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Mittwoch, 2. Januar 2008

Bilanz ziehen...

Friedberg Pflüger, Christian Schmidt, Wolfgang Schäuble und Angela Merkel waren die Unionspolitiker, die 2002 und 2003 am schärfsten Schröders Weigerung Bushs Irakkurs zu folgen, kritisierten.
Merkel verhält sich dazu HEUTE wie üblich, indem sie zu allen brisanten Themen schweigt.

(Unnötig zu erwähnen, was die dpa heute über die vom „Hessen-Hitler“ (Titanic) angestoßene Diskussion zur Jugendstrafrechtsverschärfung meldet:
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) will zunächst die Diskussion abwarten.)


Durch ein ganzen Jahr G8-Präsidentschaft gelang ihr das auch ganz wunderbar bezüglich des Iraks – das Problem wurde durch Deutschland überall von der Tagesordnung und der Diskussion gestrichen.
Merkels Vertrauen auf die Doofheit und die Siebhirnigkeit des Urnenpöbels erwies sich als richtig – sie ist nach wie vor der Umfragestar.
Die Politiker, wie Fischer oder Schröder, die sich tatsächlich ernsthaft um Lösungen diesbezüglich bemüht haben und unablässig dafür stritten, sind hingegen im demoskopischen Keller verschwunden.
Von Pflüger und Schäuble habe ich ab und an noch mal vernommen, daß dieser Saddam ja aber auch wirklich ein ganz ganz übler Diktator und Massenmörder gewesen sei.

Ach was?

Ist ja ganz neu.
Weswegen hat dann die Kohlregierung mit den Kabinettsmitglieder Merkel und Schäuble die Lieferung von Giftgas und Raketen an Saddam genehmigt?

Davon mal abgesehen ist es der Hinweis auf den Charakter des inzwischen hingerichteten irakischen Präsidenten schon sein sehr dürftiges Ablenkungsmanöver.
Dieser stand nämlich nie zur Debatte – was Merkel und Schäuble hingegen ultimativ von Schröder verlangten, war das Bush’sche Ultimatum zu unterstützen. Dies lautete:
ENTWEDER die Massenvernichtungswaffen rausrücken, ODER es gibt Krieg.
Eine No-Win Situation; der Mann hat schlicht ungreifend die Wahrheit gesagt, als er sagte, daß der Irak keine Massenvernichtungswaffen habe.
Gut, das kann sich ein Mann wie Schäuble nicht vorstellen, daß mal ein Politiker nicht lügt....
Aber Frau Merkel – auch wenn man es eigentlich nicht merkt – angeblich sollen Sie ja einen Job haben, der auch irgendwie entfernt politische Dinge tangiert, oder??
Da wäre es doch mal ganz schön ein „Ich habe mich VÖLLIG GEIRRT“ von Ihnen zu vernehmen.
Auch wenn Sie sich weigern Unangenehmes anzusprechen und fest die Augen vor den Problemen der Welt verschließen:
Es geht nicht mehr so wie in der Vorstellung eines Dreijährigen – das Irak-Problem, das der von Ihnen adorierte und unterstützte US-Präsident angezettelt hat, besteht weiter.
Die Bilanz für das letzte Jahr sieht übrigens düsterer denn je aus:

Rekordzahl von getöteten irakischen Zivilisten, Rekordzahl von getöteten GI’s: Für die US-Truppen im Irak war das vergangene Jahr das verlustreichste seit der Besetzung des Landes im Frühjahr 2003: 900 Soldaten seien bei Einsätzen ums Leben gekommen. In den vergangenen fünf Jahren starben insgesamt mehr als 3900 US-Soldaten, teilte das US-Militärkommando mit. Im Jahr 2006 waren im Irak 822 Soldaten aus den USA gestorben. Die Zahl der Iraker, die 2007 von Terroristen, Milizionären, Soldaten oder Angehörigen der Sicherheitskräfte getötet wurden, wird auf 18.000 geschätzt, darunter mehr als 16.000 Zivilisten.

Interessiert das eigentlich in Berlin noch irgendwen?

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