TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Dienstag, 2. September 2008

Schröder-Bashing.

Nein, die deutschen „Mainstream-Medien“ haben noch nichts verlernt.
Schröder scheint immer noch für viele Journalisten der Antityp zu sein, auf den Pawlow-artig eingehackt wird, wenn er was sagt.
Gerhard Hofmanns „politisches Tagebuch mit Thrillerformat“ - Die Verschwörung der Journaille zu Berlin - in dem der Fernsehjournalist in einer wahren Fleißarbeit die täglichen Szenarien des Niedergangs der Regierung Schröder-Fischer nach dem desaströsen Wahlergebnis für Rot-Grün in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai 2005 bis zur Bundestagswahl im September desselben Jahres aufgezeichnet, sollte mal wieder zur Hand genommen werden.
Was aber in Schröders Regierungszeit den Apologeten des Untergangs Gabor Steingart und Hans-Ulrich Jörges die Innen- und Wirtschaftspolitik war, wird nun zunehmend die Außenpolitik.
Frustriert darüber, daß die von „der Journaille zu Berlin“ adorierte Angela Merkel nichts von dem hielt, was andere in sie hineinprojizierten, wird sie als Außenpolitikerin inszeniert.
Irgendwie muß man ja Recht behalten.
Da können Querschläge von Schröder nur stören und werden dementsprechend scharf pariert. Zusammen mit dem alten Feindbild Russland mixen die Medien-Muftis einen Coctail, über den man nur noch mit gekräuselter Oberlippe in größtmöglicher Abfälligkeit berichtet.
Diesen bösen Russen könne man eh nicht trauen und wenn ein Ex-Regierungschef auf Bitten eines amtierenden Präsidenten Putin eine Stelle in einer für die deutsche Wirtschaft zentralen Organisation einnimmt, ist ihm nur zu mißtrauen.
Die deutsche Abhängigkeit von russischem Erdgas wird zum Schreckensszenario aufgeblasen.
Da nützt Eggert Voscheraus Hinweis nichts, daß es entsprechende Energielieferverträge mit Russland/Sowjetunion seit 40 Jahren gibt, die immer penibel genau und vertrauenswürdig eingehalten wurden.
Offenbar ist den Russland-Allergikern eine Abhängigkeit von Ländern, die so ein Hort der Demokratie sind wie Saudi Arabien, oder die so ein Inbegriff des Friedens sind, wie der Irak, wesentlich lieber.
Der jüngste Anti-Schröder-Reflex wird von SPON noch relativ neutral mit einer als/dpa/Reuters/AP -Meldung übernommen:
Der Westen habe "schwerwiegende Fehler" begangen, etwa mit den US-Plänen für ein Raketensystem in Polen und durch die vorzeitige Anerkennung des Kosovo. "Auf Russland musste so eine Politik wie eine Einkreisung wirken", kritisierte Schröder bei einer Benefizveranstaltung der Arbeiterwohlfahrt International in Berlin. Mit dem georgischen Angriff auf Südossetien vor drei Wochen sei eine "weitere rote Linie" überschritten worden, die eine Gegenreaktion Moskaus ausgelöst habe.
T. Denkler von der Süddeutschen Zeitung berichtet satt dessen schon mit größtmöglicher Häme:
Gerhard Schröder hat 45 Minuten Redezeit. Es werden nur 35. Mehr braucht der Altkanzler nicht, um den Kaukasuskonflikt zu lösen., Russland in der Opferrolle, das ist Schröders Lesart der Krise., Ein Lächeln huscht über sein Gesicht zu, als er das sagt. Schröder ist einer, der am Ende gerne Recht behält. Nur: In der Bewertung der Kaukasus-Krise steht er im Moment ziemlich alleine da. Es ist, als würde der russische Botschafter selbst sprechen. Weil das nicht der Fall ist, kann seine Rede auch als Breitseite gegen die Außenpolitik der christdemokratischen Kanzlerin und damit alle Russlandskeptiker gedeutet werden.
Das Problem an der Sache ist nur, daß Schröder tatsächlich Recht hat, auch wenn es Herrn Denkler nicht passt.
Nach allem, das man inzwischen weiß, hat der Liebling des Westens und insbesondere des Weißen Hauses, Saakashwili, gelogen, daß sich die Balken biegen.
Wie es inzwischen auch in der Printausgabe des SPIEGELs steht, haben Militärberater der OSZE die Darstellung Russlands betätigt, daß Georgien der Aggressor war.
Die Hinweise, daß der ganze Konflikt sogar gezielt von Washington inszeniert wurde, um Russland zu schaden, ein neues Feindbild aufzubauen und vor allem John McCain im Wahlkampf zu helfen, verdichten sich ebenfalls.
Vermutlich war es Dick Cheney, der persönliche Busenfreund Saakashwilis derjenige, der gezündelt hat. Er hatte seinen engsten Berater Joseph R. Wood nach Tiflis geschickt, unmittelbar bevor Georgien losschlug. Cheney war es auch, der sich massiv dafür einsetzte Georgien aufzurüsten. #Außerdem war Cheneys Außenpolitik-Guru Randy Scheunemann bis Mai offizieller Lobbyist der georgischen Regierung.

Ohne, daß man Experte für den Kaukasus sein muß, sollte doch jeder, der eins und eins zusammen zählen kann, einsehen, daß es ein Wahnsinn ist, diese Amok-laufende Georgische Regierung in die NATO zu holen, so daß gleich alle in einen Militärkonflikt mit Russland gezerrt werden, wenn dieser Cheney-Epigone wieder austiltet.
DAS können wir auch mit Sicherheit sagen: In Washington sind die Skrupel Kriege größten Ausmaßes anzuzetteln gering.
Ein Zeugnis der Dummheit ist daher auch der aktuelle EU-Beschluss die Gespräche mit Russland über ein neues Partnerschaftsabkommen auszusetzen.

Nicht mehr miteinander reden ist das letzte, das in so einer massiven außenpolitischen Krise hilft. Das erinnert mich fatal an die Neocon-Idelogie nur mit Regierungen zu sprechen, die einem ohnehin zustimmen.
Das war ja auch im Nahen Osten so ungeheuer erfolgreich.
Wie sagte einst die August-Impudenz Frau Rice?
„Bestraft Frankreich, ignoriert Deutschland und verzeiht Russland”
Außenpolitik mit dem Holzhammer; nur daß sich die amerikanischen Koordinaten willkürlich verschieben können.
Derzeit heißt es wohl: „Bestraft Russland, Ignoriert Schröder und verzeiht Frankreich“ - oder so ähnlich.

Dumm ist das allemal und es ist erfreulich, daß wenigstens Schröder das deutlich ausspricht.

6 Kommentare:

warlord'snightmare hat gesagt…

Für mich ist Schröder ein Sympathieträger. Ich mag ihn einfach, so wie ich die sozialen Parteien mehr schätze. Irgendwie sollte man den Mittelweg wählen, damit alle Leute in einem Land ihre Vorstellungen ausleben können. Aber allgemein gesagt:"es muss Gerechtigkeit herrschen". Wenn die Reichen ihren Besitz nicht mit den Armen Teilen wollen, dann müssen sie eben entsprechend von ihrem Gewinn abgeben. Nur mit der Hände Arbeit und mit einer geringeren Schulbildung wird es die Arbeiterklasse immer schwerer haben, sich einen gewissen Wohlstand zu erhalten. Das System baut auf dieser Unrechtigkeit auf.
Andererseits ist es auch ein volkswirtschaftlicher Schaden, wenn man es verhindert, dass sich die Intelligenz der Arbeiterklasse entfaltet.
Die Wirtschaftstreibenden heucheln immer, dass sie sich untereinander gut verstehen. Dabei sind sie sich um jeden Auftrag neidig und wollen natürlich Neugründungen von Unternehmen verhindern.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Das Blöde an all den schönen Wirtschaftstheorien ist ja, daß sich die schnöde Realität nicht an sie hält.
Unter einer konservativen Regierung in Deutschland (1982-1998), die die Steuern massiv erhöhte, ging die soziale Schere auseinander und der Mittelstand litt.
Als dann Rot/Grün regierte (1998-2005) und GENAU das tat, was sämtliche Wirtschaftsprofessoren und sonstige journalistische Orakel forderten: Steuern senken und Sozialleistungen einschränken - blieb leider die von all den Schlaumeiern prophezeite Wirkung aus. Die soziale Schere ging noch mehr auseinander und die Allerreichsten wurden noch reicher.
Nun regiert die sogenannte „Mitte“ und tut eigentlich ökonomisch betrachtet fast gar nichts - außer daß anfangs mal massiv die Verbrauchssteuern erhöht wurden (MwSt von 16 ->19 %) und offenbar geht die Auseinanderentwicklung der Gesellschaft in Richtung Habenichtse und Superreiche noch schneller voran.
Drei Regierungen und drei mal der gleiche (Unerwünschte???) Effekt.
Was lehrt uns das?
Offenbar können die Lobbyisten der obersten Schicht immer ihr Süppchen kochen. Andererseits nützen ein paar soziale Wohltaten mehr oder weniger offenbar NICHTS, um den Armen zu helfen.

Die (langfristige) Lösung scheint mir in Bildung, Bildung, Bildung zu liegen.
Und je ärmer die Leute sind, desto wichtiger ist für die ein profunde Aus- und Allgemeinbildung.
Offensichtlich besteht daran aber kein politisches Interesse.
Bedauerlicherweise erkenne ich noch nicht mal ein massives Interesse der Betroffenen selbst. Hier herrscht auch weitgehend Wahlmüdigkeit und Apathie.

warlord'snightmare hat gesagt…

Hi Tammox,
eine Regierung am Wirtschaftswachstum zu beurteilen oder wie viel Neuverschuldung sie verursacht ist nicht immer fair.
Manchmal arbeitet eine Regierung gegen die Wirtschaft und die Bürger und trotzdem läuft es gut, da eben die Konjunktur schon von selber gut ist.
Eine andere Regierung zu einem anderen Zeitpunkt macht alles richtig und man kann doch keinen Erfolg erkennen.
Außerdem; besser ist es, eine Regierung trifft keine Entscheidungen, solange es nur Fehlentscheidungen sind.
Ich glaube auch, dass der Mittelstand so gut wie nicht mehr existiert. Die Unternehmen, welche es da noch gibt, sind teilweise von der miesesten Sorte. Haben wahrscheinlich überlebt, weil sie mit unlauteren Mitteln kämpfen, Steuerhinterziehung, Übervorteilung der Mitarbeiter, Gammelfleisch...
Mit der Bildung ist es auch so eine Sache. Angenommen jeder ist großartig gebildet, wer macht dann noch die einfacheren Arbeiten? Was noch dazukommt ist, dass die Leute eben nicht alle so ein gutes Auffassungsvermögen und Erinnerungsvermögen besitzen, um ein Studium zu schaffen. Nun ist es aber auch gar nicht notwendig, dass sich alle so extrem bilden, wenn in einem Staat für alle Begabungen Arbeitsstellen angeboten werden.
Es ist schon ziemlich dämlich, wenn man alle einfachen Gegenstände importieren muss. Wenn die Sportartikel, Kleidung, Elektrogeräte bereits aus Fernost kommen, dann läuft da viel verkehrt. Diese Produkte kann man nicht mehr als einfach bezeichnen.
Diese Arbeitsplätze fehlen nun bei uns. Vielleicht werden bei uns noch Reparaturen durchgeführt, irgendwie lächerlich.
Es gibt fast nur noch Arbeitsstellen in Unternehmen, welche in der Forschung und Entwicklung tätig sind.
Das sind dann auch die Unternehmen, welche unter anderem Waffen-Knowhow an das Ausland exportieren.
Es ist überhaupt nicht gut, wenn ein Land viel exportiert und viel importiert. Das macht nämlich komplett abhängig. Wenn wir nicht mehr im Stande sind, unsere Kleidung selbst herzustellen, dann hatten und haben die Peking-Menschen uns etwas voraus.
Ich denke, Schutzzölle sollten unbedingt eingehoben werden, sonst geht unsere Wirtschaft komplett in die Brüche.
Ein guter Staat hätte keine Schulden, keine Arbeitslosen oder anders gesagt, die Firmen wären froh, wenn sie überhaupt einen Mitarbeiter bekommen, und jeder hätte genügend Wohlstand.
Ein schlechter Staat hat große Schulden, weil die Politiker nicht wirtschaften können und die Steuereinnahmen unter anderem für Waffen verschwenden. Viele Mitbürger bekommen keine Arbeitsstelle und werden als Faulpelze ausgegrenzt. In den Unternehmen müssen sich die Mitarbeiter alles gefallen lassen und trauen sich nicht mehr aufzumucksen (z. B. Gammelfleischskandal). Die einen besitzen fast alles und die anderen nichts.
Jene, die nichts haben werden verspottet, weil sie arm sind.
Echte Demokratie muss vom Volk ausgehen und es gehören (fast immer) Volksabstimmungen gemacht.
In diesem Fall haben die Lobbyisten keine Chance und die korrupten Politiker können nicht mehr bestochen werden, da die Entscheidungen direkt vom Volk getroffen werden.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Huch - dabei sieht es ökonomisch doch in Österreich noch wesentlich besser aus, als in Deutschland!

;-)

Ich denke, daß man neben den direkten Effekten auf Anstellungsverhältnisse noch viel mehr mit Bildung erreichen würde:

Es liegt ja NICHT NUR an den gewissenlosen Unternehmern, daß die Produktionsstandorte alle nach Fernost oder Osteuropa verlagert werden.

Sehr großen Anteil daran hat auch der Konsument, der manisch immer nur das Allerbilligste sucht, daß zum Beispiel hochwertige Kleidung gar nicht mehr hier produziert werden kann.
Es würde ja auch keiner GUTE hierzulande produzierte Ware kaufen, wenn man eben im „Billig-shop“ oder bei ALDI oder LIDL auch ein T-Shirt aus Vietnam für einen Euro bekommt.

Was es für die Umwelt bedeutet das alles rund um die Welt zu transportieren, wie dort die Arbeiter ausgebeutet werden, bedenkt eben keiner.

Außerdem heißt es meiner Meinung nach zu Recht:
„Nur sehr reiche Leute können sich billige Klamotten leisten“.

Die halten nämlich nicht und müssen pausenlos neu gekauft werden.

Also sind die verblödeten Konsumenten selbst Mitschuld am dem Desaster.

Statt staatlicher Eingriffe würde ich also Aufklärung bevorzugen.

Volksabstimmungen lehne ich auch ab - das ist viel zu gefährlich, weil die Masse eben nicht zu Vernunft fähig ist.

Man denke nur an den Bau von Altenheimen oder Kindergärten oder Pflegeeinrichtungen für Behinderte:

Wenn man die Nachbarschaft FRAGT und abstimmen läßt, ob man sie das nebenan haben wollen, sagen die immer „NEIN“. Irgendwohin MÜSSEN solche Einrichtungen aber!

Die Masse läßt sich auch verführen und stimmt dann wie z.B. in Stuttgart dafür, daß der Hauptbahnhof unterirdisch neu gebaut werden soll.
Nette Vorstellung: Der Lärm und Dreck wird verbannt und überirisch entstehen Parks und Oasen der Ruhe.

Nur leider kann man das nicht bezahlen und die Kommunalpolitiker sind nun für quasi immer und ewig dazu verdammt das durchzuführen und müssen für Dekaden notwendige Dinge streichen.

Mal ganz abgesehen davon zu welch gefährlichen Entscheidungen das Volk auch fähig wäre:
Man stelle sich irgendein scheußliches Verbrechen vor, dessen Einzelheiten über Wochen in der Boulevardpresse ausgeschlachtet werden und lasse anschließend das Volk zur Einführung von Todesstrafe, Folter etc abstimmen.


Nenenee - das Vertrauen habe ich nicht in den Normalbürger! Besser keine Volksabstimmungen!

warlord'snightmare hat gesagt…

Ich sehe es eben für wichtig an, dass ein vernünftiges Land versucht, seine Fähigkeiten nicht zu verlieren. Dazu gehört eben auch, dass man alle Produkte selbst und in guter Qualität erzeugen kann. Das hat auch viel mit Bildung zu tun. Da eben der Einfuhrzoll auf manche Produkte zu gering ist und wahrscheinlich in Prozent vom Wert gerechnet wird, kommt es vor, dass ein T-Shirt um 1 Euro angeboten wird. In diesem Fall sollte man eben den Einfuhrzoll so ändern, das pro T-Shirt ein bestimmter Mindestbetrag eingehoben wird. Damit wird dann zumindest die Qualität, die eingeführt wird, verbessert. Nach und nach kommt jedoch schon von selber immer bessere Qualität aus Fernost und beginnt auch mit der besseren deutschen Qualität zu konkurrieren. Beispielsweise denkt man bei japanischen Produkten bereits an Qualität.
Auch die europäischen Herstellen können sich ihrer Qualität nicht rühmen, oftmals muss man selber als Konsument die Waren reparieren, weil sie den Anforderungen nicht gerecht werden oder gar Fehlkonstruktion sind.

Bei den Volksabstimmungen hast Du mir widersprochen. Das Problem sehe ich auch, dass ein Resultat von falscher Berichterstattung, falsche Volksentscheidungen wären.

Es ist aber auch ein Resultat von geringer oder falscher Bildung.

Geringe Bildung und falsche Werbung führen auch dazu, dass die Leute die billigste Ware kaufen.
Außerdem stimmt der Preis mit der Qualität oft nicht überein.
Deshalb sollte man hier vom Staat eingreifen und den Import verteuern, den man kann nicht vom Konsumenten verlangen (da ungebildet), dass er bei seinen Einkäufen immer darauf Rücksicht nimmt, ob das Produkt nun inländisch oder ausländisch ist.
Er hat schon genug damit zu kämpfen den Preis mit der Qualität zu vergleichen.
Soll er nun, obwohl er relativ ungebildet ist, zusätzlich noch für die Wirtschaftsförderung zuständig gemacht werden?

Ganz ehrlich gesagt, mag ich vorallem die mittelständischen und kleineren Unternehmen, weil sie eigentlich die interessantesten Arbeitgeben sind und ich möchte, das diese Unternehmen besonders gefördert werden. Am besten kann man diese Unternehmen fördern, indem man sie nicht einer Konkurrenz aussetzt, der sie nicht gewachsen sein können.
Klar, mit Einfuhrzöllen reguliert man den Markt, aber es ist die beste Möglichkeit um die inländischen Unternehmen gesund zu erhalten.
Man stellt die Milch ja auch rechtzeitig in den Kühlschrank, damit sie nicht sauer wird.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Leider bin ich kein studierter Ökonom und schwimme auf dem Gebiet der internationalen Zollpolitik ein bißchen.
Aber ich lese immer wieder, daß die Ökonomien derart verflochten sind und die gegenseitigen Abhängigkeiten so enorm sind, daß Einfuhrzölle kaum möglich sind.
Deutschland zum Beispiel ist ja (NOCH - China löst uns jetzt ab) Exportweltmeister.
Gerade weil die Binnennachfrage seit zehn Jahren stagniert oder rückläufig ist, basiert die deutsche Wirtschaft umso mehr auf den Exporten. Wenn man nun anfinge Importe extra zu belasten, erscheint mir das gefährlich - denn wenn die betroffenen Länder ihrerseits Schutzzölle gegen deutsche Produkte erheben, trifft es die BRD noch stärker, weil wir noch mehr von Exporten abhängig sind.
Insofern kommt es mir so vor, als ob der Staat DIREKT nichts tun kann.
Wünschenswert wäre daher doch ein aufgeklärter Verbraucher, der von allein politisch korrekter handelt.
Dafür gibt es immerhin Ansätze.
Zufällig gibt es gerade im aktuellen SPIEGEL dazu einen langen Artikel (ist noch nicht online, sondern nur in der Printausgabe: Spiegel Nr. 36/2008 s.56 ff „Der Kunde als Krieger - wie der moralische korrekte Konsum die Welt verändert“). Das macht vielleicht etwas Hoffnung. Immerhin gibt es auch jede Menge Internetportale, die beim Einkaufen nach solchen Gesichtspunkten helfen.