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Freitag, 5. März 2010

Unter den Soutanen

Wenn der Vatikan einen Koadjutor schickt, dann ist schon ein ganzer Kindergarten im Brunnen.

Kardinal Groer und Bischof Krenn mußten erst die halbe Nation in Opposition zur Kirche bringen, bevor der Papst einen Aufseher schickte.

Welche Reize Vatikanischen Synapsen anregen wissen Geschiedene, die in einer Katholischen Einrichtung beschäftigt sind.
Gemeingefährliche Katholische Priester, die es wagen sich mit ihren protestantischen Kollegen ein Abendmahl abzuhalten, oder womöglich sogar ein Mädchen als Messdiener einsetzen, erleben sofort eine Vatikanische Reaktion.

Kleine Jungs zu vergewaltigen, Kinder brutal und regelmäßig zu verprügeln, oder wie in St Pölten zigtausende Pädosex-Pornos auf Priesterseminarcomputern zu horten, sind hingegen für Rom keine besonders dramatischen Dinge.

Da kann man schon mal die ein oder andere Dekade verstreichen lassen, bevor man sich darum kümmert.

Geistliche und Päderastie - da wird von ganz oben der Deckel drauf gehalten

Es stinkt ja schließlich vom Kopfe her:

Zu seiner Mitschuld hat sich bisher noch kaum ein Bischof bekannt. Aber er könnte darauf verweisen, er sei nur den Weisungen Roms gefolgt. Aus Gründen absoluter Geheimhaltung zog in der Tat die verschwiegene vatikanische Glaubenskongregation alle wichtigen Fälle von Sexualvergehen von Klerikern an sich und so kamen die Fälle in den Jahren 1981 bis 2005 auf den Tisch ihres Präfekten Kardinal Ratzinger. Dieser sandte noch am 18. Mai 2001 ein feierliches Schreiben über die schweren Vergehen („Epistula de delictis gravioribus“) an alle Bischöfe der Welt, in welchem die Missbrauchsfälle unter die „päpstliche Geheimhaltung“ („secretum Pontificium“) gestellt wurden, deren Verletzung unter Kirchenstrafe steht.
(Prof Küng über Bischöfliche Verantwortung)

Kein geringer als Ratzinger also, der heute Unfehlbare, sorgte über 20 Jahre dafür, daß die Kindersexattacken der Priester und Bischöfe verschwiegen und vor den Staatsanwaltschaften verborgen wurden.

1962 verschickte der damalige Chef der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Alfredo Ottaviani, einen bis heute umstrittenen Brief an die Bischofskonferenzen. Missbrauchsfälle sollten geheim gehalten und lediglich dem zuständigen Bischof gemeldet werden. Auf die Opfer wurde eingewirkt, Stillschweigen zu bewahren – unter Androhung der Exkommunikation.

Überhaupt; sexuelle Belästigungen; da ist doch kaum Handlungsbedarf.

Noch vor einer Woche brüsteten sich die versammelten katholischen Bischöfe damit, daß sich ihre 2002 ersonnenen Regeln zum Umgang mit Kindersexgeschichten phantastisch bewährt hätten.
Es herrsche nun Transparenz und hohe Sensibilität gegenüber den Opfern.

Es gibt zwar jeden Tag neue Enthüllungen aus katholischen Klostersümpfen, die offenbaren, daß auch nach 2002 fleißig weiter vertuscht wurde, aber daran sind entweder die 68er Jahre oder Frau Leutheusser-Schnarrenberger schuld.

Kinder in Schule und Internat des bayerischen Klosters Ettal sind jahrelang körperlicher Züchtigung und sexuellem Missbrauch ausgesetzt gewesen. Das hat der von der Benediktiner-Abtei eingesetzte Sonderermittler Thomas Pfister am Freitag in Ettal in einem erschütternden Bericht geschildert. Die Vorwürfe richteten sich gegen mindestens zehn Patres, man müsse von rund 100 Opfern ausgehen. Im Skandal um sexuellen Missbrauch bei den Regensburger Domspatzen ging es um zwei frühere leitende Geistliche des Knabenchors.
Ein inzwischen suspendierten Ettaler Pater hatte seine Schüler nackt oder halbnackt bei Bergwanderungen photographiert und die Bilder dann in entsprechenden Internetforen gepostet.

Was Fratres ebenso machen.

Die zwei Kinderficker-Priester, die bei den Domspatzen als Chorleiter ihr Unwesen trieben, dürften die Höchstrangigen sein, denen kirchenrechtliche Konsequenzen widerfuhren.
Ihr damaliger Vorgesetzter, ein gewisser Georg Ratzinger, hat einen Bruder in nicht ganz unwichtiger Position im Vatikan, der seine schützende Hand über ihn hält.

Die Ettaler baten nun selbst um eine päpstliche Visitation.


"Mit tiefer Beschämung wissen wir, dass Ettaler Mönche zu Tätern und Mitwissern wurden und in unverantwortlicher Weise zu den Vorgängen geschwiegen haben", so Bögle und Kraß laut Kathpress. Kinder und junge Menschen seien "in unserem Haus missbraucht und misshandelt worden". Die Schuld, die dadurch auf den Ordensleuten laste, verlange nach einer grundsätzlichen geistlichen Neuorientierung der Gemeinschaft.
Zur Kritik aus dem Kreis Ettaler Absolventen und Schülereltern an ihrem Rücktritt erklärten sie, gegenwärtig müsse "unsere ganze Aufmerksamkeit den Missbrauchsopfern" gelten. Einige Alt-Ettaler hätten schon das Gespräch mit den Mönchen gesucht. Es sei zu hoffen, "dass wir auch in weiteren Fällen gemeinsam aufarbeiten können, was den Opfern angetan wurde".

Um den katholischen Glauben zu illustrieren, hatten sie den Schülern ihr Leben zur Hölle gemacht.

Ein heute erwachsener Mann bezeichnete die Zeit im Kloster als "schlimmste Zeit meines Lebens". Auch in den achtziger Jahren sollen die Schüler mit großer Brutalität misshandelt worden sein. Ehemalige berichten von Kopfnüssen, Schlägen mit der flachen Hand, Reißen an den Haaren. "Ich selbst kann gar nicht erzählen, wie oft ich geschlagen worden bin", schrieb einer der heute erwachsenen Männer. Anfang der achtziger Jahre soll ein Schüler sich umgebracht haben, indem er Lösungsmittel trank - inwieweit dies eine Konsequenz der Umstände war, lasse sich heute nicht mehr rekonstruieren, so Pfister.
Der Ermittler bezeichnete seinen Bericht als "zehn Seiten voller Grausamkeiten". Er sprach von "unterlassener Hilfeleistung", die dazu führte, dass einige Patres über Jahre walten und Kinder missbrauchen konnten. "Man ließ die Männer in direkter Nähe zu den Kindern gewähren."
Einer der beschuldigten Mönche, Pater Magnus, der 2009 verstorben ist, schilderte vor seinem Tod in einem "Bekenntnis", wie sich der von ihm begangene Missbrauch aus seiner Sicht darstellte: Demnach suchten die Jungen allnächtlich seine Nähe, wollten "gestreichelt" werden.
Ein früherer Schüler, der heute als Arzt arbeitet, kommentierte in einem Schreiben an Pfister: "Die Neigung des Paters war ein offenes Geheimnis. Es ist schwer vorstellbar, dass die Leitung, die sonst äußerst aufmerksam war, dies nicht mitbekommen haben soll."

Die Mönche logen bis sich die Balken bogen, etablierten mit allen Mitteln eine "Kultur des Schweigens und Wegsehens"; hinter den Klostermauern sei ein "rechtsfreier Raum" entstanden (Sonderermittler Pfister).

Nicht besser lief es in anderen Fällen, die ebenfalls alle in dieser Woche bekannt wurden:

Pater poppten und prügelten auf Kinder ein in der Klosterfiliale Wechselburg in Sachsen, in der Benediktiner-Erzabtei St. Ottilien, bei den Maristen in Mindelheim, etc pp.

Es wurde inzwischen offensichtlich, daß der ganze Ort Ettal wußte was hinter den 600 Jahre alten Klostermauern vor sich ging.
Es traute sich aber keiner etwas zu unternehmen, da fast alle mittelbar oder unmittelbar von dem Kloster abhängig waren.
Auch der neue, kommissarische Leiter, verfiel sogar noch auf der heutigen Pressekonferenz in seine Abwiegelungs- und Beschönigungs-Reaktionen:

Ungefragt nahm der kommissarische Schulleiter Rolf Rall das Mikrofon an sich. Die Kopfnüsse, die Pater R. noch 2009 ausgeteilt habe, seien nur leicht und mehr zum Spaß gewesen. Ermittler Pfister ging vehement dazwischen. Er habe selbst mit den Kindern gesprochen, und diese hätten ihm gesagt, dass die Schläge sehr weh getan hätten und dass sie aus Angst zu Bettnässern geworden seien. Pfister warnte: "Herr Rall, Sie müssen bei der Wahrheit blieben."

Da hat ein zukünftiger vatikanischer Visitator ordentlich was zu tun.

Für das Aufräumen der Homo- und Pädo-Pornosammlungen, die deutsche Mönche anlegten werden sich sicherlich im Vatikan Experten finden lassen.

"Tutti perversi?" fragt das italienische politische Wochenmagazin "Panorama" angesichts des vatikanischen Stricherrings, der in den letzten Tagen aufflog.

Chinedu Thomas Ehiem, der vatikanische Chorsänger, organisiert für die Herren in den Soutanen neben den gesanglichen auch andere orale Freuden.
Pfaffen lieben es oral.
Ehiem vermittelt Callboys.
"Im Vergleich zu dem bin ich bloß normal ausgestattet, er hat einen unglaublichen Körper. Ab zehn Uhr hat er Zeit, er ist ein Freund von mir und tut, was ich ihm sage." Solche Mitschnitte aus Telefonaten, aus sehr delikaten Telefonaten, haben dem Vatikan einen deftigen Skandal um Sex und Prostitution beschert.

Angehende Priester wurden ebenfalls von dem Vatikanischen Chorsänger als Lustknaben an den höheren Klerus vermittelt:

Und Ehiem ist äußerst rührig: "Ich habe da einen aus Neapel, einen Kubaner, einen Deutschen, gerade aus Deutschland eingetroffen, zwei Schwarze, einen Fußballer, einen Tänzer der RAI", heißt es laut der Tageszeitung "Libero" in einem Mitschnitt. Einmal wird der Kuppler konkret und bietet einen Prostituierten an, "zwei Meter groß, 97 Kilogramm schwer, 33 Jahre alt." Auch Priester-Seminaristen sollen zu den jungen Männern gehört haben, die Ehiem an Balducci weiterreichte; in einem Gespräch jedenfalls kommt die Frage auf, wann denn der Jüngling "wieder im Seminar" sein müsse.

Als Zuhälter für schwule sexuelle Dienstleistungen im Vatikan fungierte hauptsächlich Angelo Balducci; "Gentiluomini di Sua Santità" ("Ehrenmänner Seiner Heiligkeit") des Papstes und Präsident des Obersten Rates für Öffentliche Arbeiten.

Die "Gentiluomini di Sua Santità" hatte Papst Paul VI. im Jahr 1968 statt des früheren Hofstaates eingesetzt. Um einer der 147 "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit" zu werden, muß man ganz besondere Verdienste gegenüber dem Heiligen Stuhl erworben haben - eine Voraussetzung, die Baldulucci offensichtlich erfüllte.

Sexuelle Dienstleistungen durch junge hübsche Männer sind im Staat der Zölibatären heiß begehrt.
Sich die Stricher selbst in einer der vielen Schwulenbars rund um den Vatikan aufzugreifen, ist erstens umständlich, zweitens zeitaufreibend, drittens indiskret und viertens mitunter auch gefährlich, wie das Schicksal des adeligen Herrn Luzi beweist.

Auch Luzi, a Roman nobleman, war einer der "Ehrenmänner Seiner Heiligkeit"; ein Kollege Angelo Balduccis.

The Vatican yearbook notes that Mr. Sini Luzi began service as a Gentleman of His Holiness in April 1989, and today national newspapers published photographs of him, a smiling, bespectacled man, with Pope John Paul II, or standing in the Vatican clad in the black cutaway and decorations of his office.

Der Kammerherr des Papstes, Enrico Sini Luzi, ist 1998 in einer Vatikanwohnung bei schwulen SM-Spielchen umgekommen.
Der in den römischen Schwulenbars stadtbekannte Papst-Freund hatte sich einen Stricher aufgegabelt und wurde dann in Reizwäsche mit einem Kerzenleuchter erschlagen gefunden – der Videorekorder mit den Homopornos lief noch.
Für besondere Aufregung sorgte der Fall damals nicht – Hauptsache er hatte keinen DAMENBESUCH.

Wir sehen also - an Kompetenz für Sexsümpfe mangelt es im Vatikan nicht.
Auf nach Ettal!

Immer wieder schön zu wissen wie vorbildlich die allgemein anerkannten Hüter der Moral selbst agieren.
Deswegen schieben wir Steuerzahler der Kirche auch gerne neben der "Kirchensteuer" 20 Milliarden Euro extra zu, so daß sie ihrer gemeinnützigen Tätigkeit von uns finanziert nachgehen können.


4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Schweinereien in Ettal waren schon seit JAHREN wohlbekannt!

Ein Bekannter von mir aus Kaufbeuren davon schon vor über 10 Jahren erzählt. Dessen Verwandtschaft war unmittelbar davon betroffen.

Es ist nie etwas passiert, weil die schwarze Omerta der "guten" Christen (und noch besseren Christsozialisten) entschlossen den Daumen drauf hatte. Polizei will nicht ermitteln, Staatsanwälte wollen nicht verfolgen usw., man kennt es schon.

Da sind dann wohl solche Sprüche gefallen wie
"Wo gehobelt wird, da fallen Späne", "Häkchen krümmt man beizeiten", "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr" usw. usf.

Und sobald von sexuellem Missbrauch die Rede war, dann wurde nicht etwa dementiert, sondern handfest mit Gewalt und systematischer, sozialer Ausgrenzung aus Kirche und Gemeinde gedroht.

Ganz zu schweigen vom vorauseilenden Gehorsam und Schamgefühl vieler Betroffener, ihrer Eltern usw.

Viele sind dann einfach weggezogen.

Ein schwarzes Kapitel und ganz bestimmt nur die Spitze des Eisberges!

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

@ Nordstern,

Das ist natürlich alles lange bekannt - deswegen gibt es darüber ja tausende Bücher und Myriaden kirchenkritische Blogs.
Bisher haben es die christlichen Kirchen in der westlichen Welt aber vermocht, sich erfolgreich eine Sonderrolle als Staat im Staate zu ergattern. Fast alle politischen Parteien haben sie darin unterstützt sich Ungeheuerlichkeiten rauszunehmen, die sich kein anderer Verein leisten könnte.
Man bedenke nur mal die Situation, daß eine WEIBLICHE Regierungschefin voll des Lobes über eine Organisation ist, die a priori Frauen für derart minderwertig hält, daß sie noch nicht mal das geringste geistliche Amt antreten können.
Nein, Merkel lobt ausdrücklich die katholischen Bischöfe und wirkt mäßigend auf ihre Justizministerin ein, die es gewagt hatte von der Bischofskonferenz zu fordern, daß die sich an die Gesetze halten sollen.

KOMPLETT GAGA!

So ganz langsam gibt es aber eben doch ein paar Leute, die sich nicht mehr von der RKK einschüchtern lassen - da kommt dann eben auch mal was an die BREITERE Öffentlichkeit, was man über Jahrhunderte immer verschwiegen hatte.

Empfehlen möchte ich dazu heute:

http://feuerbringer.com/2010/03/06/kirche-missbraucht-die-ganze-welt/


LG
T

Anonym hat gesagt…

Nicht nur Staat im Staate sondern vor allem williger Handlanger der Staatsmacht!

Die Rolle der Kirche (in diesem Fall beide Konfessionen) in den letzten 200 Jahren hat sich von einem Machthaber hin zu einem reinen Machtopportunisten entwickelt.

Jeder Andersdenkende in diesem Verein war eine AUSNAHME und ganz und gar nicht erwünscht!

Zwischenzeitlich hat sich die Bevölkerung vom Druck des Aberglaubens weitgehend emanzipiert. Da die Kirchen (und deren angebundenen Sozialorganisationen) nun ihre sozialen Funktionen immer weiter vernachlässigen - oder (wie im Falle der dort beschäftigten 1 Euro-Jobber) sogar pervertieren - wächst der Unmut.

Die Politik wiederum merkt, dass ihr einst so wichtiger Verbündeter auf dem absteigenden Ast ist und hat folglich kein wesentliches Problem damit, wenn die Presse wegen der vielen, seit Jahrzehnten ablaufenden Schweinereien zum Angriff übergeht.

Früher wäre da der Deckel draufgeblieben, heute kommt die endgültige Demontage der Kirche den Plänen, jegliche soziale Kohäsion und Solidarisierungsgefahr für den asozialen Überwachungsstaat von Morgen auszuschalten, entgegen.

Nicht dass es um die Kirche in dieser Form wirklich schade wäre.

Der Nordstern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Da stimme ich Dir zu.

Ich bin ja auch sehr dankbar, daß es Joseph Ratzinger gibt - so ein weltfremder Unsympath ist äußerst hilfreich, wenn es darum geht die Macht der Kirche erodieren zu lassen!

Möge er 100 Jahre werden.

LGT