TAMMOX IST UMGEZOGEN / AUS TAMMOX WURDE "TAMMOX-II"

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Freitag, 12. September 2008

Das ging schnell.

Wie zu erwarten war, begann Sarah Palin recht fix damit die menschliche Intelligenz zu verbalinjurieren, nachdem man sie ungefiltert reden hören konnte.
Außenpolitische Unerfahrenheit hin oder her - nun zeigt sich, daß sie auch ganz allgemein geistig auf dem Wissensstand eines durchschnittlich begabten 10-Jährigen Hilfsschülers ist.
Als Bewerberin für den Vizevorsitz des Karnevalvereins von Buxtehude wäre das ja auch nicht weiter schlimm - wobei ich nichts gegen Buxtehude sagen möchte. Der Unterschied ist aber, daß der Einfluss eines hypothetischen Buxtehuder Karnevalvereins auf die Weltpolitik mit JEDEM Vorsitzenden eher marginal wäre.
Leider trifft das aber nicht auf die Okkupanten des Weißen Hauses zu - im Gegenteil; 6 Milliarden Homo Sapiens haben ja anschaulich die Auswirkungen von 8 Jahren Buch mitbekommen.
Mich verblüfft ein wenig, daß sich so schnell die Palin-Verteidiger auch in unseren Breiten aufplustern! Es sei nicht politisch korrekt vermelden heute die deutschsprachigen Zeitungen von links bis rechts mit erhoben Zeigefinger, daß Matt Damon * an ihr zweifelt:„Wenn sie Wladimir Putin gegenübersteht, setzt sie das volkstümliche Zeug ein, das sie am Rand des Hockey-Feldes gelernt hat.“
*It's like a really bad Disney movie, "The Hockey Mom.' Oh, I'm just a hockey mom from Alaska, and she's the president," the actor said. "She's facing down Vladimir Putin and using the folksy stuff she learned at the hockey rink. It's absurd. "I don't understand why more people aren't talking about how absurd it is. It's a really terrifying possibility. The fact that we have gotten that close to this being a reality is crazy
Noch böser und empörter geriert man sich über Frau Fowler.
Die Parteichefin der Demokraten in South Carolina, Carol Fowler, sagte am Mittwoch in einem Interview, Palins „größte Qualifikation scheint zu sein, dass sie keine Abtreibung hatte“.

Hach!
Das mußte inzwischen natürlich zurück genommen und mit blumigen Entschuldigungen versehen werden. Springers rechter „WELT“ kullern schon die Krokodilstränen hinunter:
„Demokraten diffamieren Palin als unfähige Hausfrau“
Ich wundere mich da schon über die Empfindlichkeiten.
Sowohl Damons, wie auch Fowlers Überlegungen sind schließlich nicht von der Hand zu weisen.
Dazu auch noch vergleichsweise harmlos - ich will jetzt nicht das Fass mit den Lügen und Diffamierungen aufmachen, die ÜBLICHERWEISE von den Republikanern ausgegossen werden.

Ich lasse auch der Sachlichkeit halber die Gerüchte weg, die es sonst so über die Palin-Familie gibt.
(Apparently the pregnant daughter is a full fledged whore who drinks, smokes pot and fucks every guy she sees, and her oldest son is a drug addict who fucks any girl he sees. The list goes on and on....)
In Amerika gehört das allerdings zu den wahlentscheidenden Dingen - it’s „personality“ und nicht die „issues“.
Davon zeugen die großen presidental debates der letzten beiden Wahlen: G.W. Blöd hatte alle sechs - die drei gegen Gore und die drei gegen Kerry nach Umfragen verloren - stets wurde dem Gegner größere Sachkunde attestiert. Gewählt haben sie dann aber doch Bush - weil er der verblödeten amerikanischen Majorität mehr als einer von ihnen erschien.

Schlimm genug ist es allerdings auch, wenn man „deutsch“ an die Sache heran geht und mal auf Palins politische Performance eingeht.
Sagenhaft geradezu, was sie volle SIEBEN Jahre nach 9/11 vor US-Soldaten in Alaska rausplapperte: Die US-Truppen im Irak, sagte sie gestern bei ihrem ersten Solo-Auftritt nach der Nominierung, "verteidigen die Unschuldigen vor den Feinden, die den Tod von Tausenden Amerikaner geplant, ausgeführt und sich darüber gefreut haben".
OK, man WEISS ja, daß immer noch 40 % der Amis der Bush-Lüge glauben, daß Saddam irgendwas mit der WTC-Anschlag zu tun hatte.
Nur: Es war, ist und bleibt eine dreiste Lüge - ein Vorwand, um einen Krieg vom Zaun zu brechen.
Daß auch die Polit-Elite der USA das noch ungeniert raushaut, ist schon bezeichnend für den Zustand der Nation und der Medien.
In einem großen ABC-Interview zeigte sich die Bärentöterin aus Alaska völlig frei von Selbstzweifeln - sie habe zur Vizekandidatur an der Seite John McCains ohne Zögern «Ja» gesagt. «Ich habe das Vertrauen, dass ich vorbereitet bin.» Sie wisse, «dass man nicht mit der Wimper zucken darf», um das Amt in der richtigen Weise auszuüben. «Man muss entsprechend verdrahtet sein, um der Mission, auf der wir uns befinden, der Reform des Landes und dem Sieg im Krieg (gegen den Terrorismus) so verpflichtet zu sein, man kann nicht mit der Wimper zucken.»
Auch wenn sie nicht wußte, was eigentlich die „Bush-Doktrin“ ist, war sie doch schon mal generell für weitere Militäraktionen zu haben.

So würde sie Israel bei einem Militärschlag gegen den Iran unterstützen.
«Wir können nicht die Schritte infrage stellen, die Israel für notwendig erachtet, sich selbst zu schützen.»
Im Übrigen habe Georgien Russland keineswegs provoziert, gehöre genau wie die Ukraine in NATO und EU und auch einen Militärschlag gegen Russland kann sich McCains Vize gut vorstellen.
McCain wird schon wissen wieso er bisher dafür gesorgt hat, daß Palin alle Interview-Wünsche abgelehnt hat. Auch bei dem jetzt in Anchorage durchgeführten Interview war sie bestens von gleich vier McCain-Spindoktoren umringt:
Sein Wirtschaftsexperte Douglas Holtz-Eakin, sein außenpolitischer Berater Randy Scheunemann, die Kommunikationsspezialistin Nicolle Wallace und Joe Donoghue aus McCains Senatsbüro.
Selbst die GOPse sehen wohl ein, daß man die Frau Gouverneurin vor sich selber schützen muß.

Fragt sich nur, wer den Rest der Welt vor diesen Gaga-Wählern schützen soll, die derzeit mehrheitlich Das GOP-Duo ins Weiße Haus schicken wollen?

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Meine Güte, da kann einem echt schlecht werden. Da denkt man, hier in D. ist man mit unfähigen Politikern geschlagen - aber in den USA geht's dann noch mehrere Level hirnverbrannter zu.

Warum sind fast nur Geisteskranke erfolgreich in der Politik?

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Es gibt wohl immer zwei Seiten der Medaille - Wähler und Gewählte. Würde man hierzulande Gestalten wie Palin oder Bush, für den Fall, daß sie öffentlich auftreten, zunächst einmal herzlich auslachen und anschließend zurück in die Gummizelle bringen, denken die Amerikaner gleich daran sie zu Präsidenten zu machen.
Sie erkennen sich selbst in ihnen, weil die Amis eben genauso verblödet sind - mal abgesehen von den 49 Millionen armen Schweinen, die beispielsweise 2004 Kerry gewählt haben und hart opponierten.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

PS - mein Lieblingsvideo dazu habe ich schon mal gepostet:

http://tammox.blogspot.com/2008/08/je-frommer-desto-dommer.html

Anonym hat gesagt…

Das hier ist auch nicht schlecht.
http://www.youtube.com/watch?v=SpK6RipZkMs

Auch wenn ich diese Out of Context-Lacher nicht besonders mag.

Tammo Oxhoft hat gesagt…

Danke Jake - ich habe das gleich geklaut für mein nächsten Posting.
;)