Sonntag, 7. September 2008
Mal kurz ein ganz anderes Thema…..
Die Halacha (hebräisch הלכה; auf Deutsch „Gehen“, „Wandeln“) ist jener Teil des Talmuds - das „Religionsgesetz“ - welcher das tägliche Leben eines gläubigen Juden bestimmt.
Das ist NICHT mein Spezialgebiet. Dennoch kurz einige Anmerkungen zu dieser causa, die ich schon lange mit großen Interesse beobachte.
Offensichtlich handelt es sich um ein „Recht“, das direkt von dem lieben Gott gegeben wurde.
Es ist kein von Menschen gemachter Konsens und hat daher auch keine staatliche Autorität nötig. Nach der Halacha sollen sich alle Juden und zwar überall richten.
Das finde ich alles schön und gut, Katholiken sollen sich auch nach den vatikanischen Regeln richten. Es sei denn, daß die katholischen Regeln denen des Staates, in dem der Gläubige lebt, widersprechen. Dann hat das staatliche Gerüst Vorrang.
In Israel ist aber ein doppelt umgekehrtes Phänomen erwähnenswert.
Der Staat hat bis heute kein klassisches Grundgesetz - für die Einhaltung der Halacha sind seit 60 Jahren die orthodoxen Religiösen zuständig.
Obwohl sich heute fast die Hälfte der Israelis als „säkular“ verstehen (nur sieben Prozent sind streng religiös), sind aber alle in der bizarren Situation, daß sie grundlegende Personenstandsangelegenheiten ausschließlich nach der Halacha regeln können.
Es gibt keine zivile Ehe, es gibt kein gleichberechtigtes Scheidungsverfahren.
Israelischen Atheisten bleibt nur die Möglichkeit das Land zu verlassen, wenn sie heiraten wollen ohne sich den Regeln von Rabbinern zu unterwerfen.
Israel ist toppmodern, Tel Aviv soll das abgedrehteste Nachleben überhaupt haben, es setzt Trends und ist auch noch als „San Francisco des Mittelmeers“ so etwas wie das Schwulen-Mekka.
Israel ist ein Hightech-Land der Extraklasse, ökonomisch erfolgreich und wissenschaftlich in vielen Gebieten führend - übrigens ausgerechnet in der Gentechnik, die in Deutschland von CDU und Grünen aus religiösen Erwägungen massiv behindert wird.
Das alles ist möglich trotz der massiven Beschränkungen der Steinzeitreligiösen:
Am Schabbat stehen öffentliche Verkehrsmittel still, die Maschinen der israelischen Fluglinie El-Al dürfen von Sonnenuntergang am Freitagabend bis Sonnenuntergang am Samstagabend nicht fliegen - obwohl das natürlich Millionenverluste für die Airline bedeutet.
Ehen, Scheidungen, Staatsbürgerschaftsangelegenheiten - alles Monopole der ultrareligösen Rabbiner.
Pech für die Frauen: Ohne Unterschrift ihres Mannes können sie sich nicht scheiden lassen, also auch nicht erneut heiraten. Für Männer gilt dies nicht. Auch religiöse Mischehen werden nicht zugelassen.
Hochhäuser haben seit einem Gesetz von 2001 sogenannte Schabbat-Aufzüge; sie fahren ununterbrochen, so daß Ultraorthodoxe sie benutzen können, ohne einen Knopf zu betätigen (die Arbeit einen Knopf zu betätigen ist ihnen streng verboten am Schabbat).
Schweinezucht ist verboten.
Autos dürfen nicht fahren.
Gay-Pride in Jerusalem - undenkbar.
Frauen sollen in orthodoxen Gegenden nur hinten im Bus sitzen - damit bloß kein Religiöser ihren Anblick ertragen muß.
Interessant ist, daß der Anteil der Ultraorthodoxen trotz ihrer durchschnittlich 8-10 Kindern nicht wesentlich anwächst. Ganz offensichtlich haben auch eine Menge ihrer Kinder keine Lust selbst den Steinzeitregelungen zu folgen.
Ich bin gespannt, ob diese weltweit einmalige Situation noch weitere 60 Jahre aufrecht zu erhalten ist.
Immerhin gibt es auch über eine Million Araber mit Israelischem Pass in dem Land.
Das ist NICHT mein Spezialgebiet. Dennoch kurz einige Anmerkungen zu dieser causa, die ich schon lange mit großen Interesse beobachte.
Offensichtlich handelt es sich um ein „Recht“, das direkt von dem lieben Gott gegeben wurde.
Es ist kein von Menschen gemachter Konsens und hat daher auch keine staatliche Autorität nötig. Nach der Halacha sollen sich alle Juden und zwar überall richten.
Das finde ich alles schön und gut, Katholiken sollen sich auch nach den vatikanischen Regeln richten. Es sei denn, daß die katholischen Regeln denen des Staates, in dem der Gläubige lebt, widersprechen. Dann hat das staatliche Gerüst Vorrang.
In Israel ist aber ein doppelt umgekehrtes Phänomen erwähnenswert.
Der Staat hat bis heute kein klassisches Grundgesetz - für die Einhaltung der Halacha sind seit 60 Jahren die orthodoxen Religiösen zuständig.
Obwohl sich heute fast die Hälfte der Israelis als „säkular“ verstehen (nur sieben Prozent sind streng religiös), sind aber alle in der bizarren Situation, daß sie grundlegende Personenstandsangelegenheiten ausschließlich nach der Halacha regeln können.
Es gibt keine zivile Ehe, es gibt kein gleichberechtigtes Scheidungsverfahren.
Israelischen Atheisten bleibt nur die Möglichkeit das Land zu verlassen, wenn sie heiraten wollen ohne sich den Regeln von Rabbinern zu unterwerfen.
Israel ist toppmodern, Tel Aviv soll das abgedrehteste Nachleben überhaupt haben, es setzt Trends und ist auch noch als „San Francisco des Mittelmeers“ so etwas wie das Schwulen-Mekka.
Israel ist ein Hightech-Land der Extraklasse, ökonomisch erfolgreich und wissenschaftlich in vielen Gebieten führend - übrigens ausgerechnet in der Gentechnik, die in Deutschland von CDU und Grünen aus religiösen Erwägungen massiv behindert wird.
Das alles ist möglich trotz der massiven Beschränkungen der Steinzeitreligiösen:
Am Schabbat stehen öffentliche Verkehrsmittel still, die Maschinen der israelischen Fluglinie El-Al dürfen von Sonnenuntergang am Freitagabend bis Sonnenuntergang am Samstagabend nicht fliegen - obwohl das natürlich Millionenverluste für die Airline bedeutet.
Ehen, Scheidungen, Staatsbürgerschaftsangelegenheiten - alles Monopole der ultrareligösen Rabbiner.
Pech für die Frauen: Ohne Unterschrift ihres Mannes können sie sich nicht scheiden lassen, also auch nicht erneut heiraten. Für Männer gilt dies nicht. Auch religiöse Mischehen werden nicht zugelassen.
Hochhäuser haben seit einem Gesetz von 2001 sogenannte Schabbat-Aufzüge; sie fahren ununterbrochen, so daß Ultraorthodoxe sie benutzen können, ohne einen Knopf zu betätigen (die Arbeit einen Knopf zu betätigen ist ihnen streng verboten am Schabbat).
Schweinezucht ist verboten.
Autos dürfen nicht fahren.
Gay-Pride in Jerusalem - undenkbar.
Frauen sollen in orthodoxen Gegenden nur hinten im Bus sitzen - damit bloß kein Religiöser ihren Anblick ertragen muß.
Interessant ist, daß der Anteil der Ultraorthodoxen trotz ihrer durchschnittlich 8-10 Kindern nicht wesentlich anwächst. Ganz offensichtlich haben auch eine Menge ihrer Kinder keine Lust selbst den Steinzeitregelungen zu folgen.
Ich bin gespannt, ob diese weltweit einmalige Situation noch weitere 60 Jahre aufrecht zu erhalten ist.
Immerhin gibt es auch über eine Million Araber mit Israelischem Pass in dem Land.
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