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Mittwoch, 18. Juli 2007

Eine Witzfigur weniger

Na das war ja mal eine surreal-morbide Veranstaltung! Stammel-Edes letzte Regierungserklärung! An sich schon absurd, daß ein Zukunftsprogramm ausgerechnet von einem scheidenden MP verlesen wird, den seine Nachfolger nicht schnell genug loswerden können.

Im Heucheln aber viel geübt und mit extrem biegsamen Gummirücken bestückt, lässt die CSU ihn noch mal faseln:
“ Das Problem: So richtig hörte dem Mann, der den Freistaat 14 Jahre lang regiert hat, niemand mehr zu. Früher hatte er einmal autokratisch alle Geschicke Bayerns bestimmt, erst vor wenigen Tagen hat er mit stolzgeschwellter Brust seinen Freund Wladimir Putin besucht. Und nun also 75 Minuten Regierungserklären im schnöden bayerischen Freistaat, wo er inzwischen weniger gern gelitten ist. Gerade einmal sieben Minuten hatte Stoiber gesprochen, da musste der Landtagspräsident das erste Mal zur Ruhe auffordern. Nicht wegen Zwischenrufen aus Reihen von SPD oder Grünen. Nein, das ganze Parlament raunte und raschelte wie üblich. Keine Stille für den König. Symbolisch auch die Respektlosigkeit seiner beiden designierten Nachfolger: Günther Beckstein, der im Oktober Ministerpräsident werden soll, kam als vorletztes Kabinettsmitglied, neun Minuten zu spät. Der Favorit auf den CSU-Vorsitz, Erwin Huber, nahm gar eine halbe Stunde zu spät Platz im Plenum.“ (taz, 18.07)

Die SZ stellt gar entgeistert fest, daß die Absurditäten des Stoiber-Abgangs immer noch steigerungsfähig seien. Dieses Mann ist inzwischen vollkommen der Realität entrückt, hält sich für den Allergrößten und niemals käme ihm eine einzige selbstkritische Silbe über die Lippen.

Nein, nein, Bayern sei überall Spitze und noch kein anderer Ministerpräsident habe so großartiges wie er geleistet.

„Drei Minuten lang applaudieren die CSU-Abgeordneten ihrem scheidenden Ministerpräsidenten, entgegen der Konvention klatscht auch die Ministerriege.“ (BZ)

Geht es noch verlogener? Dieser Gott-gleiche Übermann, der dort bejubelt wird, wollte doch auch noch 2008 als MP-Kandidat antreten und stünde nur zu gern weiter der CSU zur Verfügung. Nur daß ihn auch in der Partei niemand mehr will und er laut Cicero-Umfrage in den jeweiligen Bundesländern der unbeliebteste MP überhaupt ist und als einziger auf einen Negativen Wert kommt.

Die typische No-Erklärung-Situation: Entweder die Leistungsbilanz ist verlogen, oder der Drang ihn raus zu werfen ist verlogen. Beides kann ja nicht richtig sein.
So ähnlich wie bei Blair und Brown. Auch GWBs Pudel stellte sich selber ja ein grandioses und im Parlament umjubeltes Zeugnis für die letzten zehn Jahr aus!

Also wieso sollte er dann aus dem Amt scheiden und Platz für einen ZWEI JAHRE ÄLTEREN Nachfolger machen, der schon genauso lange der Regierung angehört?
Und was will eigentlich Brown? Entweder alles so weiter machen, wie Tony – aber wieso hätte der dann überhaupt gehen müsse? ODER er ändert einiges – aber wieso wird dann der Wähler nicht gefragt – denn die Begründung dafür, daß es keine Neuwahlen gäbe, war ja, daß die gleiche Politik weitergeführt wird.

Wenigstens hat der irre Edi sein Wirken doch feige und mit eingezogenem auf Bayern begrenzt – so ein Debiler hätte an Merkels Kabinettstisch gerade noch gefehlt.

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