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Donnerstag, 10. Januar 2008

Rechte Rechenkünste

CDU und Mathematik passt einfach nicht.

Da haben die CDU jahrelang falsche Zahlen über Haftstrafen bei jungen Straftätern veröffentlicht und keine hat es gemerkt.
Ole von Beust schon gar nicht.
Es verblüfft mich, daß sich CDU-Regierungschefs immer wieder auf diese No-Win-Strategie einlassen:
Also entweder sie haben gewusst, was da schief lief – dann sind sie Lügner. Oder sie haben es nicht gewußt – dann sind sie zumindest als Regierung unfähig.

Denn „man“ hat es schon gewusst – hat es wissen können. Wie PUM heute im Abendblatt berichtet, wurde nämlich vom Galier Steffen genau danach immer wieder gefragt:

Der Leerstand in den Hamburger Gefängnissen ist auf einen neuen Höchststand geklettert. Am 31. Dezember war deutlich mehr als ein Drittel der 3200 Plätze - genau 37,1 Prozent - nicht belegt. Das ist das Ergebnis der Antwort des Senats auf eine Anfrage des GAL-Bürgerschaftsabgeordneten Till Steffen. In regelmäßigen Abständen fragt der GAL-Politiker die Zahl der Gefangenen ab. Seit November 2004, als die Leerstandsquote lediglich 9,4 Prozent betrug, klafft die Schere zwischen Platzangebot und Ausnutzung immer weiter auseinander. Im November 2006 waren 20,1 Prozent der Plätze unbelegt und im Mai 2007 dann schon 29,6 Prozent. Im Oktober des Jahres wurde die Drittelmarke mit 34,1 Prozent erstmals überschritten. Merkwürdig: Im gleichen Zeitraum - 2004 bis 2006 - ist nach Angaben der Justizbehörde die Zahl der Verurteilten offensichtlich gestiegen. Gab es 2004 noch 21 060 Verurteilte, kletterte die Kurve 2005 auf 25 084 Frauen und Männer und sank 2006 auf 23 956.

Na so was.
Obwohl die selbsternannten CDU-Hardliner also selbst diese Zahlen rausgaben, ist ihnen nie in den Sinn gekommen, daß das irgendwas nicht stimmt.
Das erinnert mich an meine Lieblingsgeschichte über CDU-Haushaltspolitiker:

Zu Zeiten, als In Schleswig Holstein Heide Simonis rot/grün regierte, empörte sich die oppositionelle CDU-Fraktion über die Ausgaben des Kultusministeriums:
Es wären 2,5 MILLIONEN D-MARK für Kleidung und dann auch noch 6,7 MILLIONEN D-MARK für Telephonkosten angefallen – das wären ungeheuerlich hohe Zahlen.
Nach Berechnungen der CDU könnte man dort erheblich einsparen.
Also beantragte die CDU die Mittel auf 2 MILLIONEN D-MARK für Kleidung und auf 5,36 MILLIONEN D-MARK für Telephonieren zu SENKEN.
Heide Simonis soll angeblich vor Lachen vom Stuhl gekippt sein, als sie die Eingabe las – die CDU hatte nämlich ein paar Kommata vertauscht – in Wirklichkeit lagen die Ausgaben der Kulturbehörde in dem Jahr bei 2500 DM für Kleidung und 6700 DM für Telephon.
Da sahen die CDU-Rechenkünstler dann allerdings sehr alt aus – es waren die Haushaltsexperten der Fraktion.

Man könnte wirklich meinen, daß CDU-Politiker in Schilda lernen, bevor sie in ihre Ämter kommen.
Passend dazu heute noch eine weitere wunderbare Meldung aus der CDU-dominierten Justiz Hamburgs:

Nachdem unter CDU-Ägide auf dem Kiez und anderswo Tausende Bürger vollkommen verdachtsunabhängig durchsucht wurden, um illegale Messer zu beschlagnahmen, vertickte ausgerechnet die Staatsanwaltschaft Hamburgs die beschlagnahmten Messer dann gleich wieder im Internet, um sie erneut unter das Volk zu bringen!
Unter der eigentlich unverfänglichen Rubrik "Sport/Freizeit" hatte die Justizbehörde zwei Pakete mit je sechs Klappmessern angeboten - auf der Internetseite des Zolls! Die Klingen hatten eine Länge von bis zu zehn Zentimeter. Besonders skurril: Um als korrekter Verkäufer aufzutreten, wies die Staatsanwaltschaft noch auf "Gebrauchsspuren" an den potenziell tödlichen Waffen hin. Das Minimalgebot lag bei 75 Euro. Knapp über diesen Preis gingen die Waffen schließlich auch über den virtuellen Ladentisch.

Also wenn man mal SO RICHTIG von einer Regierung verarscht werden will – dann muß man nur CDU wählen“

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