES Gottes nicht aus, kommt aber zu dem sehr logischen Schluß, daß er Gott nicht brauche:
Denn es gibt ja nur zwei Möglichkeiten Ausschwitz und Gott zusammen zu bringen:
Entweder Gott war mächtig genug, um den Holokaust zu verhindern und tat es aber nicht. Dann hat er einen miesen Charakter sollte schon deswegen nicht angebetet werden.
Oder aber Gott hatte nicht die Macht die Shoah zu verhindern – unabhängig davon ob er das Monsterverbrechen positiv oder negativ bewertete. Dann aber ist es ein schwacher Gott, der einem eh nicht helfen kann und braucht auch nicht angebetet zu werden.
Nun gibt es einen neuen Beweis dafür, daß ein Christengott nicht real sein kann:
Zum höchsten christlichen Fest, Ostern - es wird immerhin das Kernthema des Christentums, die Wiederauferstehung gefeiert - hat der Führer von GODS OWN COUNTRY, der christlichste aller amerikanischen Christen, der seine Eingebungen nach eigener Darstellung direkt von Jesus erhält und dementsprechend auch von seiner Mutter (Barbara – nicht Maria…..) „the chosen one“ genannt wurde mal wieder eine Erkenntnis rausgehauen, die bei dem Vorhandensein eines christlichen Gottes augenblicklich dazu geführt haben müßte, daß er von einem Blitzschlag dahin getreckt wird.
Das oberste Christenfest fällt dieses Jahr nämlich zusammen mit dem fünften Jahrestag des US-Angriffs auf den Irak.
Zur Erinnerung: Die Begründungen variierten, waren aber allesamt erstunken und erlogen. Die Bush-Regierung vertrat geradezu manisch das Gegenteil der Wahrheit:
Wissenschaftler um den Gründer des Center for Public Integrity, Charles Lewis, wiesen in einer Studie acht US-Spitzenbeamten 935 "unwahre Behauptungen" in den zwei Jahren vor dem Waffengang nach. Bush und Powell seien mit 260 und 254 bewussten Falschaussagen die Spitzenreiter dieser unrühmlichen Riege, besagt die Studie.
Seit Beginn des Irak-Kriegs kamen mehrere hunderttausend Iraker, andere sprechen von einer Million Toten und mindestens 3990 Angehörige der US-Streitkräfte ums Leben. Hinzu kommt eine ungleich höhere Zahl von Selbstmorden in der US-Armee und viele Myriaden Verletzte. Die amerikanischen Steuerzahler hat der Einsatz bislang rund 500 Milliarden Dollar (320 Milliarden Euro) gekostet. Zurzeit befinden sich 158.000 US-Soldaten im Land.
Es fällt schwer dieses Mammut-Desaster in Worte zufassen, weil es in jeder Hinsicht so abartig und schäbig ist, daß einem normalen Menschen das Hirn stockt.
Marc Pitzke schreibt zum Beispiel ganz nüchtern:
Die Folgen des Irak-Kriegs haben mehr als fünf Millionen Iraker zu Vertriebenen gemacht. Die Füchtlingswelle wird nach Angaben der International Organization for Migration (IOM) sowohl von "sektiererischer Gewalt" wie von "militärischen Operationen" getrieben. Die Situation sei eine "Tragödie". Das ist eine mögliche Bilanz des Irak-Krieges, den die US-Regierung von George W. Bush vor fünf Jahren begann. Eine ganz andere lieferte der Präsident heute persönlich. Als US-Präsident George W. Bush heute im Pentagon vor seine Offiziere trat, um den fünften Jahrestag der Invasion mit der obligatorischen Rede zu würdigen, sprach er von vielen Erfolgen und wenigen Rückschlägen. Und viermal vom "Sieg". Die fünf Millionen Flüchtlinge erwähnte er mit keinem Wort. Bush erwähnte viele Dinge nicht in seiner halbstündigen Ansprache, für die er sich auf eine Bühne voller militärischer Flaggen stellte. Kein Wort von den angeblichen, nie entdeckten Massenvernichtungswaffen im Irak, die als Kriegsgrund gedient hatten. Kein Wort von den 151.000 umgekommenen Zivilisten, die das Rote Kreuz vermeldet. Kein Wort von den 600 Milliarden Dollar, die der Krieg bisher gekostet hat, mit Gesamtschätzungen von bis zu vier Billionen Dollar. Kein Wort davon, dass Iraks Regierung auch ein Jahr nach der jüngsten US-Truppenaufstockung bei der politischen Einung des Landes keine Fortschritte gemacht hat, wie selbst Top-General David Petraeus einräumt. Statt dessen schien Bush entrückter denn je von den Realitäten im Irak - und in den USA.
Ein Aspekt, den ich noch ergänzen möchte, ist da zum Beispiel das durch und durch ruinierte Ansehen des USA in der ganzen Welt – selbst die Bevölkerungen der engsten Verbündeten empfinden hauptsächlich nur noch Verachtung.
Diplomatisch wurde auch Neuland betreten, wie heute erneut der damalige deutsche UN-Botschafter Pleuger über die entscheidende Sitzung am 5. Februar 2003 im UN-Sicherheitsrat berichtet:
Das war alles sehr gespenstisch. Die meisten im Saal wussten, dass das, was Colin Powell da vortrug, nicht der Realität entsprach. Aber wir haben uns damals nicht vorstellen können, dass Colin Powell bewusst die Unwahrheit sagen würde.
Und was sagt GW Bush heute dazu?Trotz der "hohen Kosten an Menschenleben und Vermögen" zweifle er nicht daran, dass seine Entscheidung zum Einmarsch am 20. März 2003 richtig gewesen sei, erklärte Bush. "Nach fünf Jahren in dieser Schlacht gibt es eine verständliche Debatte darüber, ob es sich gelohnt hat, diesen Krieg zu führen, ob es sich lohnt, ihn zu gewinnen und ob wir ihn gewinnen können. Die Antworten sind für mich klar: Es war die richtige Entscheidung, Saddam Hussein zu entmachten, und dies ist ein Kampf, den Amerika gewinnen kann und muss."
Das KANN kein existierender Gott seinen intimen Gesprächspartner im Oval Office ungestraft verkünden lassen…….
Die Projektionstheorie beispielsweise ist eine atheistische Erklärung für Sinn von Religion und Gott durch Ludwig Feuerbach. Demnach ist Gott nur die Summe aller Wünsche (nach Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Glückseligkeit, Gleichberechtigung) jedes Menschen, die dieser aber nicht als Wünsche anerkennt, sondern in einem von sich selber gebildeten Gott projiziert.
Mich überzeugt aber immer noch die schlichte Aussage, dass Ausschwitz die Nichtexistenz Gottes bewiesen hat.
Prof. Dr. Yehuda Bauer schließt zwar auch nach Ausschwitz die Existenz EINES Gottes nicht aus, kommt aber zu dem sehr logischen Schluß, daß er Gott nicht brauche:
Denn es gibt ja nur zwei Möglichkeiten Ausschwitz und Gott zusammen zu bringen:
Entweder Gott war mächtig genug, um den Holokaust zu verhindern und tat es aber nicht. Dann hat er einen miesen Charakter sollte schon deswegen nicht angebetet werden.
Oder aber Gott hatte nicht die Macht die Shoah zu verhindern – unabhängig davon ob er das Monsterverbrechen positiv oder negativ bewertete. Dann aber ist es ein schwacher Gott, der einem eh nicht helfen kann und braucht auch nicht angebetet zu werden.
Nun gibt es einen neuen Beweis dafür, daß ein Christengott nicht real sein kann:
Zum höchsten christlichen Fest, Ostern - es wird immerhin das Kernthema des Christentums, die Wiederauferstehung gefeiert - hat der Führer von GODS OWN COUNTRY, der christlichste aller amerikanischen Christen, der seine Eingebungen nach eigener Darstellung direkt von Jesus erhält und dementsprechend auch von seiner Mutter (Barbara – nicht Maria…..) „the chosen one“ genannt wurde mal wieder eine Erkenntnis rausgehauen, die bei dem Vorhandensein eines christlichen Gottes augenblicklich dazu geführt haben müßte, daß er von einem Blitzschlag dahin getreckt wird.
Das oberste Christenfest fällt dieses Jahr nämlich zusammen mit dem fünften Jahrestag des US-Angriffs auf den Irak.
Zur Erinnerung: Die Begründungen variierten, waren aber allesamt erstunken und erlogen. Die Bush-Regierung vertrat geradezu manisch das Gegenteil der Wahrheit:
Wissenschaftler um den Gründer des Center for Public Integrity, Charles Lewis, wiesen in einer Studie acht US-Spitzenbeamten 935 "unwahre Behauptungen" in den zwei Jahren vor dem Waffengang nach. Bush und Powell seien mit 260 und 254 bewussten Falschaussagen die Spitzenreiter dieser unrühmlichen Riege, besagt die Studie.
Seit Beginn des Irak-Kriegs kamen mehrere hunderttausend Iraker, andere sprechen von einer Million Toten und mindestens 3990 Angehörige der US-Streitkräfte ums Leben. Hinzu kommt eine ungleich höhere Zahl von Selbstmorden in der US-Armee und viele Myriaden Verletzte. Die amerikanischen Steuerzahler hat der Einsatz bislang rund 500 Milliarden Dollar (320 Milliarden Euro) gekostet. Zurzeit befinden sich 158.000 US-Soldaten im Land.
Es fällt schwer dieses Mammut-Desaster in Worte zufassen, weil es in jeder Hinsicht so abartig und schäbig ist, daß einem normalen Menschen das Hirn stockt.
Marc Pitzke schreibt zum Beispiel ganz nüchtern:
Die Folgen des Irak-Kriegs haben mehr als fünf Millionen Iraker zu Vertriebenen gemacht. Die Füchtlingswelle wird nach Angaben der International Organization for Migration (IOM) sowohl von "sektiererischer Gewalt" wie von "militärischen Operationen" getrieben. Die Situation sei eine "Tragödie". Das ist eine mögliche Bilanz des Irak-Krieges, den die US-Regierung von George W. Bush vor fünf Jahren begann. Eine ganz andere lieferte der Präsident heute persönlich. Als US-Präsident George W. Bush heute im Pentagon vor seine Offiziere trat, um den fünften Jahrestag der Invasion mit der obligatorischen Rede zu würdigen, sprach er von vielen Erfolgen und wenigen Rückschlägen. Und viermal vom "Sieg". Die fünf Millionen Flüchtlinge erwähnte er mit keinem Wort. Bush erwähnte viele Dinge nicht in seiner halbstündigen Ansprache, für die er sich auf eine Bühne voller militärischer Flaggen stellte. Kein Wort von den angeblichen, nie entdeckten Massenvernichtungswaffen im Irak, die als Kriegsgrund gedient hatten. Kein Wort von den 151.000 umgekommenen Zivilisten, die das Rote Kreuz vermeldet. Kein Wort von den 600 Milliarden Dollar, die der Krieg bisher gekostet hat, mit Gesamtschätzungen von bis zu vier Billionen Dollar. Kein Wort davon, dass Iraks Regierung auch ein Jahr nach der jüngsten US-Truppenaufstockung bei der politischen Einung des Landes keine Fortschritte gemacht hat, wie selbst Top-General David Petraeus einräumt. Statt dessen schien Bush entrückter denn je von den Realitäten im Irak - und in den USA.
Ein Aspekt, den ich noch ergänzen möchte, ist da zum Beispiel das durch und durch ruinierte Ansehen des USA in der ganzen Welt – selbst die Bevölkerungen der engsten Verbündeten empfinden hauptsächlich nur noch Verachtung.
Diplomatisch wurde auch Neuland betreten, wie heute erneut der damalige deutsche UN-Botschafter Pleuger über die entscheidende Sitzung am 5. Februar 2003 im UN-Sicherheitsrat berichtet:
Das war alles sehr gespenstisch. Die meisten im Saal wussten, dass das, was Colin Powell da vortrug, nicht der Realität entsprach. Aber wir haben uns damals nicht vorstellen können, dass Colin Powell bewusst die Unwahrheit sagen würde.
Und was sagt GW Bush heute dazu?Trotz der "hohen Kosten an Menschenleben und Vermögen" zweifle er nicht daran, dass seine Entscheidung zum Einmarsch am 20. März 2003 richtig gewesen sei, erklärte Bush. "Nach fünf Jahren in dieser Schlacht gibt es eine verständliche Debatte darüber, ob es sich gelohnt hat, diesen Krieg zu führen, ob es sich lohnt, ihn zu gewinnen und ob wir ihn gewinnen können. Die Antworten sind für mich klar: Es war die richtige Entscheidung, Saddam Hussein zu entmachten, und dies ist ein Kampf, den Amerika gewinnen kann und muss."
Das KANN kein existierender Gott seinen intimen Gesprächspartner im Oval Office ungestraft verkünden lassen…….
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1 Kommentar:
Ich finde es für nicht richtig, "Gottes Nichtexistenz" mit Ausschwitz zu beweisen. Klar, Gott liebt die Menschen. Trotzdem: Ausschwitz ist eine Message an den Verstand des Menschen, gottgewollt. Gott gab dem Menschen den Verstand, um ihn zu nutzen!
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